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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1937
- Strukturtyp
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- 1937-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1937
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- Deutsch
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des deutschen B u ch b i n d e rh a n d w e rks» im Papier meßhaus »Großer Reiter», iu der uns die ausgestellten Buchein bände besonders interessieren. Hier wie auch in der Kunstgewcrbe- scbau im Grassl-Museum und in der gleichfalls dort untergebrach ten Sonderschau des Sächsischen Kunsthandwerks fällt bei den zahlreich ausgestellten Bucheinbänden, Gästebüchern, Familien chroniken und anderen kunstbuchbinderischen Gegenständen die be vorzugte Verwendung des Pergaments auf. Wenn bisher besonders von Ausstellungen und Schauen die Rede war, in denen das Buch und die Zeitschrift direkt an den Leser herantreten, so soll die Buchaus st ellung im Meßhaus -Stentzlers Hof» nicht vergessen werden. Dort findet der die Messe besuchende Buchhändler — besonders vom Buchhändler im Ausland wird die Gelegenheit gern wahrgcnommen, zur Messe nach Leipzig zu kommen und dabei allerhand zu erledigen — in altgewohnter Weise eine Reihe von Verlegern besonders von Unterhaltungsschrifttum, Jugendschriften, Bilderbüchern, aber auch von Kunstschrifttum, Atlanten, Klassikern usw. vertreten. Die Kommissionsbuchhandlung Carl Fr. Fleischer stellt die Verlags werke ihrer Verleger-Kommittenten geschlossen aus. Eng benach bart mit den Verlcgerständen sind die der Großantiquariatc, die mit einem reichlichen Angebot aufwartcn. Der Umsatz wird von vielen Ausstellern als überdurchschnittlich bezeichnet. — Das genannte Metzhaus birgt außer Papierwaren auch die zahlreichen Stände der Kunstverlage. Schließlich wären noch die ständigen Buchausstellungen zu erwähnen, die die Leipziger Kommissions- und Großbuchhand lungen unterhalten, und die zur Messezeit stets besonders kenntlich geinacht sind und einen guten Besuch zu verzeichnen haben. — Man kann also sagen, daß in der Buchstadt Leipzig auch auf seiner von Einkäufern und Ausstellern aus der ganzen Welt besuchten Messe das Buch in mannigfaltiger Gestalt anzutreffen ist. Wa. Am uralten Wege deutschen Volkstums Arbeitswoche „Völkischer Durchbruch" in Stecklenberg Von der »Sommerakadcmie« zur Arbeitswoche Die drei mitteldeutschen Gaue Halle-Merseburg, Magdeburg- Anhalt nnd Thüringen hielten ihre zehnte Arbeitswoche unter der alten Führung: Friedrich N e i n e ck e - Magdeburg (zehn Jahre) und Neinhold Vesper-Jena (neun Jahre) in der schönsten Jugend herberge des Harzes, Stecklenberg, ab (15. bis 22. August). Es ist ein langer Weg von den ersten mitteldeutschen »Sommer akademien« in Dreißigacker und Bad Berka über Stolberg, Wernige rode, Huysburg, Schwarzburg, Hasselfelde nach Stecklenberg. Von Jahr zu Jahr ein immer tieferes Hineinwachsen in die Aufgaben unseres Standes, eine Verfeinerung der Methoden zur sinnvollen Ge staltung und Ausschöpfung einer kurzen Schulungswoche und eine Steigerung ihres Wirkungsgrades. Wenn sich auch an der inneren Haltung unserer Freizeitarbeit nichts zu wandeln brauchte — und darauf sind wir mit Recht stolz! —, so ist doch von Jahr zu Jahr der Gehalt und die Wichtigkeit unserer Arbeitsthemen gestiegen, die Wochen sind anstrengender geworden, der zu bearbeitende Stoff nimmt zu und vertieft sich und demgemäß sind auch die Jungbuchhändler, die heute die Arbeitswochen besuchen, im großen und ganzen ein besserer, ernsterer und kämpferischerer Typ geworden. Diese Erfahrung wird in anderen Gauen um kein Haar anders äussehen. Sie wird in dem Augenblick, in dem der Besuch einer Arbeitswoche für jeden Jung buchhändler verbindlich sein wird, für die Beibehaltung freiwilliger Schulungswochen mit gesteigerten Ansprüchen, zu denen nur die Besten unseres Nachwuchses Zutritt haben, eine Nolle spielen. Bücher vor die Front! Ehe ich auf die Einzelvorträge zum tragenden Grundgedanken unserer diesjährigen Schulungswoche: »Völkischer Durchbruch« ein gehe, möge über die rein fachlich-buchhändlerische Arbeit berichtet werden, die natürlich seit je ihre besondere Bedeutung gehabt hat und weiterhin behalten wird. Auf diesem Gebiete hat sich in den zurück liegenden zehn Jahren ein ganz bestimmter Plan entwickelt, der sich als durchaus zweckmäßig und förderlich erwiesen hat. Im Vordergrund stehen hier die ausführlichen Besprechungen von zwanzig be deutsamen Büchern des Jahres. Jeder der Teilnehmer hat über ein Werk als erster und über ein paar andere Bücher als zweiter oder dritter zu sprechen. Das regt zunächst zum Lesen an, zum Ab wägen und Bilden eines Urteils, man sucht sich klar und vollkommen über Inhalt und Wert des Werkes auszudrücken, denn schließlich möchte keiner hinter den Kameraden zurückstehen oder gar sich aus lachen lassen. Wenn es auch im Eifer des Gefechts hier und da zu urwüchsigen Stilblüten kam, — das schadet nichts. Man lernt das Wesentliche erkennen nnd Herausstellen und das ist gerade das, worauf es in der Wirklichkeit des Alltags am meisten ankommt. Es wird der Kundenkreis untersucht, der für dieses oder jenes Buch besonders in Betracht kommt, es werden Werbemaßnahmen überlegt, Gruppen ähnlicher Werke znsammengestellt, das Leben und etwaige andere Werke des Verfassers erkundet und so wirklich Buch um Buch zu einer vertrauten Waffe in der Hand des Buchhändlers gemacht. Ergänzt wurden diese bücherknndlichen Arbeitsgemeinschaften durch die »E r l e b n i s st u n d e n k o m m e n d e r D i ch t u n g«, in denen ich auf eine ganze Reihe zum Herbst erscheinender bedeutsamer Bücher Hinweisen und diese Hinweise durch Vortrag geschlossener Proben besonders eindringlich untermalen konnte. Zu den buchhändlerischen Themen gehörte auch mein Vortrag am Sonnabend »Vorwärts weisen des Schrifttum des — Die zehnte Freizeit der drei mitteldeutschen Gaue Jahres«, in dem ich über eine Reihe der bedeutsamsten Erscheinun gen der letzten Zeit sprach, Inhalt, Form und Zielsetzung würdigte und versuchte, die Elemente kritischer Wertprüfung vom völkischen und dichterischen Standpunkt aus deutlich werden zu lassen. Jungbuchhandel, — angetrcten! Näher an die eigentliche Zielsetzung der diesjährigen Arbeits woche führte dann ein Vortrag von Friedrich Reinecke heran: »Aufgaben des Buchhändlers im Zeichen des völki schen Durchbruchs«. Die große Verantwortung des Buch händlers in der zielbewußten geistigen Menschenführung wurde hier ebenso deutlich wie vollständig herausgearbeitet. Buchhändlertum ist ein hohes Amt, das die geistigen Besitztümer des Volkes und der Welt nicht nur zu verwalten, sondern sinngerecht und aufbauend auch dem letzten Volksgenossen zu vermitteln hat. Zahlreiche Winke und Hinweise aus einer langjährigen Erfahrung machten den Vor trag besonders wertvoll. In gleiche Richtung zielte ein Vortrag des Gauschr!sttumsbeauf- tragten Paul P e t r i - Dessau, »Partei und Schrifttums pfleg e«. Zu keiner anderen Zeit ist von der Negierung eines Volkes die gesinnungbildende, blickweitende und vorwärtsweisende Kraft des gedruckten und gesprochenen Wortes besser erkannt und zielbewußter gefördert worden als im Dritten Reiche! Daß hierbei auch die Gegen wirkung des schlechten, zersetzenden Buches nicht übersehen, sondern klar und rücksichtslos ausgemerzt wurde, ist eine ganz selbstverständ liche Folgerung einheitlicher und positiver Volksführung. Ganz neue Käufer- und Leserschichten sind heute dem Buch erschlossen und zu gänglich. Diese gesteigerte Wirkungsmöglichkeit verlangt aber anderer seits vom Buchhändler einen ständig wachen Einsatz und leidenschaft liche völkische Bereitschaft. Einen Höhepunkt weltanschaulicher buchhändlerischer Schulung bedeutete der Vortrag von Gauschulungsleiter Brennecke- Dessau »M e n s ch e n f ü h r u n g durch das Buch«. In großen Zügen umriß Pg. Brennecke zunächst den Begriff Buch und den Be griff Volk, um dann in ausgezeichneter und gründlicher Klarstellung zu seinen Schlußfolgerungen zu kommen: wo wir heute stehen und wohin unser Kampfweg zu gehen hat. Von tiefem Verantwortungs bewußtsein waren seine Ausführungen getragen und wurden in leiden schaftlicher Beschwörung mächtiger Anruf für jeden von uns. Was Nationalsozialismus im geheimsten und offensten Sinne ist, wurde von ihm in einer geistigen und begrifflichen Darlegung erläutert, die keiner von uns bisher in dieser Faßbarkeit erlebt hatte. Für Nicht- dabeigewesene mag genügen, daß Pg. Brennecke drei Stunden lang sprach, daß keiner der Hörer ahnte, daß schon drei Stunden seit dem Beginn vergangen seien und daß jeder, ohne mit der Wimper zu zucken, weitere drei Stunden zugehört hätte! Eine wertvolle, bedeut same Aufklärung, die von den jungen Buchhändlerherzen mit bren nender Anteilnahme ausgenommen wurde und ohne Frage bei jedem einzelnen in der kommenden Zeit im Denken und Handeln wirksam werden wird. Das Antlitz der Jahrhunderte In ganz ähnlich aufrüttelnöer Weise hatte am Morgen des gleichen Tages ein Vortrag von Friedrich Frhr. von der Goltz gewirkt: »Völkischer Durchbruch in derGeschichte«. Wer das Geschichtswerk, das von der Goltz gemeinsam mit Stievenhorst im Westermann-Verlag herausgegeben hat, kennt, wird ungefähr die 694 Nr. 203 Donnerstag, den 2. September 1937
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