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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1929
- Strukturtyp
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- 1929-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1929
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- Deutsch
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tet. Die Mitte des Raumes wird durch ein in die Decke einge lassenes, ebenfalls durch eine große Milchglasscheibe eingedecktes Quadrat von etwa 40 cm erhellt. Die Seitenbeleuchtung brennt auch nach Gcschäftsschluß, wo der Blick durch die Ladentüre und das kleine Schaufenster freigegeben wird. Die Tische beschränken sich auf den obengenannten, vor dem Ofen stehenden Vorlcgetisch, auf dem unter einer großen Glasplatte Kunstblätter liegen. Auf dieser Glasplatte werden die Bücher dem Kunden vorgelegt. Ferner ist ein Ladentisch vor handen, der jedoch nicht quer vor dem Eingang steht, sondern auf die Seite gerückt ist und dem Kunden auch den Zutritt zu den da hinterliegenden Bücherregalen frcigibt. Auf ihm befindet sich nur die Kasse, die zum Schreiben eingerichtet, mit fortlaufendem Band auch noch die Bastbandrolle zum Packen enthält, sowie neben sich den Schnurabschneider. Der übrige Teil wird durch aufgelegte Bücher eingenommen. Die Höhe der beiden Tische ist genau gleich der des umlaufenden unteren Teils der Bücher regale. Der Ladentisch enthält ferner hinter zwei aufklappbaren Türen sowohl das nötige zugeschnittene Packpapier, wie auch in großen ausziehbaren Zügen die vorrätigen Kunstblätter. Die Schaufenster-Rückwand war nun noch der einzige unausgenützte Teil der ganzen Anlage. Dies hat uns auf den Gedanken gebracht, ihn in Verbindung zu setzen mit dem Außenteil und ihm einen schaufenstermäßigen Aufbau zu geben. Wie das bewerkstelligt wurde, soll in dem späteren Ab schnitt über das Schaufenster noch eingehend gezeigt werden. Die G e s a m t - W i r k u n g ist auf diese Weise eine denkbar harmonische und trotz seiner geringen Größe macht der gesamte Raum keineswegs einen engen oder drückenden Eindruck. Not wendig ist dazu allerdings auch, daß die Bücher stets in Ordnung sind. Auch würden sich Bücherstapel der üblichen Art sehr schlecht ausnehmen. Es liegt deshalb grundsätzlich nur ein Buch usw. auf den Tischen. Auch in die Regale selbst stellen wir nie den ge samten Vorrat, sondern höchstens 2 Exemplare des gleichen Bu ches, während der Rest sich auf dem Lager befindet und täglich an Hand des Kassenzettels nachgeschoben wird. Natürlich macht eine solche Geschäftsführung mehr Arbeit. Diese lohnt sich aber reichlich durch die Zeitersparnis, die die Ordnung und das so fortige Zurhandhaben jedes Buches mit sich bringt. Vor dem Einstellen werden die Bücher nach den Größen der Regale geord net und in die vorhandenen Unterabteilungen, die sich in unserm Fall auf Jugendschriften, Bilderbücher, Kunstblätter beschränken, aufgeteilt. Alles übrige wird in seiner Größe nach dem Alphabet fortlaufend eingestellt. Um Neuheiten, verschiedene Preise usw. zu kennzeichnen, verwenden wir farbige Papierstreifen, die in der Weise der üblichen Rcklamebauchbinden umgelegt werden. Kein Buch wird ohne Umschlag, sei es der originale des Verlegers oder einer aus durchsichtigem Papier, eingestellt. Das Schaufenster. Aus dem Zwange heraus, das ein zige vorhandene große Schaufenster möglichst auszunutzen und außerdem auch die brachliegende Rückseite desselben zu verwerten, ergab sich eine höchst fruchtbringende Idee. Das Fenster") wurde nach beiden Seiten hin ausgebildet, sodaß auf der Innenseite des Geschäftsraumes sich ebenfalls eine Art Auslage befindet. Das hätte natürlich keinen Sinn, wenn man gezwungen wäre, nun bei der Notwendigkeit, etwas aus dem Fenster herauszunehmen, den ganzen inneren Teil wegzuräumcn. Es wurde deshalb eine Ideallösung dadurch gefunden, daß man das Ganze auf eine Drehscheibe stellte und wie eine Drehbühne einrichtete. Es ergab sich dabei eine Reihe weiterer Vorteile. Vor allem ist es nun nicht mehr notwendig, daß man das Fenster ausräumen muß, wenn man etwas Neues hinausstellen will; man braucht auch nicht in das Fenster selbst hincinzugehcn, um eine neue Dekora tion anzubringcn, und bei größter Vorsicht doch manches zu ver derben. Es ist viel einfacher, wenn man das Schaufenster, ohne daß der Passant etwas davon merkt, innen ausräumt, dekoriert und dann einfach das Ganze herumschwenkt, und der bisherige Jnnentcil zum Außenteil des Fensters wird. Man kann ferner auf diese Weise dem Passanten, so oft man will, ein anderes Bild des Schaufensters bieten, indem man einfach immer wieder das *1 S. Abb. 101 in Reineckc, Das Schaufenster, s. Ausl. Fenster dreht, selbst wenn die beiden Seiten die gleichen bleiben. Die in unserer Zeit nicht hoch genug zu veranschlagende Wirkung der Abwechslung, die bisher in Buchschaufenstern nur sehr schwer zu erzielen war, ist damit auf die denkbar einfachste Weise gelöst und außerdem die nicht hoch genug einzuschätzende Möglichkeit ge schaffen, die neu erscheinenden Bücher im Nu im Fenster zu zeigen, und zwar so, daß das harmonische Zusammenwirken mit den andern ausgestellten Büchern nicht beeinträchtigt wird. Der sich bei einer nicht ganz quadratischen Anlage der Grundfläche er gebende Zwischenraum von den Seitenwänden des Fensters bis zu der auf der Mittelachse aufgcrichteten Trennungswand wird durch 2 Klappen ausgcfüllt, die an Scharnieren befestigt sind und wie Türen an das Fenster in der Ruhelage angellappt werden. Das Fenster ist so aufgebaut, daß es einfach von Hand gedreht werden kann, ohne daß eine empfindliche Mechanik oder der gleichen angewcndet werden muß. Es läuft auf Kugellagern und die Bücher werden, selbst wenn sie nur einfach hingestellt sind, beim Drehen nicht umgeworfen. Ein weiterer Vorteil ist der, daß der Aufbau des Fensters ganz beliebig erfolgen kann, insbe sondere kann man Kästen beliebiger Form, aus den Boden aufge stellt, ebenso wie an die Rückwand befestigte Tragflächen be nützen. Die Erfindung ist gesetzlich geschützt. Anfragen werden gern beantwortet. Nürnberg, Allersbcrgerstraße 26. Ern st Frommann L Sohn. Buchgewerbliche Ruudfcha«. (Siche zuletzt Bbl. 1929, Nr. 18.) Schrift- und Satzherstcliung. In unserer Zeit der »Mechanisie rung« mutet es fast märchenhaft an, zu hören, daß große Tageszeitun- gen bisher noch im Handsatz hergestellt wurden. Tatsächlich ist das »Neue Wiener Journal» erst jetzt zur Einführung des Setz- maschinenbetriebs übergegangen. Durch diese Umstellung ist der Mergenthaler Setzmaschinenfabrik ein großer Auftrag — es han delt sich um die Anschaffung von 18 Ein-, Zwei- und Dreimagazin maschinen — zugefallen. Gegenüber Normalisierungsbestrebungen neuerer Systeme vertritt diese älteste Fabrikantin der Zeilengießmaschine mit ihrer Linotypeden Grundsatz, durch eine möglichst große Auswahl ver schiedener Maschinentypen jedem besonderen Bedarf zu entsprechen. Ihre Multimagazin-Linotype Ideal, Modell 13 mit verbreiterten Magazinen und vergrößerter Klaviatur, eignet sich vor züglich für Betriebe, in denen zwischen Zsitungssah und Merksatz ab gewechselt wird. Ein neues Musterheft der Mergenthaler Fabrik zeigt an instruktiven Satzbeispielen, wie die Vergrößerung des Tastbretts um 34 Tasten auf 124 vorteilhaft für die Herstellung von Werken in zwei Sprache», namentlich Wörterbüchern, verwertet werden kann. Besonders wichtig am neuesten Modell der Multimagazin-Linotype ist die Verbesserung am Magazinausbau, der eine solche Form er halten hat, daß ohne kostspielige Änderungen aus di« zwei Magazine auch ein drittes aufgesetzt werden kann. Das Schalten der Magazine erfolgt wie bisher vom Arbeitsplatz des Setzers aus durch einen leicht zu bedienenden Hebel. Die Kraft des Hebels wird durch eine Kette auf den Magazinrahmen übertragen. Für das Auswechseln der Maga zine, das bei allen Modellen der Linotype nach vorn heraus erfolgt, werden die Magazine durch Drehen einer leicht beweglichen Kurbel so auseinandergespreizt, baß die einzelnen Magazine leicht herausgezogen und ebenso leicht eingeschoben werben können. Die Herstellung von gemischtem Satz auf der Linotype wirb auch dadurch günstig beeinflußt, daß die Fallhöhe der Matrizen, d. h. die Ent fernung zwischen Magazinaustritt und Sammlerstern bei allen Maga zinen die gleiche ist, so baß der Setzer durch verzögerte ober unregel mäßige Ankunft der Matrizen am Sammler nicht beeindruckt wird. In unserer jüngsten »Rundschau» (Bbl. Nr. 18 vom 22. Januar 1929) bemerkten wir, daß Versuche, für die mechanische Satzher stellung das Prinzip der Zeilengießerei zu verlassen, bisher zu keinem Erfolg geführt haben. Mehr Aussicht besteht wohl, ganz- automatische Zeilensetzmaschinen in den Buchbruckereibetrleb cinzufllhrcn, besonders da sich jetzt auch amerikanisch- Unternehmer für bas Problem interessieren, für dessen Lösung, wie in manchen ähnlichen Fällen, deutsche Erfinder vorangegangen sind. Das Fach blatt »Der Graphische Betrieb» bringt in seinem Märzheft eine nähere Beschreibung des »Tele type Setter» — in unserer jüngsten Rundschau als »Fernsetzmaschine» erwähnt —, dessen Bau die Morkrum-Kleinschmldt Elektr.-A.-G. in Chicago in die Hand genommen hat. 53b
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