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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1939
- Strukturtyp
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- 1939-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1939
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- Deutsch
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wurdm Gestalt ^)cis Buch des Zülieers //Mein Kumpfs Sie alle waren todesmutig/ diese abgehetzten Menschen in Nesselmonturen/ in löcherigen MarschstiefclN/ fröstelnd in der Novemberkälte und durchnäßt vom Regen; sie alle waren nach wie vor bereit, alles zu opfern, was sie besaßen: auch ihr Leben. Vier Jahre hindurch hatten sie's eingesetzt für die Hei mat; sie würden es auch weiterhin tun. Erdrückend zwar war die Übermacht dieser Welt, die gegen die Bastion Deutschland anrannte, aber die Frontsoldaten wußten auch, daß diese Übermacht kein Erbarmen haben und keine Nachsicht fühlen würde. Geheime Zettel aus dem Hinterland, Pamphlete und Beschwörungen, abgeworfen aus feindlichen Flugzeugen, ver sicherten allerdings das Gegenteil: und das war jener Krieg, der keinem anderen Ziel diente als der mit der Waffe, nur schwerer zu durchschauen war und im entkräfteten Hinterland wohl auf weniger Mißtrauen stieß als vorn in den Gräben. Der Krieg der Worte! Giftige Ideen in das Gehirn des Geg ners gesetzt! Die Widerstandskraft gelähmt! Und wenn Deutschland vier Jahre hindurch bewiesen hatte, daß cs sich nicht besiegen ließ, so konnte man doch vielleicht erreichen, daß es die Waffen freiwillig niedcrlegt, verwirrt und unschlüssig gemacht durch Versicherungen und Versprechungen, die man später natürlich nicht zu halten brauchte. Ja, dieses Unternehmen gelang im gewünschten Umfang. Deserteure und berufsmäßige Hetzer proklamierten einen neuen Staat der Freiheit, Schönheit und Würde, die rote Fahne der Meuterei entrollte sich und einer von den neuen Männern besaß die infame Ironie, zu behaupten, daß nunmehr „das deutsche Volk auf der ganzen Linie gesiegt" habe. Er staunlich nur, daß das Bürgertum bedingungslos kapitulierte. Erstaunlich? Kenner der Dinge hatten es vorausgesehen! Glich das Zweite Reich nicht einem Koloß auf tönernen Füßen? War denn die Idee des „Volkes" nicht allenthalben vertan und vergessen worden? Galt es nicht als Zeugnis besonderen „Geistes", über Vaterlandsliebe, Patriotismus, über Ehre, Tapferkeit, Anständigkeit zu spötteln? Da standen sic auf im Lande, einige wenige, und fühlten, daß man dieser grenzenlosen Schmach zu Leibe gehen mußte, die das Antlitz des Vaterlandes entstellte. Viel Unklares war in ihren Köpfen. Ein Mann fehlte, der hier befehlen konnte, ein Führer. Vereinzelt waren sie so, verloren in dem großen Haufen der angstzitternden Feiglinge. Aber besaßen sie auch unter einander noch nicht viel Gemeinsames (da stand Idee gegen Don I^cins Schul; Idee, da waren die Deutsch-Völkischen, der Trutzbund, Wchr- wolf, Bund Oberland und wie das alles sich nannte!), so be saßen sie doch einen gemeinsamen Feind. Drei Jahre später aber: welch eine entscheidende Wandlung! Jener Mann, der befehlen konnte, ein Führer, dem man folgen mußte, wenn man Deutschland liebte, ein unbekannter Gefrei ter, Meldegänger aus dem Großen Krieg, predigte die Idee dcS Nationalsozialismus. Und es wuchs die Anhängerschaft. ES war eine fanatische und zu allem entschlossene Schar, zahlen mäßig noch klein, aber getragen von dem unerschütterlichen Wissen, auf dem rechten Weg zu sein, und blind ergeben ihrem Führer. Ja, so wuchs die Bewegung nun heran, getragen von einer Idee, die keinen mehr losließ, wenn er einmal davon gepackt war. Nach jenem 9. November 192z, nach dem Ver rat einer sogenannten nationalen Regierung, zeigte sich erst die gewaltige Kraft, die der nationalsozialistischen Glaubens lehre innewohnte. Die Führer: verhaftet, eingespcrrt, verfolgt; die Fahnen: von der Polizei beschlagnahmt, zerrissen, ver brannt, geschändet; die Anhängerschaft: zerstreut und allen nur möglichen Schikanen ausgcsctzt. Allein, es war umsonst! Den Herzen konnte man es schwerlich untersagen, nicht mehr zu schlagen; solange sie aber noch schlugen, solange würden sie für den Führer schlagen, er geben und treu. Er, der Führer selbst, saß in der Festung zu Landsberg, gefangcngehalten von einer Regierung, die diesen Mann offensichtlich auf das äußerste fürchtete, und es schien wie ein Symbol, daß in diesen Monaten, wo man von seiten der Gegner hoffen durfte, „den verhaßten Hitler" nun endlich kaltgcstellt zu haben, ausgerechnet eine der stärksten Waffen im Kampf um Deutschland entstand: nämlich das Buch „Mein Kampf". Der Führer schrieb sei» Glaubens bekenntnis, er schrieb nieder, was Unfähigkeit verschuldet hatte im deutschen Vaterland, er schrieb von der Entartung und Fäulnis einer kranken Zeit, deren Saat im November 1918 aufgegangen war, er riß den Juden die heuchlerische Maske der „Toleranz" vom Gesicht, und er nannte den Weg, der zu beschreiten war, um Deuschland zu retten. Der Weg hieß: Nationalsozialismus! Er hieß Kampf! Er hieß: Glaube, Vertrauen, Treue! - Schon war Adolf Hitler wieder in Frei heit, schon blies er wieder zum Generalangriff gegen den Staat der jüdischen Verderber und charakterlosen Demokraten, da erschien der erste Band des Buches „Mein Kampf". Man schrieb 6
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