sämmtlichen Vereinsmitgliedern zugesandt, ihre etwaigen Be merkungen bis gi. Oktober erwartet, dann aber Anstalt ge troffen werden, daß das Blatt mit Anfang Januar i8gz wirk lich erscheinen könne." Doch auch diesmal hat es anscheinend Hindernisse gegeben, die sich der Ausführung des Beschlusses entgcgenstellten. Es fehlt ein ganzes Jahr lang an jeglicher Spur, die beim Börsenverein auf Weiterverfolgung des Planes hinweist, ja man scheint das Vereinsblatt überhaupt aus dem Auge verloren zu haben, denn auf der Hauptversammlung vom ;. Mai 18g; ist mit keinem Wort die Rede davon, alle Köpfe sind von dem Beschluß, ein Börscngcbäude zu errichten, erfüllt. Auch ein Vorstoß von an derer Seite blieb zunächst ohne Erfolg. Eine dem Verein der Buchhändler zu Leipzig in seiner Sitzung vom 2. Mai 18;; vorgelegte Zuschrift von Otto August Schulz mit der Anregung zur Herausgabe eines Buchhändlerblatteü fand zwar lebhaftes Interesse, wie Friedrich Fleischer, der Vorsitzende des Vereins, dem Einsender bescheinigte, aber zunächst bestand wohl nicht die Absicht, ein solches Blatt selbst hcrauSzugcbcn. Die entscheidende Wendung trat Ende November des gleichen Jahres ein. Was in vielen Jahren hin und her erwogen worden war, wurde in einer Sitzung des Leipziger Vereins am 21. No vember endgültig beschlossen und in kaum sechs Wochen in die Tat umgesctzt. Welche Verdienste Friedrich Fleischer dabei ge habt hat, wurde in dem ihm von den Deputierten des Vereins der Buchhändler im Börsenblatt gewidmeten Nekrolog her vorgehoben. Am 1. Dezember war der Vertrag zwischen dem Leipziger Verein und dem oben erwähnten Otto August Schulz, damals bei F. A. Brockhaus als Bearbeiter und Herausgeber des HeinsiuSschen Bücherlezikons beschäftigt, abgeschlossen. Am 5. Dezember wurde die Firma A. Frohberger mit der Kommission betraut, am 12. Dezember eine Probenummer ge druckt und der Druckvertrag mit Breitkopf L Härtel gebilligt. Für ein etwaiges Defizit im ersten Jahre erklärte die Deputa tion aufkommen zu wollen, ein Teil des Reinertrags sollte dem Börsenbau-Verein überwiesen werden, und die Aufsicht über die Redaktion sollte die Deputation, unter monatlichem Wech sel des dazu Delegierten, führen. Erst am 29. Dezember wurde beim Rat der Stadt Leipzig um die Konzession nachgcsucht. Das Börsenblatt, das für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Buchhandel wirken sollte, mußte anfänglich ohne die behörd liche Genehmigung erscheinen. Vorläufer und Konkurrenzblätter Die Bedeutung dieser Wendung rückt ins rechte Licht, wenn man einen Blick auf die Blätter wirft, die vor dem Börsen blatt oder gleichzeitig mit ihm bestanden haben. Mit einem re geren buchhändlerischen Leben in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts kamen auch mehrere Zeitschriften auf, die für Buchhändler und das gelehrte Publikum bestimmt waren. 13