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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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/itz 2L4, so. Ollober 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Lllchn. Buchhandel. 13433 einen erheblichen Schritt weilergekommen sind. Ich für meine Person spreche also den Herren nicht den besten Willen ab, mit »ns verhandeln zu wollen; wir haben ja auch heute selbst aus dem Munde der Herren Grossisten gehört, daß sie die Ab sicht haben, ernsthaft mit uns zu arbeiten. Aus die einzelnen abweichenden Borschläge der Herren Streiter und Maier gehe ich heute nicht ein, das mutz unbe dingt einem kleineren Kreise überlassen bleiben. Nur auf eins möchte ich aufmerksam machen. Die Herren sagen, datz sie bereit seien, sich mit uns zu vereinbaren, wenn wir ihnen gewisse Gegengarantien gäben. Ja, meine Herren, Gegengaran- tien kann kein Mensch geben. Wenn wir Ihnen garantieren, datz, so lange wir im Amte sind, wir gegen die jetzt zu be- schlietzende Wiederverkäuferordnung nichts unternehmen wol len, so sind Sie und wir doch noch nicht sicher, datz die Leute, die nach uns kommen, nicht anderer Meinung sind. Aber, meine Herren, die Gesetze und Ordnungen, die der Börsen verein sich gegeben hat, sind, wie Sie alle wissen, mit so grotzen Schwierigkeiten und so unendlichen Mühen verbunden ge wesen, datz ohne zwingenden Grund niemand wagen wird, an diese Gesetze und Ordnungen heranzutreten und Ände rungen durchgreifender Art zu versuchen. Außerdem glaube ich, bieten Ihnen eine Garantie die Männer, die jeweils im Vorstände des Börsenvereins sitzen. Es werden da Wohl kaum Leute hiueingewählt, die aufs Geratewohl, aus lieber Laugerweile sich eines dieser Gesetze vornehmen und zu ungun- sten der Grossisten ändern wollen. Ich glaube also, wenn nicht wirtschaftliche Entwicklungen schwerer Art eine Änderung einer solchen Ordnung dringend verlangen, dann werden Sie eine Änderung in absehbarer Zeit nicht zu befürchten haben. Eine bindende Garantie kann aber natürlich niemand, vor allen Dingen auch nicht der Vorstand des Börsenvereins geben. Aus der Rede des Herrn Slreller greise ich ein Wort mit besonderer Freude heraus, das Wort: »über die Wieder- verkäuferlistc ist ja dann noch nicht das letzte Wort gesprochen«. Ich glaube der Vorstand des Börsenvereins wird sich damit be gnügen können. Auch ich bin der Ansicht, datz wir den Grossi sten nicht sagen dürfen: hier ist die Liste unserer Wünsche, sritz Vogel oder stirb! Das ist nicht durchzuführen, es sind unbedingt längere Verhandlungen notwendig, um erst einmal sestzuslellen, ob meine Grundlinien, die ja noch keinen Ge setzestext darstellen, beiden Seiten genügen, ob nicht manches zuviel gesagt oder zu ergänzen ist. Wenn Herr Streller und Herr Maier sagen, die Wiederver käuferliste könne ersetzt werden durch eine Konventionalstrafe von 1000 ^k, so vergessen die Herren, daß erstens nicht jeder sich dieser Konventionalstrafe unterwerfen wird, und datz wir keine Zwangsmaßregeln haben, ihn dazu zu bringen, und daß es sich zweitens nicht um 5, 6 Leipziger Grossisten handelt, sondern um eine weit größere Zahl von Zwischenhändlern, die in allen möglichen Orten zerstreut sitzen, um Kommissionäre, um Barsortimenter, um Sortimenter, die Zwischengeschäfte machen. Diese sind nicht alle dazu zu bringen, einen Ver- pflichtungsschein über 1000 zu unterschreiben. Und wenn man außerdem erst bei den 50, 60 Firmen mit der Frage her- umlaufen soll: wer ist der Sünder, der geliefert hat? — so ist das eine Arbeit, die nicht zu leisten ist. Also die Gegen vorschläge, die die Herren bis jetzt gemacht haben, sind hin fällig und unbrauchbar. Wir wollen aber heute die Herren nicht verpflichten, und ich bin der Ansicht des Herrn Seemann, datz wir keine Ab stimmung vornehmen, sie hätte keinen Zweck. Wohl aber bin ich der Ansicht, daß das ganze Material einer Kommission über wiesen werden sollte, und ich wiederhole daher meinen Vor schlag vom vorigen Jahre, eine Kommission einzuberufen. Nicht etwa, als ob mir das Vertrauen zum Vorstande des Börsenvereins fehlte, datz die Sache durch ihn tadellos er- B^ck-nblalt für dm Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. ledigt Werde; ich sehe aber, datz so schwere Mißverständnisse zwischen den beiden streitenden Parteien vorhanden sind, daß es vielleicht im Interesse der Sache wünschenswert wäre, wenn die Angelegenheit einer etwas objektiveren Kommission übergeben würde, einer Kommission, in der Verlag, Sorti ment, Grossogeschäft, eventuell Barsortiment und Kommissions geschäft zum Worte kommen. Die Kommission braucht nicht übermäßig groß zu sein, sie könnte sich auf verhältnismäßig wenige Personen beschränken. Ich möchte also den Antrag stellen, daß die Versammlung den Vorstand des Börsenver eins ersucht, zur weiteren Behandlung der Wiederverküuser- frage eine gemischte Kommission, bestehend aus Verlegern, Sortimentern und Zwischenhändlern unter dem Vorsitz des Vorstehers des Börsenvereins einzuberufen. Ich bitte Sie, ineine Herren, diesem Anträge zuzustimmen, und hoffe, daß auch der Vorstand des Börsenvereins ihm freundlich gegen- übersteht. (Bravo!) Vorsitzender: Meine Herren! Sie haben den Antrag gehört, ich will ihn aber noch einmal verlesen: Die Versammlung ersucht den Vorstand des Börsen vereins, zur weiteren Behandlung der Wiederverkäuferfrage eine gemischte Kommission, bestehend aus Verlegern, Sor timentern und Zwischenhändlern unter dem Vorsitze des ersten Vorstehers des Börsenvereins baldigst einzuberufen. Ich möchte den Herrn Vorsteher des Börsenvereins fragen, wie er sich diesem Anträge gegenüber stellt. Herr Karl Siegismund, Berlin: Ich kann dazu keine Erklärung abgeben, da die Sache einer Verhandlung im Börsenvereinsvorstaude bedarf. Den Standpunkt, den ich persönlich einnehme, habe ich schon vorhin geäußert. Vorsitzender: Wünschen die Herren, daß ich den Antrag noch zur Dis kussion stelle? (Ja!) Vielleicht machen wir es so, datz wir einen Redner dafür und einen dagegen sprechen lassen. Herr Heinrich Schöningh, Münster: Ich mutz mich entschieden dagegen aussprechen. Was da beurteilt und erwogen werden mutz, und was da maßgebend ist, kann auf der einen Seite nur die interessierte Partei und auf der andern Seite nur der Börsenvereinsvorstand wissen! Wen wollen Sie sonst noch in die Kommission hineinwählen? Es könnte höchstens der Vorsitzende des Verlegervereins in Frage kommen; den können wir aber in die Kommission deputieren! Es hat keinen Zweck, so viele Kommissionen zu bilden, sie sind nachgerade Legion geworden! In diesem Falle wird gewiß nichts dadurch erreicht werden, denn es wird doch nicht alles dort durchgesprochen werden, was an Erfahrungen im heiligen deutschen Buchhandel gemacht worden ist! Es sind das Sachen, die im Börsenvereinsvorstand zur Sprache kommen, und von denen viele Leute, die Sie in die Kommission hinein wählen würden, nicht einmal eine Ahnung hätten. Herr Otto Paetsch, Königsberg: Ich habe vorhin auf das Wort verzichtet. Ich hatte die Absicht, die Einsetzung einer solchen Kommission vorzuschlagen, aus dem einfachen Grunde, weil ich das Gefühl habe, daß wir auch noch eine ganze Menge von Fragen zu erledigen haben werden, die sich uns schon im Lanfe der Verhandlung aus gedrängt haben. Es handelt sich z. B. darum, ob der Auf schlag auf den Nettopreis in allen Fällen ausrcichen würde. Es handelt sich um die Berücksichtigung des Exportbuchhandels und aller jener Sortimenter, die nicht zu den Grossisten ge hören, aber doch einen grotzen Wiederverkäuferkreis zu ihren Kunden zählen. Alles das sind Fragen, die hier im Plenum zu behandeln, ganz ausgeschlossen ist. Aus allen diesen Grün den halte auch ich die Einsetzung einer Kommission, die sich eingehend mit diesen Fragen zu befassen hätte, für notwendig und wünschenswert. 1747
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