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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1929
- Strukturtyp
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- 1929-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1929
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- Deutsch
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-Das schöne Buch im Wandel der Jahrhunderte», ebenfalls Lorcntz, weist den technischen Fehler, Bücher stehend auf zuschlagen, nur aus Platzmangel auf. Die mit Sorgfalt aus geführte Beschriftung leitet den Beschauer auf dem Gang durch die Jahrhunderte und gibt die nötige Erklärung in knapper Form. Der hohe Wert der ausgestellten Bücher wird dadurch auch deui Unkundigen deutlich vor Augen geführt. Das Fenster -Pädagogik» der Buchhändler-Lehranstalt erfreut durch die korrekte technische Ausführung, die gute An ordnung, den ruhigen, geschlossenen Aufbau und die gute Aus wahl. Überladung ist in jedem Fall vermieden, was besonders deutlich wird durch die Beschränkung aus ein einziges Porträt als Blickfang. Das Fenster -Reiseführer» von Hinrichs zeigt gut, wie man auch mit einförmigen Büchern eine lebhafte und anziehende Dekoration ausführcn kann. Das Plakat im Hintergrund hätte eine bessere Schrift haben können, unübcrzogcne Heftzwecken hätten vermieden, statt dessen Nadeln und andere Hilfsmittel verwendet werden sollen. Beim Betrachten der Bilder ist zu berücksichtigen, daß der Photograph weiter absteht als sonst der Beschauer und die Wir kung dadurch gestört wird, zumal da man infolge der breit vor- springcndcn Fensterrahmen von den Seitenwändcn so gut wie nichts sieht. Bei den Verlegerfenstern konnte ein einzelner Preis nicht verteilt werden, weil eine hervorragende Leistung nicht darunter war. Das Fenster -Lebendige Geschichte» (Paul List) zeichnete sich durch die geschickte Ausnutzung der Umschlagbilder bei der An ordnung aus, die durch die geschickt gewählten Farben der Über zugstoffe noch besonders unterstrichen wurde. Ruhig, sachlich und wirkungsvoll war die Ausstellung -Lud wig Klages und seine Werke» (Johann Ambrosius Barth). Die Beschriftung in ihrer knappen Form war von hoher Wcrbc- wirkung. Lobende Anerkennung fanden sowohl die Ausstellungen von »Meyers Lexikon« wie auch vom -Großen Brockhaus-. Vom künstlerischen Standpunkt aus muß diejenige von »Meyers Lexikon- höher bewertet werden. Friedrich Reineck e. Die Lorenzer Bücherstube u. ihre Einrichtung. Lage: Ein ehemaliges Ackerbürgerhaus in der Altstadt Nürnberg in der Lorenzerstraße, die früher in der reichsstädtischen Zeit auf die Stadtmauer tot ausmündete und erst Verkchrsbe- deutung erhielt, als diese in der Gründerzeit durchbrochen und das sogenannte Marientor angelegt wurde. Darin ein Laden, der wenig später eingebaut, einen Raum von 4,5X4,5 m umfaßt mit einem Nebenraum etwa gleicher Größe. Ein Schaufenster von etwa 2 gm links von der Ladentüre, ein kleines von 1 gm rechts derselben. Wände, Boden, Decke von großer Unebenheit, dazu verziert mit Unterzögen, Wandpfeilern und dergleichen. Wie dies mit Hilfe des Architekten, Regierungsbaumeister Seegy, und unter Anwendung der technischen Möglichkeiten bei bescheidenen Mitteln behoben wurde, sodaß das Ganze nicht nur einen brauch baren, sondern sehr würdigen Raum bildet, soll nachstehend kurz geschildert werden. Ein solches Vorhaben fordert eingehende Vor arbeiten und einen bis ins kleinste ausgearbeiteten Plan, bei dem alle geschäftlichen Erfordernisse berücksichtigt und vorgesehen sind. Der Plan muß deshalb zwischen dem Geschäftsinhaber und dem Architekten eingehend durchgesprochen und Vorversuche angestellt werden. Nur so läßt sich ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Es muß also der Architekt genau in den Geschäftsgang eingeweiht werden, während andererseits der Inhaber die Mittel, besonders die dem Architekten technisch zur Verfügung stehenden, genau kennen muß. Die Rohcinrichtung begann mit dem Verlegen von Linoleum auf einer Korkplattenunterlage, die die Kälte des Stein bodens gut isolierte und außerdem dessen Unebenheiten zum größten Teile ausgeglichen hat. Die Wandpfeiler wurden durch geschickte Anpassung der Regale zum Verschwinden gebracht, der Untcrzug an der Decke durch Tieferlegen derselben mit Hilfe von .534 Sperrholzplatten ebenfalls unsichtbar gemacht. In diese Plat ten ist die Beleuchtung eingebaut. Die ganze Wandfläche ist mit Ausnahme eines stehcngebliebenen Pfeilers vollständig mit Bücherregalen bedeckt, die in grünem Ton gestrichen sind. Dieser harmoniert vorzüglich mit der Farbe der Decke. Diese ist nicht gestrichen, sondern mit einer einfarbigen hellgelben Salubra- tapete beklebt, welche abwaschbar ist und sich vorzüglich bewährt hat. Die Regale sind verschieden tief und in der Höhe von etwa 1 m abgesetzt, sodaß der untere Teil tischförmig herausspringt und ganz mit Büchern belegt werden kann. In dem oberen, schmäleren Teil befinden sich 5—6 Buchreihen, durchgehend auf verstellbaren Fächern. Diese sind jedoch im allgemeinen auf eine bestimmte Größe eingestellt, nach der die Bücher vor dem Ein sortieren geordnet werden. Auf diese Weise ist es möglich, erstens die ganze vorhandene Fläche völlig auszunützcn, zweitens wird hierdürch eine äußerst dekorative Wirkung der ganz geschlossenen Wandfläche erreicht, die den Haupt- und den einzigen Schmuck des ganzen Raumes bildet. Zwischen dem unteren Teil und dem ersten Fach befindet sich ein durchgehender Zwischenraum von 25 cm, der notwendig ist, damit die zum Teil flach aufliegenden, zum Teil an die Rückwand angelehnten Bücher usw. zur Geltung kommen. Der untere Teil der Regale ist dazu bestimmt, die Bücher großen Formats, Bilder, Mappenwerke usw. aufzuneh men, und zwar enthält er durchgehends eine Reihe großer in üb licher Weise gestellter Bücher bis zur Höhe von 35 cm. Die höheren Bände bzw. Mappen werden in den noch verbleibenden Teil, der wieder durch 1—2 Fächer untergeteilt wird, gelegt. Aus diese Weise werden auch die Bilderbücher untergebracht, ebenso die zum Abholcn bestimmten bestellten Bücher. Dieser untere Teil ist jedoch nicht offen wie der obere, sondern wir haben mit gutem Erfolg Rolljalousien verwendet, die auch für diesen Zweck das Geeignetste darstellen. Sie haben vor Schiebetüren den Vor zug, daß sic keinen Platz einnehmen und leicht zu öffnen sind; vor gewöhnlichen Vorhängen den, daß sie eine schöne glatte Fläche bilden, wenn sie zugezogen sind. Sie müssen allerdings in rechts und links angebrachten Kerben laufen, die gleich bei der Her stellung mit anzubringen sind. Sic tragen auf der am unteren Rand befindlichen eingenähten Stange einen eingeschränkten Knopf und werden durch einfaches Ziehen nach unten leicht auf- und zugemacht. Um den Raum nach oben zu schließen, wurde an der Vorderkante der Regale ein Brett untergebracht, das mit der gleichen Tapete wie die Decke überzogen wurde, sodaß der Raum für den Beschauer hiermit abschließt. Dahinter befindet sich in unscrm Falle noch versteckt das Abzugsrohr für die Gasheizung. Die B e h e i z u n g, die in unserem Falle viel Kopfzerbrechen machte, wurde in glücklicher Weise durch Gas bewerkstelligt. Die Leitungs- und Abzugsrohre befinden sich hinter den Regalen. Der Gasofen hat den großen Vorzug, daß er wenig Platz ein nimmt und an der Stelle Platz finden konnte, wo er am wenig sten im Wege ist, nämlich an der Außenwand, die für das Stellen von Regalen usw. nutzlos ist. Er wurde unter dem rechts der Eingangstüre .befindlichen Fenstcrchen angebracht, was außer dem erwähnten den Vorteil hat, die beiden Schaufenster vor dem Anlaufen zu schützen. Direkt vor ihm steht dann, sehr günstig beleuchtet, der Tisch, an dem die Besucher Platz nehmen, uni die gewünschten Bücher vorgelegt zu erhalten. Die in dem kleinen Schaufenster angebrachte starke Beleuchtung gibt diesem Tisch zugleich das beste Licht. Die Beleuchtung wurde ganz besonders sorgfältig durch dacht. Zunächst wurde bei der Installation berücksichtigt, daß die gesamte Anlage einer Schaltuhr angeschlossen wurde. Dies hat den Vorteil, daß sie automatisch ein- und ausgeschaltet werden kann, und so abends in ihrer Gesamtheit als Lichtreklame, deren sonstige Auswirkungen in der Nürnberger Altstadt äußerst be schränkt sind, gelten kann. Die Bücherregale wurden dadurch ins Licht gesetzt, daß ein fortlaufender Lichtstreifen an die etwa >4 m vor ihnen haltmachende untergezogene Decke angebracht wurde. Dazu wurden durch Vorgesetzte Mattglasscheiben verdeckte Glüh lampen verwendet, die im Betrieb vorteilhafter sind als Soffitten. Der Beschauer steht sich auf diese Weise, wenn er vor die Regale hintritt, nicht im Licht, und die Regale wirken, ebenso wie ein modern beleuchtetes Schaufenster, wie von innen heraus beleuch-
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