Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340428
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193404282
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340428
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-28
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
10 ,V; 98, 28. April 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.Dtschn Burhhanbel. des Reichsarbeitsdienstes. Der Kulturreferent des Gaues verwaltet etwa 80 Lager-Büchereien, die ihrerseits wieder 12 000 jungen Menschen, und zwar lebhaften, bildungshungrigen, Lesestoff bieten sollen. Daß diese jungen Leute nicht nur um Gräben zu ziehen ins Lager gekommen sind, wissen wir, ebenso aber auch, daß der Staat, der im Augenblick ganz richtig alle Kraft daraus anwcndct, die Arbeitsschlacht zu gewinnen, noch nicht die nötigen Mittel für besonderen Kulturbedarf frcigeben kann. Eine Durchsicht der Lager bibliothekskataloge zeigte, wohlgcmerkt bei 80 Büchereien, das Vor handensein von 8 Hitler -Mein Kampf«, 3 Roscnberg »Mythus« und 3 Stellrecht -Arbeitsdienst«. Was sonst noch vorhanden war, rührte von Haussammlungen her und war reif für neue Scheiter haufen. Nur dort, wo junge Studenten gemeinsam ins Lager cin- gctreten waren, zeigte die Bibliothek ein gewisses Gesicht. Was lag hier näher, als eine kleine Lagerbibliothek zusammenzustellen, dem Gau als kleine Wandcrbücherei zu vermieten. Kein Buchhändler der Stadt hatte bisher den Weg zum Bildungsreferenten des R.A.D. gefunden. Und eine fremde, dem regulären Buchhandel fernstehende Gesellschaft mußte erst kommen, um ihre zum Teil nicht gerade den neuen Bedürfnissen des Staates angepaßte Bibliothek dem Gau anzubieten und zu vermieten. Eine Fülle von sonstigen Aufgaben, Raum genug zur Entfaltung jeder Begabung, wird in Zukunft kommen, um den Buchhändler, der im Laden nicht voll ausgefüllt ist, zu beschäftigen. Im Geiste der Gemeinschaft soll in Zukunft der Vertrauens mann des Amtes für buchhändlerische Gemeinschaftsarbeit einer Stadt Anweisungen an seine Kollegen erteilen. Verbindung zu örtlichen Kulturreferenten des Amtes -Kraft durch Freude« wird es ermöglichen, hier und dort eine kleine Betriebsbücherei einzurich ten, Anregungen zu geben für die Büchereien der Häuser der Ar beit, die im Entstehen begriffen sind. Die Buchhändler einer Stadt schließen sich zusammen und können Hand in Hand mit der SA und der Hitlerjugend einen Bücherspendenschein schaffen. Nicht in Beschwerden das Heil suchen, sondern zur Selbsthilfe schreiten! Die Arbeitsgemeinschaften stellen z. B. eine kleine Bibliothek für 100, 200, 300 RM zusammen und bieten sie den Jndustriewerken oder reichen Privatpersonen an, die sie ihrerseits wieder den Ar beitsdienstlagern oder Schulungsheimen durch Stiftung übereignen. Eine ähnliche Bibliothek könnte den Hotels angeboten werden. Wo das neue Wohnhaus entsteht, werbe man durch gemeinsames An gebot der Arbeitsgemeinschaft für die gleichzeitige Errichtung und den Kauf einer Bibliothek. Gelingt der Verkauf einer Bücherei noch nicht, so muß mit dem Architekten des Baues vereinbart werden, Bücherregale einzubauen. Zusammen mit dem »Amt für Volkstum und Heimat« schaffen die Arbeitsgemeinschaften die »Heimatwoche«. Eine derartige Heimatwoche der Stadt oder einer Provinz bietet die Möglichkeit, auf freien Plätzen das Hcimatschrifttum zu zeigen. In Zusammenarbeit mit Volksbibliothekaren oder der Reichsstelle wird die Sonderliste der Heimatliteratur zusammengestellt, diese mit den Umrissen der Provinz versehen, gemeinsam in der Sonn tagsnummer einer Zeitung veröffentlicht. Kameradschaftslager der nationalsozialistischen Schriftsteller, Referendare, höherer Berwal- tungsbeamter entstehen überall, bei Mannheim zur Zeit das Schu lungsheim für Wirtschaftler. Hier ist ein Betätigungsfeld für eine Gemeinschaftswerbung und Gemeinschaftsverkauf. Ich kenne eine kleine Gruppe Großstadtsortimenter, die wartete nicht aus den Aus ruf, sie arbeitete von selbst. Große Buchausstcllungen sind bestimmt in größeren Jahresabständcn nötig und wichtig. Wir wollen aber auch verkaufen. Die erste nationalsozialistische Arbeitsgemeinschaft stellte bei einem Reichswehrregiment aus, verkaufte gut und be trachtete diesen Umsatz als zusätzlichen. Eine andere benutzte die politische Schulungswoche einer Hochschule, das Schrifttum dieser Zeit auszustellen. Sie setzte 60 der 60 ausgestellten Werke ab. Keine Wnnderleistung, aber ein Zusatz zum kargen Ladenverkauf. Wo bleibt der gemeinsame Bücherkasten des Sortiments in den Räumen der Universität? Wo der Versuch zur Gründung einer Ständebank? Wenn das Bücherauto einer einzelnen Firma nicht rentabel arbeiten kann, wird es das fahrbare Sortiment der ört lichen Arbeitsgemeinschaft tun. Werbt gemeinsam! Werbung schasst Arbeit und bringt neue Kunden. Sind das alles Phantasiegebilde, unerfüllbare Anregun gen? Ich glaube nicht. Mag vieles Alte vergehen, heute der Buchhandel »sterben«, morgen ersteht er neu. Wir sind jung, wollen leben, lesen. Soll im Augenblick das Berteilungsproblem brennend sein, neue Zeiten bringen neue Aufgaben und Wege. Aber macht endlich Schluß mit dem Gestöhne »nichts geht mehr«. Gewiß ist die übrige Industrie um eine Konjunkturwelle voraus, aber sie hat auch kräftig mitgekurbelt. Werden brauchbare Pläne dem Börsenverein vorgelegt, erfahren sie die Unterstützung aller Ministerien. Die wichtigste Voraussetzung ist erfüllt, die einheit liche Führung im Buchhandel ist da. Der kommende Herbst bringt die erste deutsche Buchwoche mit dem Einsatz aller staatlichen und parteilichen Machtmittel. Rüstet euch, schließt euch zusammen! Die behördliche und parteiamtliche Anerkennung der buchhändlerischen Arbeitsgemeinschaften im Rahmen des Amtes für buchhändlerische Gemeinschaftsarbeit steht bevor. Sie bietet die Möglichkeit, den örtlichen Arbeitsgemeinschaften im Zusammenwirken mit unserer buchhändlerischen Jugend, unseren »Kameraden am Buch«, Ein gang zu Parteiveranstaltungen zu geben. Hier wird unser Pg. Thulke dem Sortimentsbuchhandel helfend beispringen und im Perthesgeist seine »Jungs« cinsetzen. Unsere Zeit drängt zu größeren Gemeinschaften, über den Kreis hinaus, den der Buchhandel bisher kannte. Heute gilt es, alle Kräfte zusammenzufassen. Am 2l. März hat sich die gesamte Nation eingesetzt zu neuem Kampf gegen das furchtbarste Gespenst unserer Zeit, die Arbeitslosigkeit. Deutschland will arbeiten, Deutschland geht an die Arbeit, und der Buchhandel marschiert mit. Unser Börsenverein, die Spitzenorganisation des gesamten deut schen Buchhandels, auf eine Überlieferung von mehr als einem Jahrhundert zurückblickend, schuf im Geist unserer Zeit die buch händlerische Gemeinschaftsorganisation. Aus Euch, deutsche Buchhändler, Volksgenossen, kommt es an. Gliedert Euch ein, schließt Euch zusammen. Arbeitet mit für das Buch, für Deutschland.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder