Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1940
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19401221
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194012217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19401221
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1940
- Monat1940-12
- Tag1940-12-21
- Monat1940-12
- Jahr1940
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Sir. 298/2SS (R. 111) Leipzig, Sonnabend den 21. Dezember 1240 197. Jahrgang Die Werbung des Zeitungs- und Zeitschristenhandels Von Wilhelm Marmodde, Geschäftsführer der Fachschaft des Deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzelhandels Sehr oft kan« man, namentlich ln den Kreisen des Zeitungs und Zeitschriften-Einzelhandels, die Auffassung seststellen, daß wäh rend der augenblicklichen Kriegsverhältnisse eine propagandistische Tätigkeit nicht erforderlich sei. Die Fülle der neuen Ereignisse be günstige sehr stark den Absatz von Presseerzeugntssen, sodatz sich der Verkauf auch ohne besondere Werbeaktion zufriedenstellend gestalte. Es ist zweifellos richtig, daß angesichts des politischen Zeit geschehens eine verstärkte Nachfrage nach Zeitungen besteht, wobei insbesondere die reinen Straßenverkaussblätter hervorzuheben sind. Auch bei den aktuellen Zeitschriften oder Wochenzeitungen ist eine Verkaufsbelebung zu verzeichnen. Diese Umsatzstetgerung ist aber lediglich eine je nach der Bedeutung der einzelnen Ereignisse schwan kende Erscheinung und hat somit nichts mit einer Entwicklung zu tun, die die verschiedenartigen Werbeaktionen innerhalb des p r e ss e m äst t g e n Vertriebs zu er reichen bestrebt sind. Es scheint daher geboten, zur Frage von Sinn und Zweck einer ständig notwendigen Propaganda für Prcssecrzeugnisse im allgemeinen wie auch unter Berücksichtigung der augenblicklichen Zeitverhältntsse Stellung zu nehmen. Der Bericht des Werberats der deutschen Wirtschaft über bas letzte Geschäftsjahr läßt erkennen, daß der Krieg die sür eine zweck dienliche Werbung erforderlichen Voraussetzungen keineswegs beein trächtigt hat. Mag in einzelnen Fällen die Änderung der allgemeinen Verhältnisse eine besondere Anpassung der Werbungsmethoden be dingt haben, so haben andererseits gerade die fetzigen Verhältnisse neue Anregungen sowohl sür die Art als auch für die Ausweitung der Werbung gebracht, die Bindung zum Kunden nicht abreißen zu lassen. Diese Feststellung gilt nicht nur auch, sondern ganz im be sonderen für den Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften, bei dem von jeher der Erfolg eine Frage der Werbungsgestaltung gewesen ist. Der Eigenart des pressemätzigen Vertriebs hat es schon immer ent sprochen, die verschiedenartigsten Erzeugnisse der Presse dem Leser anzubteten. Wohl mögen hierbei die Werbungsmaßnahmen je nach Art und Ziel der betreffenden Vertriebssparten verschieden sein, in allen Fällen ist jedoch Intensität und Beständigkeit ein unverrückbarer Grundsatz. Der Vertrieb der Presse geht im Gegensatz von Waren all gemeiner Art seine eigenen Wege. Man kann demzufolge in der all gemeinen Wirtschaftswerbung herrschende Üblichkeiten bei der Pro pagierung von Zeitungen und Zeitschriften nur bedingt zugrunde legen. Einmal liegen völlig andere Voraussetzungen vor, zum anderen ist der Inhaber eines Vertriebsunternehmens kein Glied in der Kette der wirtschaftlichen Warenverteilung vom Erzeuger zum Verbraucher. Der einzelne Angehörige des Vertriebs verkauft keine Ware an irgendwelche Konsumenten; er ist propagandi stischer Kämpfer für die publizistische Wirkung der Presse, wobei seine Aufgaben durch die Notwendigkeit einer intensiven Verbreitung der Gedankengünge unserer Weltanschauung aus allen Gebieten durch Bort und Bild bestimmt ^werden. Diese Tatsache formt aber auch Wesen und Gestaltung der hier notwendigen Werbung und Pro paganda. Jeder Angehörige des prcsscmäßigcn Vertriebs und damit auch der einzelne Zeitungs- und Zeitschriftenhänbler hat feine Tätigkeit tn dem Bewußtsein zu gestalten, daß er einen nicht unwesentlichen Anteil bei der Durchführung der propagandistischen Aufgabe der deutschen Presse zu erfüllen hat. Diese Tatsache muß auch durch die Art der Propaganda und Wcrbungsmaßnahme zum Ausdruck kommen. Der Vertrieb ist heute im allgemeinen von der Sorge be freit, in jedem Falle zu prüfen, ob der Inhalt der von ihm ver triebenen Erzeugnisse der deutschen Presse politisch oder weltanschau lich gefährdend wirken könnte. Trotzdem muß von jedem einzelnen verlangt werden, daß er jederzeit und bedingungslos seine kämpferi sche Einsatzbereitschaft für bas wirklich gute und wertvolle periodische Schrifttum nachweist. Diese kulturell- und politisch bedingte Einsatz bereitschaft kann sich nur auf die eigene und vorbehaltlose Verpflich tung gegenüber dem Nationalsozialismus mit allen seinen Forde rungen stützen. In dieser Erkenntnis sind alle Angehörigen des Zei tungs- und Zeitschriftenhandels berufen und verpflichtet, in vorder ster Linie stehend mitzuwirken an einer immer größeren Vertiefung unserer weltanschaulichen Gebankengänge. Diese Forderung kennt keinen Stillstand der Werbung, besonders im Hinblick aus die vorbehaltlose Verpflichtung gegenüber den staats politischen Ausgaben der parteiamtlichen Presse. Was nun zunächst den Großvertrieb anbetrlfft, so kann dieser, entsprechend seiner strukturellen Eigenart, auf den Käufer nur mittelbar über die Angehörigen des Einzelhandels einwirken. Die Geschäftsgrundsätze zur Berussschutzanorbnung verpflichten daher den Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten, die von ihm belieferten Ein zelhändler zum ausreichenden Aushang und zur wirksamen Propa ganda anzuhalten, erforderliches Werbcmaterial anzusordern und dieses in genügendem Maße den Händlern zur Verfügung zu stellen. Laufende Beratung und Unterstützung seiner Kunden be züglich Durchführung des Aushangs und der Propaganda, Gestaltung des Verkaufs, Behandlung der Leserkunden usw. können in hohem Maße die Werbungsbcmühungen des Einzelhändlers unterstützen, der im Zuge der einzelnen Vcrtriebsetappen dem Leser unmittelbar gcgenübersteht. Viele Händler glauben allein aus der Tatsache, baß sich ihr Vcrkaussstaud inmitten eines regen Straßenverkehrs befindet, ge nügend Werbewirkung folgern zu können, sodaß aus eine besonders überlegte Werbungsgestaltung durch Aushang und Auslage verzichtet werden kann. Eine solche Aufsassung läßt jedes Verständnis für Zweck und Sinn der Berbungsnotwendigkeit im pressemäßtgen Ver trieb vermissen. Es entspricht zwar der Üblichkeit, daß Zeitungs- und Zettschriften-Verkaufsstände jeweils in verkehrsreichen Gegenden er richtet werden. Diese Tatsache führt selbstverständlich auch zum Kauf von Zeitungen oder Zeltschristen, wobei zunächst dis Höhe des täglichen oder wöchentlichen Umsatzes von der Stärke des jeweiligen Verkehrs bestimmt wird. Damit erfüllt der Händler aber tn keiner Weife seine ihm zugedachte Aufgabe. Er ist in diesem Falle nicht Propagandist, sondern bestensalls Druckschrtftenverkäufer, der eben schematisch das verkauft, was das Publikum in Anbetracht des Vor handenseins eines Zeitungsstandes logischerweise bei ihm zu erhalten voraussetzt. An alle diese Berussangehörigen ergeht im besonderen die Aufforderung, sich mehr ihrer Aufgabe bewußt zu sein und zwar unabhängig von der Tatsache, daß auch ohnedies infolge der günstigen Lage des Standplatzes ein ausreichender Verdienst erzielt wird. Besonders sei auch an dieser Stelle erneut daran erinnert, daß be züglich der Werbung jeder Einzelhändler nach den für Ihn geltenden Geschäftsgrunbsätzen verpflichtet ist, die von ihm geführten Presseerzcugnisse auszuhängen und zu propagieren. Das zum Zwecke des Aushangs und der Propaganda der Verlags- erfcheinungen gelieferte Werbematerial ist im vollen Um- Mitteilung der Neichsschrifttumskammer Die Geschäftsstellen der Reichsschrifttumskammer in Berlin, Hardenbergstraße 8 unb der Gruppe Buchhandel in Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, bleiben am 27., 28., 3Ü. und 31. Dezem ber 1S10 geschlossen. An alle Verleger und Ausführer von Gegenständen des Buchhandels Um unseren Angestellten nach ausserordentlichem Einsatz im Laufe des Jahres eine zusätzliche Erholung zu ermöglichen, bleibt die Wirtschaftsstelle am 27., 28., 30. und 31. Dezember 1940 ge schlossen. Wirtschaftsstelle des deutschen Buchhandels Der Dienststellenleiter: vr. Hövel Nr. 298/369 Sonnabend, den 21. Dezember 1910 4«S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder