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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1937
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- 1937-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1937
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Rohstoffe nach Kräften zu Pflegen. Dabei kommt den deutschen Export- und Importfirmen mit ihren wertvollen Ausländserfah rungen besondere Bedeutung zu.« Eine Ausfuhrinitiative sei um so dringlicher, als die im letzten Halbjahr sprunghaft gestiegenen Weltmarktpreise für Agrarprodukte und industrielle Rohstoffe ver mehrte laufende Ansprüche an die deutsche Devisenbilanz stellen. Nach Untersuchungen über die Entwicklung der wichtigen volks wirtschaftlichen Teilgebiete bringt das Institut einen Ausblick, in dem zunächst betont wird, daß an die Stelle des reinen Mengen problems der Beschäftigung i>as Ziel des Um- und Ausbaues der nationalen Produktion nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip ge treten ist, dahingehend: aus knapp verfügbaren Produktionskräften durch zweckmäßigen Einsatz den höchsten nationalwirtschastlichen Erfolg herauszuholen. Dis Größe der gestellten Aufgabe ergebe sich daraus, daß unter den gegebenen Umständen versucht werden müsse, die vielfältigen Probleme gleichzeitig in Angriff zu nehmen. Denn nur ihre gemeinsame Lösung sichere nach dem in der Volks wirtschaft mit allen seinen Konsequenzen gültigen Gesetz des Mini mums den Erfolg. Zwei Bereichen komme dabei, da sie eine Schlüsselstellung innehaben, besonderes Gewicht zu: der Spar tätigkeit und dem Außenhandel. Die Weltwirtschaft stehe an einem entscheidenden Wendepunkt. Nunmehr seien alle wichtigen Volks wirtschaften der Erde von einer nachhaltigen Konjunkturbelebung erfaßt worden. Ausgehend von dem Auftreten spekulativer Bewe gungen und der durch sie verursachten Schwankungen kommt der Bericht weiter zu einer recht zuversichtlichen Beurteilung der welt wirtschaftlichen Zukunft: »Insgesamt führt eine nüchterne Analyse der weltwirtschaftlichen Auftriebsfaktoren zu dem Ergebnis, daß neben den forcierten Rüstungen und mit größerer Tiefenwirkung eine Fülle normaler Belebungskräfte vorliegt, die durchaus in der Lage sind, für sich allein den Fortgang des weltwirtschaftlichen Aufschwungs zu sichern. Freilich sind noch mancherlei Hemmungen zu überwinden. Diese liegen in den immer noch weithin bestehen den handelspolitischen Störungen, in der Labilität der Währun gen, die neuerdings durch das ungelöste Goldproblem verstärkt worden ist, vor allem aber auch in den ungeregelten Schulden beziehungen. Der Zeitpunkt für reale Erfolgsmöglichkeiten war noch nie so günstig wie gegenwärtig, nachdem an die Stelle des jahrelang auf den Weltmärkten lastenden Angebots- und Ver- laussdruckes ein ausgesprochener Warenhunger getreten ist. Doch setzt eine wirkliche Gesundung der Weltwirtschaft den Entschluß aller Völker, insbesondere der führenden Gläubigerländer der Welt, voraus, die Fehler der Vergangenheit mutig und großzügig zu liquidieren und der Zukunst einen neuen Weg vertrauensvoller Zusammenarbeit zu bereiten. Alle noch vorhandenen Probleme werden überschattet durch die anhaltenden Spannungen in der Sphäre der Politik. Mißtrauen und Argwohn beherrschen die Politischen Beziehungen der Nationen untereinander und hemmen die weltwirtschaftliche Zusammenarbeit. Für die führenden Staats männer der Welt kann es deshalb keine vornehmere Aufgabe geben, als alle Kräfte auf die Wiederherstellung einer allgemeinen Ver trauensbasis zu vereinigen. Nur wenn dies gelingt, können auch durchgreifende Fortschritte einer handelspolitischen Aktivität er wartet werden.« Für die Beurteilung der innerdeutschen Lage ist auch nicht uninteressant, daß »der Freiheitskampf» auf Grund der Aus führungen in dem eben angeführten Halbjahresbericht der Reichs- Kredit-Anstalt wie solcher in der »Deutschen Volkswirtschaft- kürz lich die Ansicht äußerte, es verstärke sich die Überzeugung, daß nunmehr bald der Zeitpunkt gekommen sein müsse, an dem in stärkerem Maße die Gewinnheranziehung der privaten Wirtschaft zur Finanzierung weiterer Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen not wendig wird, und daß eine teilweise Ablösung der notwendigen Einsätze durch die Wirtschaft selbst vorgenommen werden müsse. Das werde auf eine neue Aktivierung der Steuerpolitik hinaus laufen. Nach Ansicht der Magdeburgischen Zeitung aber liegt in der gesamtwirtschaftlichen Verbrauchslenkung, in der Jnvestitions- lenkung, die ihren Ursprung in der Kreditaufnahme hat, der Hebel unserer Wirtschaftspolitik. Die Frage, ob eine die Übergewinne abschöpfende Steuerpolitik eine Methode der Wirtschaftslenkung abgeben könnte, sei überflüssig, weil die Wirtschaftslenkung selbst viel leichter nicht am Ende des wirtschaftlichen Kreislaufs, sondern an -essen Anbeginn einsetze. Dagegen werde dringlich das Augen merk auf die sozialen Möglichkeiten einer derartigen Steuerpolitik gelenkt werden müssen. Die Umsätze des Facheinzelhandels haben in den Monaten März und April, nach dem Bericht der Forschungsstelle für den Handel und des Instituts für Konjunkturforschung, um ins-, gesamt 13"/° gegenüber dem gleichen Vorjahrsabschnitt zu genommen, sie zeigen somit eine stärkere Belebung, als sie in den ersten beiden Monaten dieses Jahres festzustellen war. Gegenüber dem Zeitabschnitt März/April 1933 sind die Umsätze des Facheinzelhandels um rund 45°/» gestiegen; ungefähr die gleiche Steigerung ergibt sich für die Monate Januar und Februar. Infolge der früheren Lage des Osterfestes <28. und 29. März) wurde in diesem Jahr der 'Festbedarf ausschließlich im Monat März gedeckt, während im Jahre 1938 diese Beschaffungen wegen des späteren Ostertermins <12. und 13. April) zum größten Teil in die erste Aprilhälfte sielen. Wenn man mit diesen Vorbehalten die Entwicklung im März und im April je gesondert betrachtet, so er gibt sich für den März eine Zunahme der Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr um 20"/», im April um 7"/». Diese Steige rungssätze erhalten dadurch eine besondere Bedeutung, daß die Um sätze des Einzelhandels in diesen Monaten unter den Einflüssen jahreszeitlich bedingter Nachfrage schon an sich eine ziemlich be trächtliche absolute Höhe haben. Die zeitliche Verschiebung der Ein kaufstermine kommt in der Umsatzentwicklung der einzelnen Zweige des Einzelhandels in sehr verschiedenem Maße zum Ausdruck. Weitaus am deutlichsten zeigt sich der Einfluß des Osterbedarfs in den Umsätzen der Fachgeschäfte für Schokolade und Süßwaren. Einer Verdoppelung der Umsätze des Vorjahrsmonats im März dieses Jahres stand ein Rückgang der Umsätze von April 1936 zu 1937 um etwa ein Drittel gegenüber. Auf dem Gebiet des Lebens mitteleinzelhandels zeigte sich bei den eigentlichen Fachgeschäften lvorwiegend ohne Frischobst und -gemüfe) eine etwas geringere Wirkung der Verschiebung des Osterfestes. Einen bemerkenswert starken Einfluß hatte der Osterbedarf dagegen offenbar auf die Ent wicklung der Umsätze im Nhreneinzelhandel sowie auf andere Zweige, die überwiegend Güter des zusätzlichen und gehobenen Lebensbedarfs führen. Die Umsätze im Handel mit Herren- und Knabenkleidung zeigten durch die starke Steigerung im Monat März <-i- 32,3"/») gegenüber der sehr viel geringeren Steigerung im April <-i- 8,9"/») eine wesentlich weitergehende Beeinflussung durch Osterbedarf, als sie im Handel nüt Damen- und Mädchen kleidung hervortrat, dessen Umsätze in beiden Monaten ungefähr im gleichen Ausmaß stiegen <->- 8 bis 9 "/»>. Die zusammenfassende Betrachtung der Umsatzentwicklung in beiden Monaten März und April 1937 zeigt für die meisten Zweige des Facheinzelhandels Prozentsätze der Umsatzsteigerung gegenüber 1936, die ziemlich nahe beieinander liegen. Wesentlich über das allgemeine Maß der Nmsatzsteigerung hinaus ging die Umsatzbelebung lediglich in eini gen Handelszweigen, die vorwiegend langfristige Gebrauchsgüter führen, so insbesondere im Handel mit Nähmaschinen <4- 40 bis 45"/«), im Wäschehandel <4- 29,5"/»), im Handel mit Teppichen, Möbelstoffen und Gardinen (4- 23,9°/») und im Möbelhandel <4- 22,3"/»). Bon den einzelnen Zweigen ist im übrigen die Steige rung der Umsätze des Lebensmittelfacheinzelhandels um 11,9"/» zu erwähnen, die über das Maß der Umsatzzunahme in den Monaten Januar und Februar erheblich hinausging. Die Umsätze der Textil warenfachgeschäfte zeigten eine Gefamtsteigerung um 13,8"/». Im Handel mit Büromaschinen und Organisationsmitteln sind die Umsätze auch in den Monaten März und April sehr erheblich ange stiegen <4- 22,9"/» und rund 38"/°). Die anhaltende Natur dieser Steigerungen zeigt die kaufkräftige Nachfrage, die in weiten Krei sen der gewerblichen Wirtschaft und der Verwaltung einer Erneue rung der Büroeinrichtung zugewandt wird. Zahlen für den Buch handel liegen noch nicht vor. Die Entwicklung wird aber auch hier ähnlich gewesen sein. Die ungewöhnliche Lage der Papierindustrie wird als inter nationale Erscheinung durch Nachrichten aus den verschiedensten Ländern bestätigt. Das schwedische Kommerzkollegium in Stock holm weist in seinem neuesten Bericht zur Lage am Zellstoffmarkt darauf hin, daß von der diesjährigen schwedischen Erzeugung in Sulfat- wie Sulfitzellulose praktisch alles verkauft ist. Für die ganz 58«i
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