Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18790409
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187904096
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18790409
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-09
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
138S Nichtamtlicher Theil. 82, S. April. Ein gleiches lebhaftes Interesse fanden bei ihm die anderen Verlagsunternehmungen, deren Autoren den beiden Brüdern meistens persönlich befreundet waren. Doch es würde zu weit führen, auch auf diese näher einzugehen und mögen nur die Namen eines Erk, Grees, Hacsters, Koppe, Schauenburg, Spieß hier Erwähnung finden. Man würde aber den Charakter des Entschlafenen nicht voll und ganz schildern, wenn man es unterlassen wollte, seines tiefen Gemüths und edlen Sinnes Erwähnung zu thun, der ihn bei allen seinen Handlungen leitete und sich in den vielfachen Werken der Liebe und des Wohlthuns offenbarte. Jeder Noth- leidende fand bei ihm willig Gehör, kein Armer wurde unbeschenkt von der Thür gewiesen. Vornehmlich war es jedoch das Wohl und Wehe seiner Arbeiter, das ihm am Herzen lag, wie die mannig fachen Unterstützungscassen der Ossicin am deutlichsten beweisen. SeineBemühungen blieben nicht unbelohnt, denn er schaffte sich da durch einen festen Stamm von Arbeitern, dem es meistens gelang, den herrschenden socialistischen Ideen der Jetztzeit mit Erfolg entgegenzutreten. Welche Liebe und Verehrung Eduard bei den Untergebenen genoß, zeigte sich besonders an seinen Geburtstagssesten, an denen er alljährlich seine Arbeiter um sich versammelte und bewir- thete, eine Sitte, welche vom Vater geerbt, durch ihn treu fort- gepflegt wurde. Aber auch bei den mannigfachen Erlebnissen der Freude und des Leids in der Familie fehlte ihm nie die auf richtigste Theilnahmc seiner Mitarbeiter; und wie er dem Wohl und Wehe jedes Einzelnen Aufmerksamkeit schenkte, so nahm er selbst es stets dankbar aus, wenn ihm Gleiches erwidert wurde. Eine be sondere Freude gewährte es ihm und seinem Bruder, als bei der Erinnerungsfeier an die vor 25 Jahren stattgefundene Geschäfts übernahme durch die Brüder sämmtliche Mitglieder des Geschäfts ihnen einen silbernen Lorbeerkranz mit den Namen der einzelnen Geschäftszweige überreichten. Ein gleich schönes und erhebendes Fest war der am 13. Juli 1878 gefeierte 100jährige Geburtstag des Gründers der Firma, über den bereits im vergangenen Jahre in diesen Blättern berichtet Ivorden ist. Es sollte das letzte Fest sein, das er in dem größeren Kreise der Geschästsmitglieder beging; allerdings dies nicht ahnend, da er in seiner Ansprache bei jener Feier die Hoffnung aussprach, noch so manches Jahr mit seinem Bruder und seinem Sohne Gustav zusammcnwirken zu können. —- Doch Gott hatte es anders beschlossen! In den letztens Jahren seines Lebens hatte Eduard die Freude, seinen ältesten Sohn Gustav, der seine typographische Ausbildung bei Breitkopf L Härtel in Leipzig erhalten, an seiner Seite wirken zu sehen. Gleich dem Vater widmet sich auch der Sohn dem Berufe mit Lust und Liebe, so daß er im Jahre 1876 als Theilhaber des Geschäfts ausgenommen wurde. Aber auch tiefer Schmerz ist dem Entschlafenen nicht erspart geblieben ; mußte er doch seinen hoffnungsvollen Sohn Ludwig in dem jugendlichen Alter von 23 Jahren an einer tückischen Krankheit plötzlich und unerwartet verlieren. Diesen Schmerz hat das Vater herz nie ganz überwunden und ist ein bitterer Tropfen Wermut in dem sonst so sreuden- und ehrenreichen Leben des Entschlafenen ge wesen. Von seinen 11 Kindern haben ihn 7 überlebt; dieselben umstanden tiestrauernd mit der Gattin, die ihm als treue und gleichgesinnte Gefährtin während 35 Jahre zur Seite gestanden und mit ihm Freud und Leid getheilt, den Sarg des Entschlafenen, an dem ihm der älteste Schwiegersohn, Pastor Lensten, im Namen der Seinigen sür die viele Liebe, die er auch den näheren und weiteren Kreisen der Angehörigen stets erwiesen, innige Worte des Dankes nachrief, in den auch Diejenigen voll mit cinstimmen werden, die ihn als Freund oder Berufsgenossen kennen gelernt; so wird die Er innerung an Eduard BLdeker, diesen Ehrenmann im wahren Sinne des Worts, noch weit über das Grab hinaus in Vieler Herzen segensreich fortlebcn. MiSccllcn. Meßgelder und Zahlungslisten sür 1879. — Alle für die Leipziger Ostermesse bestimmten Meßgelder und Zahlungslisten müssen spätestens am 20. April in den Händen der Herren Commis- sionäre sein, wenn sie in der nöthigen Ordnung expedirt werden sollen. Der technische Gang des Meßgeschäfts erfordert dies aufs dringendste. Gelangen die Listen erst in die Hände des Commis- sionärs, nachdem die Abrechnung aus der Börse bereits begonnen hat, so muß deren Erledigung während der Messe unterbleiben, da nach Beschluß der Generalversammlung vom 10. Mai 1868 die so genannten nachträglichen Börsentage ausgehoben sind und der Mittwoch vor Himmelfahrt— diesmal der 21. Mai — als der letzte zulässige Termin festgestellt ist, an welchem Buchhändler- Zahlungen in Mcßvaluta geleistet und angenommen werden können. Entgegnung an Herrn dl. — Aus Ihre Denunciation in Nr. 76 d. Bl. bekenne ich mich des mir zur Last gelegten Verbrechens des Rabattgebens ohne Weiteres schuldig. So lange nicht dasMittel gefunden ist, die Ueberschwemmung der kleineren Städte mit Ver zeichnissen im Preise ermäßigter Bücher und Musikalien durch Leipziger, Berliner und Cölner Firmen zu hindern, so lange werde ich auch mit den Wölsen heulen müssen. Es liegen mir Fälle vor, wo eine Cölner Firma selbst kleinere Aufträge auf Musikalien an Private in der Provinz mit 50 Sb Rabatt ausführte. Ist es denn in Ihrem eigenen Geschäfte noch nie vorgekommen, daß Sie ge zwungen waren, Ihren Kunden Rabatt zu gewähren? Vielleicht kann ich, wenn Sie Ihr Jncognito lüsten wollen, mit dergleichen Fällen aufwarten! — Cleve, den 4. April 1879. Fritz Trost. Die von Hrn. Otto Mühlbrecht in Berlin herausgegebene „Allgemeine Bibliographie der Staats- und Rechts wissenschaften" verzeichnete im vorigen Jahrgang, der nun in einem Bande mit einem ausführlichen Register unter dem Sammel titel „Uebersicht der gesummten staats- und rechtswissenschaftlichen Literatur des Jahres 1878" (gr. 8. XIX, 234 S.) vorliegt, ins- gesammt 3393 Erscheinungen, und zwar: deutsche 1704, französische 637, englische 554, italienische 165, spanische 63, und holländische, dänische und schwedische 270. In dem neuen (zwölften) Jahrgange hat nun auch die betreffende russische Literatur Aufnahme ge sunden, eine Bereicherung, die in manchen Kreisen, zumal im russischen Buchhandel, gewiß sehr willkommen geheißen worden ist. Wir wünschen dem so nützlichen Unternehmen, das nicht allein für den Sortimentsbuchhandel ein sehr einträgliches Vertriebsmittel bildet, sondern auch bei seiner weiten Verbreitung sür Anzeigen ein schlägiger Schriften besondere Beachtung verdient, auch fernerhin ein fröhliches Gedeihen. In der Schweiz erscheinen gegenwärtig 518 Zeitungen undZcitschriften, während das Jahr 1877 nur 476 auswies. Von diesen 518 Zeitungen erscheint 1 (Neue Züricher Zeitung) 12 Mal, 3 (Bund, Berner Jntelligenzblatt und Fremdenliste in Baden, diese letztere jedoch nur im Sommer) 7 Mal die Woche; 58 er scheinen 6 Mal, 2 vier, 55 drei, 114 zwei und 166 ein Mal die Woche, »nd 121 Zeitschriften erscheinen in unbestimmten Zeiträumen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder