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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1938
- Strukturtyp
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- 1938-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1938
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- Deutsch
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Buchpflege durch bessere Belegverwertung Betrachtungen zwischen Buch, Schaufenster und Tribüne Es gehört zu den Gepflogenheiten der Schriftleitungen, die sich mehr oder weniger regelmäßig für die Förderung und Ver breitung des Buches in ihrem Textteil einsetzen, mit den Buch verlagen eine wechselseitige werktätige Beziehung zu unterhalten und zu Pflegen. Diese arbeitsgemeinschaftliche Verbindung wird in der Regel von dem Wunsche beseelt, das anvertraute Buch durch eine angemessene Würdigung zu fördern. Man weiß, daß selbstverständlich die ausführlichsten und wärmsten Buchbetrach tungen nicht immer für den endgültigen Durchbruch und die Be hauptung eines Verlagswerkes ausschließlich maßgebend sind. Dabei sollen gar nicht der Gehalt, die wissenschaftliche Bereiche rung, das sensationelle Abenteuer, die äußere Aufmachung, kurz, die Modifikationen des Geistes als rein materielles verlegerisches Nutzobjckt einem ordnenden Vergleich oder einer sogenannten Wahrscheinlichkeits- oder Erfolgsrechnung unterzogen werden. Das Schicksal vieler guter Bücher, nicht genügend Leser zu fin den, ist allzu bekannt. Die Aussichten für den gewissenhaft wä genden Verleger sind gemeiniglich verheißungsvoller als die tat sächliche Verläßlichkeit der Erfolgsfaktoren. Trotzdem ist unleug bar, daß das mit zureichendem sachverständigen Wissen in der Presse besprochene Buch seinen Weg wesentlich leichter finden wird. Mehr technisches Geschick — Vermeidbare Mängel Dies vorausgeschickt, wird aber auch von sämtlichen an einer gesunden Buchpflege Beteiligten und Berufenen die Einsicht be jaht werden, daß neben der üblichen, sachlich durchaus berech tigten geistigen Wechselbeziehung zwischen Buchverlag und Schriftleitung auch die rein handwerkliche Bearbeitung des Buchbesprechungswcsens den zeitgemäßen Erfordernissen entspre chen niuß. Durch die vorbildliche Regelung der Kunstbetrachtung sind bestehende Mängel beseitigt worden. Der Verkehr zwischen Buch verlag, Schriftleitung und vermittelndem Buchhändler und Kommissionär wird nahezu reibungslos abgcwickclt. Das °>ABC»- System verhindert das Versacken von wertvollen Besprechungs stücken, zumindest aber ist der frühere Verlust bedeutsam einge schränkt worden, selbst wenn noch nicht immer die vorgesehenen Besprechungs- und Rücksendungsfristen eingehalten werden konnten, wenn auch noch hier und da einige Unsicherheit in der Auslegung und Anwendung der Ausführungsbestimmungen be steht, und selbst wenn auch noch in vereinzelten Fällen nervös gehaltene Anmahnungen den Gang der Entwicklung zu beschleu nigen versuchen. Belegeingänge beachten Es kann in diesem Zusammenhang jedoch nicht verschwiegen werden, daß der Besprechungstätigkeit der Tageszeitungen nicht immer das wünschenswerte und notwendige Verständnis ent- gegcngebracht wird. Die mangelhaste Beachtung und Buchung eingehender Belege über die veröffentlichten Buchbesprechungen kann dazu führen, daß beispielsweise noch nach einem Zeitraum von zwei Jahren schematisch vorgedruckte Mahnungen an die Schriftleitungen gelangen, obwohl das Buch längst besprochen worden ist und auch die entsprechenden Belege nachweislich an den mahnenden Verlag gegangen sind. Man weiß, daß diese Unzulänglichkeiten glücklicherweise nicht die Regel sind, doch sind mit ziemlicher Sicherheit die Verlage bekannt, die ordnungs mäßige Karteien führen und auch dem Eingang der Belege eine sorgfältige Behandlung zusichern. Gewiß ist das geordnete Buch besprechungswesen in manchen Verlagen und Tageszeitungen noch zu jung, um schon heute allen Anforderungen wirksam zu genügen. Doch dürfte es nicht unmöglich sein, im Laufe der Zeit auch hier ein befriedigendes Ergebnis ohne bürokratische Will kür und böswillige Nachlässigkeit zu erzielen. »o Nutzt Buchbesprechungen Auch wird der Auswertung der Buchbesprechungen nicht immer jene Aufmerksamkeit gezollt, die bei der allgemeinen Platzbeschränkung angebracht wäre. Hier könnten Verleger und Buchhändler viel dazu beitragen, um gleichsam eine sichtbare Brücke zwischen Buch, Besprechung und Käufer herzustcllcn. Mit gutem Erfolg kann eine Buchbesprechung der örtlichen Presse auf farbigen Karton aufgezogen und ins Fenster neben das betref fende Buch gestellt werden'). Wird dazu noch der Kopf der Zei tung angebracht, so haben Käufer, Buchhändler, Buchbesprecher und die so urteilende Zeitung den Nutzen davon. Der Buch händler spart bei diesem Verfahren manches aufklärende Wort, denn der aus diese Weise vorbereitete Käufer braucht nicht um ständlich eingeführt und für den Kauf des jeweils aktuellen Werkes geworben zu werden. Würdigt die Arbeit der Schriftleitungen In ähnlichem Sinne kann der Buchverleger mehr als bisher die Belege der Zeitungen und Zeitschriften auswerten. Es gibt vielfache Gelegenheit, die Zeitungs- und Zeitschriften- bcsprechungen in wirkungsvoller Form in Buchanzeigen, Prospek ten, Berlagsverzeichnissen, auf den Buchumschlägen usw. zu ver wenden. Diese hcrausgestcllten Urteile bedeuten immer auch eine schöne Anerkennung für die Arbeit der Presse am Schrifttum, was nicht ohne nachhaltige Wirkung für die Mehrung der schriftleiterischen Einsatzbereitschaft bleiben dürfte. Warum noch berechnete Besprechungs stücke? Da früher die Versendung von Besprechungsstücken, die ins gesamt ansehnliche Vermögenswerte darstellten, ein Risiko bedeu tete, so war es den Verlegern nicht zu verargen, wenn sie dazu übergingen, die Zahl der für Besprechungszwccke vorgesehenen Freistücke auf ein erträgliches Maß zu beschränken. Es wurden nur solche ernste Interessenten damit bedacht, die auch die Ge währ für eine Eigenbesprechung gaben. Anforderungen, die über diesen enggczogencn Kreis hinausgingcn, wurden insbesondere bei teuren Vcrlagswcrken zu einem ermäßigten Preis in Rech nung gestellt. Das war verständlich und bei der damaligen, durch keine verbindliche Regel geordneten Buchbesprechung an gängig. Der andere Weg, der auch heute noch begehbar ist und auch noch von vielen Verlagen beschritten wird, die jeweils er scheinenden Verlagswerke den Schriftleitungen anzukündigen und die Freistücke bei etwaigem Abruf gegen Besprechungszu sage zur Verfügung zu stellen, hat ebenso bestechende Vorteile wie erkleckliche Nachteile. Sie sind zu bekannt, um hier ein gehend erörtert zu werden. Inzwischen kam jedoch die Verordnung zur Regelung des Buchbesprechungswescns. Das »ABC«-Kartcnsystcm wurde Pflich tige Übung. Die Rücksendung nichtbesprochener Werke zu Lasten der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage schuf gewisse Sicherheiten, die wir heute nicht mehr missen wollen. Befremdend muß daher wirken, wenn immer noch Besprechnngsbücher, wenn auch nur zu einem Teil des Ladenpreises, in Rechnung gestellt werden, um den Schriftleitungen die Besprechung überhaupt zu ermöglichen. Abgesehen von der künstlich beschworenen Abneigung gegen die ses Verfahren kann die Schriftleitung trotz guten Willens keines wegs neben kostbarem Platz und Mitarbeiterhonorar auch noch das an sich möglicherweise empfehlungswerte Buch käuflich er stehen, um so eine Würdigung zu veröffentlichen. Die Förderung des Buches darf nicht von einer solchen Ein stellung bestimmt werden. Die Beobachtung der Tagespreise zeigt deutlich im Vergleich zu früheren Jahren trotz starker Raum- beschränkungcn eine zunehmende Einsatzbereitschaft für das gute Schrifttum. Es empfiehlt sich daher, das Wollen der einen Seite mit einem großzügigeren Entgegenkommen der anderen Seite in Einklang zu bringen. Otto Ioswig Ein ähnlicher Vorschlag wurde im Börsenblatt Nr. 271/1SS7 gemacht. D. Schrift!.
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