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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1912
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 2S4, SV. Oktober 1812. Vorsitzender: Wir haben jetzt einen Redner für und einen gegen den Antrag gehört. (Ruse: Aussprache!) Herr Wolfgang Koehler, Leipzig: Meine Herren, auch ich möchte mich für die Einsetzung einer Kommission aussprechen. So einfach, wie Herr Schö- ningh die Sache bezeichnet, ist sie doch nicht. Sie müssen be denken, das; durch die Wiederverkäuserordnung die Lieserun gen an Wiederverkäufe!: für einen großen Teil des Buchhandels erst jetzt eröffnet werden, denn sie Werder) offiziell in das Reglement des Börscnvereins ausgenommen werden, was sie bis jetzt noch nicht sind. Wie Herr Streller richtig bemerkt hat, kommen alle möglichen Firmen in Frage. Die Barsoitimenter, die bisher an solche Firmen nicht liefern, würden auch vor diese Frage gestellt werden, ebenso die Kommissionäre. Es kommt ferner die wichtige Frage zur Diskussion: was wird mit solchen Firmen, denen die Verleger, interessierte Verleger, zum vollen Nettopreise liefern, während doch an alle Zwischen händler nur nnt verkürztem Rabat! geliefert werden soll? Es entstehen da jedenfalls Zweiselsfälle und Grenzfälle, die sicher lich besser in einen, größeren Kreise von Interessenten be sprochen werden als zwischen wenigen Leuten, die, wie wir hier gesehen haben, unter Umständen recht scharf aneinander geraten können. Herr Georg Schmidt, Hannover: Ich halte es vor ,allen Dingen für notwendig, daß mit dem Grossosortiment und den eventuell daran beteiligten Bar sortimentern direkt verhandelt wird, nicht bloß in schriftlicher Form, sondern daß über jeden einzelnen Punkt abgestimmt wird, wie er nachher in der Hauptversammlung zur Diskussion gestellt werden soll, denn sonst kommen wir nicht weiter. Die Herren haben ja erklärt, daß die Bedingungen, die sie gestellt haben, kein Ultimatum sind, und daß sie mit sich verhandeln lassen. Das ist meines Erachtens nur möglich in einer per sönlichen Aussprache über die betreffenden Punkte, nicht aber in schriftlichen Unterhandlungen, weil dann immer Entgegnun gen folgen, die sich eigentlich nur in persönlicher Aussprache erledigen lassen. Ob da nun eine besondere Kommission ge wählt wird, oder ob der Börsenvereinsvorstand sich daraus beschränkt, nur die Herren heranzuziehen, deren Anwesenheit er für notwendig hält, ist nebensächlich. Herr Karl Siegismund, Berlin: Meine Herren, denken Sie sich die Sache nicht so leicht. Mein Freund Prager würde sagen: so einfach ist die Sache nicht. Das ist vollständig richtig. Die Diskussion des heuti gen Abends hat eigentlich nur die Auseinandersetzung zwi schen Grossisten und Börsenvereinsvorstand beherrscht, auf den Kern der ganzen Sache ist niemand von uns eingegangen, und Herr Koehler hat recht, wenn er äußert, daß die Grossistenfrage nicht nur damit erledigt ist, daß der Börsenvereinsvorstand sich mit den Grossisten anseinandersetzt, sondern daß eine Menge weitergehender Fragen: die Barsortimentsfrage, die Frage der Rabattsätze an Exportfirmen usw. mit Hineinspielen. Ich Per sönlich bin der Meinung, das; eine Wiederberkäuferordnung überhaupt nicht durchzuführen ist. Das ist, wie gesagt, meine persönliche Ansicht, es wäre möglich, daß ich diese Ansicht revi diere. Was ich für erreichbar erachte, ist einzig und allein die Möglichkeit, gar zu starke Auswüchse, die sich im Leipziger Grossistcngeschäft herausgestellt haben, zu beschneiden. Die Herren geben diese Auswüchse auch selber zu, sie sind auch bereit, sic mit beseitigen zu Helsen, nur über das Wie haben wir uns seither nicht verständigen können. Das ist für uns aber zunächst die Hauptsache, und diese kann vorerst nur ge ordnet werden zwischen den Grossisten und dem Börsenvereins- vorstand. Ob nachher aus dieser Verständigung — ich hoffe, wir kommen zur Verständigung - sich wcitergehend eine Wie- dcrverkäuferordnung herausbilden wird, das ist eine Frage der Zukunft. Weder wir heute, noch der Börsenvereinsvorstand ist in der Lage, eine derartige Kommission einzuberufen. Der Börsenvereinsvorstand hat aber das Recht, Sachverständige zu berufen, und mit diesen eine Besprechung vorzunehmen. Zu nächst hat es sich also darum zu handeln, die Verhandlungen zwischen dem Börsenvereinsvorstand und den Grossisten zum Fortgang zu bringen; erkennen wir aus diesen Verhandlungen die Notwendigkeit, Ideen auszugreifen, wie Herr Nitschmann Sie uns in Form seiner Grundlinien für eine Wiederberläuscr- ordnung vorgelragen hat, die nachher die Barsortimenter, alle Sortimenter, die Exportfirmen und die Firmen, die in Berlin oder andern Städten sitzen und an Kolportagebuchhändler lie fern usw., umfassen müssen, so ist immer noch Zeit, später auf die Frage einer Kommission einzugehen. In diese Ange legenheit gehören viele Dinge hinein, und die können nicht aus dem Handgelenk geschüttelt, kiargeslellt und ohne weiteres in einer aä lloo berufenen Kommission gelöst werden. Wenn wir zu einer vorläufigen Verständigung mit den Grossisten kommen, und Ihnen der Börsenvereinsvorstand entsprechende Anträge zur Ostermesse bringen wird, wenn wir glauben, daß bie gemachten Vorschläge überhaupt durchzuführen sind, bei der Hauptversammlung den Antrag stellen, eine Kommission für die Lösung der Frage einer Wiederverkäuferordnung zu wählen, nur so werden wir langsam vorwärtskommen. Aber hier heute zu beschließen: der Börsenvereinsvorstand ist zu be auftragen, eine Kommission zu berufen, — das können Sie Wohl beschließen, aber ein Mandat zu diesem Beschluß hat die heutige Versammlung nicht. Sie sehen, mit welchem Inter esse der Börsenvereinsvorstand an der Sache arbeitet, er wird sie auch weiter verfolgen. Herr Nitschmann hat uns einen Vortrag gehalten über die Schaffung einer Wiederverkäufer ordnung, es ist nun stundenlang hierüber gesprochen worden — lassen Sie das Weitere sich nur ruhig selbst entwickeln. Herr Hermann Streller, Leipzig: Herr Kommerzienrat Siegismund hat, wie wir eben aus seinem Munde vernommen haben, erfreulicherweise seine Tak tik anscheinend etwas geändert, und er hat einen weiteren takti schen Vorschlag gemacht, zu dem ich mir erlauben möchte, meine unmaßgebliche Meinung zu äußern. Er teilt die Frage wieder in zwei Gesichtspunkte, für die auch ich Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch genommen habe, nämlich in die Fragen: was wollen wir, und wie machen wir es? Da schlägt Herr Kom merzienrat Siegismund, wenn ich ihn richtig verstanden habe, vor, zunächst zu untersuchen, wie wir die Sache machen können, und zwar soll dies zwischen den Parteien geschehen, die schon darüber verhandelt haben. Ich halte es aber gerade im Inter esse einer gedeihlichen Fortentwicklung der Sache nach meiner unmaßgeblichen Ansicht für viel notwendiger, daß erst einmal der Kreis untersucht und festgelegt wird, den die Bestimmun gen umfassen sollen, da sich nur hieraus der Weg ergeben wird, wie die Sache gemacht werden soll. Wenn wir erst einen Weg besprechen und festlegen und uns nachher auf das be schränken müssen, was in die Form, die wir gegossen haben, hineinpatzt, so werden eine ganze Reihe von Fragen, die, wie Herr Koehler sagte, bei den künftigen Verhandlungen der Sache auftauchen werden, nicht mit erledigt werden. Ich möchte also zu dem taktischen Vorschläge des Herrn Kommerzienrats Siegismund, zuerst das »Wie« und dann das »Was« festzu legen, meine Bedenken äußern. Aus dieser Stellungnahme er gibt sich für mich auch die Unterstützung des vorliegenden Antrages, die Materie in einer möglichst gut zusammengesetzten Kommission zu klären und dann nachher nach den Vorschlägen des .Herrn Kommerzienrats Siegismund weiter zu verhandeln. Vorsitzender: Ich habe geglaubt, Herrn Streller aussprechen lassen zu sollen, weil es ja interessant ist, zu hören, was er meint. Es handelt sich aber lediglich um den Antrag, und ich bitte die fol-
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