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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1937
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- 1937-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1937
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- Deutsch
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geringen noch verfügbaren Partien werden durchgängig Überpreise bezahlt. Für die nächstjährige Erzeugung sind die Verkäufe bereits soweit vorgeschritten, daß in Sulfitzellstoff mindestens zwei Drittel und in Sulfat vier Fünftel fest untergebracht sind. Besonders für die erste Hälfte des nächsten Jahres find die Fabriken mit Auf trägen gut eingedeckt. Besonders fest liegt der Schleifmassemarkt. Von der diesjährigen Erzeugung sind nur noch ganz geringe Par tien greifbar, und auch für die Erzeugung 1938 bezeichnet das Kommerzkollegium die Verkaufslage als gut. Die Preise zei gen anhaltend weiter steigende Tendenz. Schweden versorgt hauptsächlich Großbritannien. Von vielen Stellen kommen auch Dieldungen über Bau- und Erweiterungspläne. Nach Mitteilungen aus Österreich beispielsweise richtet die Leykam-Josefstal A.-G. ihren Betrieb in Gratwein (Steiermark) auf Erweiterung der Zell- stosserzeugung ein, da die Absatzverhältnisse besonders für die Aus fuhr dauernd günstig sind. Es wird hierbei sowohl für die Ver arbeitung auf Papier als auch auf Sprengstoffe und Werkstoffe für die Textilindustrie Rücksicht genommen werden. Auch die Papierfabrik Wattens hat sich auf vermehrte Zellstofferzeugung eingerichtet. Die österreichische Ausfuhr von Papierzeug, worunter Holzstoff und chemisch hergcstellter Zellstoff begriffen sind, hat sich von 31 Will. 8 für 1934 aus 41 Mill. für 1936 gehoben und dürfte im ersten Halbjahr 1937 rund 24 Mill. 8 betragen haben; sie ist zu einem großen Teil von der Rüstungskonjunktur abhängig. — Für den Buchhandel im engeren Sinne liegen in dieser Zeit der üblichen sommerlichen Stille kaum neue Nachrichten vor. Interessant ist eine amerikanische Veröffentlichung über die Ilmsatz- und Kostenentwicklung der Buchabteilungen in Warenhäusern. Im Durchschnitt insgesamt waren die Warenhausumsätze 1936 um 11"/» besser als 1935. Die Buchumsätze lagen ein wenig über dem Durchschnitt. Die Statistik nennt zwei einschlägige Abteilungen. Zum Vergleich sei auch noch die Abteilung Schreibwaren heran gezogen. Die Zahlen dafür lauten: Bücher und Bücher und Zeit Schreib Schreibwaren schriften waren Absatzzunahme gegen 1935 14 °/o 12 «/° 11 °/° Anteil am Gesamtumsatz 0,7 °/° 1,8 °/° 1,1 °/° Bruttogewinn in °/o v. Umsatz 30,7 °/o 36,2 °/o 40,0 °/o Betriebskosten in °/o v. Umsatz 33,2 ->/° 34,0 °/° 36,4 °/° Gewinn oder Verlust — 2,6 °/o -t- 2,2 °/o -j- 3,6°/° Bekanntlich herrscht im amerikanischen Warenhausbuchhandel große Schleuderei. Den Erfolg weist die obige Statistik aus. Der Vergleich der beiden letzten Spalten zeigt, daß der Gewinn der Abteilung Bücher und Schreibwaren auf den letzteren beruht, aber durch die Schleuderei mit Büchern auch hier gemindert ist. Auf der anderen Seite zeigt aber die stärkere Umsatzsteigerung, die in den ersten beiden Spalten ausgewiesen ist, daß die Schleudere! gewirkt hat. Es ist aber im Grunde unsittlich, wenn die Warenhäuser, nur um den Fachbuchhandel zu schädigen, in ihren Buchabteilungen derartig schleudern, obwohl sie dabei nachgewiesenermaßen mit Verlust arbeiten. Dr. Arthur Luther: „Deutsches Land in deutscher Erzählung". Ein literarisches OrtSlexikon. Verlag Karl W. Liersemann, Leipzig. XII, 432 S. Gr. 8". Lw. RM 12.—. Jeder, der einigermaßen belesen ist, wird diese Zusammenstellung mit Freude durchblättern und benutzen. Das Werk gibt vornehmlich auf zwei Fragen Auskunft: In welcher deutschen Landschaft oder an welchem deutschen Ort spielen bekannte Erzählungen und Romane?, und: Wo ist das Werk eines bekannten Verfassers zu Hause? Auch auf die Frage etwa, welche Erzählungen und Romane z. B. in einem Ort wie Heidelberg oder Rothenburg oder Jena spielen, erhält man hier rasche und erschöpfende Antwort. Daß das mitunter gerade für den Buchhändler sehr wichtig ist, braucht ja nicht besonders be tont zu werden. Die Vielfältigkeit der deutschen Landschaft wird sichtbar, ebenso die weitgehende Bodenständigkeit des größten Teiles des erzählenden deutschen Schrifttums. Da es dem Verfasser auf möglichste Vollständigkeit ankam, hat er die Q u a l i t ä t s g r e n z e verhältnismäßig weit unten angesetzt. Er bemerkt dazu selbst im Vor wort: »Weggelassen ist eigentlich nur die ganz minderwertige Unter haltungsliteratur, die Produkte gewisser Massenfabrikanten (und noch mehr Fabrikantinnen), wie sie von geschäftskundigen Verlegern gewöhnlich serienweise auf den Markt geworfen werden«. Wie die Grenze nach dieser grundsätzlichen Auffassuug im einzelnen verläuft, mag jeder selbst feststellen, indem er das Buch auf das Vorkommen gewisser Namen hin durchsieht. Es wird dann auch deutlich werden, wie außerordentlich schwierig es ist, hier eine Grenze zu ziehen, die allgemeine Zustimmung findet, da bibliographische Werke, die Vollständigkeit erstreben, leicht zu Zugeständnissen hinsichtlich der Qualität gezwungen werden. Helene Courths-Mahler ist nicht ver treten, dagegen finden wir die Bücher von Herta Fricke verzeichnet. Diese beiden Beispiele mögen die Grenzziehung Luthers, ungefähr wenigstens, andeuten. Weiterhin gesteht der Verfasser selbst, daß er auch von »diesen Erzeugnissen« der »minderwertigen Unterhaltungs literatur« einzelne aufnahm, »wenn ihre Handlung auf einem sonst kaum berücksichtigten, irgendwie bemerkenswerten Schauplatz sich ab spielte«. Uber die Zweckmäßigkeit dieser Einstellung läßt sich natürlich ebenfalls streiten. Der wissenschaftliche Benutzer wird nichts beson deres dabei finden und auf alle Fälle die Vollständigkeit begrüßen, während für den Laien doch die Gefahr der Irreführung besteht, da er den Titeln ja nicht in allen Fällen ansieht, ob es sich nun um dichterisch wertvolle Werke oder um Erzeugnisse »minderwertiger Unterhaltungsliteratur« handelt. Für belesene Benutzer wird die Durchsicht dieses Buches, das eine einzigartige Leistung deutschen Gelehrten fleißes darstellt, zu einer Fundgrube von Entdeckungen aller Art, zu einer Lektüre, die, was man sonst ja von der Arbeit in biblio graphischen Werken nicht behaupten kann, mitunter geradezu spannend ist, die einem oft auch ein stilles Schmunzeln entlockt. Jeder möge einmal die Probe auf das Exempel machen, gleichsam zur Erholung zwischen anderen Arbeiten, und er wird erfahren, daß das Blättern in diesem Werke neben dem sachlichen Gewinn auch tatsächlich allerlei Ergötzlichkeiten mit sich bringt. Wir wollen nicht versäumen, darauf hinzuweisen, da man sonst ja nicht gerade mit der Erwartung, unter halten zu werden, bibliographische Lexika in die Hand nimmt. Das Werk enthält zwei sehr wichtige R e g i st e r, die seine Be nutzbarkeit erheblich erleichtern und erhöhen, nämlich nicht nur das an sich selbstverständliche Verfasserregister, sondern auch ein syste matisches O r ts re g i st e r, in dem innerhalb der Land- und Land schaftsnamen die zugehörigen im Text auftauchenden Ortschaften aus geführt sind. So haben wir hier im ganzen ein Werk, das imstande ist, eine Lücke innerhalb unserer bibliographischen Literatur auszu füllen, das aber gleichzeitig auch eine wichtige Ergänzung des lite - raturgeschichtlichen Schrifttums darstellt. Für den Buch händler wird es bald zum unentbehrlichen Rüstzeug gehören, er ver säume jedoch nicht, es auch denjenigen seiner Kunden vorzulegen, bei denen er ein besonderes Interesse dafür voraussetzen darf. Der Ger manist, der Deutschlehrer u. a. m. werden dieses Buch mit Gewinn in die Hand nehmen, aber auch mancher sogenannte Laie wird es als Ergänzung seiner Roman-Bibliothek nicht missen wollen. vr. L. Mitteldeutsche Arbeitswoche in Ruhla (Ankündigung s. Nr. 148, S. SK2) Die mitteldeutsche Freizeit wird voraussichtlich um zwei bis drei Wochen verschoben. (Vom 22. bis 29. August oder vom 29. August bis 5. September.) Genauer Plan und alle Einzelheiten gehen allen Be rufskameraden, die sich angemeldet haben, in Kürze zu. Weitere An meldungen sind umgehend einzureichen, da nur noch einige Plätze verfügbar sind. Jena, Leutrastraße 5 ReinholdVesper 587
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