Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1921
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 79. v. April 1921. Redaktioneller Teil. Negierung und Parlament vor allem auch verantwortlich für die Ein schränkung der Zeitungen und die für jeden Politiker klar vorauszu- sehendeu politischen Folgen. Diese Folgen werden zunächst sich zeigen in der erzwungenen. Nückberufung der deutschen Auslandkorreipon- dcnten und in der Unmöglichkeit, den aus ausländischen Geldquellen gespeisten gefährlichsten Zerslörungswerkzeugen publizistisct)er Art eine ausreichende Abwehr durch eine freie, leistungsfähige deutsche Presse entgegcnzusetzen. Mit diesem Prozeß wird aber verbunden sein eine Arbeitslosigkeit im Zeitungsgewerbe, für die wir die Verantwortung jedenfalls einer Negierung zuweisen, die sich zwar von der Notwendig keit überzeugen läßt, den Papierfabrikanten neue Millionen zuzuführcn, für die Presse aber so wenig Verständnis hat, daß sie die Folgen dieses Verfahrens nicht voraussieht. Deshalb machen die verantwortlichen Herausgeber der deutschen Zeitungen Negierung und Reichstag weiterhin feierlichst verantwortlich für erzwungene Betriebseinstellungen von Zeitungen und alle Akte der Selbsthilfe, zu denen die deutsche Presse greifen muß, wenn die deutsche Negierung auch hier versagt.« Schweizerischer Buchhändler-Verein. — Uber die Tätigkeit -es Vorstandes wird im -Anzeiger für den Schweizerischen Buch handel" berichtet: Am 23. Februar hat eine Vorstandssitzung stattge- fundcn, an welcher unser Präsident eingehend über seine Neise nach Leipzig, Berlin und Wien berichtet hat. Nach den Aussagen des Herrn Nascher, welcher der außerordentlichen Hauptversammlung des Bör- senvereins am 13. Februar 1921 in Leipzig und der ersten Sitzung der ueugewählten Valutakommission beigewohnt hat, kann die Verkaufs ordnung für Auslandslieferungen bis auf weiteres wieder als ge sichert angenommen wcrdcir. Er hat es nicht unterlassen, an allen maßgebenden Stellen, so z. B. auch im Reichswirtschaflsministerium in Berlin, eingehend die Lage des Schweizerischen Sortiments zu schil dern und für die Wahrung der Interessen desselben zu sorgen. In gleicher Weise hat er sich in Wien betätigt, wo er den schweize rischen Gesandten über die notuumdig erscheinenden Maßnahmen orien tierte und in Begleitung desselben auf den verschiedenen Ministerien Vorgesprächen hat. Am 4. März hat sodann neuerdings eine Konferenz mit dem Gene ralsekretär des eidgenössischen Volkswirtschastsdcpartements stattge funden, wo unser Präsident ebenfalls über seine Tätigkeit in Deutsch land und Österreich Bericht erstattete. Leider ist das an dieser Stelle dem schweizerischen Buchhandel entgegengebrachte Entgegenkommen äußerst gering, indem daselbst immer und immer wieder auf die Tat sache verwiesen wird, daß von vielen Buchhändlern die Kursdifferenzen allzusehr zum eigenen Vorteile und zum Schaden der Konsumenten ausgenützt worden seien. Das Vorgehen einzelner rächt sich hier nun bitter. Der Vorstand wird auch fernerhin alles tun, was in seinen Kräften liegt, um die Lage des schtveizerischen >Sortimonts nach Mög lichkeit zu bessern. Ostwalds Farbenwerk und die Künstlerschaft. (Vgl. Bbl. Nr. 72.) In bezug auf die Münchner Farbentagung vor einigen Monaten, die eine Aussprache zwischen Geh. Nat Wilhelm Ostwald und den Künstlern über seine neue Farbenlehre ergab, hat Prof. Hermann Ur- ban eine Entschließung aufgestellt, die der wirtschaftliche Verband bil dender Künstler Münchens im Einvernehmen mit dem Fachverband -er Maler sich zu eigen gemacht hat. Es heißt darin: Wir erkennen die hochbedeutsame Erfindung Oftwalds betr. Meßbarkeit der Farben unbedingt an, wenden uns aber dagegen, daß feine Farbenharmonicn, -ic von uns nur als Farbenvcrwandtschaften anerkannt werden kön nen, als die allgemein gültigen und verbindlichen Harmoniegesctze aufgestellt werden. Die Künstler halten es für ihre Pflicht, vor über stürzter Einführung dieser Lehre in Schulen, Kunstschulen wie Volks schulen, aufs nachdrücklichste zu warnen. Sie fordern, daß die unhalt baren Teerfarbenstoffe, die zur Herstellung der wissenschaftlichen Meßbarkeit der Farben nach Ostwalds Lehre nötig sind, und die zu Schul- und Künstlcrfarben verarbeitet in den Handel gebracht werden, -en deutlichen Vermerk -Unhaltbar« tragen müssen. Sie verlangen, -aß überhaupt alle in die Künstlerpalette neu einzuführenden Teer- farbenstosfe vorher von der Münchner staatlichen Versuchsanstalt für Maltechnik geprüft werden. Eine Ausstellung des Insclverlags in München. Ähnlich wie vor einiger Zeit der Münchner Verlag von Georg Müller an anderer Stelle, so bietet jetzt in der Münchener Kunstgewerbcschule am Lcrchen- feld der Leipziger Jnselverlag, von den ersten, allein durch ihre Selten heit kostbaren Pergamcntbäriden von Otto Julius Bierbaums -Insel« bis zu den jüngsten Ausgaben von Keller und Dostojewski, einen Über blick über sein gesamtes Schaffen. Die »Münchener Neuesten Nach- »ichtcn« berichten darüber wie folgt. Die köstlichen Lederausgaben, die das Gesamtwerk etwa von Goethe oder Schopenhauer auf zartem Dünndruckpapier in wenige handliche Bände zusammenpressen, und die ebenso billigen wie praktischen kleinen bnnten Pappbände, die man jetzt, eine Neuerung, mit Bildbeigaben geschmackvoll schmückt, sieht man hier und die schönen Drucke der Ernst-Luüwig-Prcssc. Daneben bergen die Vitrinen aber auch die bibliophilen Kostbarkeiten, an denen der Jnselverlag reich ist — ich denke nur an die faksimilierte Wiedergabe des Goetheschen Elegien-Manuskripts oder an den kostbaren Neudruck einer Gudenbergbibel getreu nach dem Original (einst kostete sie 800, jetzt 8000 , Bände von erlesenem Geschmack und feinster ästheti scher Kultur, in denen Inhalt und Buchschmuck zu innigster Gemein schaft verschmelzen sind. Erfreulich auch zu sehen, wie hier zielbe- wußtcs Streben den Nöten der Zeit sieghaft sich cntgegenstemmt und schon jetzt wieder Bücher herausbringt, die auch in Papier und Ein band wieder auf der alten Höhe stehen, Zweckmäßiqkeitsbücher, die das inhaltlich Gute mit dem äußerlich Schönen verbinden und doch nicht zu den Luxusausgaben gehören, die sich nur der Reiche gestatten kann. Die Ausstellung wird drei Wochen währen. PeNommialyriMeu. Jubiläum. Am 1. April d. I. konnte anch Herr Karl Schel ler in Frankfurt a. M. aus 25 Jahre Selbständigkeit znrlick- blicken. Am 1. April 1896 hat er die Bestände der Buchhandlung Ernst Neumann erworben und seitdem unter seiner Firma fortgeführt; er betreibt als Spezialität: Handels-, Rechts- und Staatswissenschaf ten und schöne Literatur. Aus dem Bibliotheksdrenst. — Der Abteilungsdrrektvr an der preu ßischen Staatsbibliothek in Berlin Or. pkil. Richard Fick ist zum Direktor der Universitätsbibliothek in Göttingen als Nachfolger des Professor Pietschmann berufen worden. Or. Fick wurde 1897 Bibliothekar an der königlichen Bibliothek in Berlin und war seit 1916 Abteilungsdirektor und Leiter der Druckschriftenabtei lung. Seine Schriften liegen auf dem Gebiet der indischen Philologie und Kulturgeschichte. Versetzt wurden die Hilfsbibliothekare llr. ptiil. Fritz Schwie- sert von der Staats- und Universitätsbibliothek in Breslau an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin und vr. Johannes Bcin- l t ch von der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin an die Staats und Universitätsbibliothek in Breslau. Zur Erinnerung an Ernst Engel. — Am 26. März waren hundert Jahre verflossen, daß Ernst Engel, der langjährige Leiter der preußi schen amtlichen Statistik und einer der bedeutendsten neueren deutschen Statistiker, zu Dresden geboren wurde. Vom Bergfach ausgehend, wandte er sich später der Volkswirtschaft zu und lernte auf größeren Reisen durch Deutschland, Belgien und Frankreich das gewerbliche Leben und namentlich die Arbeiterverhältnisse dieser Länder gründlich kennen. 1850 wurde er an die Spitze des neu errichteten sächsischen Statistischen Büros in Dresden berufen, das er in mustergültiger Weise organisierte und den Erfordernissen der Landesverwaltung dienstbar zu machen wußte. Nach Dietericis Tode (1861) wurde er mit dem Titel eines Geheimen Negicrnngsrates zum Direktor des Preußischen Stati stischen Büros in Berlin berufen. Was er in dieser Stellung in mehr als 20jähriger Amtsdauer für Theorie und Praxis der Statistik ge schaffen hat, war bahnbrechend und vorbildlich für die Organisation der staatlichen und kommunalen Statistik in allen deutschen Ländern. Auch durch die Begründung des staatsmissenschaftlich-statistischen Semi nars und durch seine rege Teilnahme an den internationalen statistischen Kongressen hat er höchst anregend und fördernd für seine Wissenschaft gewirkt; nicht wenige der hervorragendsten deutschen Statistiker, wie Richard Boeckh, Becker, v. Scheel u. v. a., bekannten sich mit Stolz als seine Schüler. Durch ihn wurden die wichtigsten, noch heute bestehenden Veröffentlichungen bes Preußischen Statistischen Landesamtes, wie die -»Zeitschrift«, das »Jahrbuch für die amtliche Statistik des preußischen Staates«, die »Statistische Korrespondenz« und die umfangreiche, in zwanglosen Heften erscheinende »Preußische Statistik« ins Leben ge rufen. Hier hat er auch die meisten seiner eigenen Arbeiten, die sich auf fast alle Zweige des weitschichtigen Gebiets — Bevölkerungsstatistik, Wohnungswesen, Gewerbestatistik, Produktions- und Konsumstatistik, Stcuerstatistik beziehen, und die für den Sozial- und Wirtschafts- Historiker zum Teil noch heute von Wert sind, veröffentlicht. Ehrung eines deutschen Gelehrten in Barcelona. Professor Schulten hat seine vierwöchige Gastvorlesung an der Universität Barcelona beendet. Die philosophische Fakultät ehrte den deut schen Gelehrten durch ein Abschiedsessen, dem der Rektor Marques Earntta präsidierte, in Trinksprüchen und Telegrammen an die Uni versität Erlangen kam die Hochschätzung der dcntsckjeu Wissenschaft an der Universität SKircelona aufs neue zum Ausdruck 475
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