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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1937
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- Deutsch
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rückgegangen; hierdurch ist auch die Schemadrucksache überflüssig geworden. Außerdem findet eine vorgedruckte Mahnung auch nie mals die Beachtung, die ein einzelner höflicher Mahnbrief finden mutz. Bei der zeitweilig sehr starken Überlastung der Schriftleiter ist das Ausbleiben einer Nachricht nicht immer auf Nachlässigkeit oder Böswilligkeit zurückzuführen, eine freundliche Anfrage nach dem Verbleib des betreffenden Werkes wird in den allermeisten Fällen eine sofortige befriedigende Antwort zur Folge haben. In der vorerwähnten Weife wird die Besprechungskontrolle heute wohl von den meisten Buchverlagen durchgeführt. Es dürste auch die einfachste, arbeit- und zeitsparendste Methode sein, mit der man die Besprechungen überwacht. Um ohne besondere Karteien für das Werk und für die Zeitungen bzw. Zeitschriften auszu kommen, empfiehlt es sich, das Besprechungsbuch nach den ver sandten Werken, die Belegunterlagen im Ordner aber nach Zei tungen und Zeitschriften zu ordnen. Wenn die Ablage der Be- fprechungsausfchnitte auch nach den Verlagsorten der jeweiligen Zeitungen und Zeitschriften empfohlen wird, so liegt der Grund hierfür darin, daß man einen ungefähren überblick gewinnen kann, in welchen Gegenden man mit einem besonderen Bekanntsein mit dem Buche rechnen kann. Diese Kenntnis ist für die Vertriebsmatz nahmen von außerordentlichem Wert. Endlich gilt es noch die Fälle zu berücksichtigen, in denen die Zeitungen oder Zeitschriften unverlangt überhaupt keine Befpre- chungsstücke oder nur solche über bestimmte Wissensgebiete zu er halten wünschen. Die Mitteilung hierüber erfolgt bereits durch die Eingangsmeldung. Um zu vermeiden, daß diesen Verlagen beim nächsten Versand wieder Befprechungsstücke zugestellt wer den, legt man sich die letzten beiden oder letzten vier Seiten des Besprechungsbuches in Form eines Registers an. Auf zwei Seiten sind alle die Verlage enthalten, die überhaupt keine unverlangten Stücke wünschen, aus den übrigen Seiten wird unter einer Rubrik -Bemerkungen« eingetragen, welche Literatur erwünscht ist. Dieser Raum ist völlig ausreichend, da nur wenige Verleger keine unver langte Zusendung von Besprechungsstücken wünschen. Das Besprechungsarchiv ist einer der wichtigsten Faktoren eines jeden Buchverlages, der Versand der Besprechungsstücke ist bereits mit hohen Kosten verknüpft; aus diesem Grunde muß'das Besprechungswesen in allen Teilen sorgfältigst gepflegt werden und darf nicht so nebenbei eine untergeordnete Rolle spielen als Arbeit, die man -ruf die lange Bank« schiebt. Einmal eingerichtet erfordert die sachgemäße Besprechungskontrolle nichts weiter als täglich einige Minuten Zeit für Verbuchung und Einordnen und ein bißchen Sinn für Ordnung. Diese kleine Mühe macht sich aber vielfältig bezahlt, außerdem ist es doch für jeden Verleger eine wirkliche Freude, die Anerkennungen für sein Schaffen sein säuberlich ausbewahrt gesammelt zu haben. Otto Dennewitz, Berlin Buchhandelsnovitäten vor hundert Jahren Nach Zeitungsberichten aus dem Jahre 1837 zusammengestellt von Richard Schmädicke Blättert man in alten Zeitungen, so ist man überrascht, wie oft man in ihnen ans Meldungen aus dem Buchhandel stößt. Eine Fülle zeit- und kulturgeschichtlicher Geschehnisse spiegelt sich in ihnen wider, und so sei hiermit einmal einiges zusammengestellt, was in deut schen Zeitungen des Jahres 1837, also vor hundert Jahren, über den Buchhandel zu lesen stand. Leipzig steht in der Zahl dieser Nachrichten selbstverständlich allen anderen deutschen Städten und Ländern voran. Hier inter essieren vor allem die Meldungen über die beiden Messen. Der Oster- m eß-Katalog von 1837 ist abermals stärker als alle seine Vor gänger; er verzeichnet 1251 fertige Bücher und 183 Landkarten; 187 Bücher werben für die Zukunft versprochen. Der Ostermsß- Katalog von 183k wies nur 3811 fertige Bücher nach, und der von 1787 nur 1971. — Zur Michaelismesse zeigen 551 Buchhändler 3188 fertige Bücher und 58 Land- und Himmelskarten an; 338 Bücher werden für die Zukunft versprochen. Die Flemmingsche Buchhandlung in Leipzig und Glogau hat das erste Heft von einem Konversationslexikon der Land- und Hauswirtschaft, redigiert von Kirchhos, herausgegeben. — Die Brockhaussche Buchhandlung hat ein neues politisches Blatt unter dem Titel -Leipziger Allgemeine Zeitung« vom 1. Oktober an augekündigt. In Leipzig soll vom 29. März an die reiche Gemälde-, Kupfer stich- und Zeichnungssammlung des verstorbenen Buchhändlers Schubert versteigert werden. Sie besteht namentlich aus alten italienischen und niederländischen Originalen. Unter den zahlreichen Schriften über Goethe machen wir ans eine aufmerksam, welche jetzt im Verlage von B. Kr. Voigt aus der Feder des vr. Reck in Göttingen erschienen ist unter dem Titel »Goethe und seine Widersacher«. Der Kupferstecher Mädel II. inBeiinar arbeitet jetzt an einer großen Landkartevon China, die, gleich der seit einiger Zeit erschienenen umfangreichen Karte von Arabien, einen Bestandteil des bekannten Bergfreudschen Atlas' von Asien bilden wirb. Das Bibliographische Institut in H I l d b u r g h a u s e n hat von Peter von Cornelius in München das ausschließliche Recht erworben, die Freskogemälde dieses berühmten Künstlers im Glyptothek-Palaste zu München nachzubilden. In Frankfurt a. M. soll sich im Nachlasse des Geheimen Rates von Gerning eine Sammlung von Briefen Herders, Goethes u. a. gefunden haben, die der Testamentserbe, ein Nechisgelehrter herausgeben will. Aus Bayern wird eine Bluttat gemeldet: Am Abend des 11. März um halb 9 Uhr wurde aus den Buchhändler E. Stahel in Würz bürg ein meuchlerischer Mordanfall aus offener Straße und bei Hellem Mondschein versucht. Ein Mensch, der ihm bis vor das Musi kalische Institut nachgegangen war, näherte sich ihm plötzlich und brachte ihm eine große, aber nicht gefährliche Schnittwunde von hinten im Gesicht bei, woraus er eilig entfloh. Einem jungen Mann lv. Siegländerj in Wien ist es, wie man sagt, nach mehreren Versuchen gelungen, die Kupserstecherkunst mit der Holzschneidekunst dergestalt zu verbinden, daß seine Arbeiten wie Stahlstiche aussehen. In Ungarn bemerkt man eine fortdauernde Vermehrung der Zeitschriften. Aus derSchweiz wird berichtet: Nach einem Preßgesetz, welches der große Rat von Graubllndten jetzt beraten hat, ist es dem Kläger sreigestellt, ob er den Verfasser, Verleger, Herausgeber oder Drucker belangen will. Nach einer Meldung aus Frankreich klagt man in Paris über die Königliche Bibliothek. Ist es nicht unbegreiflich, sagt man, daß in einer Sammlung, die von der ganzen gelehrten Welt besucht und befragt wird, auch nicht einmal die ausgezeichnetsten, die weltberühmtesten Werke deutscher Schriftsteller zu haben sind? Wer etwas sucht, ist ohne alle Leitung; die Kataloge sind unzugänglich, und sehr häufig ist alle Nachsuchung unmöglich. Mehrmals schon wurden den französischen Bibliotheken die deutschen zur Nachahmung empfohlen und besonders die genaue Ordnung dieser letzteren geltend gemacht, allein ohne genügenden Erfolg. Meldungen aus Belgien besagen: Durch den Hasen von Ant werpen sind allein während des Monats September für 97 822 Fran ken gedruckte Bücher (meistens französischer Nachdruck) ausgefllhrt worben. Aus England wird berichtet: Die Londoner Bibel-Gesellschaft hat im vorigen Jahre 511813 Bibeln ausgegeben. — Im Unterhause ist das literarische Eigentum zur Sprache gekommen, besonders wurde die Bestimmung bekämpft, daß mit dem Tode des Verfassers das Eigentumsrecht seiner Nachkommen erlösche. Der Pascha von Egypten hat den Fürsten Pückler-Muskau mit großen Ehren überhäuft. Er fürchtet die Feber dieses ebenso ge wandten wie freimütigen Reiseschriftstellers. Diese Auswahl schon läßt erkennen, wie vielseitig die Nachrichten waren, welche die deutsche Presse vor hundert Jahren vom Buch handel zu melden wußte. Eins nur vermißte ich: Buchbesprechungeir! Diejenigen, die ich in der damaligen Presse fand, machen mehr den Eindruck von Berlagsmitteilungen und gelegentlichen Hinweisen. Nr. 146 Dienstag, den 29. Juni 1937 557
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