An alle Landesleikungen der Reichsschristtumskammer und Leiter der örtlichen Werbegemeinschaften Betr.: „Woche des Deutschen Buches igZ?" er Auftrag des Herrn Reichsministers für Volksausklärung und Propaganda und der Aufruf unseres Präsidenten, Staaksrat Hanns Johst zur Durchführung der „Woche des Deutschen Buches 19Z7" verpflichten die Landesleiter der Reichsfchrifttumskammer zur Anfpanuung aller Kräfte und zu vollem Einsatz für das Gelingen dieser größten schrift- tomspolikifcheu Aktion des ganzen Jahres. Ich bin überzeugt davon, daß sich die Landesleitungen der Reichsfchrifttnmskammer und die von den Landesleitern geführ ten Gauwerbegemeinfchaflen sowie die örtlichen Werbegemeinschaften als schlagkräftige Organisation erweisen werden, der es gelingen wird, eine so große propagandistische Aufgabe beispielgebend zu lösen. Die Reichsschrifttumskammer darf siolz darauf sein, daß es ihr gelungen ist, für ihren Ausgabenbereich alle Kräfte zum gesammelten Einsatz für das ihr anvertrauke Kulturgut „Buch" zusammenzufassen. Seit Beginn der „Öffentlichen Buch- werboug" ist es gelungen, in jedem Jahr neue Kreise zu Mikträgern der Werbung für das deutsche Buch zu machen. Zehotaoseude deutscher Menschen in den Dienffffellen der Bewegung, des Staates, der Gemeinden, der Wirtschaft und der Organisationen sind auf diese Weise zu Propagandiffen des Buches geworden. Aufgabe der Landesleiter iß es und wird es immer bleiben, diese feinfühlige und weit verästelte Werbeorganisakion zu betreuen und, wie es nun wiederum der Fall sein wird, für eine große, zentrale Aufgabe einzusetzen. Diese Aufgabe ist eine der wichtigsten, die den Landesleitungen gestellt werden kann, denn ihre Lösung sichert für unsere Zeit und für die Dauer jenen unumgänglich notwendigen Zu sammenhalt von Volk und Buch, die fruchtbare Wechselwirkung zwischen Dichtung und Volkstum, ohne welche kein deutsches Schrifttum denkbar ist. Sie umschließt in diesem Sinne zugleich den letzten Kern unserer ständischen Eingliederung in die Reichsknlturkammer, deren Aufgabe es nach dem Wortlaut des Reichskulturkammecgesctzes ist, die deutsche Kultur „in Verantwortung für Volk und Reich" zu führen. Reichsminister Dr. Goebbels hat uns vor drei Jahren die Parole „Mit dem Buch ins Volk" gegeben. Wir stnd seither auf dem Weg zu diesem Ziel ein gutes Stück vorwärts gekommen, aber wir wollen nicht verkennen, daß es noch eine weite Strecke zurückzulegen gilt, bis wir sagen können, wir ständen nahe am Ziel. Es kommt darauf an, immer wieder und immer neu Hunderttausende deutscher Menschen zum deutschen Buch, zu dem uns anverkranten Kulturgut der Nation zu führen und stc damit dem geistigen Leben unseres Volkes für alle Zeit zu verbinden. Für uns wird die Größe des Erfolges der öffentlichen Buchwerbung an der Größe ihrer Wirkung ins Volk gemessen und daran, wie weit es ihr gelingt und gelingen wird, Buch und Volk und damit Buchhandel und Volk zusammcnzuführen. Die nicht weniger wichtigen Ausgaben der Betreuung und Ausrichtung des Berussstandes schaffen hierfür die Voraus, setzung auf der Seite der am Buch und für das Buch Schaffenden. Die großen Aktionen der öffentlichen Buchwerbung aber greifen unmittelbar in das kulturelle Leben der ganzen Volksgemeinschaft ein und erfüllen damit Aufgaben, die weit über unsere Zeit hinausragen und weit hinein in die Zukunft führen. In diesem Sinne bitte ich die Landesleiter der Reichsschrifttmnskammer, stch selbst und die ihrer Leitung anvcctraute Organisation auf dieses Ziel ausznrjchten und ste ihm tatkräftig entgegenzuführen. Berlin, den 2g. August 19Z7 Geschäftsführer der Reichsfchrifttumskammer Mitglied des Reichskultucsenats Nr. 198 Sonnabend, den 28. August 1937 67S