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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1937
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- 1937-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1937
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- Deutsch
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weise mit seiner Stavdcsehre noch für vereinbar? Sollte der artigen Geschäftspraktiken nicht ein für allemal gründlich das Handwerk gelegt werden? Glaubt jemand, daß ein Verlag, der auch nur ein einziges Mal so handelt, überhaupt den ernst lichen Willen hat, wirklich nur »gute Bücher- herauszubringen? Freilich ist es sicher falsch, nur von schlechtem Willen zu spre chen. Was nottut, ist einfach, daß die junge Generation, die in der Politik zur Führung gelangt ist, auch auf den übrigen Gebieten die Führung antritt. Was nottut, ist, daß man einsehen lernt, daß eine neue Zeit nicht mit alten Methoden bewältigt werden kann. Daß man einsieht, daß die Forderungen der Jugend nicht hitz köpfige Phantastereien sind, und daß man ferner begreift, daß man nicht einzelne Stimmen aus dieser Jugend gegen die Forderungen ihrer Führer verwerten kann. Wenn wir außerdem zugeben, daß wir froh sein müssen, wenn im Jahr zehn bis zwölf wirklich gute neue Jugenderzählungen erscheinen, so bedeutet dies natürlich, daß nicht innerhalb von zwei oder drei Jahren schon eine wesentliche Wandlung in der Haltung der Jugendbücher im allgemeinen eingetreten sein kann. (Dies an die Adresse der HI.!) Gute Autoren sind selten, gute Bücher noch mehr. Um nun ganz praktisch zu werden: was nottut, ist, daß jeder Sortimentschef seinen jüngeren Gehilfen und Gehilfinnen es zur ernsten Pflicht macht, sich um die Frage des Jugendbuchs zu küm mern, daß er andererseits aber auch auf das Urteil seiner jungen Gehilfen hört, wenn er die Überzeugung gewonnen hat, daß sie etwas von der Sache verstehen. Die jüngeren Gehilfen haben noch die Fähigkeit, sich an einem guten Abenteuerbuch, einem frischen Fahrtenbericht zu begeistern. Sie haben vielfach auch das Gefühl dafür, was echt und was Phrase ist. Sie sollen andererseits dort, wo es nottut, ihren Geschmack, ihr Urteil schärfen und nicht jede Anhäufung von abenteuerlichen Unwahrscheinlichkeiten schon für spannend und nationalistische und sozialistische Redensarten für echt erlebte Worte halten. Es kommt auch nicht auf den Umschlag, auf die Ausstattung, auf den Preis an, obwohl das alles auch wichtig ist. Das Entscheidende ist die menschliche Haltung und die dichterische Kraft. Die HI. sollte etwa im Verein mit der Reichsschuls für den Deutschen Buchhandel regelmäßig Freizeiten über das Jugend buch veranstalten; der Buchhandel sollte seine jungen Gehilfen und Gehilfinnen dorthin schicken, die Jugendschristenstelle des NS.- Lehrerbundes und die Volksbibliothekare sollten auf jede dieser Freizeiten ihre besten Männer schicken. Der gesamte Jungbuch handel muß aufgerufen werden, sich mit diesen Dingen intensiv und nicht nur einmal im Jahr zu beschäftigen und radikale Forde rungen radikal zu verwirklichen. Der Buchhandel selbst, Verlag wie Sortiment, muß einsehen, daß es auch wirtschaftlich gesehen der beste Weg ist, wenn er die Lage sachlich erkennt und konsequent die Folgerungen daraus zieht. Ferner ist eine Grundliste zu fordern, die für Jahre Geltung haben soll, die ohne Rücksicht auf verlegerische Wünsche aufgestellt wird und die nur diejenigen Bücher enthält, dis nach sorgfältigster Prüfung als ganzbe sonders wertvoll und unbedingt zu fördern anzusehen sind. Sie hat nur »Jungvolkbücher- zu enthalten, d. h. also Bücher, die für Buben und Mädel im Alter von zehn bis vierzehn Jahren geeignet sind. Nach ihrer Ver öffentlichung muß das gesamte Sortiment aufgerufen werden, sich in allererster Linie für die Bücher dieser Liste einzusetzen. Schüler büchereien, Volksbibliotheken und soweit vorhanden die Büchereien der HI. werden, da die führenden Stellen an der Liste mitge arbeitet haben, ebenfalls in erster Linie Bücher aus dieser Liste anschaffen, die in der Ausstattung einfach und im Preis so niedrig wie nur möglich sein soll, damit sie in großer Auflage auf jede nur mögliche Weise vertrieben werden kann. Zum dritten wäre notwendig eine weitere Liste, die neu er scheinende Bücher schnell wertet. Diese Liste müßte lausend in Zeitschriften der HI., der Schule und des Buchhandels veröffent licht werden, auf Schnelligkeit in der Arbeit ist besonderer Wert zu legen. Hier brauchen die Forderungen nicht so hoch geschraubt zu sein wie bei der Grundliste. Vielmehr wären die besprochenen Bücher einzuteilen in ganz besonders stark zu empfehlende Neu erscheinungen, die damit in die Grundliste ausgenommen werden; in gute Bücher, die jedoch nicht in die Grundliste ausgenommen werden und drittens in Bücher, gegen deren Vertrieb und Empfeh lung keine Bedenken bestehen. Man könnte meinen, daß hier der Weg zu einem Kompromiß geöffnet wird. Man wird sich aber darüber klar sein müssen, daß auch die gründlichste Arbeit und das best überlegte Urteil einmal fehlgrcifen kann und daß die Zeit selbst mithilft, die richtige Auswahl zu treffen. Man kann außerdem einem neuen Autor, der etwa in seinen ersten Büchern noch nicht alles erreicht, nicht den Weg in die Öffentlichkeit versperren. Man soll jedem Pfuscher und Phrasendrescher unbarmherzig aus die Finger klopfen, soll aber darüber nicht vergessen, neue Talente zu ermuntern und zu fördern, auch wenn sie nicht gleich Bücher schaffen, die mit den besten Werken verglichen werden können. Darum also muß das Urteil über die jährlich erscheinenden Neuig keiten milder sein. Weiter ist zu fordern, daß solche Bücher, die ganz offensichtlich minderwertig sind, radikal abgelehnt werden, wobei man sich vor entsprechender Kennzeichnung nicht scheuen darf. Jeder Verleger, der guten Willens ist, auch der im Geschmack vielleicht unsichere, wird dann bald erkennen, was die Führung der Jugend will und was sie ablehnt. Auch diese Ablehnungen sind schnell und weithin sichtbar zu veröffentlichen. Und zum Schluß soll die letzte Forderung erhoben werden, die schon oft gestellt worden ist und noch nie erfüllt wurde. Ein witziges Wort, im Buchhandel gut bekannt, erklärt: Überproduk tion sei immer das, was der andere verlege. Trotzdem sei die Forderung hier erhoben, auch wenn alle Auguren lächeln, und diese Forderung heißt: Es dürfen nur gute Bücher verlegt werden! und das bedeutet: Die Produktion ist einzuschränken. Wenn ein Verlag in einem Jahr einmal kein gutes Manuskript hat, so muß er eben darauf verzichten, Neuerschei nungen herauszubringen. Eine Forderung, über die jeder Verleger lächelt und deren Erfüllung jeder Jugendführer für selbstverständlich hält. Daß sie erfüllt werden kann, ist kein Zweifel, und es wird sich auch zeigen, daß sie eines Tages erfüllt werden wird. Fritz Helle hat seinen Aufsatz -Neue Wege zum Jugendbuch- mit einem Satz geschlossen, der seine Stellung und die Stellung der HI. deutlich bezeichnet und Verlag wie Sortiment mögen be denken, welche Kraft in diesem Satz liegt, der hieß: »Denn die Zukunft gehört uns-. Welche Zahlungen und Leistungen an Arbeitnehmer sind lohnsteuerpflichtig? Von Dr. Werner Spohr, Kiel Die Frage, welche Zahlungen und Leistungen an Arbeitnehmer im einzelnen lohnsteuerpflichtig sind, bereitet immer wieder Schwie rigkeiten. Nachstehend soll eine Übersicht in alphabetischer Folge ge geben werden. Aus ihr kann mühelos entnommen werden, in welchen Fällen das Gesetz und die Rechtsprechung die Lohnsteuerpflicht be jaht haben, und in welchen Fällen die Lohnsteuerpflicht verneint morden ist. Daß das gewöhnliche Arbeitsentgelt (Gehalt, Lohn) lohn steuerpflichtig ist, bedarf keiner besonderen Erörterung. Die Schwie rigkeiten entstehen erst bei besonderen Zahlungen und Leistungen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer, Besteht Lohnsteuerpflicht, so muß der Arbeitgeber die Lohnsteuer einbehalten und in der bekannten Weise an das Finanzamt abführen. Ein vorsätzlicher Verstoß gegen diese Pflicht kann als Steuerhinter ziehung, ein fahrlässiger als Steuergefährdung bestraft werben. Außerdem haftet der Arbeitgeber persönlich für die nichtabgeführte Lohnsteuer. Die Begriffe »Arbeitgeber« (im folgenden abgekürzt: AG.) und »Arbeitnehmer« (im folgenden abgekürzt: AN.) sind vom national sozialistischen Arbeitsrecht überwunden. Sie müssen aber in einer steuerrechtlichen Darstellung noch angewendet werden, weil die 87« Nr. 153 Dienstag, den S. Juli 1937
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