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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1934
- Strukturtyp
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- 1934-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1934
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X- 267, 15. November 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. mehr dem Personalkredit zugewandt. «Das persönliche Moment und die persönliche Eigenschaft des kreditsuchenden Geschäftsmannes sind im heutigen Kreditwesen und in der Kreditpolitik wieder aus schlaggebender geworden gegenüber den realen Werten, die man früher fast als alleinige Grundlage der Kreditgewährung anzusehen geneigt war. Mit ihnen hat man aber gar viele Enttäuschungen erlebt, wie die vielen abbruchreif gewordenen Produktionsstätten und viele Handelsfirmen gezeigt haben« *). Manche Bilanzberichte klagen ja auch besonders über ungewöhnlich hohe Abschreibungen, die sie auf ihre Außenstände haben vornehmen müssen, und über die Verluste, die hierdurch entstanden find. Es wird deshalb be sonders im Interesse einer vorsichtigen Betriebssührung und Kre ditpolitik liegen, daß denjenigen Abnehmern und Kunden wieder mehr Kredit eingeräumt wird, die durch ihre sorgfältige und ein wandfreie Geschäftsführung dem Kreditgeber eine ausreichende Ge währ dafür bieten, daß der eingeräumte Kredit vereinbarungs gemäß zurückgezahlt wird, also als sicher gilt. »Den kreditierten Betrag sichern und seinen Schuldner zahlungsfähig erhalten, wird ein Gläubiger stets am besten durch eine vernünftige Kreditpolitik, indem er ihn damit bezahlen läßt, was er mit seiner Arbeit an Werten schafft **)«. Persönlichkeitswerte, dis in den wertschaffenden Eigenschaften des Kreditnehmers begründet sind, sollen in erster Linie die Unterlage für zu gewährende Betriebskredite bilden. Er weist sich Wider Erwarten diese Unterlage nicht als ausreichend, so erscheint auch die Gewährung von Betriebskrediten im Interesse der Wirtschaftlichkeit des kreditgebenden Betriebes nicht gerecht fertigt. Wenn eine solche Kreditbeurteilung sich wieder allgemein Geltung verschafft hat, wird auch der Wert der Persönlichkeit in der Wirtschaft von selbst gestärkt werden, wie es der nationalsoziali stischen Wirtschastsauffassung entspricht. »Aus den Gesetzen und Maßnahmen des nationalsozialistischen Staates ergibt sich auch auf dem Felde des Kreditverkehrs, daß er Gläubiger und Schuldner als eine Einheit ansieht, die aufeinander angewiesen sind und denen, damit sie beide leben und sich aufwärts entwickeln können, Hilfe und Schutz zuteil werden muß. Ist der Kreditverkehr gesundet und erstarkt, so ist das Schuldner- wie das Gläubigerproblem gelöst«*"*). Umsang und Stand der Warenvorräte sind, wie schon in den letzten Berichten hervorgehoben wurde, hauptsächlich unter dem Gesichtspunkte der Wirtschaftlichkeit zu beurteilen. Denn der Wert der Lagervorräte muß sich zweckmäßigerweise sowohl dem Umsatz als auch dem Betriebsvermögen anpasscn. Dieses Bestreben zeigt zweifellos die Entwicklung der Lagervorräte; ihr Wert in Prozenten des Eigenkapitals stellt sich wie folgt: I II 1931: 70.9 23.« 1933: 48.« 22.5 Einesteils waren die Betriebe bestrebt, ihre Lagervorräte nach Möglichkeit einzuschränken, um der fortschreitenden Entwertung entgegenzuwirken, andererseits führten Preissenkungen der Druck erzeugnisse zur Verminderung des Wertes der vorhandenen Lager bestände, ganz abgesehen von den erhöhten Abschreibungen, die vor genommen werden mußten, um ihren Zeitwert bilanzmäßig zu er- erfassen. Ist doch schon in den letzten Berichten wiederholt aus die betriebspolitische Bedeutung einer vorsichtigen und zeitgemäßen Lagerbewertung hingewiesen worden, eine Frage, die in allen Branchen erhöhte Beachtung gefunden hat. Es verdient deshalb auf eine andere Betriebsstatistik hingewiesen zu werden, nach wel cher das Warenlager, berechnet nach dem Einstandswcrt am Schluß des Jahres, im Vergleich zum Bruttojahrcsumsatz, nur 3,2 mal umgcschlagcn wurde. Die Umschlagsgeschwindigkeit bei den kleinen Geschäften (Jahresumsatz bis 60 006 RM) hat sich gegenüber dem Vorjahre bedeutend vergrößert, Ivährend bei den größten Betrieben mit einem Jahresumsatz von über 500 000 RM eine Verringe rt Jahresbericht des Verbandes der Vereine Creditreform 1WS/34. "> Jahresbericht des Verbandes der Vereine Creditreform 1933/34, A. o. O. ***1 Jahresbericht des Verbandes der Vereine Creditreform 1933/34, «. o. O. 1000 rung des Lagerumschlages festzustellen ist. Daraus folgt, daß die kleinen und mittleren Betriebe sich schnell in ihrer Lagerhaltung den Zeitverhältnissen anpassen und so den Lagerumschlag erhöhen konnten. Das Problem der Lagerhaltung und Lagcrbewertung steht deshalb nach wie vor im Vordergründe betriebswirtschaftlicher Maßnahmen. Um einen genaueren Einblick in die Wirtschaftlichkeit der Be triebe zu erhalten, ist es notwendig, die Gewinnverhält nisse zahlenmäßig zu beleuchten. Die bearbeiteten Bilanzen wie sen folgende Gewinne aus: Betriebsgewinn Reingewinn in Prozenten des Eiaenkapitals: III III 1931: 106.8 72.7 2.8 Verl. 0.8 Gew. 1933: 116.8 132.1 1.« „ 1.9 Verl. Obwohl das stark verminderte Eigenkapital einen verhältnis mäßig hohen Betriebsgewinn Herauswirtschaften konnte, äußerten sich die durchschnittlichen Reinergebnisse in Verlusten. Hierdurch wurde bei denjenigen Betrieben, welche mit Verlust gearbeitet haben, ein nicht unerheblicher Durchschnittsprozentsatz des Eigen kapitals ausgezehrt; denn es betrugen: Anzahl der Verlustsumme in Proz. d. Eigen- Verlustunternehmungen: kapitals d.Verlustunternehmungen: I II I II 1931: 19 19 37.6 10.3 1933: 9 22 7.5 9.6 Das erste Betriebsjahr nach der allgemeinen Bilanzbereini gung hat sich demnach im allgemeinen recht unwirtschaftlich er wiesen. Denn ein großer Teil der Betriebe hat durch den bilanz mäßig ausgewiesenen Verlust einen nicht unbeträchtlichen Teil der eigenen Mittel verloren. Dieses Ergebnis wird in einem Be triebsberichte darauf zurückgeführt, daß es »nicht möglich gewesen sei, im Berichtsjahre schon die Unkostenzissern in annähernd glei chem Tempo zu senken, wie der Umsatz schwand ... Die Verhält nisse erforderten bedeutende Sonderabschreibungen, Rückstellungen und Wertberichtigungen.« Diese Erläuterungen zu dem ausgewiesenen Verlustergebnis führen zu der Frage, in welchem Verhältnis die verschiedenen Be- tricbsaufwcndungen zum Betriebsgewinn stehen. Es betrugen die Abschreibungen Steuern u. Abgaben Sozialaufwendungen in Prozenten des Betriebsgewinnes: I II I II 1 II 1931: 15.6 16.1 7.9 8.1 5.2 6.0 1933: 14.3 8.8 5.7 4.7 2.9 3.9 Zu letzterem Posten, den sozialen Aufwendungen, kommen noch die freiwilligen Zuwendungen von 3 (Betriebsgruppe I) bzw. 13 (Betriebsgruppe II) Betrieben hinzu, die sich nach dem bilanzmäßig ausgewiesenen »llnterstützungsfonds« wie folgt stellten: III III in Mill. Mark in Prozenten des Eigenkapitals 1931: 0.04 3.8 0.6 5.3 1933: 0.64 1.7 0.7 4.2 Erscheinen auch die vorstehenden Aufwendungen im Vergleich zu den Borjahrszahlen in rückläufiger Bewegung, so ist doch zu berücksichtigen, daß sie allein schon etwa den fünften Teil des im Verhältnis zum Eigenkapital gestiegenen Betriebsgewinnes aus gezehrt und somit die Wirtschaftlichkeit der Betriebe ungünstiger beeinflußt haben, als aus dem Vergleiche zwischen Aufwendungen und Betriebsgewinn hervorzugehen scheint. Auf diesen Umstand wird denn auch in den einzelnen Bilanzberichten der in Betracht kommenden Unternehmungen mit mehr oder weniger Nachdruck hingewiesen und betont, daß trotz aller Bemühungen das Mißver hältnis zwischen Umsatz und Unkosten nicht-habe beseitigt werden können. Während ein Betrieb berichtet, daß trotz Senkung der Unkosten um mehr als 30 °/° der Betriebsverlust nicht habe beseitigt werden können, betont ein anderer, daß eine Anpassung der allge meinen Unkosten an den verringerten Geschäftsumfang nicht in dem erwünschten Maße möglich gewesen sei, da die Aufwendungen für Steuern trotz des Umsatzrückganges höher waren als im Vor jahr. In einem weiteren Berichte heißt es, »daß trotz erhöhten Umsatzes gerade die Unkosten verdient werden konnten, sodaß das Geschäftsjahr trotz knapp gehaltener Abschreibungen, die durch reichliche Abschreibungen der vorvergangenen Jahre gerechtfertigt
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