Beide Schöpfungen haben im Laufe dieser einhundert Jahre die wirtschaftliche und kulturelle Arbeit des Buch handels außerordentlich gefördert. Wenn der Vertreter der Sächsischen Regierung bei der Hundertjahrfeier des Börsenvereins auüsprechen konnte, daß die in ihm verwirklichte straffe Zusammenfassung aller Teile des Buchhandels in hervorragendem Maße zu dem hohen Ansehen beigetragcn habe, dessen sich der Buchhandel des deutschen Sprach gebietes in der ganzen Welt erfreut, so darf die Sächsische Regierung die gleiche Anerkennung auch beim Erscheinen der ersten Nummer des hundertsten Jahrganges des Börsenblattes für seinen Herausgeber, den Börsenverein, rückhaltlos zum Ausdruck bringen. Gewiß dient das Blatt seiner Bestimmung gemäß zunächst den geschäftlichen Belangen der Buchhändler, aber mit der vorbildlichen Pflege des GcmeinsinnS, ihrer Standesehre, mit dem Kampf gegen Nachdruck, Preisschleuderei und andere Auswüchse unlauteren Geschäftsgebarens haben sich Herausgeber und Mitarbeiter große bleibende Verdienste erworben, die nicht nur ihrem Stand allein, sondern der gesamten deutschen Kultur und Wirtschaft zugute gekommen sind. An der Schwelle des neuen Jahres, das in dreifacher Beziehung für den Buchhandel ein Jubiläums- jahr bedeutet, beglückwünscht das Sächsische Wirtschaftöministerium den Börsenvcrcin herzlich mit dem Wunsche, daß auch die kommenden Jahrgänge des Börsenblattes stets von dem gleichen Geiste erfüllt sein mögen, wie er hundert Jahre lang im Börsenblatt lebendig war. Für den Minister: Herr Oberbürgermeister Dr. Goerdeler: An dem Jahrhundert-Jubiläum des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel nimmt selbstverständlich auch die Buchstadt Leipzig freudigen Anteil. Der Börsenvcrein hat hier seinen Sitz, das Börsenblatt wird hier verlegt. Denn gottlob ist die humorvolle Tatsache, daß das Börsenblatt 18Z4 ohne die vorgeschriebenc Konzession des Rates erschienen ist, ohne Einfluß für die Beziehungen zwischen dem Blatt und der Stadt Leipzig gewesen. In dem Jahrhundert, das nun zu Ende geht, hat das Börsenblatt seine Auflage verzehnfachen können. Mehrere Generationen von Buchhändlern von Leipzig und im Reich haben an der erfolgreichen äußeren Entwicklung des Blattes persönlichen Anteil gehabt und sehen das Ergebnis ihrer Arbeit in dem Gedeihen des Blattes und in seiner großen Wirkung in unserem Vaterlande fortlcbcn. Cs waren Männer von hohen Gcistesgaben, Männer mit einem klaren wirtschaftlichen Sinn und Männer mit aufrechtem Charakter. Mit besonderer Freude habe ich die Züge dieser Männer in dem Jubiläumöwcrk von De. Friedrich Schulze auf mich wirken lassen, das den deutschen Buchhandel und die geistigen Strömungen der letzten hundert Jahre darlegt. Vielfache Beziehungen stellt er in diesem von einem beispiellosen Aufschwung unseres Vaterlandes erfüllten Jahrhundert zwischen dieser Entwicklung und dem 5