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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1933
- Strukturtyp
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- 1933-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1933
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- Deutsch
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32, 7. Februar 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. DtschuBuchhanbel. rates, der bisherige Mitinhaber Arnold Petcrsmann bie Geschäfte des Vorstandes. Der bisherige Generaldirektor Otto Schaffer wird zum stellvertretenden Vorstand für das Gesamtunternehmen bestellt. In ber a.o. Generalversammlung der (5. G. Nöde r A. - G. in Leipzig wurde gemäß § 240 HGB. Mitteilung vom Verlust von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals (1,1 Mill. NM) gemacht. Nach dem vorläufigen Vergleichsvorschlag sollen Gläubiger mit Forderungen bis 100 NM voll befriedigt iverden und die übrigen vom Verfahren betroffenen Gläubiger 40 Prozent in vier Raten zu je 10 Prozent erhalten. Der Betrieb wird fortgesetzt. In der Generalversammlung der Meisenbach Nisfarth L Co. A.G. in München am 8. Februar wird Beschluß gefaßt über die Herabsetzung des Aktienkapitals in erleichterter Form von nom. NM 1270 000.— auf nom. NM 25 200.— durch Einziehung von nom. NM 10 000.— eigenen Stammaktien und Zusammenlegung der noch verbleibenden Vorzugs- und Stammaktien im Verhältnis 50:1: ferner über Wiedererhöhung des Stammkapitals von nom. NM 25 200.— auf nom. NM 175 000.— durch Ausgabe von nom. NM 149 800.— nencn Stammaktien gegen Einbringung von Gläu bigerforderungen im Betrage von NM 164 780.— unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. Fm Dezember 1932 hatte der Verband der Deutschen Buchdrucker 29 750 Arbeitslose ; im November 29 662. Die Zahl der K u r z - arbeiter betrug im Dezember 14 767; im November 15 336. Prozentual betrug die Arbeitslosigkeit im Dezember 1932 (die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf den Vormonat) bei den Buchdruckern 35,7 (35,5), bei den Buchbindern 42,6 (41,6), bei den Lithographen u nd Steind r u cke r n 45,4 (44,3) und bei den graphischen Hilfsarbeitern 37,2 (34,6). Ver kürzt arbeiteten bei den Buchdruckern 17,7 (18,4) °/o. — Fn Ber- l i n waren Mitte Januar d. I. 6023 Buchdruckergehilfen arbeitslos (in der ersten Januarwoche 5873), und zwar 3086 Handsetzer, 547 Ma schinensetzer, 1901 Drucker, 156 Schweizerdegen, 244 Stereotypeure und 170 Korrektoren. Außerdem waren 1656 Hilfsarbeiter und 1884 Hilfsarbeiterinnen arbeitslos, insgesamt 3540; in der ersten Januar woche 3468. Am Anfang und am Schluß des Jahres 1932 betrugen die Preise für Lederpappenabsälle pro 100 KZ 4.40 bzw. 4.80; für Originalakten und Skripturen 3.50 bzw. 4.—; für ordinäre gemischte Abfälle 1,55 bzw. 3.30; für Druckerei- und Kartonnagcnabfälle 1.95 bzw. 3.95 NM. — Nach dem Lagebericht des Zentralausschusses für die Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff-Industrie für Januar 1933 haben die Absatzverhältnisse im vergangenen Monat, verglichen mit den Vormonaten, einen ausgesprochenen Rückgang aufznweisen, der teils aus Saisoneinflüsse, teils aber auch auf die unsichere poli tische Lage zurückzuführen sein dürfte. Die steigende Tendenz des Altpapiermarktes ist zum Stillstand gekommen, stellenweise sind die Preise für Altpapier etwas zurückgegangen. Für Papierholz wurden infolge der Inkraftsetzung des Einsuhrbewilligungsverfahrens mit dem 1. Januar 1933 iu verschiedenen Waldgebieten höhere Preise verlangt. Sowohl der Deutsche Buchdruckertarif als auch der Neichstaris für das deutsche Buch- und Zeitnngsdrnckereihilfspersonal und der Reichstarif für Buchöruckerei-Buchbinder sind von den an den Tarifverträgen beteiligten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisa tionen fristgemäß zum 30. April 1933 gekündigt worden. Die Tarifparteien werden jedoch nur bestimmte wichtige Punkte zur Ver handlung stellen. In diesem Sinne ist bereits eine Verständigung eingeleitet worden. Der Ncichsverband deutscher Leihbüchereien, der vor etwa einem Jahr außerhalb der buchhändlerischen Organisationen gegründet wurde und nach Pressemeldungen etwa 1000 Mitglieder (die Zahl der Leihbüchereien wird vom Vcrbandsvorsitzenden mit etwa 18 000 angegeben) umfassen soll, ist am 30. Januar in Berlin mit einer Kundgebung an die Öffentlichkeit getreten. Bei dieser Gelegenheit hielt Redakteur H. Vierbücher einen allgemein gehaltenen Vortrag »Die kulturelle Bedeutung der Leihbüchereien«. Der geschäftsführende Direktor des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller vr. Werner Schendell sprach über »Leihbüchereien und Autoren«. Er trat für die ja schon vielfach geforderte Beteiligung der Autoren an den Ausleih- gewinneu ihrer Bücher ein, und zwar denkt man daran, den Ver lagsbuchhandel zur Erhebung dieser Abgabe zu bewegen. In einer Entschließung äußerte der Reichsverband seine Absicht, den An sprüchen der Autoren entgegenzukommen. Deutsch-südafrikanische Zusammenarbeit. — Als vierter der au der Deutschen Akademie in München gebildeten Länderausschüsse ist gegenwärtig nach dem englischen, amerikanischen und indischen ein südafrikanischer Ausschuß im Entstehen begriffen. Er umfaßt unter der Führung des ehemaligen Gouverneurs von Dentsch-Tüdwest von Lindequist eine Anzahl Persönlichkeiten, die mit den führenden Männern der Südafrikanischen Union schon seit langem in beruf licher oder persönlicher Berührung stehen. Die Akademie hat schon seit längerer Zeit durch Bücher- und Zcitschriftensendungen zu den wichtigsten Universitäten Südafrikas Beziehungen angeknüpft. Der Ausschuß soll seine Ergänzung in einem Ausschuß für die Deutschen Südafrikas in Berlin und einem Ausschuß für die wirtschaftlichen Beziehungen zu Südafrika in einer westdeutschen Stadt finden. Un abhängig von diesen Gründungen hat sich vor kurzem in Pretoria eine Deutsch-südafrikanische Arbeitsgemeinschaft gebildet, von der die Deutsche Akademie zu euger Zusammenarbeit aufgefordert worden ist. ?ersonalnaclrrickten. Jubiläum. — Am 5. Februar konute Herr Martin Gott- schalt auf eine 25jährige Tätigkeit in der Reisnerschen Buchhandlung in Liegnitz zurückblicken. Als junger Gehilfe kam er seinerzeit von Linz nach Liegnitz zurück, wo er vorher seine Lehre absolviert hatte. Infolge seiner Tüchtigkeit und seines großen beruflichen Interesses erlangte er bald das Vertrauen seines Chefs, der ihm schon nach wenigen Jahren Prokura erteilte. Herr Gottschalt hat während der letzten 25 Jahre die Entwicklung der Reisnerschen Buchhandlung mit erlebt und an führender Stelle zu ihrer heutigen Bedeutung sehr wesentlich beigetragen. Gestorben: am 13. Januar der Hofbuchhändler Herr Rudolf Stolle, Mitinhaber der Firma E. Appelhans L Comp. G. in. b. H. in Braun schweig im 75. Lebensjahre an den Folgen eines Schlaganfalls. Bei Anlaß des 70. Geburtstages des nun Verstorbenen wurde an dieser Stelle dessen vielseitiger und von Erfolgen begleiteter Le bensgang geschildert. Leitung des Verlags A. W. Zickfeldt, Grün dung einer Sortiments- und Verlagsbuchhandlung in Bad Harz burg, Verleihung des Titels eines Hofbuch- und Kunsthändlers, Er werb der Firma E. Appelhans L Comp, sind die wichtigsten Mark steine. Als Verleger und Schriftsteller sowie durch seine sonstige Tätigkeit im Dienste der Heimat hat er sich selbst ein Denkmal in der Braunschweiger und Harzer Heimatgeschichte gesetzt. Karl Prümer -f. Am 26. Januar verschied in Dortmund 87- jährig der Nestor der westdeutschen Schriftsteller, der Heimatdichter Karl Prümer. Ein reiches Schriftstellcrleben hat seinen Abschluß ge funden. — Karl Prümer stammte aus einem Dortmunder Psarr- hause, wo er am 23. Mai 1816 geboren wurde. Nach dem Besuche des Gymnasiums giug er 1865 in die Buchhändlerlehre nach Elberfeld zu Ferd. Neinhardt und war dann als Gehilfe in Hamburg, Graz, Nom und Wien tätig. In launig-derber Weise schildert er diese Zeit in dem »Daseinshumor eines alten Buchhändlers aus seinen Wanderjahren«. In die Heimat zuriickgekehrt, gründete er 1873 die Firma Karl Prümers Selbstverlag, die aber schon 1877 an Herm. Meyer uber ging. Eine spätere Gründung, die Niederdeutsche Verlagsanstalt, be stand bis 1925. Aber beide Unternehmungen waren nur von geringer Bedeutung. Auch Prümers eigne Bücher erschienen später in frem den Verlagen. Seine reiche schriftstellerische Tätigkeit ließ ihm wohl keine Zeit für eigne Verlagsarbeit. Es war seine große Liebe zur westfälischen Heimat, die ihm die Feder in die Hand drückte und ihn in die unerschöpflichen Gebiete in der Volkskunde, der westfälischen Sagen- und Geschichtswelt führte. Sein erstes und auch wohl er folgreichstes Buch war »De westsölsche Ulenspeigel« (1880 im Selbst verlag erschienen). Der Dortmunder Zeitung und anderen Blättern — u. a. zeichnete er als Herausgeber der »Zeitschrift des Vereins für rheinische und westfälische Volkskunde« — war er fleißiger Mit arbeiter. Besonders gern beschäftigte er sich mit Dortmunder Fa miliengeschichte. Diese Aufsätze wurden in den Jahren 1925, 1926 und 1929, mit reichem Bildschmuck versehen, unter dem Titel »Bilder aus Alt-Dortmund« in drei Quartbänden veröffentlicht. Die Lebensarbeit und die liebenswerte Persönlichkeit Karl Prümers wird treffend in dem Nachruf des Geistlichen gekennzeich net mit den Worten: »Auf westfälischer Erde wurde er der Dichter von Gottes Gnaden, der so viele Herzen seiner Landsleute erquickt hat mit seinem goldenen Humor und mit seiner gemütvollen Art, Menschenschicksale wie eigenes Schicksal zu erleben und darzustellen. Er wär Sämann, der die Goldkörner seiner reichen Dichterseele in das geistige Ackerfeld -seiner Heimat gestreut hat, und mit dieser priesterlich empfundenen Lebensaufgabe hat er sich in den Herzen seiner Westfalen ein Denkmal gesetzt, dauernder als Erz«. Dortmund. Friedrich Steffen. 95
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