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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1931
- Strukturtyp
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- 1931-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1931
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- Deutsch
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6 X- 100, 2. Mai 1831. Kantate-Nummer Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. werden die Organe, so kurz es geht, nach Orten und mit den nötigen Zwischenräumen für spätere Eintragungen ausgeführt. Die Spalten -Registernummer« und »Referent» können natür lich erst ausgefüllt werden, wenn eine Originalbesprechung ein- läust (Waschzettelabdrucke, Titelaufnahmen und Abdrucke werden nur in den Sicht-Kartei-Ordnern verbucht). Ist der Bespre chungsalt dann längere Zeit im Betriebe, so hat jeder, der jetzt mit ihm arbeiten muß, nicht nur die Übersicht, wer Bespre chungsstücke empfing, sondern er kann an Hand der Register nummern jeweils die gewünschte Besprechung heraussuchen. Sollte er, was ja auch häufig vorkommt, nur den Rezensenten wissen, nicht aber, wo dieser besprochen hat, so kann er auch das feststellen. Einige kleine Zweifel, die dem einen oder anderen mit der Materie vertrauten Leser vielleicht noch aufsteigen, wer den mit den folgenden Angaben wohl behoben. Die Karte! würde, wenn für alle Organe eine Karte angelegt wird, ja so ungefähr ins Unendliche wachsen. Der Einwurf ist vollauf be rechtigt, wie wir schon nach kurzer Zeit feststellten. Wir wirken dem damit entgegen, daß wir Karten unbedeutender Organe oder solcher, die nur für Spezialwerke in Frage kommen, sofort nach dem die Belege eingelaufen und eingetragen find, aus den Ord nern herausnehmen. Selbstverständlich werden auch diese Karten noch aufgehoben, damit man wieder daraus zurückgreifen kann. (Zu dieser Ablagekartei kommen auch die vollständig ausgefüll ten Karten. Diese werden nur vorher so lange gesondert gehal ten, bis keine Mahnungen mehr nötig find, oder bis man es aufgibt, hier zu mahnen.) Interessenten sei noch der gute Rat gegeben, von vorn herein gleich genügend Ordner anzuschaffen. Neue Ordner lassen sich zwar leicht in die schon bestehenden Alphabete einstigen, es ist aber erkleckliche Mehrarbeit damit verknüpft. Die Anschaf fungskosten für eine solche Apparatur erscheinen zwar beim ersten Hinblick hoch (ein Ordner mit 80 Taschen kostet etwa RM. 34.— ohne Karteiblätter), machen sich aber doch ganz be stimmt im Laufe der Zeit bezahlt. Großverlage werden mit 15 bis 20 Ordnern auskommen. Je nach dem Grade der Einheit lichkeit der Produktion werden weniger Ordner nötig sein. Für fachwissenschaftliche Verlage genügen u. U. zwei oder drei Ord ner. Es sei nur nochmals daran erinnert, daß bei Verwendung der einfachen Werklisten jeder neue Bearbeiter meist wieder durch eigene Erfahrung vor Schnorrern und unbilligen An sprüchen kleiner Rezensenten sowie auch vor unvernünftigen Forderungen großer, aber im Hinblick auf die Verlagsproduk tion bedeutungsloser Organe gewarnt werden muß. Eine kost spielige Sache, auch wenn es sich um »Freistücke« handelt. Die Ordner schalten das aus und machen sich schon deshalb bezahlt. Zusammenfassend seien die Vorzüge der neuen Ordnung noch mals kurz zusammengestellt: Die Vielfältigkeit der Beziehungen zu den einzelnen Organen und Rezensenten kann weitgehend durch diese Anlage berücksichtigt werden. Auch persönliche Be ziehungen können im wesentlichen für andere Mitarbeiter als den, der die Beziehungen anknüpste, festgelegt werden. Freilich, eines ist auch hier notwendig, daß der Bearbeiter, der die Haupt arbeit zu erledigen hat, seine Kartei fleißig mit Mitteilungen versorgt; denn nur dann kann sie zu jeder Zeit und jedermann gewünschte Auskunft geben. Daß sie es aber kann, ohne daß man mehr Arbeitskräfte in Anspruch zu nehmen braucht als bei der Führung der bisherigen Werklisten und doch eine genaue Organkontrolle erhält, ist sine Neuerung, die letzten Endes, wenn die meisten Verlage eine solche oder im Prinzip ähnliche Ordnung eingerichtet haben, bestimmt mit dazu beitragen wird, daß die Rezensenten, besonders die, die sich nur als solche ge bärden, zur Sauberkeit oder Untätigkeit auf diesem Gebiete erzogen werden. Daß damit auch eine Selbsterziehung der Ber lage verknüpft ist, bedarf wohl keiner besonderen Erörterung. Adolf Kellner. Das Buch im Mittelalter. Von Professor vr. K l. Lö s f l er. Wir können uns heute, im Zeitalter der Rotationsdruckmaschinen, die in einer halben Stunde eine ganze große Zeitungsauslage oder Tausende von fertigen Exemplaren einer Broschüre von sich geben, gar nicht mehr vorstellen, wie schwierig und langwierig vor der Er findung des Druckes die Herstellung von Büchern war. Die einzelnen Vorgänge von der Pergamentbereitung, dem Zerschneiden und Kalten der Bogen und dem Spitzen der Kielfeder bis zum Heften an der Heftlade und dem Schmieden der Schließen und Beschläge sind mehr fach bildlich dargestellt, am ausführlichsten in einer Miniatur des 12. Jahrhunderts aus dem Kloster Michelsberg ob Bamberg. Gerade aus diesem Kloster und aus derselben Zeit sind uns die Aufzeichnungen des Bibliothekars Burchard erhalten, die ein eindrucksvolles Bild von klösterlicher Schreibtätigkeit entwerfen. Wir tun einen Blick in eine wirkliche Büchersabrik. Die Arbeitsteilung ist in weitem Maße durchgefllhrt; wir lernen die Schreiber kennen, deren jedem die Bibliothek 4, 8, 8, 11 Bücher zu verdanken hatte. Ähnlich ging es im frühen Mittelalter in der Schreibstube (sorip- torium) jedes Klosters her. Besonders die jüngeren Mönche, vielfach auch die Klosterschlllcr, waren als Schreiber tätig. Othloh von St. Emmeram in Regensburg, der vorübergehend auch in Fulda und Köln (St. Pantaleon) gelebt hat, schrieb im 11. Jahrhundert nicht weniger als IS Missalien, 8 Evangelienbücher, L Lektionarien, 2 Werke Augustins, 4 Matutinalbücher, 1 Psalierium. Aber auch Abte und Pröpste verschmähten es nicht, unter den Schreibern Platz zu nehmen. Auch für Nonnen ist das Schreiben in Musterstatuten als Beschäftigung vorgesehen, und wir kennen u. a. die fleißige Schreiberin Diemut von Wessobrunn (11. Jah-rh.t, die nicht weniger als vierzig Werke lieferte. Zunächst wurde für die Zwecke des eigenen Klosters, den Gottes dienst und die Bibliothek, geschrieben. Vieles aber wurde auch von vornherein für den Export und auf Bestellung hergestellt, besonders in den berühmten Schreibstuben, die zugleich Malerschulen waren, wie Reichenau, Fulda, Regensburg, Tegernsee. Im späteren Mittelalter schrieben bi« (meist adeligen) Mönche der größeren und reicheren Klöster in der Regel nicht mehr selbst. Lohnschreiber wurden herangezogen. Das weltliche Element drang im ganzen Kulturleben stärker vor. Weltgeistliche, bi« sogenannten Kleriker und Schulmeister, an den Universitäten auch die ärmeren Studenten, die von den slationsrü die Texte entliehen und für sich selbst und andere abschrieben, waren als Schreiber tätig. Bcruss- schreiber aus dem Laienstande sind in den Städten seit dem Ende des 11. Jahrhunderts nachzuweisen. Bekannt ist der Schulmeister Hugo von Trimberg, der sich eine ganze Bibliothek zusammenfchrieb. Eine Art Büchersabrik hatte Diebold Lauber in Hagenau, der mehrere Schreiber, Maler und Buchbinder beschäftigte und nach einem Verlagsverzeichnis 88 Werke: Erbauungsliteratur, Poesie, Lehr dichtungen usw. führte. Die geistliche Genossenschaft der Brüder vom gemeinsamen Leben machte das Bücherweseu zu ihrem Haupt gewerbe. Die Brüder, die deshalb auch Broeders van de penne hießen, erwarben mit Schreiben, Buchmalen und Buchbinden einen wesentlichen Teil ihres Unterhalts. Ihre Heimat sind die Nieder lande. Bücher von ihnen aus ihren Häusern in Münster, Köln, Herford, Wesel, Marienthal, Butzbach usw. finden sich aber auch in großer Zahl in westdeutschen Kirchen und Bibliotheken. Die Pracht bücher für die großen Bücherfreunde der Zeit aber wie die Herzöge von Burgund, die Könige von Frankreich, die italienischen Fürsten und König Matthias CorvinuS von Ungarn wurden in Norbfrank- reich (Paris, Tours, Amiens), Flandern (Gent, Brügge) und Italien (Florenz, Siena) geschrieben und ausg«malt. Der Beschreibstosf war bis ins 18. Jahrhundert ausschließlich Pergament, d. h. die von Haaren und Fleischteilen befreite und für Tinte aufnahmefähig gemachte Tierhaut. Sie wurde in Blätter zer schnitten, diese gefaltet und ineinandergelegt. Die gewöhnliche Lage ist die iZustarnio ober der tzustoruus, p. h. vier Doppclblätter — 8 Blätter --- 18 Seiten, also dem heutigen Papierdruckhogen ent sprechend. Daneben kommen die Huinio (tZuintsrnus) — 111 Blätter, 8enio (Soxteruu«) — 12 Blätter, seltener lorniv, Uillio, Uuio 8.4.2 Blätter vor. Die Einführung des Papieres — zunächst aus dem Auslande, während deutsche Papiermühlen vor 18gt> nicht nachzu weisen sind — brachte schon eine Verbilligung der Bücher, wenn auch bei weitem nicht in dem Maße wie später der Buchdruck. Der Zeitaufwand der Schreiber ist nach den Umständen, der Größe des Werkes, der Geschicklichkeit, der Art der Schrift usw. verschieden. Allgemein aber muß in Betracht gezogen werden, daß bis
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