Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1940
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- 1940-03-05
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Der ungarische Buchhandel im Jahre 1939 Die Lage des ungarischen Buches hat sich fühlbar gebessert, besonders im Vergleiche zum vergangenen Jahre, wo die Unsicher heit der Weltlage eine Zeit lang die Vcrlagsproduktion bis zu einem gewissen Grade lähmte. Im Fahre 1939 hat die Verlags-Produktion den gewohnten Umfang erreicht und der Umsatz im Sortiment hat ganz entschieden zugeuommen. Die ersten sichtbaren Zeichen dieser Besserung machten sich bei dem Ergebnis der Büchertage bemerkbar, die 1939 im ganzen Lande während der drei ersten Tage des Monates Juni abgchalten wurden. Die Werbetätigkeit war, unter Ausnützung der nunmehr zehnjährigen Erfahrung, besser organisiert als bisher. Die in neuer Form erschienene und in 120 000 Exemplaren ver breitete Sondernummer der buchhändlcrischen Fachzeitschrift »Eor- vina« hatte einen ausgesprochenen Erfolg aufzuweisen. In Buda pest standen elektrisch beleuchtete Neklamcwageu und andere Werbe mittel zur Verfügung. Die Plakate betonten allenthalben im Lande die zu den Büchcrtagcn um 20 bis 40°'o herabgesetzten Preise. Die Presse, der Rundfunk und der Film haben sich in ganz ungewohntem Matze der Sache der Bücher zur Verfügung gestellt. Einzelne Mini ster erließen wieder ihre gewohnten Ausrufe und erschienen persönlich zu den Budapester Veranstaltungen. Aus verschiedenen Gründen hat sich die Zahl der Bücherzelte in Budapest etwas verringert, aber an den wichtigeren Punkten verlor der Büchertag nichts von seiner alten Lebhaftigkeit. Es gab auch Provinzstädtc, wo wenigstens fünf bis sechs Zelte standen. Die früher übertrieben hohe Zahl der Sonder- Ausgabeu verminderten diesmal die Verleger um etwa die Hälfte. Auch wurde versucht, einen anderen Fehler vergangener Jahre gut- zumachcn. In wenn auch bisher nur beschränktem Matze ist cs ge lungen, für die Jugend und die breite Masse bestimmte Bücher zum Preise weniger Heller bis 1.— Pcngö bereitzustelleu, sodatz dies mal größere Kreise von der kulturellen Arbeit der Büchertage erfaßt werden konnten. Neben dem moralischen Erfolge, der auf Grund der cingegangenen Meldungen festgestcllt werden konnte, hat das mate rielle Ergebnis des heurigen Büchertagcs das vorjährige um 20—25"/» überschritten. Einen ungefähr gleichen Erfolg hatte auch das letzte Weihnachts geschäft zu verzeichnen, obwohl diesmal keinerlei Gemeinschastswer- bung dafür veranstaltet wurde, doch hatten die einzelnen Verleger den Buchhandel mit gutem Propagaudamatcrial versehen. Au dem die Erwartungen übertreffenden Erfolg dürfte der an und für sich uner freuliche Umstand seinen Anteil haben, daß die Zeitungen infolge des Papiermangels kaum noch in der Lage sind, belletristische oder volkstümlich-wissenschaftliche Beiträge zu bringen und der Umfang der Zeitschriften sich auf die Hälfte verringerte, zahlreiche sogar ein gestellt wurden. Jedenfalls ist es erfreulich, daß die kulturellen An sprüche des Publikums, trotz der schweren Zeiten, nicht nachgelassen haben und es sich dem Bücherkauf in erhöhtem Matze zuwendet. Die Bücherausfuhr wird durch die seit dem 18. Mai 1939 nach den jeweiligen Fakturenbcträgen eingchobene 4°/oige Erportgcbühr erheblich beeinträchtigt. Auch die Einfuhr aus Deutschland haben verschiedene zollamtliche Verfügungen erschwert, es ist aber dem Buchhändlcrverein gelungen, dieselben abzuändern. Die Einfuhr deutscher Bücher bewegt sich in dem in den letzten Jahren üblichen Nahmen: die wissenschaftlichen und technischen Werke erfreuen sich einer unveränderten Nachfrage. Bis zur jüngsten Zeit verpflichteten ministerielle Anordnungen die Ämter und wissenschaftlichen Institute, ihren Bedarf an auslän dischen Büchern und Zeitschriften durch den einheimischen Buchhandel zu decken. Nun aber beriefen sich hauptsächlich die wissenschaftlichen Anstalten darauf, daß sie in einzelnen Ländern auf Grund ihrer Mitgliedschaft zu gelehrten Gesellschaften und anderer Rechtstitel Vergünstigungen erhalten, die ihnen vom ungarischen Buchhändler nicht gewährt werden können, auf die sie aber zufolge ihrer knapp bemessenen Mittel unmöglich verzichten können. Im Verkehr mit Deutschland konnten besondere Abmachungen getroffen werden, im übrigen bringt die Neuregelung für unsere wissenschaftlichen Buch handlungen empfindliche Verluste mit sich. Im verflossenen Jahre wurden zahlreiche Neuerungen auf sozialem Gebiet im ungarischen Buchhandel durchgeführt bzw. in An griff genommen. Die Budapester Buchhändler haben, neben der Aus rechterhaltung der herkömmlichen Geschäftspausen während der Som mertage, freiwillig im Interesse der Angestellten für die Monate Juli—August auch das freie Wochenende eingeführt. Der amtlichen Festsetzung der Minimalgchältcr für Angestellte und Hilfsarbeiter wurde grundsätzlich zugestimmt. Bei der praktischen Durchführung haben sich jedoch Schwierigkeiten eingestellt. Ein guter Teil der Buchhändler verzehrt sein noch übriggcbliebenes geringes Kapital, und es erscheint manchem von ihnen unmöglich, die erhöhten Ge hälter und Löhne zu bezahlen. Daraus ergibt sich natürlich auch für die Angestellten eine schwierige Lage. Bei der Regulierung der Arbeitszeit ist nach Ansicht der Fachkreise auf die besondere Lage der einzelnen Zweige des Buchhandels nicht immer genügend Rück sicht genommen. Aus dem graphischen Gewerbe In einem zweiten Nachtrag zur Anordnung Nr. 2 der Ncichs- stclle für Papier- und Verpackungswesen sind neue Herstel lungsvorschriften für Papicrerzeugnisse heraus- gegebcn worden. In 8 20 dieser Anordnung ist bestimmt, daß die Verarbeitung holzfreier Papiere für Bücher und sonstige Gegen stände einer besonderen Genehmigung der Neichsstelle für Papier und Verpackungswescn bedarf. — Auf den übrigen Inhalt der An ordnung werden wir in der nächsten Ausgabe zurückkommcn. Fm »Deutschen Neichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeigcr< vom 31. Januar 1940 war die »7. Anordnung cinerMarkt - regclung für das graphische Gewerbe« des Neichswirt- schastsministers veröffentlicht. Danach werden Unternehmungen des graphischen Gewerbes, der Druckmaschinen-Jndustrie und des Druck- maschinen-Handels, die den Fachgruppen 1 und 10 Buchdruck (Hoch druck) in Berlin, der Fachgruppe 2 Flachdruck und verwandte Nepro- duktionsgcwerbe in Leipzig, der Fachgruppe 3 Chemigraphie und Tiefdruck in Berlin, der Vereinigung deutscher Druckmaschinen fabriken EV. in Würzburg, dem Papicrverarbeitungsmaschinenver- band EV. in Berlin oder dem Neichsvcrband der Druckerei-, Buch binderei- und Kartonagen-Maschinenhändler EV. in Berlin nicht an- gchören, bis zum 31. Dezember 1940 bei? jeweils zuständigen Zu sammenschlüssen angeschlossen. Der Umfang des Anschlusses ist be schränkt auf die aus der Vereinbarung dieser Zusammenschlüsse vom 10. Oktober 1939 über die Beschränkung der Errichtung neuer, Er weiterung der Leistungsfähigkeit bestehender Unternehmungen, Be triebe oder Betriebsabteilungen sich ergebenden Rechte und Pflichten. Der Anschluß erstreckt sich im gleichen Umfang auch auf diejenigen Unternehmungen, die sich nur mit einzelnen Betrieben oder Be triebsabteilungen in diesen Wirtschaftszweigen betätigen. Das gilt auch dann, wenn graphische Erzeugnisse und Klischees nur für den eigenen Bedarf hergestellt werden. Die Anordnung trat am 1. Fe bruar 1940 in Kraft, sie tritt an die Stelle der 5. Anordnung einer Marktregelung für das graphische Gewerbe vom 29. Dezember 1937. Ihre Inkraftsetzung für das Gebiet der bisherigen freien Stadt Danzig bleibt Vorbehalten. Der Erfassung des Altpapiers und der Ordn u n g des Altpapiermarktes kommt im Kriege besondere Bedeu tung zu. Die Reichsstelle für Papier und Verpackungswesen hat des halb in einer Anordnung vom 10. Februar 1940, die im »Neichs- und Preußischen Staatsanzeiger« Nr. 35 veröffentlicht worden ist, der Altpapiermaterialbestände geschaffen. Die Anordnung, die mit Zustimmung des Reichskommissars für die Preisbildung erlassen ist, enthält ein geschlossenes System von Höchstpreisen, das den Verkauf vou der gewerblichen Ansallstelle über den Altpapierhandel bis zum Verarbeiter des Altpapiers, also der Papier- und Pappenfabrik, regelt. Um dem Altpapierhandel, der die wichtigste Stütze für die Altpapiersammlung darstellt, die notwendigen Handelsspannen zu ge währleisten, ist eine Regelung der Preise bei den Anfallstellcn cin- geführt. Die Sicherung des Altpapieraufkommcns liegt in Händen des Neichskommissars für die Altmaterialverwertung. Die neuen Vordrucke für die Bezetteln ng der Stückgüter müssen ab 1. April Verwendung finden. Bis zu die sem Zeitpunkt können unter entsprechender Änderung (durch die Druckereien oder durch handschriftliche Ergänzung der Versender) die alten Vordrucke aufgebraucht werden. Da die Änderung der Bc- zettelung der Stückgüter vielleicht nur vorübergehend ist, sind die etwa noch vorhandenen Bestände an alten Vordrucken zunächst noch aufzubewahren, um sic später noch verwenden zu können. Die neuen Muster sind in einer Sonderausgabe des »Tarif- und Verkehrs-An zeigers« I, Nr. 14 vom 9. Februar 1940 (Julius Springer, Berlin) veröffentlicht. Für den Stückgutverkehr kommen in Frage: a) Be
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