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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1934
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- Deutsch
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X- 98, 28. April 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 5 D. -'ein ganzes Wesen ist ein Widerhall; Gesetze, die aus fernem Weltall kommen, Erneuern sich in dir, folg dem in Frommen, Erfüll sie schlicht, und denk, du seist ihr Schall. Doch glaub' nicht, Leben sei solch leichtes Glück; Da du die Fernen spiegelst, bricht ein Feuer Aus deiner Seele, wirfst du ungeheuer Gesetze deines Seins ins All zurück. Präsident der Reichsschrifttumskamnier sind — das sei ohne alle Phrase, einfach, aber verpflichtend ge sagt — mit unserer Arbeit Millionen unserer Volksgenossen eine Türe zu diesem Verständnis, wir sollten es wenigstens sein, und wo wir es noch nicht waren, da wollen wir cs unter kategorischer Überwindung aller Bedenklichkeiten nunmehr in Bälde werden. Wir würden diese Forderung nicht so dringlich erheben, wenn nicht so sehr viel von unserer Arbeit abhinge! Die Führung des Reiches hat uns gesagt, wie sie unsere Arbeit sieht, — die Richt linien zeigte uns Rcichsministcr Or. Joseph Goebbels schon im Vorjahr in seiner Kantate-Rede, die Verwirklichung geschah, als wir zum Kultur st and erklärt und als solcher in der Reichs- schrifttumskaminer der Reichskulturkammer eingeglicdert wur den. Vielleicht mögen manche von uns, von Sorgen bedrückt, diese Regelung als ein Kreuz empfunden haben, da sie sich für ihre Notlage eins raschere und wirksamere Abhilfe versprachen von einer Eingliederung in den ständischen Ausbau, die das wirt schaftliche Moment unseres Standes in den Vordergrund gestellt hätte. Wenn unsere Führung davon absah, so tat sie da mit guten Gründen, und es bedeutet gewiß nicht mangelndes Verständnis für die wirtschaftlichen Bedingtheiten unseres Stan des. Unsere Führung weiß sehr genau darum, daß wir in unserer Arbeit so lange gehemmt sein müssen, solange die wirtschaftliche Bedrängnis uns daran hindert, unseren Blick in die tieferen Be zirke unserer Berufsarbeit hincinzusenkcn, dorthin, wo wir sie in klarer und bewußter Verantwortung tun möchten und tun wollen. Sie weiß darum — und wir müssen daran unbedingt glauben, denn zu allem würde uns der fehlende Glaube daran, daß man es auch mit uns gut meint, bei unserer Arbeit noch mehr hemmen. Wenn sic uns trotzdem, im Sinne unserer Tradition, die wir selbst ja auch vorübergehenden wirtschaftlichen Tiefständen nicht zum Opser bringen wollen, zu einem Kultur stand, nicht zu einem wirtschaftlichen Stand erhob — das eine war so gut möglich wie das andere, denn ein Grenzfall sind wir nun ein mal —, dann tat sie das aus einer hohen Anerkenntnis der be sonderen Wirkungen, die mit unserer Arbeit im Hinblick aus das Leben des ganzen Volkes verbunden sind. So trübe es für viele von uns heute noch aussehen mag, so sehr enttäuscht viele von uns sind ob der erwarteten, noch nicht erfolgten oder in absehbarer Zeit nicht erfolgenden Wiederauffüllung der Kultur-, besonders der Büchereietats der öffentlichen Körperschaften, so berechtigt daher manche bittere Klage in Not Gekommener sein mag, so wenig dürfen wir verzweifeln an der Möglichkeit, wirtschaftliche Schwierigkeiten aus uns selbst heraus zu überwinden. Denn die weiteren Wirkungen unserer Arbeit strahlen nicht in erster Linie ins Wirtschaftliche aus und zurück. Selbstverständlich sind es Zehn tausende, deren Existenz wirtschaftlich von der Existenz des Buch gewerbes abhängt, aber es sind Hunderttausende, und es sind Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 101. Jahrgang. Millionen, deren Existenz seelisch wesentlich von unserer Arbeit in irgendeiner Weise mit geleitet wird. Oft wird ängstlich darauf hingewiesen, daß Film und Funk dem Buch schwer Ein trag täten. Aber ist es nicht an uns, Filni und Funk — was frei lich nicht von heute auf morgen möglich ist — in fruchtbare — auch wirtschaftlich fruchtbare Wechselwirkung mit uns hineinzu zwingen? Wie vielfältig sind schon die Beziehungen zwischen Film und Buch, wie mannigfach die Anregungen, die der Film aus unserer Arbeit empfängt! Und ebenso brauchen wir uns auch vom Funk nicht an die Wand drücken zu lassen. Die Beziehungen zu ihm sind hier noch unklarer als dort, denn der jetzige Buch - funk ist keineswegs eine glückliche oder gar endgültige Form dieser Beziehungen; wir sind nicht gewillt, uns damit zusrieden- zugeben, aber wir wollen uns bemühen, von uns aus andere Formen zu finden, und wir werden dann plötzlich entdecken, daß wir auch beim Funk Verständnis für unser Streben finden, daß dort eine Zusammenarbeit mit uns in den für beide Teile zuträg lichen Formen nationalsozialistischer Gemeinschaftsarbeit alle För derung erfährt, die wir erwarten dürfen. Notwendig ist nur, daß wir als das erste Gesetz unserer Arbeit dies anschen, unzufrie den mit uns selbst zu sein. — Ich wies schon auf die bedeut same Tatsache hin, daß wir im neuen Reiche unseren Platz als Kultur- Stand einnehmen werden und auszufüllen haben. Das heißt, unsere Arbeit setze überall dort ein, wo es notwendig ist, politisch durchgesctzte Begriffe und Tatsachen nunmehr auch weltanschaulich durchzusetzen; wo es notwendig ist, neue autoritär von uns hingestellte und von uns von außen her an erkannte Anschauungen und Inhalte zu vertiefen, in uns zu festi gen und sie in unserem Volke zur völligen inneren Anerkennung zu führen. Auch wir sind Soldaten unseres Führers, und die von ihm gewollte Evolution ruht zu einem beträchtlichen Teil auf unserer Arbeit, also haben auch wir, gerade wir nichts anderes zu tun, als auf seine Befehle zu horchen und sie treu und gehorsam durchzuführen. Und wer wüßte heute etwas Schöneres für einen arbeitenden deutschen Menschen als unter dem Befehl Adolf Hitlers zu stehen? Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, daß wir darauf Hinweisen, wir seien ja von jeher »national« gewesen, und trotz mancher leidigen Zeiterscheinungen habe das gesunde konservative Element in unserem Stande geführt. Das ge nügt heute eben nicht mehr. »Von jeher national» und national sozialistisch: das sind zwei grundverschiedene Dinge; »von jeher national« weist nur oberflächlich in die jüngste Vergangen heit, in eine Vergangenheit, die ganz und gar unfähig zur Ge schichte war, nationalsozialistisch aber: das weist in die Zukunft, in eine Zukunft, die vom Hauch der Jahrhunderte um weht sein wird, — wer hätte diesen Hauch nicht schaudernd ver spürt im Erlebnis des Fackelzuges vom 30. Januar 1933, oder 2
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