Börsenblatt für den deutschen Buchhandel

Ausfuhrregelung Die mit Rundschreiben Nr. 3 vom 6. Juni 1936 gegebenen zusätzlichen Bestimmungen (Seite 3—6) hüben nur noch bis zum 3 1. Juli 1937 Gültigkeit. Nähere Anweisungen sind aus dem in den nächsten Tagen zum Versand kommenden Merkblatt zu ersehen. Berlin, den 14. Juli 1937 Rcichsschristtumskammcr Abt.: Wirtschaftsstelle des deutschen Buchhandels Or. Hövel Zusatz der Geschäftsstelle des Börsenvcreins über die Sondcrbestimmungen für die Buchausfuhr berichten die Mitteilungen der Fachschaft Verlag und Zwischenhandel. Mitteilung der Beratungsstelle (Überwachungs stelle) für das Leihbüchereiwesen Bei der Durchsicht der Bücherlisten und der Nachträge der eingereichten Listen mußten wir seststellen, daß Leihbüchereien beim Bucheinkauf die von der Beratungsstelle ausgestellten Listen nicht genügend berücksichtigt haben. Diese Listen sind in den »Jahrbüchern der Leihbücherei» (1936 und 1937) ausgestellt. Die Jahrbücher sind durch die Obleute der Fachschast, soweit noch vorrätig, zu beziehen. Wir ersuchen die Leihbibliothekare, bei den nächsten Einkäufen sich nach diesen Listen zu richten. Deutschland in der Weltwirtschaft Die B e r u f s k u n d l i ch e Arbeitswoche, die vom 15. bis 21. August 1937 in Nudczanny (Masuren) stattfindet, wurde unter dieses Hauptthema gestellt. Als Hauptreferent konnte Herr vn. Ger hard Herrmann-Lcipzig gewonnen werden. Als Gastreferenten hoffen wir auf die Mitwirkung der Herren vr. Pohl vom Institut für Heimatforschnng Königsberg/Pr.; Or. Jantke vom Staatswissenschaft lichen Institut, Königsberg/Pr.; Ganknltnrwart Merten's, Königs- bcrg/Pr. Ein berufspolitischer Vortrag wird von einem Beauftragten der Neichsschrifttumskammcr gehalten. Die Bernfskundlichen Arbeits gemeinschaften werden geleitet von Rolf Stosberg-Königsberg/Pr. und Hans Köster, Königstein im Taunus. Das Hanptthema soll gegliedert werden in fünf Vorträge mit an schließenden bücherknndlichen Arbeitsgemeinschaften: 1. Die Weltwirtschaft im Liberalismus. 2. Der Zerfall der Weltwirtschaft 1914—1933. 3. Staaten als Wirtschaftslenker. 4. Deutschland in der Weltwirtschaft. 5. Der deutsche Vierjahresplan. Anschließend an das Hauptthema wollen wir auf die Gegebenheiten, Fragen und Aufgaben Ostpreußens eingehen durch drei Vorträge und eine Arbeitsgemeinschaft: 1. Ostpreußen — Land und Leute. 2. Ostpreußens Wirtschaftsraum. 3. Ostpreußens kulturelle Leistung und Ausgabe. 4. Ostpreußen-Schrifttum. Berufskundliche Arbeitsgemeinschaften werden sich beschäftigen mit 1. Buchhändlerischer Einsatz für das wissenschaftliche und beleh rende Schrifttum. 2. Neuer Lebensraum für den Buchhandel. 3. Berufliche Alltagsnöte der Teilnehmer. Für die Vorbereitung auf die Arbeitswoche werden den Teil nehmern durch Rundschreiben Schristtumshinweise gegeben, auch einige kleinere Werke als Pflichtlektllre vorgeschrieben. Die Teilnehmer treffen sich am Sonntag, dem 15. August, vor mittags in Lötzen (Masuren) und fahren gemeinsam in etwa fünf stündiger Fahrt über die Masurischen Seen nach Nudczanny. Für Ostpreußen-Fahrten gewährt die Reichsbahn Fahrpreis-Ermäßigungen bis zu 60°/o — je nach Länge der Anreisestrecke (Auskunft erteilen Reichsbahn und Reisebüros). Außerdem wird voraussichtlich eine Fahrpreisermäßigung vor allem für die ostpreußischen Teilnehmer und die Teilnehmer mit kürzerer Anreise erwirkt werden. Wie alle früheren Freizeiten verleben wir die Woche in kamerad schaftlicher Weise in der gut eingerichteten Jugendherberge Rudczanny- Singen, Erholung, Schwimmen und Wandern behalten, Uber die Schön heiten Masurens, in dessen schönstem Teil Nudczanny liegt, braucht kaum etwas gesagt zu werden. Als Abschluß der Woche ist eine ge meinsame Fahrt zum Tannenbergdenkmal, zur Marienburg und nach Danzig geplant. Die Teilnahmckosten (einschließlich Unterkunft und Verpflegung) betragen von Sonntag nachmittag bis Sonnabend mittag NM 24.—. Buchhändler und Buchhändlerinnen aller Fachschaften und auch aus dem Ausland können an der Arbeitswoche teilnehmen. Für halbe oder ganze Freistellen müssen begründete Anträge baldigst an den Leiter der Arbeitswoche gerichtet werden. Die Zahl der Teilnehmer ist aus räumlichen Gründen auf etwa dreißig beschränkt. Da schon auf die Vorankündigungen ungewöhnlich viele Anmeldungen eingingen, können nur noch wenige Neuanmeldungen berücksichtigt werden. Alle Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an den Leiter der Woche Hans Köster, Königstein (Taunus), Am Grünen Weg 3. Politische Ausrichtung des wissenschaftlichen Schrifttums Arbeitsabkommen zwischen Reichserziehungsminister und Parteiamtlicher Prüfungskommission Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Er ziehung und Unterricht, Gauleiter N u st, und der Vorsitzende der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums, Neichsleiter Bouhle r, haben am 14. Juli 1937 ein ihre bisherige Zusammenarbeit erweiterndes Ar beitsabkommen geschlossen. Das Arbeitsabkommen hat fol genden Wortlaut: 1. In Fortsetzung und zur Vertiefung der bisherigen Zusammen arbeit ist zwischen der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NL.-Schrifttums und dem Reichs- und Preußischen Mini sterium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ein erwei tertes Arbeitsabkommen abgeschlossen worden. Dieses Abkommen be zieht sich auf alle Fragen des Schrifttums aus dem Arbeitsbereich des Neichserziehungsministeriums, d. h. das gesamte wissen schaftliche, erzieherische und Volks bildnerische Schrifttum. 2. Zur Bearbeitung grundsätzlicher Fragen, die sich ans dem Arbeitsbereich der Parteiamtlichen Prüsnngskommission einerseits und dem des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung andererseits hinsichtlich des wissenschaft lichen und erzieherischen Schrifttums ergeben, wird ein Arbeits kreis gebildet, dessen Vorsitz Hauptamtsleiter Hederich über nimmt und dessen Mitglieder zur Hälfte vom ReichSerziehungs- mmister, zur Hälfte vom Vorsitzenden der Parteiamtlichen Prüfungs kommission ernannt werden. Wünsche im Nahmen der Arbeiten an der NSB. (Nationalsozialistische Bibliographie) hat der Neichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung einen von ihm benannten Beauftragten im NSB- Arbeitskreis der Parteiamtlichen Prüfungskommission. Damit ist hin sichtlich der Nationalsozialistischen Bibliographie eine enge und stän dige Zusammenarbeit gewährleistet. in Verbindung mit den Arbeiten an der Nationalsozialistischen Biblio graphie bildet der Neichserziehungsminister als Mitglied der Partei amtlichen Prüfungskommission aus Angehörigen seines Ministeriums und dessen Unterbehörden ein ihm persönlich unterstehendes Lek torat. Dieses Lektorat ist zugleich in das Gesamtlektorat der Partei amtlichen Prüfungskommission eingefllgt. Wahrung der Einheit von Politik und Wissenschaft N8X. — Dem Arbeitsabkommen zwischen der Parteiamtlichen Prüfungskommission und dem Neichserziehungsminister kommt eine besondere Bedeutung zu, wird doch mit dieser Maßnahme ein weiterer Nr. 162 Sonnabend, den 17. Juli 1937 602