xxxvxx >l6U6r8etl6inUNK Adelbert Alexander Zinn Meister Mathis genannt Grünewald Ein Leben unter Gott Okrsv. VILr 8 Lilätsleln in ^urorleläinelL, VIII u. 264 8eit6ri Lekektst 5.60 Lu Iminen 6.50 VI Aus den Werken, deren Sprache alle vergilbten Dokumente übertönt, formt Zinn das Drama eines Künstlerlebens, das voll unerhörter Spannungen gewesen sein muß. Es ist das Schicksal Grünewalds, der mit Dürer um die Krone der deutschen Malerei rang, gewesen, dreieinhalb Jahrhunderte vergessen zu werden, so vergessen, daß nicht einmal sein richtiger Name mehr bekannt war. Wer aber heute den großen Scharen stiller Wanderer begegnet, die nach Stuppach pilgern, nur um des Meisters liebliche Madonna zu sehen, dem wird bewußt, daß der Wiederentdeckung Grünewalds eine echte Auferstehung im Geist seines Volkes gefolgt ist. Was der Betrachter nur erahnt, das gewinnt hier Gestalt im Ringen eines Meisters um Geist und Form, im unsteten Wandern von Ort zu Ort, im Erleiden und Überwinden aller Höhen und Tiefen menschlichen Empfindens. Nicht um das Dunkel, das den irdischen Weg des Malers verhüllt, durch Erfindungen eigener Phantasie zu erleuchten, hat Zinn seinen Roman geschrieben; er folgt getreulich dem Wenigen, höchst Merkwürdigen, das uns über Grünewald als Maler, Bauleiter und Wasserkunstmacher überliefert ist. Der Dom der Werke, an ihrer Spitze der Jsenheimer Altar, ist das eigentliche und unerschöpf liche Thema des Romans. Es ist ein Denkmal, das einem großen Einzelnen gesetzt wird, aber zugleich in seiner leidenschaftlichen Vertiefung ein Denkmal des ewigen Deutschen. (I VovLUKsaiiKebod (I G. Grote - Verlag - Berlin 434 Börsenblatt f. ü. Deutschen Buchhandel. 104. Jahrgang. Nr. 191 Freitag, den 2l>. August 1987