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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1934
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- Deutsch
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sdj- 267, 15. November 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschu Buchhandel. Die Buchhandelswirtschaft im Umfaßt der nachfolgende Bericht auch eine verhältnismäßig geringe Anzahl Akticnbetriebe des Verlagsbuchhandels und der graphischen Branche, so bieten die bilanzmäßigen Ergebnisse doch vielseitige Anhaltspunkte, um die innere Lage der statistisch be arbeiteten Wirtschaftszweige zahlenmäßig zu beleuchten. Diese Er gebnisse decken sich im allgemeinen mit den Erläuterungen der Ge schäftsberichte, welche den einzelnen Betriebsbilanzen beigegeben sind. Fast übereinstimmend wird darin die Wirtschaftslage der Branche dahin gekennzeichnet, daß der politische und wirtschaftliche Aufschwung des Jahres 1933 dem graphischen Gewerbe (einschließ lich des Verlagsbuchhandels) noch nicht in einem Maße zugute kommen konnte, daß eine sichtbare Besserung hätte herbeigeführt werden können. Durch den geistigen und literarischen Umbruch wurden alle mit Buchherstellung und Buchvertrieb interessierten Kreise in Mitleidenschaft gezogen, bei vielen Unternehmungen sogar die wirtschaftlichen Grundlagen ernsthaft erschüttert. Insbesondere wird in den Betriebsberichten festgestcllt, daß die Absatzkurve der bilanzmäßig beleuchteten Branchen weiter gesunken ist, während andererseits der Umfang der Bilanzzahlen durch Kapitalherab setzungen, durch Betriebszusammenlegungen und andere einschnei dende Betriebsmaßnähmen erheblich zusammenschrumpfte. In welchem Umfange die beiden Gruppen, und zwar diejenige der Aktienbetriebe des Verlagsbuchhandels — Gruppe I — und diejenige der gemischten Unternehmungen (Zeitungsverlag, Druckerei usw.) — Gruppe II — an dieser Entwicklung teilgenommen haben, ist aus der nachfolgenden Übersicht ersichtlich: Kapitalverhältnisse: Im Vergleiche zum letztjährigen Berichte (s. Börsenblatt 1932, Nr. 267, infolge der vielfachen Betriebsumstcllungen konnten 1932 die Betriebsergebnisse nicht erfaßt bzw. nicht zusammengestellt werden!) betrugen: Anzahl der Aktienkapital Reserven Betriebe: in Mill. Mark: in Will. Marl: in Prozenten: I II I II I II I II. 1931: 33 51 8.3 84.7 o.s s.g 14.3 10.7 1933: 18 44 S.2 36.0 0.8 4.4 15.3 12.2 Trotz der ungünstigen Wirtschaftslage hat die Kapitalbildung hiernach im allgemeinen Fortschritte gemacht. Während jedoch die echten Reserven durchweg gestiegen sind, haben die Rück lagen, die in den sogenannten »Delkredere-Fonds« ent halten sind, eine verschiedene Entwicklung genommen; bei den Be trieben I erhöhten sich diese Rücklagen weiter aus 13,3 °/°, wogegen sie sich bei den Betrieben II von 16,6°/- im Vorjahre auf 9,6°/» des Eigenkapitals verminderten. Diese Verminderung ist haupt sächlich darauf zurückzuführen, daß eine Anzahl von Betrieben an läßlich der allgemeinen Bilanzbereinigung jene Bilanzposten auf- lösen mußte. Infolge der wirtschaftspolitischen Maßnahmen befindet sich die Beteiligung der Betriebe an anderen Unternehmungen in rück läufiger Bewegung; Lei den Betrieben I gingen diese Beteiligungen von 55,5 °/° im Vorjahre auf 16,6 °/° und bei den Betrieben II von 11,6°/» im Vorjahre auf 3,6"/° des Eigenkapitals zurück. In welcher Weise die Kapitalverhältnisse in den beiden stati stisch bearbeiteten Wirtschaftszweigen sich gegenüber dem früheren Stand verändert haben, zeigt die Entwicklung, welche das Anlage kapital einerseits, das Betriebskapital andererseits genommen hat. Während das Anlagekapital bei den Betrieben I unverändert ge blieben ist, hat es sich bei den Betrieben II um mehr als die Hälfte vermindert. In gleichem Umfange hat sich die rückläufige Be wegung des Betriebskapitals bei beiden Betriebsgruppen vollzogen. In diesen Veränderungen der Kapitalverhältnisse machen sich die Auswirkungen der allgemeinen Wirtschaftslage recht deutlich be merkbar. 8. Die Entwicklung der Betriebsliquidität zeigt gegenüber dem letzten Berichte ein völlig verändertes Bild, wie aus den nachfolgenden Zahlenvergleichen ersichtlich ist. Es betrugen: die kurzfrist. Schulden die flüss. Mittel in Mill. Mark: in Mill. Mark: in Prozenten: 1 II I II I II 1931: 8.2 46.1 0.5 5.8 6.1 12.6 1933: 4.1 8.4 1.1 3.6 26.8 42.8 Spiegel der Betriebsbilanzen Durch die allgemeine Bilanzbereinigung haben sich hauptsäch lich die kurzfristigen Schulden erheblich vermindert, jodaß die Be triebe durchweg flüssiger geworden sind. Dabei verdient hervor- gchoben zu werden, daß innerhalb der kurzfristigen Verschuldung der Akzeptkredit wieder eine bevorzugte Stellung einnimmt; er betrug in Prozenten des laufenden Kredites: I II 1931: 8.1 3.1 1933: 10.9 4.7 Andererseits hat der langfristige Kredit seine Stellung als werbende Kapitalkraft in den statistisch bearbeiteten Betrieben be hauptet; denn im Verhältnis zu den Gesamtverpslichtungen stellte er sich aus: I II 1931: 22.1 Proz. 33.9 Proz. 1933: 20.3 „ 34.7 „ Als Sicherheitsgrundlage für den langfristigen Kredit dienen in erster Linie die Realwerte; diese betrugen in Prozenten des Eigenkapitals: I II 1931: 27.8 89.4 1933: 20.0 49.7 und Waren durch den langfristigen Kredit mit 116,7"/» (I) bzw. 66,6 °/° (II) in Anspruch genommen. Die zur Bereinigung der Be- tricbsbilanzen getroffenen Maßnahmen haben sich demnach auf den langfristigen Kredit und seine Stellung in der Betriebswirt schaft wenig günstig ausgewirkt. Stellt man die Gesamtverpflich tungen den eigenen Mitteln der Betriebe gegenüber, so ergibt sich folgendes Bild: Es betrugen: Die Gesamtverpflichtungen in Mill. Mark: in Prozenten des Elgenkapitals: I II I II 1931: 11.3 75.5 156.9 105.4 1933: 6.9 38.6 115.0 95.5 Wenn hiernach die Gesamtverschuldung der Betriebe auch im letzten Berichtsjahre über den Rahmen der eigenen Mittel hinaus gewachsen ist, so ist dies hauptsächlich darauf zurückzusühren, daß letztere durch Kapitalzusammenlegungen, durch Auflösung der Reservefonds, die zur Deckung von Verlusten dienten usw., stark zu- sammcngeschmolzen sind, sodaß der unentbehrliche Kapitalbedarf durch entsprechende Heranziehung von fremden Mitteln gedeckt bzw. ergänzt werden mußte. Dies geht aus der nachfolgenden Gliederung des gesamten werbenden Kapitals hervor; in Prozenten des Eigen kapitals entfallen auf die n> kurzfristigen Schulden: b) fremden Mittel: I II I II 1931: 113.9 64.4 156.9 101.4 1933: 68.3 20.7 115.0 95.5 Von besonderem Interesse ist hierbei die Frage, aus welchen Quellen das Betriebskapital im wesentlichen geflossen ist. Dies zeigt die nachfolgende Gegenüberstellung, wonach entfallen n) nur auf den Lieferanten- b) auf Lieferanten- und hypoth. oder Kredit: sonst gesicherten Kredit: III III 1931: S7.S Proz. 17.6 Proz. 36.4 Proz. 80.3 Proz. 1933: 86.6 „ 13.8 „ 33.4 „ 88.4 „ Die allgemeine Schrumpfung des Betriebskapitals äußert sich besonders auch in dem Umfange der Außenstände; diese be trugen in Prozenten des Eigenkapitals: l II 1931: 127.7 83.9 1933: 78.0 43.5 Hiernach hatten die Betriebe I drei Viertel, die Betriebe II annähernd die Hälfte ihrer eigenen Mittel verborgt. Die Kreditfrage spielt ja nach wie vor in der Betriebswirt schaft aller Branchen eine nicht zu unterschätzende Rolle, nament lich wenn es sich um ungesicherte Kredite handelt. Nachdem in den letzten Jahren infolge der Entwertung der Kreditsicherheiten der ungesicherte Kredit in den Vordergrund getreten ist, haben sich die kreditpolitischen Erwägungen nicht nur im Bankgeschäft, sondern auch in anderen Wirtschaftszweigen in letzter Zeit wieder mehr und 999
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