Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19370626
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193706263
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19370626
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-26
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Metternich, Napoleon) stehen im Mittelpunkt. Geschichtswerke über das Werden des zweiten Reiches und über die deutsche Erneuerung am Beginn des 19. Jahrhunderts ergänzen das Bild. Ein Por trait oder eine Büste Steins. Anfang Oktober werden die ersten Herb st Neuerschei nungen ausgeliefert, aus denen wir ein Fenster zusammen stellen unter besonderer Berücksichtigung der Romane und der dichterischen Werke. In der zweiten Oktoberhälfte zu Beginn des Semesters sind mehrere, mindestens aber zwei wissenschaftliche Fenster nötig. Da sich durch Wehr- und Arbeitsdienst der Studienbeginn mehr und mehr auf den Herbst verschiebt, ist jetzt besondere Auf merksamkeit aus die Werbung der Erstimmatrikulierten zu wen den. Wir richten an sie unsere persönliche Einladung zum Besuch unseres Ladens, stellen ihnen bibliographische Beratung, Konto eröffnung in Aussicht und geben ihnen in Gestalt eines Lehrbuch verzeichnisses für ihr besonderes Studienfach die erste Hilfe in die Hand. Die Fenster zeigen alle an der hiesigen Hochschule dauernd gebrauchten bzw. empfohlenen Lehr- und Handbücher, einige wich tigere Neuerscheinungen, schließlich die durch Rundfrage bei den Dozenten sestgestellten Textbücher der Seminarübungen mit ent sprechendem Hinweis. Ein Fenster mit religiösem Schrifttum ist je nach Zusammensetzung der Kundschaft zum Reformationssest bzw. zum Christkönigssest zu empfehlen. Als erste Vorbereitung auf die Buchwoche halten wir ein Fenster ganz allgemein. Unter dem Titel »So und so viele Jahre Dienst für das Buch» geben wir einen Rückblick auf die Arbeit unserer Firma in der Vergangenheit oder — leich ter noch — einen Überblick über unsere jetzige Arbeit. Zu dem Rückblick fassen wir alle Erinnerungsstücke zusammen, die wir aus früheren Jahrzehnten unserer Firma besitzen. Meist wird ein größeres Bildnis des Gründers vorhanden sein. Der überblick über unsere jetzige Tätigkeit zeigt eine Auswahl unseres gegen wärtigen Lagers, in der einige ganz wenige Bücher aus allen von uns gepflegten Gruppen zu finden sind. Es ist also ein ausgespro chenes Firmensen st er zu erstreben. November Der November beginnt mit der Buchwoche. Sie wird in jedem Jahr unter ein anderes Werbewort gestellt. Alle Fenster müssen zu ihm in Beziehung gesetzt werden. Zur Buchwoche wird man auch einmal etwas mehr für die Ausstattung ausgeben, denn jetzt »holen wir alles aus uns heraus- und zeigen »unser Gesicht-, indem wir jedem unserer Hauptleistungsgebiete ein Fenster einräumen. Auch für eine der Buchwoche entspre chende Werbung in der Stadl müssen wir in Ergänzung der ge meinsam durchgeführten Maßnahmen sorgen, etwa durch Plakat verteilung in den unserer Firma nahestehenden Betrieben und Schulen. Zum 9. November zeigen wir ein Fenster mit National sozialistischem Schrifttum unter Bevorzugung von Werken aus der Geschichte des Kampfes der Bewegung, der Kampf organisationen. Biographien der führenden Männer der Partei. — Auch an den Tag von Langemarck (10. November) erinnern wir in diesem Zusammenhang. Aus der Fülle der übrigen Gedenktage des Monats mag sich jeder das für seinen Ort geeignete aussuchen, wenn er sie nicht alle zusammen zu einem Fenster: »Gedenktage des Mo nats- vereinigen will. Hier die wichtigeren Geburtstage: vierhundertvierundfünfzigster (10. November) Luther; hundert achtundsiebzigster (10. November) Schiller; hundertsiebzigster (22. November) Andreas Hofer; hundertundzwanzigster (30. Novem ber) Theodor Mommsen; hundertsechzehnter (1l. November) Do stojewski); fünfundachtzigster (ll. November) Conrad von Hötzen- dorf; fünfundsiebzigster (1b. November) Gerhart Hauptmann und Adolf Bartels; fünfundsechzigster (27. November) Peter Raabe, Präsident der Reichsmusikkammer; die Todestage: Hundertzehnter (18. November) Wilhelm Hauff; einundneun zigster (30. November) Friedrich List; achtzigster (26. No vember) Joseph Frh. von Eichendorff; sünfundziebzigster (13. No vember) Ludwig Uhland; fünfzigster (2b. November) Joh. Jak. Bachofen; fiebenundzwanzigster (1b. November) Wilhelm Raabe; zwanzigster (17. November) Auguste Rodin; dreizehnter (7. No vember) Hans Thoma. Die Winterabende werden vielen Muße zur beruflichen Wei terbildung geben, sodaß ein Fenster mit Fachbüchern aller Art Aussicht auf Erfolg hat. Bücher über die vielfältigen Themen kaufmännischer Weiterbildung, Rechtskunde, Fremde Sprachen, Technische Bücher werden im Vordergrund stehen, aber auch solche über Gedächtnisübung usw. müssen wir hinzunehmen. Zum Totensonntag bzw. zu Allerseelen brauchen wir ein Fenster mit entsprechend ausgewählter religiöser Literatur. Schließlich stellen wir schon jetzt im Hinblick aus Weihnachten ein Fenster mit Jugendschriften aus. Dabei bevor zugen wir diesmal größere und anspruchsvollere Bücher und Neu erscheinungen, die erfahrungsgemäß viel schwerer zu verkaufen sind als die Neuerscheinungen sür die Erwachsenen. Wir wollen jo den Boden zeitig für sie vorbereiten. Am besten geschähe das freilich, wenn wir diese Bücher bereits alle soweit durch eigenes Lesen kennten, daß wir fürs Fenster zu jedem ein ganz kurzes, kennzeichnendes Wort schreiben könnten, das schon eine innere Be ziehung zwischen Buch und Kunden schafft. Und wohlgemerkt: Jungen und Mädel sind diese Kunden. Wir müssen hier ihre Sprache sprechen! Dezember Jetzt widmen wir alle Fenster der Weihnachtswer- bung, die natürlich auch durch vielerlei andere Kanäle geht. Dem besonderen Charakter der Weihnachtswerbung müssen wir die Ausstattung und den Inhalt der Fenster unpassen. Jetzt wird zu nächst ein neues großes Jugendschriftensen st er nötig sein. Als Blickfang können wir einmal etwas »ganz Ausgesallenes- einbauen. Was das gerade ist, mag jeder selbst sich erdenken. Wenn er sich an seine Kinderzeit erinnert und an die Anziehungs kraft einer fahrenden Spieleisenbahn oder eines Dornröschen fensters, weiß ec, worauf es ankommt. An Romanen und Werken dichterischen Schrifttums werden soviele Neuerscheinungen und immer wieder gekaufte Bücher bleibenden Wertes da sein, daß wir leicht zwei Fenster damit füllen können. Wir könnten unser Material zwischen anspruchsvollen und durchschnittlichen Lesern aufteilen, oder aber auch ein Fenster mit Frauenbüchern neben ein anderes für Männer stellen. In das Frauenfenster nehmen wir nicht nur Frauenromane, kostbare Kleinausgaben, Novellen, Lyrik, kleine Kunstbücher, sondern auch Gesundheitspflege, Haushalt bücher und Anleitungen zu Handarbeiten u. ähnl., Kinder-Bilder- bücher und solche, die sich zum Vorlesen durch die Mutter eignen, schließlich Weihnachtsliederbücher. Im anderen Fenster find all gemeinere Romane und alles, was man etwas summarisch und unklar unter dem Namen »Geschenkwerke- zusammenzufassen pflegt, also größere Bücher politischen, biographischen und kunst- geschichtlichen Inhalts, Reise- und Forschungsberichte, humo ristische Bücher. Auch von den zahllosen Bildkalendern muß eine gute Auswahl im Fenster gezeigt werden. In einem der Romanfenster können wir des vierzigsten Ge burtstages Karl Heinrich Waggerls (10. Dezember) und des neunundfünszigsten Hans Carossas <15. Dezember) gedenken. Nach Weihnachten mag man dann zum 29. Dezember wieder ein reines Autorensenster für Rainer Maria Rilke (elfter Todestag) ausstellen. Damit ist der Kreislauf des Jahres umschrieben. Wie bereits in der Woche nach Weihnachten auf das neue Jahr hin das Schau fenster zu gestalten ist, das gehört nicht mehr in diesen Plan. S48 Nr. 144 Sonnabend, den 26. Juni 1987
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder