Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1933
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- 1933-01-21
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- 21.01.1933
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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18, 21. Januar 1833. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. i>. DtschnBuchhandel. 10. Das Zusammenhalten der Bücher mit Drahtklammern ist mir unbekannt; anstatt es mit Gummibändern zu versuchen, die Bücher in guter Form zu halten, umbinden wir sie mit Perlgarn, Nähgarn oder ähnlichem (S. 13). Im letzten Absatz seiner Ausführungen hätte Herr Bind das Wort »moderner« über die Ausgestaltung der Fenster besser durch »abwechslungsreicher« ersetzen sollen; dann könnte man ihm wieder ein wenig mehr rechtgeben. Die Ausführungen des Herrn Bind sind zum größten Teil also richtig, und es ist anzuerkennen, das; er seine Erfahrungen bckanntgibt, zum Nachdenken und Nachahmen anregt. Soll aber das abgebildete Fenster als Beispiel und Beweis für die aufgestellten Nichtpunkte gelten, so hat Herr Bind doch weit weni ger recht, weil er die Nichtpunkte selbst nicht einmal Me anwendct. Die Säule dient als Blickfang und erschlägt den anderen Blickfang, das Plakat. Sie hat gar keinen Bezug zu den ausgestellten Büchern. Das Schaufenster soll ja nicht irgendwelche Gegenstände nebeneinander zeigen, sondern soll der Wirklichkeit entsprechen. Einen äußeren Ziv- sammenhang zwischen der Säule und den Büchern hätte man leicht dadurch Herstellen können, daß man sie, gewissermaßen als Krönung, auf einen Bücherstapel, also auf eine Anhöhe, stellte, von der aus in ruhigen Linien unter besonderer Hervorhebung der auf der Säule angekündigten die Bücher möglichst in geordneten Reihen Herabflossen. Wir hätten dann eine bessere Raumaufteilung, ein viel harmonischeres Verhältnis und vor allem die unbedingt nötige Blickleitumg erzielt; denn der Aufbau soll ja die Augcnarbeit (S. 17, 34) unterstützen, während im abgebildeten Fenster die Augen geradezu von der viel zu hohen Säule zu den Büchern springen müssen. Schließlich fehlen auch die von ihm selbst für notwendig gehaltenen Preise. Herr Bind sagt zwar ausdrücklich, daß das abgebildete Fenster nach den von ihm angeführten Richtpunkten dekoriert wäre, aber es trifft doch nicht ganz zu. Und ich kann weder das gesamte Fenster noch den regellosen Haufen allein als allgemeines unö immer passendes Vorbild empfehlen. Man stelle sich einmal vor, Bücher der Architek tur, Meöiziu, Pädagogik usiv. sollten in diesem Aufbau gezeigt werden. Was würden dazu wohl die Interessenten sagen? Und sicherlich wird Herr Bind das selbst nicht tun, wird nur ein Beispiel für etwas anders Geartetes, für etwas Abwechselndes haben geben wollen, für etwas, das sich aus dem gewohnten Nahmen des Buchfensters heraus hebt. Diese Anregung an sich ist ihm gelungen, und in einer Stadt, wo die Leute noch mehr Zeit haben als in der Großstadt, wird das Fenster in dieser Form auch noch Aufsehen erregen, Beachtung finden; aber cs läßt sich doch nicht in jeder Stadt, nicht von jeder Buchhand lung so dekorieren, es bleibt eine Ausnahme und kann die sonst geltenden Regeln der Schanifensterdekoration nicht über den »regel losen Hausen« werfen. Friedrich Neinecke. Die neue Dersendungsart als Postgut. (Siehe Nr. 305 vom 31. Dezember 1632.) Für den gesamten Buchhandel wäre diese Versendungsart von weitgehender Bedeutung, wenn nicht die Einschränkung wäre, daß jeweils mindestens fünf Pakete nach ein und denselben Ort gesandt werden müssen. Wenn eine Reihe von Städten ausgenommen ist und nach Liesen bei bestehenden unmittelbaren Sackwagenverbindun gen*) auch einzelne Pakete gesandt werden können, so will dies in der Praxis nicht viel bedeuten. Denn wieviel Sackwagenverbindun- gen bestehen überhaupt, um einen greifbaren Nutzen für den Buch- haudel herauszurechnen? Die neue Verfügung wird zu einer leeren Geste der Post der Wirtschaft gegenüber, denn in der Einschränkungsbestimmung werden alle Vorteile nahezu wieder aufgehoben, sodaß lediglich eine Belastung für jeden Expeditionsgroßbetricb entsteht. Ich spreche hier über bie Verhältnisse, wie sie mir in meiner Stellung gegeben sind. Ich bin in der Lage, als Selbstbekleber jederzeit und zu jedem Zuge beim Bahnhofspostamt meine Pakete anzuliesern. Ich kann *) Ein Sackwagen ist der Wagen, der zwischen zwei bestimmten Orten, angenommen zwischen Braunschweig und Berlin verkehrt. Der Wagen wird iu Braunschweig verladen und plombiert und geht unmittelbar nach Berlin. Alle Orte, die er unterwegs berührt, blei ben außer Betracht. 54 somit alle Wünsche meiner Kundschaft nach schneller Belieferung erfüllen. Wenn ich aber künftig die Postgutversendungsart für einen bestimmten Platz ausuutzen will, muß ich alle eingehenden Bestel lungen tagsüber sammeln, da ja noch mit der letzten Post Bestel lungen aus dem betreffenden Ort eingehen können, die die Versen dung als Postgut (in fünf Paketen) ermöglichen. Das würde be deuten, daß ich die Hauptauflieferung der den Tag über fertiggcmach- ten Sendungen erst in den Abendstunden vornehmen könnte, mithin einen Verlust vou einem vollen Tage, der nicht mehr einzuholen ist. Trifft bas Erwartete wirklich zu, müssen alle Portoberechnungen ab geändert werden, oder ich müßte mit der Verbuchung und Fakturie rung bis zum letzten Augenblick warten, was aber expeditionstech nisch, ganz besonders in reger Oster-, Schulbücher- und Weihnachts zeit, nicht durchführbar ist. Die verspätete Auflieferung bewirkt natürlich auch bei der Post eine Uberflut von Paketen zu den Abendstunden, sodaß die Post nicht immer in der Lage sein wird, die Postpakete für bie allernächsten Züge auszuwählen. Es wird sich im Gegenteil die Versendung dieser Pakete auf spätere Züge verteilen. Es ist dabei zu berücksichtigen, daß auch andere Großauflieferer in der gleich unglücklichen Lage sind und genau wie ich in den Abendstunden eine erhöhte Auflieferung bei der Bahnpost bewerkstelligen. Es wird demnach bei der Post noch eine weitere Verzögerung in der Abfertigung der täglichen Post sendungen entstehen. Ist es mir im einzelnen Falle gelungen, meine Kunden mit Post gut zu beliefern, wird bei der nächsten Sendung, die wegen Mangel an Postpaketen nach dem betreffenden Orte als normales Postpaket gehen muß, das volle Porto berechnet und, soweit der Kunde nicht Postabholer ist, das Bestellgeld. Die verschiedene Portoberechnung wird beanstandet und hat Reklamationen zur Folge, die sich in ihrer Ausdehnung gar nicht übersehen lassen, was eine weitere und wenig angenehme Belastung des Versandbetriebes bedeutet. Ferner wird in vielen Fällen Postgut vorgeschrieben werden unter voller Ausnutzung der 7 Kilogrenze. Ich habe aber gar keine Möglichkeit, Postgut zu senden, weil an dem Tage nicht genügend Postpakete für den Platz vorhanden sind. Es ergibt sich aus der ganzen Einrichtung des Postgutes in der jetzigen Form eine starke Belastung des Versandes, die vom Gesetzgeber nicht berücksichtigt worden ist und nicht zur Ankurbelung der Wirtschaft führt. Die Post selbst bezweckt mit der Einrichtung des Postgutes das Abschwimmen kleinerer Sendungen an das Expreß- und Frachtgut aufzuhalten, was aber praktisch nicht erreicht werden kann, da nicht immer die Möglichkeit besteht, an einzelne Plätze täglich fünf Post pakete herausgehen zu lassen. Es liegt aber in dieser ganzen Ver fügung ein Anreiz für die Wirtschaft, der die Post veranlassen sollte, die Einschränkungsbestimmung fallen zu lassen und grundsätzlich für alle Orte den Postgutverkehr zuzulassen. Die Post wird bei Auf heben der Einschränkungsbestimmungen gerade seitens des Buch handels einen wesentlichen Zufluß an Postpaketen haben, um so mehr als durch den Postgutversand eine schnellere Bedienung als mittels Frachtgut möglich ist. Ich rege deshalb an, daß der Verlegerverein, der Börsenverein sowie alle andern buchhändlerischen Korporationen sich an entspre chender Stelle darum bemühen, daß diese Einschränkungsbestimmungen fallen und der Postgutversand für alle Plätze Gültigkeit bekommt*). Das Sortiment ist denn auch in der Lage, bei Lager- nnd sonstigen Bestellungen — im Schulbüchergeschäft wird sich dies sehr bemerkbar machen — das Porto bis 7 voll auszunutzen. Gewiß werden sich auch andere Industriezweige anschließeu. So finden in Braunschweig durch die Frischgemüse-, Konserven-, Wurst- und optische Industrie sowie andere Großversandgeschäfte meine Anregungen Unterstützung. Inzwischen hat die Neichseisenbahn durch eine wesentliche Ver billigung der Tarife für Expreß- und Frachtgut deu Plan der Post durchkreuzt. Die Bahn hat wohlweislich jede Einschränkung unter lassen und der Wirtschaft die Verbilligung iu vollem Umfange zu kommen lassen. Die Post wird sich schnell entscheiden müssen, wenn sie aus ihrer teilweiseu Verbilligung der Tarife wirklichen Nutzen ziehen will. Für die Industrie ist das Schauspiel der gegenseitigen Tarifunterbietungen der staatlichen Mouopoleinrichtungen sehr lehr reich und interessant. Verbilligungen der Tarife waren bisher nicht zu erreichen, da diese Institute sonst nicht rentabel gewesen wären. Jetzt scheint man doch mehr dem Grundsatz zu huldigen: Großer Um satz kleiner Nutzen. Hoffentlich kommt die Post recht bald wieder auf *) Der Börseuvercin beabsichtigt, eine Erweiterung der am 15. Jnuar in Kraft getretenen Bestimmungen für die Zulassung von Postgut zu beantragen, sobald sich ihre Auswirkungen gezeigt haben und praktische Erfahrungen vorliegen werden. D. Schriftlg.
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