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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1937
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- 1937-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1937
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Büchertage Der Landesverein Ungarischer Verleger und Buchhändler hat in diesem Jahre das achte Mal die Ungarischen Büchertage ver anstaltet, und zwar diesmal am l., 2. und 3. Juni. Nachdem sich im vergangenen Jahre die Buchhändler über die allzu scharfe Beschränkung der Anzahl der Büchertagsauflagen (das sind Neu erscheinungen oder Propagandaausgaben, die an den Büchertagen zu einem Vorzugspreis zu hüben sind, der jedoch nach den Bücher tagen erhöht wird) beklagt haben, hat der Verein in diesem Jahre den Verlegern nur insofern eine Begrenzung auferlegt, als sie ver anlaßt wurden, ihre Büchertagsauflagen bis Mitte März anzu melden, dagegen wurde Wert darauf gelegt, daß vom 10. Mai angefangen ungarische Neuerscheinungen, die an den Büchertagen hätten gebracht werden können (Literatur und volkstümliche wissen schaftliche Werke), nicht mehr ausgegeben wurden. Der Buch händler konnte sich somit rechtzeitig einrichten, und er hatte nicht zu befürchten, infolge des unverhofften Erscheinens einzelner Büchertagsbücher zu seine finanziellen Kräfte übersteigenden Einkäufen gezwungen zu werden. Die Anzahl der Verlagswerke muß trotzdem als zu hoch bezeichnet werden: achtzig -aus gesprochene Büchertagsbücher, zu denen noch die im Verlaufe des Jahres erschienenen ungarischen Neuerscheinungen hinzuzuzählen sind. Jedenfalls stand eine große Auswahl dem Publikum zur Ver fügung. Der Preis der Bücher bewegte sich im Durchschnitt zwischen 3 und 4 Pengö. Es gab einzelne 80-Heller-Ansgaben, die vollständigen Klassiker-Ausgaben kosteten etwa 12 Pengö. Allein in Budapest waren über achtzig künstlerisch geschmückte Bücherzelte aufgebaut, außerdem fast in jeder Provinzstadt eins oder mehrere. In -den Zelten halfen Schriftsteller, Künstler und Schauspielerinnen den Buchhändlern beim Verkauf. Die Sperr stunde war im ganzen Lande auf 7 Uhr -verschoben. Die Mittel zur vorangegangenen Propaganda hat sich der Verein auf folgende Weise verschafft: In der Zeit vom 15. März bis zum 15. Juni hat jeder Verleger bei jeder Lieferung an den ungarischen Sortimenter den üblichen Rabatt um ^ °/° gekürzt. Hierzu hat er aus eigenen Mitteln gleichfalls °/- beigetragen und den Betrag allmonatlich an den Verein abgesührt. Aus dem Buchausstellung mit dem NS. In dem Bestreben, de^i Buchhandel und seine kulturellen Auf gaben bei offiziellen Gelegenheiten immer wieder in den Vordergrund zu stellen, ist der pommersche Buchhandel dem Rufe der Gauamts leitung des NS.-Lehrerbundes gern gefolgt, bei der großen Erzieher tagung vom 25. bis 30. Juni im Ostseebad Heringsdorf eine Buchausstellung durchzufiihren. Aus Stadt und Dorf des Gaues waren siebentausend pommersche Erzieher in Heringsdorf versammelt, um zum Generalappell als Sol daten Adolf Hitlers aufznmarschieren und durch machtvolle Kund gebungen Stunden nationalsozialistischen Willens zu erleben. Neben den Sondersitzungen fachlicher Art gaben besonders die gemeinsamen Großkundgebungen, bei denen u. a. Neichsminister Frank, die Gau leiter Schwede-Koburg, Streicher-Franken und Wächtler sprachen, diesem riesigen Lager ihr Gepräge. Im Nahmen dieses Lagers waren in Llngavn sich auf diese Weise ergebenden Propagandafonds hat der Verein der Ungarischen Verleger und Buchhändler die Kosten für eine Sonderausgabe -seines Fachblattes -Corvina« in 100 000 Exem plaren bestritten. Darin waren in geschickt a-bgefaßten Artikeln sämt liche Büchertagsauflagen angezeigt und besprochen. Die 100 000 Exemplare des Heftes wurden dem Sortiment, das die Verbreitung übernahm, zur Verfügung gestellt. Außerdem haben noch einzelne Verleger eine große Anzahl von -Werbeheften an -d-ie Buchhändler versandt. Der Verein hat fernerhin Plakate anfertigen lassen, die an den Litfaßsäulen, in -der Straßenbahn und in -den Autobussen angeschlagen wurden. Die Buchhändler haben davon unentgeltlich mehrere tausend Exemplare zum Anschlägen in ihren Geschäfts räumen und zur Verzierung -der Bücherzelte erhalten. Die Buda- pester Tagesblätter brachten zweimal hintereinander Büchertag- Anzeigen; außerdem haben die einzelnen Verleger für ihre eigenen Verlagswerke große Reklame gemacht. Die Zeitungen -brachten lange Berichte über den Verlauf des Büchertages. Im Rundfunk hielt ein sehr volkstümlicher Schriftsteller einen -Propaganda vortrag. Die Behörden haben wie in den Vorjahren die Büchertage eifrig unterstützt. In vielen -Schulen haben -die Lehrer über die Bedeutung des Büchertages Borträge gehalten, einzelne haben mit ihren Schülern -die Zelte besucht. Der Oberbürgermeister von Budapest Ol. Karafiäth hat mit warmen Worten aus die Bücher tage hingewiefen und sowohl er wie auch mehrere Mitglieder der Regierung haben die Zelte besucht. Der materielle Erfolg ist in der Hauptstadt teilweise um 25, in zahlreichen Fällen sogar um 50 "/-> günstiger als im -verflossenen Jahre. Ein Teil der Meldungen aus der Provinz ist weniger günstig, allein der Durchschnittserfolg hat auch hier den vor jährigen überflügelt. Der ungarische Buchhandel ist mit dem Er folg sehr zufrieden, zumal nach der sich in -den letzten Jahren stets verschlimmernden wirtschaftlichen Lage es -schon als sehr günstig zu verzeichnen ist, wenn von einem Jahre zum anderen kein aus gesprochener Rückfall festgestellt werden mußte. Lehrerbund im Gau Pommern verschiedene Ausstellungen angeordnet, deren Besichtigung den Er ziehern wertvolle Anregungen bringen sollte. Außer der großen Neichsausstellung »Luftfahrt und Schule« konnte man die Ausstellun gen »Ehrenhalle pommerscher Erzieher«, »Arbeit der Gemeinschaft«, »Film- und Geräteschau« und schließlich die »Buch- und Lehrmittcl ausstellung« sehen. Sämtliche Ausstellungen wurden am ersten Tage des Lagers von Gauleiter Schwede-Koburg eröffnet. Die große Buchausstellung, die im Pavillon und in der Wandel halle des Familienbades untergebracht war, stand unter der Ver waltung des Gauamtsleiters im NS.-Lehrerbund, Pg. Rektor Trude. Während die ausgesprochenen Schul- und Fachbuchverlcger selbständig ihre Verlagswerke zeigten, hatte der pommersche Buchhandel bzw. dessen Gauobmann Pg. K l e i n in Gemeinschaftsarbeit die Aufgabe, das grundlegende NS.-Schrifttum zu zeigen. Diese Gemeinschafts ausstellung umfaßte zwei Abteilungen, deren eine — bezeichnet »L e h r e r b ü ch e r e i« — die dreihundert Bücher für NS.-Büche- reien enthielt (zusammengestellt nach den drei Verzeichnissen des Eher- Verlages), während die andere unter dem Motto »S chüler - bücherei« die einhundertzwanzig Bücher der Grundliste für Volks schulbüchereien zeigte. Mag es das Interesse gewesen sein, das Erzieher im allgemeinen den Büchern gegenüber haben, oder die bequeme Gelegenheit, oder Pommern in kleineren Orten sitzen, wo es keine Buchhandlungen gibt, jedenfalls war die Zahl der Besucher so groß, daß vor den Ständen oft beängstigendes Gedränge herrschte. Wenn auch irgendein finanzieller Erfolg von geringerer Bedeutung war, so konnte man doch zu jeder Zeit in vieler Hände Bleistift und Notizbuch sehen. Der nach Tausenden zählende starke Besuch und die große Anteil nahme an der Ausstellung legt uns Buchhändlern die Pflicht auf zu weiterer gemeinsamer Zusammenarbeit mit dem NS.-Lehrerbund auf dieser Basis. Ich bin überzeugt, daß auf die Dauer eine Förderung des Schrifttums in dieser Form auch einen finanziellen Erfolg bringen wird. W. Klein. Nr. 173 Donnerstag, den 29. Juli 1937 627
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