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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 97, 27, April 1933. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. ö. Dtschn Buchhandel. vr. G. Ophüls verbanden'. Sie entsprach einem Wunsche des Komponisten, der nach eigener Äußerung sich seine Musik beim Lesen der Texte ganz gern durch den Kops gehen«ließ. Brahms besaß die Sammlung vor der Drucklegung als Manuskript, und dessen Über mittlung an ihn bildete eine der letzten großen Freuden für ihn vor seinem Abscheiden. Und auch dem heutigen unendlich weit ge spannten Freundes- und Verehrerkreis des Dichterkomponisten bietet sie die Gelegenheit, sich durch das Dichterwort zu den Brahms- Melodien zurückfiihren zu lassen, vom Wort zum Ton und vom Ton znm Wort. Auch sie wie das Schatzkästl-ein spricht von dem ausge prägten und gewählten literarischen Geschmack und ungewöhnlicher Belesenheit auch auf -entlegenen Gebieten. Beginnt doch die Samm lung mit dem weit umgreifenden Abschnitt »Worte der heiligen Schrift und alte Kirchenlieder« und geht dann über das vielseitige Kapitel »Deutsche Dichter« über zu den »Deutschen Volksliedern«, um mit dem deutsch-internationalen Schatz der »Deutschen Nachbildungen aus anderen Sprachen« — v-ierundgwanzig sind vertreten! — zu schließen. Und man denkt an die Goethe-Forderung: »Nur nicht lesen, immer singen, und ein jedes Lied ist dein!«. Kleine Klitteilungen Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Io da or not to de, löst 1s tde guestion, sagt Hamlet in seinem großen Monolog. Soll ich auf die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt nach Leipzig gehen, und wenn ich dahin gehe, kann ich dort etwas für meinen Beruf lernen oder nicht? Das ist die Frage, die in diesen Tagen viele junge Buchhändler frei haben an das Schicksal. Die Antwort darauf mögen einige frühere Schüler und eine Schülerin erteilen. Herr August Westphalen in Flensdurg schrieb dem Oberstudien direktor letzthin zu seinem 60. Geburtstag: »Der Tag gibt nur Ge legenheit, wieder einmal das auf der Deutschen Buchhändler-Lehr anstalt verlebte Jahr im Geiste zu überblicken. Was ich dabei fühle, ist tiefer Dank, und wenn ich der «Lehranstalt danke, die Ihr Werk ist, so danke ich Ihnen. Nicht hoch genüg kann ich das Rüstzeug einschätzen, das ich als Grundlage aller beruflichen Arbeit mit aus den Weg bekam. Täglich erweist mir die praktische Arbeit, was die Lehranstalt mir gegeben hat. So gilt denn mein Wunsch an Ihrem Geburtstage Ihnen selbst wie Ihrem Werk. Möge die Deutsche Buch händler-Lehranstalt unter Ihrer Leitung und für alle Zeit ihre Ausgabe erfüllen können und jungen Buchhändlern immer wieder das geben, womit sie ihr Leben formen!« Aus dem gleichen Anlaß wandte sich Herr Felix Hackenberg in Berlin mit folgendem Bekenntnis an den Leiter der Lehranstalt: »Ich habe dank meiner -buchhändlerischen Fachausbildung, die ich nicht zuletzt Ihnen zu verdanken habe, seit Jahren eine gute Stel lung. Mit meinen früheren Kollegen, mit denen ich noch in Ver bindung stehe, sind wir uns alle einig, daß das Leipziger Jahr, das wir unter Ihrer Führung verleben durften, zu den schönsten unsers Lebens zählen wird. Ich freue mich sehr, noch einmal Gelegenheit erhalten zu haben, Ihnen meinen Dank für Ihre -Sorge und Güte aussprechen zu dürfen. Mit dem Wunsche für Ihr ferneres per sönliches Wohlergehen verbinde ich die Hoffnung, daß Sie noch viele Jahre unserm buchhändlerischen Nachwuchs helfen möchten, sich für unfern Berus zu ertüchtigen.« Eine junge Dame, Fräulein Otti Stoff aus der Steiermark, jetzt in Wien, schreibt: »Ich habe die Bitte an die Zukunft, daß es Ihnen noch recht viele Jahre in Gesundheit und Wohlergehen ver gönnt sein möge, zum Wohl-e des buchhändlerischen Nachwuchses ihm Führer, Berater und Freund zu sein. Ich werde es mir immer wieder beglückt bewußt, wieviel ich Ihnen, sehr verehrter Herr Ober studiendirektor, und der Lehranstalt zu verdanken habe, und wünsche es von Herzen und im Interesse «des Buchhandels, daß noch recht viele junge Buchhändler und Buchhändlerinnen ihre Ausbildung durch Ihre berufene Hand erhalten!« Die Vereinigung ehemaliger Schüler der Deutschen Buchhändler- Lehranstalt, deren Ehrenmitglied der Sberstudiendirektor ist, brachte in ihrem Glückwunschschreiben u. a. folgenden Satz: »Als Ihre früheren Schüler stehen wir doch in einem besonderen Verhältnis zu Ihnen und wissen Ihre erfolgreiche Arbeit, die Sie als Leiter der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt dreißig Jahre lang geleistet haben, in besonderem Maße zu schätzen.« Diese kleine Auswahl von Urteilen über die Lehranstalt aus den Reihen ihrer Schüler und Schülerinnen ließe sich leicht ungemesscn vermehren, doch würden dazu einige Nummern des Börsenblattes erforderlich sein, und daher möge diese Kostprobe genügen. Fritz Reuters ehrwürdiger Herr Pastur, in dem die Jenenser Jugend erinnerungen wieder lebendig geworden waren, rät seinem auf die Wanderschaft gehenden Pfarrkinde Hanne Nüte, er möge doch auch nach Jena gehen; wenn er Buchhändlerblut in sich und einen jungen Buchhan-dlungsbeflisfenen vor sich gehabt hätte, würde er ihm sicher zugerufen haben: »Ich würde doch— nach Leipzig gehn!« Unterricht in Fremdsprachen. — Die Vereinigung der Schuilbuch- verleger teilt -uns auf Anfrage mit, daß an sämtlichen höheren Lehr anstalten in Preußen ab Ostern 1932 Französisch als erste Fremd sprache gelehrt wird, dagegen gilt in Mecklenburg, Oldenburg und den drei Hansestädten zur Zeit noch die englische Sprache als erste Fremdsprache. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgchilfen-Verband (Fach gruppe Buchhandel im Deutschnationalen Handlüngsgehilfen-Berband) Ortsgruppe Leipzig, gibt bekannt, daß er sich an dem Festzug anläßlich des »Tages der nationalen Arbeit« zusammen mit dem DHV. beteiligt. Sammelpunkt 11 Uhram DHV. - Haus, Dittrichring 17. Alle Mitglieder werden aufgesordert, sich an dieser Kundgebung zu beteiligen. »Palm 1874«, Verein jüngerer Buchhändler, München. — In Bad Tölz, seinem jetzigen Aufenthaltsort, vollendete am 24. April der weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannte Buchhändler, Herr Heinrich Korsf, der frühere Inhaber der Lamas Buchhandlung in München, bei guter Gesundheit sein 80. Lebensjahr. Ihm zu diesem Tag besonders zu beglückwünschen, fuhr der »Palm 1874«, dessen Mitglied Herr Korsf schon seit Jahrzehnten ist, am 23. April -im Autobus nach Tölz und veranstaltete im Klammerbräu eine schlichte Geburtstagsfeier, die unter dem Vorsitz Herrn Adalbert Behrendts, von echt kameradschaftlichem, treudeutschem Geist getragen, über sich selbst hinauswuchs. Am Vormittag weilten die 36 Palmianer in Tegernsee, besich tigten das Landhaus Ludwig Thomas auf der Tuften bei Rottach und statteten- daran anschließend dem Grabe L. Thomas und L. Gang- Hofers auf dem Friedhof zu Egern einen Besuch ab. Sch. Vorlesung Franz Zusanek. — Mittwoch, den 3. Mai 1933, 19^ Uhr findet im Klubsaal des Volksbildungshauses Wiener Urania eine Vorlesung des Vortragsmeisters Franz Zusanek, Ge schäftsleiter der Urania-Bücherstube, statt. Der Künstler liest Szenen aus Shakespeare, Richard III., und Schreyvogl, Habsburgerlegende, ferner »Die Weise von Liebe und Tod« von Rainer Maria Rilke und Gedichte von Max Roden. Das Sammeln von Buchumschlägen. — Im Aprilhest der Zeit schrift für Bücherfreunde erzählt Herr Fritz Brüse, i. Fa. W. Weber G. m. b. H., Berlin, Uber seine Sammlung illustrierter Buchumschläge. Sie «ist in den neunziger Jahren begonnen worden und zählt jetzt gegen achttausend Stück. Wie Herr Bruse selbst sagt, dürfte es einem heutigen Sammler schwer fallen, in größerer Zahl Buchumschläge aus der Zeit vor 1920 zu erreichen. Seine Sammlung stellt daher ein wertvolles Anschauungs- und Studienmaterial dar. Vorsicht, Schwindler in Schlesien. — Wir müssen nochmals auf den Käufer nationalsozialistischer Literatur aufmerksam machen, vor dem bereits in Nr. 82 und 93 gewarnt worden ist. Er ist noch in Görlitz und in Guben aufgetreten. Hoffentlich gelingt es bald, ihn unschädlich zu machen. Letzte Personenbeschreibung: groß, Goldzahn in der oberen Zahnreihe, Regenmantel, grauer Hut, Aktentasche. Die Firmen Hermann Tzschaschel in Görlitz und Ed. Bergers Buchhand lung in Guben erbitten Nachricht. Verbotene Druckschriften. — Die Druckschriften »Die Krise« von I. F. Rutherford, Herausgeber: »Wachtturm«, Bibel- und Traktat- Gesellschaft Internat. Bibelforscher-Vereinigung, Brooklyn; — »Der Fall Meußdoerffer« von Gotthold Lehnerdt. Verlag »Die Klinge«, Berlin, sind gemäß § 7 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des deutschen Volkes vom 4. Februar 1933 für den Bereich des Freistaates Preußen beschlagnahmt und eingezogen. Die Druckschrift »Wilhelm II.«, Ein Film von Dosio Kassier. Lncifer-Verlag, Berlin, ist gemäß 8 1 der Verordnung des Reichs präsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 für den Bereich des Deutschen Reiches beschlagnahmt und eingezogen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1532 vom 24. April 1933.) Derkedrsnackrickten. Zahlungsverkehr nach der Tschechoslowakei. — Die für die De visenbewirtschaftung im Postverkehr mit der Tschechoslowakei ge troffenen besonderen Bestimmungen sind ausgehoben worden. Es gelten daher wieder die zur Devisenbewirtschaftung für den Post verkehr mit dem Ausland und dem Saargebiet allgemein getroffenen Maßnahmen. Postaufträge ans der Tschechoslowakei nach Deutschland sind fortan wieder zulässig. 295
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