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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1937
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- Deutsch
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den, die Spitzen der Partei und des Staates und zahlreiche füh rende Persönlichkeiten des kulturellen Lebens waren anwesend. Die Klänge Wagnerscher und Brucknerscher Musik, die die Tagung umrahmten, vom Münchner Philharmonischen Orchpster unter Siegmund von Hausegger zum Vortrag und zu tiefster Wirkung gebracht, stimmten vortrefflich zu dem Bild der glänzenden Ver sammlung und zu der Erwartung, die sie den Verkündungen der Nationalpreise und der Rede des Führers entgegenbrachte. Die Tagung wurde wie in früheren Jahren von Reichsleiter Alfred Rosenberg eingeleitet. Reichsleiter Rosenberg sprach nur kurz, aber seine Ausführungen enthielten bei ihrer Gedrängt heit eine Fülle von Feststellungen und Zielsetzungen, die in ihrer schlagenden Klarheit und Einprägsamkeit überzeugten und die An wesenden zu rauschenden -Beifallskundgebungen mitrissen. Rosen berg Prägte einige Worte und Wendungen als Ausdruck national sozialistischer Glaubenssätze, die von jetzt ab die geistige und welt anschauliche Diskussion beherrschen werden. Daß das deutsche Volk nicht »erb sündig, sondern erbadlig- sei, und daß die NSDAP, die große.»Bekenntnisfront des deutschen Volkes- sei, das sind Worte, die der einfachste Mensch ohne Kommentierung versteht, nicht nur in ihrem Wahrheitsgehalt, sondern auch in ihrer unüberschätzbaren Tragweite für die innere Gestaltung des deutschen Lebens in den kommenden Jahren und Jahrzehnten, Worte, die das gesunde Empfinden von Millionen deutscher Menschen in unübertrefflicher Eindeutigkeit zum Aus druck bringen. Es lag ein herrlicher Sinn darin, daßRsichsministerDk.Jo sef Goebbels wenige Minuten darauf der Versammlung Mit teilen konnte, daß der Führer als erstem unter den lebenden großen Deutschen den am 30. Januar dieses Jahres gestifteten Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft seinem Mitarbeiter Alfred Rosenberg verliehen habe. Uber die Bedeutung dieses Prei ses haben wir seinerzeit hier berichtet. Mit bewegten Worten sprach vr. Goebbels davon, daß der große Preis des deutschen Volkes symbolisch über das Grab hinaus dem Architekten Paul Ludwig Troost verliehen werden solle, dessen Name auf ewig mit den großen Bauten der Partei verknüpst bleiben wird. Das Schicksal hat ihm die Ausführung seiner herrlichen Pläne versagt, aber als Schöpfer der Bauten, die heute der Hauptstadt der Be wegung schon das neue Gepräge geben, ist er in die Unsterblichkeit eingegangen. In August Bier und Ferdinand Sauer bruch wurden zwei große Arzte geehrt, die Weltruf haben, und denen die Menschheit, nicht nur das deutsche Volk, Großes und Wunderbares verdankt in dem Kampf gegen Krankheit und Tod. In Wilhelm Filchner, der zur Zeit fern der Heimat weilt und erst seit wenigen Tagen wieder auf freiem Fuße sich befindet, wurde ein Deutscher geehrt, der unter selbstlosestem Einsatz seinen fchwierigen Aufgaben als Forscher diente. Daß Alfred Rosenberg erster Träger des Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft geworden ist, erfüllt alle mit aufrichtiger Freude, die das Ringen Rosenbergs um den endgültigen national sozialistischen Sieg in der geistigen Auseinandersetzung unserer Zeit seit mehr als zehn Jahren verfolgt haben. Die saubere und unanfechtbare Kampfesweise Rosenbergs ist auch von den auf richtigeren unter seinen Gegnern immer wieder anerkannt und gefeiert worden. Für uns Nationalsozialisten ist Alfred Rosenberg der große wegweisende Denker auf dem Gebiete der weltanschau lichen Erneuerung und Durchdringung des deutschen Volkslebens. Seine Hauptwerke sind zu bekannt, als daß sie hier ausführlich besprochen zu werden brauchten. Sein «Mythus des zwan zigsten Jahrhunderts- ist in Hunderttausenden von Exem plaren ins Volk gedrungen und zahllosen suchenden Deutschen zu einem Halt und zu einem Trost in innerer Not geworden. In der Auseinandersetzung mit seinen Gegnern hat Rosenberg die Linien seines Denkens immer deutlicher und klarer herausgearbeitet. Be gleitet wurde seine große Arbeit von zahlreichen Reden und Auf sätzen, die jetzt in drei Bänden gesammelt vorliegen <Blut und Ehre, Band 1: Ein Kamps für deutsche Wiederge burt; Band 2: Gestaltung der Idee; Band 3: Kamps um die Macht, sämtlich herausgegeben von Thilo von Trotha). Für alle die Zweifler, die dieses Zeichens noch be durften, ist die Verleihung des Nationalpreises an Alfred Rosen berg der Beweis dafür, daß es auf geistigem und weltanschau lichem Gebiet kein Abweichen von der Generallinie der Partei geben wird. Alfred Rosenberg ist der erste große Vertreter eines neuen kämpferischen Denkens, wie es aus der Not unserer Zeit heraus geboren worden ist. Er verkörpert und vertritt eine Philo sophie, die sich nicht in der Systembildung und in dem unfrucht baren Versuch, das Leben in Denksysteme zu Pressen, erschöpft, sondern die vom Leben »usgeht, vom Leben des einzelnen, aber noch entscheidender vom Leben der Gemeinschaft des Volkes, um aus dem geistigen Kampf, aus der Notwendigkeit, dem Leben einen neuen Inhalt zu geben, die Wegweifungen und Zcildcutungen zu schöpfen, die wir brauchen, um den unerhörten Anforderungen einer neuen Zeit mit neuen unverbrauchten geistigen und seelischen Mitteln zu begegnen. Der minutenlange Beifall, der der Ver leihung des Preises an Alfred Rosenberg folgte, bestätigte die Ent scheidung des Führers in eindrucksvollster Unmittelbarkeit. Die Rede des Führers war dann das große Ereignis der Kulturtagung. Ihr Wortlaut stand in den Tageszeitungen. Wir können uns damit begnügen, hier noch einmal die Grundzüge dieser großräumigen Schau des Wesens und Wertes kultureller Arbeit sichtbar zu machen. Es kam dem Führer diesmal damuf an, in aller Eindeutigkeit und Klarheit das hohe und ewige Recht der künstlerischen Tat gegenüber der kunstkritischen Auslegung, deren Verwilderung in der Vergangenheit alles künstlerische Wachstum zu ersticken drohte, zu Proklamieren. »Die Aufgabe einer Kultur politik ist genau sowie auf dem Gebiete der all gemeinen Politik die Führung zu neuen, kultu rellen Leistungen-. Abhandlungen über Kunst sind kein Ersatz für Kunst, wofür sie in den letzten Jahren vor der Macht übernahme immer mehr genommen wurden. Die neue Kunst und Kultur wird nicht aus der Theorie über das, was mutmaßlich kommen könnte, sondern wird durch die künstlerische Tat jener genialen Einzelner, die ans dem Wesensgrund ihres Volkes dessen Dasein in unvergeßlichen Sinnbildern gestalten. In großzügigen Darstellungen, durch die weite geschichtliche Räume aufgezeigt und durchmessen wurden, verglich der Führer das Kunstschaffen frü herer Epochen mit dem Streben der Gegenwart und gelangte dabei zu Feststellungen über das sich ewig gleichbleibende Wesen der kulturellen Pionierarbeiten großer Künstler, die oft überraschende Einblicke in das Wachstum der Völker und Kulturen gewährten. Der Weg der Kulturentwicklung geht nicht von der Erkenntnis zur Schöpfung, sondern führt aus der Schöpfung zur Erkenntnis. Der schöpferische Geist, der aus der Intuition schafft, bestätigt immer wieder die Ergebnisse, die aus dem Streben nach Erkennt nis gewonnen werden. «Der gottbegnadete Künstler ist Pionier aus dem Wege des Menschen zu oft tiefsten exakten Erkenntnissen«. Gegenüber dem zer gliedernden Verstände proklamierte der Führer so das göttliche Recht des schaffenden Künstlers. Von da aus kam er zu einer hohen Wertung der kulturellen Leistung (»Was sich auch die Völker im einzelnen an materiellen Gütern anschafsen, ist gänzlich unbedeutend gegenüber den Werten wahrer kultureller Leistungen») und zu einer mitreißenden Verkündung der Rechte des schaffenden Genies. Auch die Durchschnittsleistung, die aus echten Antrieben kommt und mit genügenden handwerklichen Mitteln gestaltet wird, hat in dieser Ordnung des kulturellen Lebens des Volkes ihren guten Platz. Aber der Beitrag, den ein Volk zu den unsterblichen Kulturleistungen der Menschheit liefert, ist das Werk der genialen Künstler, die sich über diesen an sich notwendigen Durchschnitt erheben. Von hier aus erhebt sich die Frage nach der Wertung des Kunstwerkes. Die sogenannte »kritisierende» Wertung ist in Deutschland überwunden. Der Führer konnte sich also daraus be schränken, von den Maßstäben zu sprechen, die an ein großes Kunstwerk anzulegen sind. Die Richtlinien, die der Führer hier gab, werden das gesamte kulturelle Leben der Zukunft bestimmen. Sie sind in ihrer Eindeutigkeit für alle Nationalsozialisten, die es für ihre Ausgabe halten, das Volk in die Kulturwerte der Ver- 719
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