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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1937
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- 1937-09-11
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- 11.09.1937
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Nürnberg 1937 Kulturbekenntnis des nationalsozialistischen Deutschland Die von Jahr zu Jahr im Erfassen des Ganzen des Reichs- Parteitagsablauss vollendeter werdende Übertragung der wichtig sten Nürnberger Veranstaltungen durch den Rundfunk ermöglicht es heute Millionen deutscher Volksgenossen, ja, es läßt sich ohne Übertreibung sagen, dem deutschen Volk in seiner Gesamtheit, teil zunehmen an den ungewöhnlichen Erlebnissen dieser gewaltigen Veranstaltung, die die Einheit von Partei und Staat zum Aus druck bringt und den politischen Führungsanspruch der NSDAP, in überzeugendster Weise rechtfertigt. Aber die ungeheuere und mitreißende Dynamik dieses Geschehens und der großen Volks ordnung, deren Ausdruck die Nürnberger Ereignisse darstellen, er lebt in voller Unmittelbarkeit freilich nur der, der selbst das Glück hat, in diesen Tagen in Nürnberg sein zu können. Nicht ohne Grund sind es in jedem Jahre wieder andere, die aus den Hunderttausenden der Formationen ausgewählt werden, um den Reichsparteitag in Nürnberg zu erleben. Es soll im Laufe der Jahre möglichst jeder einmal von denen, die an irgend einer Stelle in der Front stehen, des Nürnberger Erlebnisses teilhaftig werden, denn nirgends werden wir uns der Leistungen und der Ziele des Nationalsozialismus so bewußt wie in diesen Nürnberger Tagen der Feier und der Arbeit. Zwei große Dinge sind es, die die Veranstaltungen in Nürn berg beherrschen: Rechenschaftsablegung und Aufga benstellung für die Arbeit des kommenden Jahres. Hier wird mit berechtigtem Stolz von den Leistungen des vergangenen Jah res gesprochen, es wird aber mit noch größerer Entschlossenheit auf die Aufgaben verwiesen, die noch zu bewältigen sind, und deren Erfüllung das deutsche Volk bis zur nächsten Heerschau ein gutes Stück auf seinem Weg in die Zukunft vorangebracht haben wird. Rechenschaftsablegung und Zielsetzung: diese beiden Grund gedanken beherrschen auch die kulturellen Veranstaltungen, die seit Jahren ihren guten Platz im Ablauf der Reichsparteitagereignisse einnehmen. Das kam schon bei der Eröffnung der Ausstellung Nürnberg die deutsche Stadt spürbar zum Ausdruck. Die Ausstellung ist in den Räumen des Germanischen Museums untergebracht. Sie wurde »eranstaltetvon dem Amt für Schrifltumspflege in der Dienststelle des Reichs leiters Alfred Rosenberg und in gemeinsamer Arbeit von diesem Amt zusammen mit dem Germanischen Museum aufgebaut. Die Eröffnung fand am Nachmittag des 7. September statt. Es hatten sich zu dem feierlichen Akt in der Kartäuser-Kirche, die zum Ger manischen Museum gehört, eine große Reihe führender Persön lichkeiten der Partei und des Staates eingefunden. Der Nürn berger Opernchor rahmte die Eröffnung ein durch zwei Gesänge, die aufs beste dem Anlaß angepaßt waren. Dann sprach Alfred Rosenbcrg kurze Worte der Begrüßung und der Einführung in Sinn und Zweck der Ausstellung. Nachdem der Stellver treter des Führers die Ausstellung eröffnet hatte, fand in mehreren Gruppen unter sachkundiger Erläuterung von Mit arbeitern des Museums eine Führung durch die Ausstellung statt, die in neun Räumen des Museums untergebracht ist. Das Wesen der Ausstellung ist die Verbindung von Schriftwerk u n d K u n st w cr k, durch die ein Äußerstes an Anschaulichkeit erreicht worden ist. In den ersten Räumen wird die Geschichte der Stadt Nürnberg lebendig gemacht. Von der ersten Ertvähnung an bis in die jüngste Gegenwart durchschreiten wir die Geschichte dieser bedeutenden Stadt, deren Schicksal immer wieder sinnbildlich wurde für das Schicksal des Reiches im ganzen. Nürnberg die kaiserliche Stadt, die um das Jahr 1050 ihre erste Erwähnung findet, ersteht vor uns, rasch steigt die Stadt zur Freien Reichsstadt auf, wird Stadt der Reichstage und Wahrerin der Reichskleinodien. Seltene Dokumente sprechen eine eindring liche Sprache zu dem Beschauer. Neben vielem anderen, was das Auge sesselt, zieht die dem Führer und Reichskanzler im vorigen Jahre zum Geschenk gemachte Nachbildung des Reichsschwertes, ein Werk höchster Vollendung und größter Symbolkraft, die Auf merksamkeit aus sich. Aus der Kaiserstadt wird im Verlauf der Jahrhunderte die «Bürgerstadt und Handelsmacht-, die sich sieg reich in zahllosen Fährnissen behauptet. Nürnberg die Stadt der Kunst, die Stadt unsterblicher Meister und ihrer Werke, und Nürn berg, die Stadt des Handwerks sprechen mit eindrucksvoller Bild haftigkeit zu uns. Mit ehrfürchtigem Staunen stehen wir nicht nur vor den Werken eines Albrecht Dürer, sondern auch vor dem ersten Globus, dem Behaimschen Erdapfel aus den Jahren 1490/92 der kurz vor der Entdeckung Amerikas hergestellt wurde. Dank einer Stiftung des Führers und des Oberbürgermeisters der Stadt Nürnberg ist es dem Museum vor kurzer Zeit gelungen, diesen Erdapfel aus Privatbesitz anzukaufen. — Weiter geht die Ent wicklung der Neuzeit zu. Aus der Reichsstadt wird der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt des fränkischen Raumes, wird die größte Industriestadt des Landes Bayern. Damit sind wir in der Gegenwart angelangt, und der Eintritt in das Politische Zeit alter, in dem wir heute leben, wird uns in den letzten Räumen der ganzen Schau nicht minder nachhaltig zum Erlebnis wie der Ein tritt Nürnbergs in die deutsche Geschichte überhaupt. Die großen Kreise der ausgestellten Dokumente betressen Nürnberg als wichtige Bastion im Kamps um Deutschland, an deren Ausbau Gauleiter Streicher hervorragenden Anteil hat, und Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage, die zu altem Glanz den neuen, zu altem Ruhm den jungen und zu alter Ehre neue, große Ehre fügte. Buch und Bild halten sich die Waage, zu ihnen tritt das Dokument, das für immer entscheidende Stunden deutscher Volksgeschichte be wahrt. Voll Ergriffenheit stehen wir vor dem Originaldokument des Westfälischen Friedens, der das dreißigjährige Ringen 1648 abschloß, -überwundene Schmach- steht über einem Stück des Ver trages von Versailles, der für unser Volk heule ein Stück Papier geworden ist. Freilich — und daran erinnert uns dieses Doku ment — es sind durch diesen Vertrag unserem Volke entsetzliche Wunden geschlagen worden, aber — wenige Stunden vorher hatten wir aus der Proklamation des Führers die Feststellung vernommen: -Der Vertrag von Versailles ist tot«, und so stehen wir wieder tief unter dem Eindruck des Gedankens, daß Nürnberg, seit 1933 die Stadt der Reichsparteitage, wiederum als ragendes Sinnbild wirkt für das Schicksal des Reiches, das sich aus dem Zusammenbruch zu neuer Blüte und Größe und zu neuem Leben erhoben hat. Die selbstverständliche politische Ausrichtung der Ausstellung wird durchgehend sichtbar, und zwar gerade auch dort, wo uns Dokumente gezeigt werden aus einer Zeit, deren Menschen die Politische Schau selbst noch nicht bewußt war, wenn sie in ihren Handlungen auch aufs stärkste wirkte. Am nachhaltigsten empfand dies jeder, der, noch unter dem Eindruck der Führerproklamation stehend, noch ganz erfüllt von diesem stolzen Rechenschaftsbericht, zur Ausstellung gekommen war. Nürnberg, die Stadt der Reichs tage, Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage: damals wie heute ein Sinnbild deutscher Ehre und deutschen Schicksals. Die Aus stellung dient, indem sie uns dies aufs anschaulichste und leben digste zum Bewußtsein bringt, der Besinnung auf unsere Ver gangenheit in gleichem Maße wie dem Bekenntnis zu unserer Gegenwart und dem Einsatz für unsere Zukunft. Ehrfurcht vor den Kulturwerten vergangener Zeiten, Ehr furcht vor dem Genie, das aus innerstem Auftrag die Kunst unserer Zeit als Bild und Sinnbild für fernste Geschlechter schafft, das war das große Leitmotiv der Rede des Führers auf der Kulturtagung die am Abend des 7. September im Opernhaus Nürnbergs statt- sand. Es lag von Anfang an eine festliche und feierliche Spannung über denen, die hier zusammengekommen waren, um diese reprä sentative Kitlturkundgobung des nationalsozialistischen Deutsch land mitzuerleben. Das Diplomatische Korps hatte sich eingefun- 718 Nr. 210 Sonnabend, den 11. September 1S37
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