Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1937
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- 1937-09-02
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- 02.09.1937
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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zusammengeballte Wucht seiner Ausführungen verstehen, in denen.er in knapp drei^Stunden die vieltausendjährige Geschichte unseres Volkes auf einen völkischen Generalnenner brachte. Man muß einmal diesen ruhigen, bescheidenen, ringenden Wissenschaftler gesehen haben, wie er leidenschaftslos den Ablauf des deutschen Schicksalsweges in weni gen Worten und Gedanken deutlich zu machen versteht! Jeder Satz bis in die letzte Klarheit geschliffen, jedes Wort abgewogen, jede Tatsache vom ablenkenden Beiwerk befreit! Kunst, Natur und Sinnbilder Eine notwendige Ergänzung dieses geschichtlichen Werdebildes bot der Leiter der Hauptstelle für Sinnbildforschung, Karl Theodor Weigel, mit seinem Lichtbilöervortrag »Runen und Sinn bilder in der deutschen Heimat«. An zahlreichen Bild beispielen ging er dem geheimen Sinn der Dutzende von Sinnbildern nach, die wir allerorten in Deutschland an städtischen und bäuerlichen Häusern finden: besondere Balkensetzungen im Fachwerk, die mit bloßen Konstruktionsgründen nicht zu erklären sind, Kratzmuster im Putz, Sonnen- und Lebensbaumbilder, Spirale, Raute, Donnerbesen, Fünf- und Sechsstern und Tierornamente. Die Grundgedanken dieses Vortrages sind in der bekannten Schrift Weigels »Lebendige Vorzeit rechts und links der Landstraße« (Alfred Metzner, Berlin) niedergelegt. Am Tage nach seinem Vortrage führte K. Th. Weigel die Teilnehmer der Freizeit durch die alten Gäßchen der Kaiserstadt Quedlinburg, deren Häuser prachtvolle Beispiele reichen Sinnbildschmucks bilden. Eine Besichtigung des Domes und des Grabmals Kaiser Heinrichs I. schloß sich an. Uber »Kunst und Natur als Zeugen der Ver gangenheit und Gegenwart, nach gewiesen an den Denkmalen arteigener Gestaltung in der Heimat K ö n i g H e i n r i ch s I.« sprach anregend und gehaltvoll, von vielen Lichtbildern unterstützt vr. Hans Spitzmann - Quedlinburg. Die Romantik des deutschen Lanöschaftsbildes, die kraftvolle Ausdrucks gestaltung deutscher Baukunst und die tausendfältigen Wechselbeziehun gen zwischen Landschaft, Mensch und Geschichte bildeten den Gegen stand seiner Untersuchungen. Eine kundige Führung durch die tausend jährige Gernrööer Stiftskirche schloß sich an. Ein Dichter bringt Grüße des Präsidenten Am Sonnabend erschien dann noch als Vertreter der Neichs- schrifttumskammer Karl Heinrich Bischofs, alias Veit B ü r k l e. Er überbrachte die Grüße des Präsidenten der Neichsschrifttums- kammer Staatsrat Hanns Io h st. »Dieser G r u ß i st nicht nur als Höflichkeit zu werten, sondern Sie alle müssen wissen, daß Staats rat I o h st dem Jung- buchhandel und seiner Bilöungsarbeit tatsäch lich die stärkste Anteilnahme entgegenbringt und daß er sich Ihrer Haltung und Ihrem Bemühen herzlich verbunden fühlt!« Starker Beifall dankte für die Anteilnahme des Präsidenten, die mir zu schätzen wissen und die wir brauchen. Dann setzte sich K. H. Bischofs nieder, stand als Veit Bürkle wieder auf und las eine Probe aus seiner demnächst bei Salzer er scheinenden »Geschichte aus jungen Tagen«: »Ü b e r d i e S ch m e l l e«. Das war ein sinnvoller und würdiger Abschluß der Wochenarbeit. Der letzte Abend gehörte einer frohen A bl ch i e d s f e i e r, deren unbekümmerte, heitere Ausgelassenheit so recht den Geist der Kamerad schaft und Gemeinsamkeit erkennen ließ, der im Laufe der Woche zwischen allen Teilnehmern, Leitern und Vortragenden heranwuchs. Eine arbeitsreiche Woche, das wird jeder zugeben müssen, der den Gehalt der Vorträge und Arbeitsgemeinschaften recht würdigt. Aber auch eine Woche köstlichen Erlebens, innerer Erhebung und geistiger Erneuerung. Daß ein paar Wanderungen durch die berg- und waldreiche Harzlandschast: zur Viktorshöhe, ins Bodetal, zum Hexentanzplatz und zur Noßtrappe im Programm der Woche nicht fehlten, versteht sich von selber. Wer mit wachem Herzen, offenen Augen und bereiten Sinnen an dieser Woche teilgenommen hat, wird sie als Gewinn und Bereiche rung verbuchen und noch lange an ihrer inneren Erarbeitung zu tun haben. Sie hat uns die hohe Verantwortung unseres Standes für die geistigseelische Ertüchtigung unseres Volkes wieder einmal ganz deutlich werden lassen, — sie hat die Weite, Vielfalt und Schönheit unserer Arbeitsmöglichkeiten aufgezeigt und sie hat uns den Marsch weg vorwärts und aufwärts verpflichtend vor Augen gestellt! Reinhold Vesper-Jena. Tagung der Grenzbüchereien in Aachen In der vergangenen Woche fand in Aachen und Monschau die vom Grenzbüchereidienst e. V. in Verbindung mit den staatlichen Volks- büchereistellen Aachen und Köln veranstaltete Tagung der Grenz büchereien statt. Zu dieser Tagung sind zahlreiche Büchereileiter aus allen deutschen Grenzgauen zusammengekommen, die durch den Vorsitzenden des Grenzbüchereidienstes, Direktor vr. Curt Duis- b e r g - Leverkusen, begrüßt wurden. Der Redner ging dann näher auf die Aufgaben ein, die sich der Grenzbüchereidienst gesetzt hat. Zu der Tagung habe man die Leiter der staatlichen Beratungsstellen aus ganz Deutschland eingeladen, und darüber hinaus habe man zum ersten Male auch vierzig nebenamtliche Büchereileiter aus dem ganzen Westen nach Aachen gerufen. Große kerndeutsche Gebiete seien nach dem Kriege vom Mutterland losgerissen worden. In dieser Zeit habe auch der Grenzbllchereidienst die dringende Notwendigkeit er kannt, die durch die neue Grenzziehung kulturell und politisch be sonders bedrohten Gebiete durch eine aktive Förderung des Bllcherei- wesens zu stützen. Allein im letzten Jahre seien annähernd 46 000 Bände den Büchereien zur Verfügung gestellt worden. Nur dort, wo das deutsche Buch deutsches Kulturgut weitertrage und wo die deutsche Sprache gelesen und verstanden und an Kind und Kindes kinder überliefert werde, könne sich das deutsche Volkstum erhalten. Das Buch sei nun einmal eines der wichtigsten Fundamente für den starken deutschen kulturellen Grenzwall. Anschließend richtete vr. Lürkenim Namen des Aachener Ober bürgermeisters und zugleich als Vertreter des Deutschen Gemeinde tages Worte der Begrüßung an die Tagungsteilnehmer. Er betonte, daß sich auch Aachen mit ganzer Kraft für die Idee des Grenz büchereiwesens einsetzen werde. Aachen habe den Plan gefaßt, ein »Haus des Deutschen Buches« zu errichten, in dem die Voraussetzungen erfüllt werden, die zur Verwirklichung eines vorbildlichen Grenz büchereidienstes maßgebend sind. Oberregierungsrat Vr. D ä h n h a r ö t - Berlin überbrachte die Grüße und Wünsche des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Er betonte, daß das Ne-ich aus seinen Mitteln dem Westen die gleiche finanzielle Förderung zu teil werden lasse, wie das früher schon im Osten der Fall gewesen sei. Man habe die Leiter der staatlichen Büchereien, die Leiter dev staatlichen Beratungsstellen, insbesondere aber auch die Leiter der Büchereien von Kleve bis nach Konstanz und von Königsberg bis Bayreuth in Aachen zusammengezogen, um ihnen mit größter Ein dringlichkeit die Grenzlandaufgabe im Westen und die grenzpoliti schen Aufgaben im allgemeinen vor Augen zu führen und ihnen damit einen neuen Antrieb für ihre Arbeit zu geben. Der Leiter der Neichsstelle für volkstümliches Büchereiwesen, Oberstudiendirektor vr. H e i l i g e n st a e ö t - Berlin wies darauf hin, daß es höchste Ehrenpflicht aller Kommunen sei, Büchereien einzu richten und damit eine wichtige kulturelle Aufgabe mit allen Kräften zu erfüllen. In zahlreichen Referaten wurden an den verschiedenen Tagen aktuelle Fragen behandelt. Nach der grundlegenden volkspolitischen Aus richtung der ersten Tage ging man im zweiten Teil der Tagungswoche auf das öffentliche Volksbüchereiwesen ein, wobei Büchereifachleute, Wissenschaftler und ein Vertreter der HI. Stellung zu den Fragen nahmen, die eine Arbeit mit dem Buch vor allem im Westen des Reiches aufwirft. Den zahlreichen Referaten schloß sich eine eingehende Aussprache und eine Berichterstattung der nebenamtlichen Büchereileiter an. Zum Schluß der Beratungen sprach vr. Heiligenstaedt-Berlin als Vertreter des Neichserziehungsministcrs dem Grenzbüchereidienst E. V. den Dank für seine hervorragende Arbeit aus und forderte die Kreise und Gemeinden auf, dem Ausbau des Grenzbüchereiweseus im deutschen Westen jede nur mögliche Unterstützung angedeihen zu lassen. Verleihung des Frankfurter Goethepreises an Erwin Guido Kolbenheyer Am 28. August, am Tage und zur Stunde der Geburt Goethes ver sammelten sich im Goethehaus zu Frankfurt am Main die Mitglieder des Verwaltungsrates des Frankfurter Goethepreises, um den Preis dem diesjährigen Preisträger vr. vr. e. h. Kolbenheyer zu übergeben. Der Vertreter des Oberbürgermeisters, Staötrat vr. Keller, wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Stadt den von ihr zur Förderung bedeuten der Gestalter der Gegenwart gestifteten Goethe-Preis nunmehr zum elften Male verleihe. Die einstimmige Wahl des Kuratoriums der Stif tung sei auf Erwin Guido Kolbenheyer gefallen in Würdigung seiner vielseitigen Leistungen auf dem Gebiet der Dichtung. vr. Keller überreichte darauf dem Preisträger die Urkunde, in der es heißt: »Die Ehrung gilt dem großen Dichter und Gestalter, dem 695
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