Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1937

chen (aus irgendwelchen subjektiven Anschauungen über das Wesen des Urheberrechts oder über die Ausgabe des Gesetzgebers auf diesem Gebiete), so muß der Urheber diese seine Ausfassung, will er vertragstreu sein, dem Verleger vor Abschluß des Verlags vertrags mitteilen, um diesen davor zu behüten, daß er eine zwar in den Augen des Urhebers vollständige, für das Publikum aber unvollständige Darstellung erhält. Und es geht auch nicht an, wie man zwischen den Zeilen des Urteils lesen kann, daß der Urheber nach Abschluß des Verlags vertrags, nämlich in einem Vorwort zu einem späteren Bande des Werkes eine Art von reservatio mentalis macht, gewisse Teile, die grundsätzlich zu einer geschlossenen Darstellung des Gebietes gehören, nicht zu bringen, um so der Umfangsvereinbarung getreu zu werden. Denn durch Weglassen dieser Teile der Darstellung wird der Urheber insosern ungetreu, als er seiner Verpflichtung des vertraglich vorauszusetzenden vollständigen Werkes nicht nach kommt. Bedenklich erscheint schließlich auch noch die gelegentliche Be merkung des Urteils über das Verlags-Risiko: --Der Verleger hat sich dem Ermessen des Urhebers anvertraut und trägt im allge meinen die damit verbundene Gefahr». Versteht man diesen Satz wörtlich, so kommt man zu dem Ergebnis, daß das Risiko eines Verlagswerkes unbegrenzt beim Verleger ist, weil er sich dem Urheber anvertraut hat. Dieses Anvertrauen ist jedoch nichts weiter als die Auswirkung des Treugedankens, der den Ver lagsvertrag beherrscht, der also im gleichen Maße auch für den Urheber gilt. Und Auswirkung dieses Treugedankens für den Ur heber ist, daß er ein ausgabefähiges Werk schafft, nämlich ein solches, welches — mag auch die Darstellungsweise des Urhebers, der innere Aufbau seines Werkes der nachträglichen Nachprüfung durch den Verlag nicht unterworfen sein — vom Verlag in den Verkehr gebracht werden kann, ohne daß er damit seine Verleger- Persönlichkeit und sein Erwerbsgefchäft beeinträchtigt (Hofsmann in Ufita VI sl933s, 215). Verzeichnis der wichtigsten Bekanntmachungen 1. Januar bis 29. Juni 1937 Beschlagnahmte Bücher. Schadensersatzanspruch. Nr. 107. Börsenocrein der Deutschen Buchhändler. Bekanntmachung betr. Ausschüsse und Vereinsgertcht. Nr. 32. — betr. Einräumung eines Behördenrabattes. Nr. 18. — betr. Belieferung von Resormgeschäften in der Tschechoslowaki schen Republik. Nr. 114. — betr. Vereinbarung mit der Reichskammer der bildenden Künste und Verkaussordnung für den Kunsthandel. Nr. 7V. — Einzetchnungslisten im Reisebuchhanbel. Nr. 134. — Änderungen der buchhändlerifchen Verkehrsorönung. Nr. 107. — betr. Wirtschaftswerbung in Bücher- und Musikalienverzeich nissen. Nr. 14. Zuständigkeit des Börsenvereins. Nr. 75. Buchvcrkaussstcllen. Verbreitung von Schrifttum tm Nebenbetrteb. Nr. 12. 16. Deutsche Bücherei in Leipzig. Ablieferung von Druckschristen. Nr. 16. Gcsundheitsschrifttum. Werbung, Bekanntmachung der Reichsschristtumskammer Abt. Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung. Nr. 138. Adolf - Hitler - Spende der deutschen Wirtschast. Wetterführung. Nr. 120. Kunsthandel. Ausfuhr von Kunstblättern. Nr. 114. Verkaussordnung. — Verzeichnis der Neuerscheinungen. Nr. 70.116. Ladenpreis. Aufhebung. Nr. 107. Lchrlingspaß. Einführung. Nr. 89. 120. Lehrmittel. Lieferung graphischer L. Nr. 109. Leihbüchcrcigewerbe. Anordnung der Reichsschrifttumskammer zum Schutze des L. Nr. 98. Berlin. Sprechstunde. Nr. 77. Besitzwechsel. Nr. 101. Rabatt. Behörbenrabatt. Keine Gewährung. Nr. 18. Neichskulturkammcr. Anordnung betr. Ablieferung von Druckschriften an dte Deutsche Bücherei. Nr. 18. Regelung des Sachverstänbigenwesens in der Reichskulturkammer. Nr. 138. Reichsschristtumskammer. Anordnung über die Verbreitung von Schrifttum im Neben betrieb. Nr. 12. 16. — zum Schutze des Leihbücherei-Gewerbes. Nr. 98. Bekanntmachung betr. die Beratungsstelle Verlag. Nr. 77. — betr. Beteiligung des Verfassers am Verlagsrisiko. Nr. 81. Mitgliedschaft. Nachweis. Nr. 40. — Gruppe Buchhandel. Beitragserhebung. Nr. 148. Bekanntmachung betr. Einführung des Lehrlingspasses. Nr. 89.120. — Lieferung graphischer Lehrmittel. Nr. 109. — betr. Normalvertrag zwischen Verlagsbuchhandlungen und Ver lagsvertretern. Nr. SO. Reichsschule des Deutschen Buchhandels. Anmeldungen. Nr. 120. Ausbildungsplan. Nr. 91. Rcisebuchhandel. Einzeichnungslisten. Nr. 134. Schweiz. Schweizerischer Buchhändlervcrein. Mitglieberstand. Nr. 32. Berkehrsordnnng, Buchhändlerische. Änderungen. Nr. 107. Berlagsbuchhandel. Beratungsstelle Verlag. Nr. 77. Druckkostenzuschußverlag. Nr. 81. Berlagsvertreter. Normalvertrag. Nr. SO. Werbung. Bekanntmachung des Börsenvereins betr. Wirtschaftswerbung in Bücher- und Musikalienverzetchnissen. Nr. 14. Wissenschaftliche Zeitschriften. Neues Sonderdruckabkommen. Nr, S4, Zeitschristenhandel. Berechtigungsauswetse zum Einzelhandel. Nr. 109. Berufsschutzanorbnung. Nr. 100. Mitteilung der Reichsschristtumskammer, Gruppe Buchhandel (Wiederholung) Beitragserhebung !m Bereich der Reichsschristtumskammer für die in der Abteilung Gruppe Buchhandel berussständisch erfaßten Mitglieder Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß die fälligen Bei träge jetzt auf folgende Konten einzuzahlen find: Für die Fachschaften 1—3 (Verlag, Handel, Zwischenhandel) auf das Konto: Reichsschristtumskammer (Verlag, Handel, Zwischenhandel) Berlin 24680; für die Leihbücherei auf das Konto: Reichsschristtumskammer (Leihbücherei) Berlin 57812; für die buchhändlerischen Angestellten auf das Konto: Reichsschristtumskammer (Buchhandels- Angestellte) Berlin 25120; für die Buchvertreter auf das Konto: Reichsschristtumskammer (Buchvertreter) Berlin 24177. Verrechnungsschecks sind an die Zentrale der Kammer, Ber lin W 8, Friedrichstraße 194/99, einzuschicken. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß keinerlei Einzahlungen mehr auf die bisherigen Leipziger Postscheckkonten vorzunehmen sind, da alle Einzahlungen nach dem 1. Juli 1937 als unbestellbar zurückgehen. L e i p z i g, den 11. Juni 1937 Th ulke 554 Nr. 148 Dienstag, den 29. Juni 1937