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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1929
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
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I Neben den hauptsächlichsten italienischen Firmen sind in drei Mosen einige französische Verleger vertreten; englische ober sonstige Msländischc Bücher sind nicht ausgestellt. Auch das deutsche Buch ist Mses Jahr im Palazzo del libro nicht zu finden, denn infolge der Miziellen Beteiligung des Börsenvereins finden wir es dieses Jahr M Pavillon des Deutsche» Reiches. Genannter Pavillon, über den W bereits eingehend im Börsenblatt vom 5. August 1928 berichtete, Ment nicht direkt zu Ausstellungszwecken, er ist nach Art der anderen Maatenhäuser mehr zur Repräsentation gedacht und bestimmt. Es Mid in diesem, durch seine eigenartige Bauart auffallenden Kuppel- Nu, ebenerdig und auf der Galerie, nur einige wenige Firmen hier Mrtreten, z. B. I. G. Karben und Siemens-Berlin, der haupt- Mhlichste Raum wird für Fremdenwerbung in Deutschland und Mopaganda der Leipziger Messe belegt. Beim Eintritt leuchtet dem leschauer dieses Jahr vom Nundieil der Galerie die Inschrift ent- Rgen: Börsenverein der Deutschen Buchhändler. Wie bereits ans Mr Bekanntmachung im Börsenblatt hervorging, hat hier der Börsen ierein in Gemeinschaft mit der Internationalen Buchhandlung Mperling L Kupfer di H. Betz L Co., Mailand, die neueren und »lteren Werke der bedeutendsten Verleger der Medizin, Technik und Ikunst ausgestellt. Die Werke sind sehr übersichtlich in etwa 28 kleinen Abteilungen ausgelegt und finden bei den zahlreichen Be suchern reges Interesse. Unter anderm besuchte auch der italienische Mnterrichtsministcr Belluzzo diese Ausstellung und äusterle sich sehr ianerkennend über die ausgestellten Werke. Zu bedauern ist allerdings, baß man in der von fast allen Ver leger» der drei angeführten Richtungen beschickten Ausstellung z. B. die Werke der Firma Julius Springer, Berlin, die doch gerade aus dem Gebiete der Medizin und Technik mit zu den führenden gehört, vergeblich sucht, das Bild somit etwas lückenhaft ist, was auch von den zahlreichen Interessenten, die sich täglich einstellen, lebhaft bedauert wird. ^ Man mag über den Wert von Ausstellungen geteilter Meinung lein, jebensalls: die Propaganda, die hier im Ausland, an einem derart ausgesuchten Platze für das deutsche Buch geschieht, wird Md muß sich auswirken, auch wenn der Erfolg nicht immer ein «fortigcr, greifbarer ist. Auch an diesem Platze findet Einzelverkauf oer ausgestellten Bücher statt und reichliches Propagandamaterial pvird an crnsthaste Interessenten verteilt, die sich nicht allein aus Mailand, sondern aus ganz Italien mit seinen Kolonien, wie überhaupt aus allen Herren Ländern cinstcllcn. ^ Richard Kupfer. Deutsche Buchkunst in Amerika. — Die imGrolierClnbin New Vork ausgestellten deutschen Presfendrucke haben, wie uns weiter bestätigt wird ss. a. Nr. SS), in New Porter Kreisen großen Bcisall gefunden, der sich auch in eingehenden Besprechungen und Inter views in den dortigen Zeitungen ausdrückte. Die Sammlung wirb daher noch in einer Reihe anderer amerikanischer Großstädte gezeigt werden. > Verpachtungen. — Die Bahnhofsbuchhandlung in Saar brücken, Hanptbahnhos sowie die dazugehörigen- Zweiggeschäfte in Namborn/Saar, St. Wendel, St. Ingbert und Homburg/Saar werde» infolge Ablebens des bisherigen Inhabers neu verpachtet. Angebote sind unter Beigabe der Belege über die buchhändlerische und kauf männische Ausbildung des Bewerbers bis spätestens 20. Mai 1829 an die Eisenbahndirektion des Saargebietes in Saarbrücken zu richten. Versteigcrungskalcnder. — 18. Mai: Oswald Weigel, Leipzig. Sammlung Becker I: Kunstgeschichte. 789 Nrn. 17. Mai: Heise, Maison L Co., Berlin. Eine Sammlung seltener und schöner Bücher. Mg Nrn. 25. Mai—4. Juni: Van Stockum, Haag. Verschiedene Biblio theken. 8188 Nrn. 28. Mai: Joseph Baer L Co., Frankfurt a. M. Biblio thek des 's Justizrat I. Liebmann. S4S Nrn. 2g. Mai: Joseph Baer L Co., Frankfurt a. M. Samm lung H. Siiebel. 2. Tl. 418 Nrn. 3.-8. Juni: Martin Breslauer und Leo Ltepmanns- fohn, Berlin. Musikbibliothek Wolffhelm. 2. Tl. 24S1 Nrn. 1V. Juni: Paul Graupe, Berlin. Bibliothek Alfred Simon. Presfendrucke. 882 Nrn. 11. Juni: Paul Graupe, Berlin. Handzeichnungen und Graphik moderner Meister. 11. und 12. Juni: Ulrico HoePli, Zürich. Manuskripte, Inkunabeln, Illustrierte Bücher, Einbände u. a. 2Vl> Nrn. 12. und 18. Juni: S. Martin Fraenkcl, Berlin. Ver schiedenes. Wer hat die Korrekturen zu lesen? — Der »Jntransigeant«, die größte Pariser Abendzeitung, veranstaltete soeben folgende, an die hauptsächlichen Verleger gerichtete Rundfrage: »Wer hat die Korrek turen zu lesen? Der Autor — der oft ei» schlechter Korrektor ist? Oder ein professioneller Korrektor? Oder glauben Sie nicht, daß der Autor sich damit begnüge» sollte, seinen Text siir den Fall zu über prüfen, daß er mit dieser oder jener Seite nicht vollkommen zufrieden ist?« Zins diese Nundsragc sind zahlreiche und die verschiedensten Antworten eingegangen; sie geben, wie bei Rundfragen so üblich, keine definitive oder überhaupt klare Antwort, dafür aber umso mehr Einblick in die Gepflogenheiten des französische» Verlages aus diesem Gebiet, ferner unterrichten sie über die heutige» Korrektoren und Drucker in Frankreich, und über manches andere Wissenswerte mehr. Einige dieser Antworten seien deshalb hier zum Teil wiedergegcben. Als erster antwortete der Leiter des bekannten Verlages des »Mcrcurc de France», Herr Ballette. Nach ihm lesen die Autoren ihre eigenen Werke mehr mit dem Geist als mit den Singen, man könne aber nur mit den Augen korrigieren. Darum müsse man die von dem Autor durchkorrigicrtcn Bogen noch einmal von einem professionellen Korrektor dnrchlesen lassen, und dies um so mehr, »als viele Druckereien, der Kosten wegen, keinen eige nen Korrektor mehr haben, diesen famosen und abscheulichen Kor rektor, der Fehler sieht, die allen entgangen sind, der aber manchmal auch aus einem korrekten Ausdruck eine Dummheit macht, weil ihm dieser Ausdruck seltsam vorkommt.« Bei Alb in Michel korri giert zuerst der Autor, und dann der Korrektor. »Wenn ich dem Autor eine zweite Korrektur anvertrauen würde, so könnte er noch einmal Änderungen vornehmen, und diese kommen bekanntlich teuer zu stehen. Wenn man dem Autor diesen kleinen Zeitvertreib ge stalten würde, dann würden sich die Druckkosten verdoppeln, und die Herstellungskosten des Buches würden steigen, damit aber auch dessen Preis, sodaß das Publikum nicht mehr kaufen würde.« C a l m a n »- L 6 v y unterscheidet zwischen Text-Korrekturen und typographischen Korrekturen, die teils vom Autor, teils vom Korrektor vorzunehmen sind. »Im übrigen haben unsere Kor rektoren den Autor auch aus alles aufmerksam zu machen, was im Text zu einer falschen Auslegung führen könnte. Die größten Schriftsteller, wie etwa Renan, France oder Loti, hatten an dieser Praxis nichts auszusctzen und waren den Korrektoren für deren Hin weise dankbar.« Rach EmiIPaulhat der Autor kein »typographi sches Auge», also muß ein professioneller Korrektor tätig sein. »Dieser Korrektor ist in unserer Zeit umso unentbehrlicher gewor den, aly die heutigen Setzer weit mehr denn früher mit der Ortho graphie und der Interpunktion auf dem Kriegsfuß leben.» Dela- main-Stock beklagt sich darüber, daß man auf diesem Gebiet weit von allen normalen Zuständen sei: »Heute erleiden die Ver leger zwiefachen Schaden: die Drucker liefern uns sehr mangelhaste Abzüge, die aus unsre Kosten von speziellen Korrektoren überprüft werden müssen. Und hierbei ist uns der Autor von geringem Nutzen, er hat nicht das professionelle Auge, oft ignoriert er die Orthographie, die Interpunktion und manchmal selbst die Gramma tik .. . Und welcher Mißbrauch! Der moderne Autor betrachtet die ersten Abzüge als Manuskripte, und so ist mit dem ganzen Druck manchmal von neuem zu beginnen. Früher fand man bei dem Schriftsteller eine große Achtung vor dem gedruckten Wort, man sand bei ihm eine sichere Sprache, eine humanistische Bildung und ein Streben nach dem Vollkommenen, was alles zusammen den heutigen Mißständen vorbeugtc.» Zum Schluß die wiederum in jeder Hinsicht gänzlich anderen An sichten der »EditionL Ferenczi«: »Wer zu korrigieren hat — nun, natürlich der Autor! Es ist dies für ihn eine Prüfung, die alle Autoren ablegen sollten. Nur die wenigsten liefern ein wirk lich fertiges Manuskript ab, auch ist es eine Tatsache, baß der Autor sein Werk gedruckt besser beurteilen kann, als etwa mit der Hand oder der Maschine geschrieben . . . Immerhin darf man von jedem Schriftsteller nicht das legendäre typographische Auge Victor Hugos verlangen. Im übrigen sind die heutigen Korrektoren nicht mehr aus der gleichen Höhe wie die der vergangenen Zeit, und so sollte der Autor auch die zweiten Korrekturbogen überprüfen«. Es mag noch hinzugefügt werden, daß die Veröffentlichung einer solchen Rundfrage, die eigentlich recht fachmännische Angelegenheiten erörtert, in einer durchaus normalen und weit verbreiteten Tages zeitung kennzeichnend ist für bas große allgemeine Interesse, das ln dem Frankreich von heute für literarische Dinge vorhanden ist. vr. Ue.-Paris.
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