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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1876
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- Deutsch
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nahm. Reiner gab 1862 die alte Firma aus und führt noch jetzt unter seinem Namen das Geschäft in solider Weise rüstig fort. Im Jahre 1836 gründete M. Baumeister ein neues Ge schäft und kaufte einen Theil des alten ungangbaren Verlages der Holäufer'schen Buchhandlung in Breslau; dies Geschäft konnte kei nen rechten Boden fassen und erlosch 1811. Ein neues Etablissement begründete 1838 A. Koblitz, zuerst hauptsächlich als Musikalicngeschäst. Als Baumeister 1811 sein Geschäft ausgab, übernahm Koblitz die Continuatiouslisten ic. Im Jahre 1855 übernahm P. W. Sättig die Handlung, unter dessen Leitung sie noch jetzt unter der Firma Koblitz'sche Buchhandlung ehrenhaft dasteht. Die Buchdruckereibesitzer G.u.A. Heiuze, ein sehr gut situir- tes Geschäft, verbanden mit demselben 1812 eine Sortimentsbuch handlung; 1852 trennten sich die Brüder und Adolf Heinze über nahm den Buchhandel und brachte auch einige gute Verlagsartikel, doch kani das Geschäft 1851 in Concurs und erlosch. Der Verlag kam in verschiedene Hände. Ein höchst geschickter Lithograph, E. Sachse, der in lithogra phischem Buntdruck allerliebste Sachen edirte, eröffnete 1811 eine lithographische Kunstanstalt und Berlagshandlung; ein schönes naturgeschichtliches Werk, das er unternahm, machte kein Glück, und der mittellose Sachse mußte 1852 das Geschäft aufgeben und ging nach Amerika. In rascher Folge traten nun als neue Etablissements aus; 1811 C. A. Starke, Kunsthandlung, die noch heute besteht und in Heraldik guten Verlag brachte. 1855 O. Vierling durch Heraus gabe eines Blattes und Begründung einer Buchdruckerei bald Bo den gewinnend und noch heute blühend. 1860 W. Schiller L Co., ein eigenthümliches Geschäft, das, nur Geheimmittel verlegend, enorme Summen zusammcnbrachte und 1865 erlosch. 1862 O. Dreßler; gab 1865 das Geschäft wieder auf. 1863 O. Flösset, der 1868 starb; die Erben setzten das Geschäft fort und verkauften es 1815 an vr. C.Doulin, der es unter seinem Namen fortsührt und ganz besonders das Antiquariat cultivirt. 1868 begründeten H. Ebbecke und I. Kracht unter der Firma: Ebbeckesche Buch handlung eiu neues Geschäft, aus dem Ebbecke 186S ausschied, woraus Kracht dasselbe unter seinem Namen sortführte, es jedoch auch 1810 ganz ausgab. In demselben Jahre etablirte sich H. Tzschaschel, der noch besteht. 1865 trennte der Besitzer der Köhler'schen Buchhandlung, H. Wollmann, seinen Verlag vom Sortiment, obschon er ziemlich unbedeutend war, und debitirte den selben unter seinem Namen. Im selben Jahre trat eine Firma T. Neumeister auf, die hauptsächlich die Colportage betrieb, 1811 aber schon wieder erlosch. 1869 eröffnete E. Fries eine Musika lienhandlung; der Begründer siedelte 1815 nach Hamburg über, behielt das Görlitzer Geschäft aber als Filiale bei. Ein Buchbin dermeister B. Böck trat nach Aufhebung der alten Gewerbegesetz gebung 1811 als Buchhändler aus; das Geschäft sucht, wie es scheint, durch Gratislieferung der Einbände bei Schulbüchern, ermä ßigte Abonuementspreise der Zeitschriften Gartenlaube, Bazar -c. Geschäfte machen zu wollen. Das Jahr 1812 brachte eine Berlags- und Colportagehandlung, D. Jentsch, die aber 1811 nach Liebau übersiedelte. Die Berlagshandlung (wohl auch nur Colportage- romane) L. König siedelte 1811 von Dresden nach Görlitz über, erlosch alsbald wieder, tauchte aber 1816 im Schulischen Adreß buch wieder auf. Görlitz zählt jetzt über 43,000 Einwohner; von den älteren Firmen bestehen jetzt noch; die Köhler'sche Buchhandlung, E. Remer und die Koblitz'sche Buchhandlung. Nach Görlitz ist die größte Stadt der preußischen Obcrlausitz Lauban, die im ersten Drittel dieses Jahrhunderts gar keine Buchhandlung besaß, obschon sie im Ansange desselben bereits 8000 Einwohner zählte und ein Gymnasium hatte, das indeß nur wenig überlOOSchü- lcr aufweisen konnte. Ein über das Gewöhnliche hinaus gebildeter Buchbinder, Spremberg, vermittelte den literarischen Verkehr in den Jahren 1820—1810 hauptsächlich allein. M. Baumeister in Görlitz gründete 1838 zuerst ein Filialgeschäst, das 1810 auf A. Koblitz aus Görlitz überging, der es durch einen Sprachlehrer, C. F. Gösch en aus Görlitz, leiten ließ. Dieser übernahm dasselbe 1812 unter seiner Firma ; es erlosch aber1850. G. Köhler aus Gör litz eröffnete 1811 auch ein Filialgeschäst und betrieb dasselbe mit buchhändlerisch gebildeten Geschäftsführern. Der letzte derselben, A. Gollnick, übernahm nach Köhlcr's Tode 1863 das Geschäft und es besteht noch heute unter der Firma Köhler'sche Buchhand lung in ehrenhafter Weise, trotz aller Concurrenzen. Baumeispr etablirte 1855 abermals ein Geschäft, das aber 1869 wiederer losch. 1811 etablirte sich O. I. Wcidemann, dessen Falliment 1816 bekannt gemacht wurde. Lanban zählt jetzt noch nicht-0,000 Einwohner, hat also in 15 Jahren sich nicht erheblich v/größert, der Buchhandel kan» aber, da es ringsum von Städtm i» nicht großer Entfernung umgeben, die mitBuchhandlungen/ersehen sind, niemals besonders blühen. Zu notircn sind noch an Etablissements in den tteinerenStädten: Hoyerswerda mit circa 2800 Einwohnern. Hier gründeten Heinze L Co. in Görlitz ein Filialgeschäst 1815, das 1811 »n W. Erbe überging, der 1819 die alte Firma fallen ließ und von da ab unter seinem Namen das Geschäft fortführte. 1859 starb Erbe und die Wittwe setzte dasselbe fort. 1862 verheiratheie sich diese mit A. Riese, a» den es von da ab überging. Das arme Städtchen und die arme Land schaft geben ein schlechtes Geschäftstcrrain ab und so fand es Riese für gerathener.nach dem volkreichern, industriell sich aufschwingenden Spremberg in der Niederlausibzuziehen und Hoyerswerda als Filiale zu behandeln. Neben dieser etablirte B.P e ch 1815 ein neues Geschäft. Muskau, der bekannte Badeort mit 2900 Einwohnern, wie Hoyerswerda ganz wendisch in der Umgebung, erhielt 1850 eine Filiale von Erbe in Hoyerswerda, die durch den Ortsbuchbinder betrieben wurde. Die Julien'sche Buchhandlung (Wittstruck) in Sorau etablirte nominell auch noch ein Filialgeschäst 1851, das aber 1856 mit Wittstruck's Fallissement erlosch. Jetzt führt die Firma Erbe in Spremberg die Filiale noch fort. Niesky, Herrnhutercolonie, bezog seinen Bücherbcdarf von Leipzig (Kummer) und Görlitz. Der Buchbinder Hoberg eröffnete 1871 daselbst eine Buchhandlung, wozu die stark besuchten Erzichungsinstitute Wohl den Impuls gaben. Rothenburg, ein kleines, armes Landstädtchen in der schlechtesten Gegend der Ober lausitz mit 2000 Einwohnern, brachte 1810 ein buchhändlerisches Etablissement des dasigen Buchdruckereibesitzers H. End er, das aber als solches 1812 wieder erlosch. (Schluß solgt.) Personalnachrichtcn. Herrn Alexander Duncker in Berlin ist die seltene Aus zeichnung zutheil geworden, daß die Akademie der bildenden Künste in München ihn einhellig zu ihrem Ehrenmitgliede erwählt hat. Herrn Emil Perthes (Firma Fr. Andr. Perthes) in Gotha ist vom Großherzog von Baden das Ritterkreuz I. Classe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen worden.
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