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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1921
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Redaktioneller Teil. ^ 158, 9. Juli 1921. Fülle der Gesichte. An den Wänden ringsum allerlei Namen: Pech stein, Schmidt-Rottluff, Marc, Hecke!, Hcckendorf, Noldc. Eine instruk tive Parade der Meister von morgen. — Zur Eröffnung sprach Di-. AdoIfBchne - Berlin einleitende Worte. Ein in der darauffolgen den Woche veranstalteter Vortragsabend brachte einem größeren Pu blikum neue Dichtungen nahe. Die gesamten Veranstaltungen zeichne ten sich trotz der nicht günstigen Zeit durch sehr guten Besuch aus. Die Presse zeigte für die Ausstellung großes Interesse. Gm. Die Wissenschaft als Bindeglied der Völker. — Bei dem Essen zu Ehren Prof. Einsteins in London begrüßte ihn Ernest Barker vom XinZ'8 EolleZs. Er sei als Gast aus einem Laude ausgenommen, das bis vor kurzem der Feind Englands gewesen sei. Er helfe die zerschnittenen Fäden der'internationalen Bande wieder zusammenfügen. Barker erklärte in deutscher Sprache, daß die wiederaufgenom menen Beziehungen eine gerade Linie zeigen, die stets bleiben würde, nämlich die gerade Linie des Rechts und der Gerechtigkeit. Er sei über zeugt, daß die parallele Linie des englischen und deutschen Gedankens die beiden Nationen in Freundschaft miteinander und mit den anderen Nationen der Welt zusammenbringen werde. Prof. Einstein erwiderte, er sei außerordentlich erfreut, zu wissen, daß sein Besuch unmittelbar eine gute Wirkung auf die internationalen Beziehungen auszuüben ver spreche. — Der Professor der Physik Dessau er aus Frankfurt hielt auf Einladung der Madrider medizinischen Fakultät in Madrid einige Vorlesungen iibcr seine neuesten radiologischen Arbeiten. Die Vorträge erregten großen Beifall. Bei einem Bankett der medizinischen Fakul tät in Madrid zu Ehren des Professors Tessaner wurde dieser und die deutsche Wissenschaft begeistert gefeiert, während Professor Tessaner in warmen Worten Spaniens gedachte. Die gesamte Presse hebt die Ar beiten Professor Tessauers rühmend hervor. — Die Vorträge, die der hervorragende Geograph der Berline-r Universität Prof. Di-. Albrccht Penck vor einiger Zeit auf Einladung wissenschaftlicher Kreise Hol lands über Gegenstände seines Forschungsgebietes gehalten hat, haben in der holländischen Öffentlichkeit lebhafte Teilnahme gefunden. Pro fessor Penck sprach vor den Studierenden des Landbauwescns in Wageningen über »Grundfragen der Morphologie der Erdoberfläche«, in Utrecht vor der Gesellschaft der Wissenschaften über »den geographi schen Zyklus«, in Delft vor den Studenten des Bergwesens über das selbe Thema, zuletzt wiederum in Utrecht vor den Studenten der Geo graphie über »die Verschiebung der Klimagürtel«. — Nabindranath Tagore hat die beiden bekannten Jndologen Geheimrat Jacob! (Bonn) und Prof. Schterbatzki (St. Petersburg) aufgcfordcrt, zwei Jahre Gastvorlesungen an der von ihm gegründeten Universität Shanti Nikctan lFricdcnshain) in Bolpur (Bengalen) zu halten. — Tic Ge schichte der Lyrik Nikolaus Lenaus', die Heinrich Bischofs verfaßte,; ist jetzt unter den Auspizien der belgischen Akademie der Wissenschaften erschienen. Schon im Jahre 1910 war diese Preisschrift der Akademie cingereicht, konnte aber infolge der politischen Verhältnisse erst jetzt er scheinen. Es ist wohl das erste deutsche Buch, das in Belgien und dazu von offizieller Seite veröffentlicht wird. Gießerei-Fachausstellung in München. Alle Verleger, die auf dieser im September 1921 in München stattfindcndcn Ausstellung ihre einschlägigen Verlagsivcrke dem Publikum vorsührcn wollen, seien auf das Inserat von Johannes AlbcrtMahr in München, der eine Bücherschau veranstalten wird, in Nr. 156 des Bbl. hingcwiesen. Vereinigung Münchener Tageszeitungen. Die Lahmlegung fast der gesamten bürgerlichen Presse Münchens durch den letzten politischen Generalstreik hat sämtliche größeren ZeitungSvcrlage Münchens veran laßt, eine »Bereinigung Münchener Tageszeitungen« zu gründen, um ihre Interessen in Zukunft gegenüber ähnlichen wirtschaftlichen und moralischen Schäden wahren zu können. Diese Gründung geht hervor aus dem Zusammenschluß, den während des Generalstreiks verschiedene größere Zeitungen zur Herausgabe einer gemeinsamen »Münchener Bürgerlichen Presse« zustande brachten. gegangen, kaum 40 Tage nach seinem 80. Geburtstage hat Bernhard Freiherr von Tauchnitz sein reiches Leben beschlossen. Christian Carl Bernhard Freiherr von Tauchnitz war am 29. Mai 1841 als ältester Sohn des bekannten Verlegers Bernhard Tauchnitz geboren, der 1860 in den erblichen Freihcrrnstand erhoben wurde. Earl Bernhard von Tauchnitz erhielt eine ausgezeichnete Schulbildung, nach deren Abschluß er sich dein Studium der Rechtswissenschaft wid mete, das er mit Ablegung des Staatsexamens abschloß. Im Jahre 1803 wurde er zum cloetor jurw utriusciue promoviert. Der junge Doktor begab sich nun auf Reisen und lebte lange in England, wo er im Hause Charles Dickens' freundliche Aufnahme fand und Beziehungen auch zu namhaften anderen englischen Schriftstellern, wie Disraeli, Lord Tennyson, Henry Lytton Bulwer u. a. anknüpfte, die er auch später zu pflegen und für seinen Verlag nutzbar zu machen verstand. Am 2. Juli 1866 wurde der Verstorbene von seinem Vater als Teilhaber in die Firma Bernhard Tauchnitz ausgenommen, sodaß er ziemlich genau 55 Jahre lang an ihrer Leitung teilgenommen hat. Nach dem 1895 erfolgten Tode seines Vaters wurde Carl Bernhard von Tauchnitz Alleininhabcr des Verlages, und er hat cs verstanden, ihn im Sinne seines Vaters fortzufiihrcn und planmäßig auszubaucn. Tics gilt be sonders von dem Hauptnnternchmen, der Tauchnitz Edition, die er dank seinen in England angeknüpften Beziehungen kräftig gefördert ha?. Wie fest das Ansehen der Tauchnitz Edition, die stets von de?? englischen Autoren rühmend und ehrend beurteilt wurde, in englischen Kreisen begründet ist, geht daraus hervor, daß selbst während des Krieges mit ganz wenigen Ausnahmen in England nur Stimmen der Anerkennung und Hochachtung für das bekannte Unternehmen laut geworden sind, und daß die Beziehungen des Verlages zu England sofort nach Be endigung des Krieges wieder eingesetzt haben. Wenn seit 1919 wieder regelmäßig Vcrlagsverträge mit englischen und amerikanischen Autoren für die Tauchnitz Edition abgeschlossen werden und auch die Engländer und Amerikaner bereits wieder zu den regelmäßigen Lesern der Samm lung gehören, so ist dies in erster Linie mit ein Verdienst des Dahin geschiedenen, der durch den großzügigen Verkehr mit den englischen maß gebenden Kreisen dem Unternehmen zu außergewöhnlichem Ansehen vcrholfen hat. Seit 1999 stand dem Verstorbenen Herr vr. zur. C u r r Otto als Teilhaber zur Seite, der uun berufen ist. das große Werk im Sinne seiner Vorgänger fortznsetzen. ^ Sprechsaal. Sortimenter-Stücke! (Vcrgl. Bbl. Nr. 147 u. 156.) Acht Tage vor Quartalsanfang erhielten wir von einer Berliner Buchhandlung die Bestellung auf eine unserer Zeitschriften. Ein Teil davon sollte als »Sortimenter-Stücke« geliefert werden. Die notwen digen Licserschreibcn an die Absatz-Postanstalten waren kaum abgcsandt. da kam auch schon eine weitere Karte der Buchhandlung mit der Mit teilung, daß ein Exemplar der »Sortimenter-Stücke« wieder gestrichen und der über Leipzig gehenden Fortsetzung zugezählt werden sollte. In Sortimenterkreiscn scheinen vielfach die sehr bedeutenden Schwierigkeiten und vor allem die Fülle der mit den »Sortimenter Stücken« für den Verleger verbundenen Arbeit gewaltig unterschätzt zn werden, sonst wäre es nicht möglich gewesen, daß die Einführung von vielen Seiten als befreiende Tat begrüßt worden wäre. In dem oben angegebenen Falle geht die Sache jedenfalls nicht so einfach, und es wird wohl nur möglich sein, das betreffende Exemplar vom nächsten Heft an der Absah-Postanstalt der Buchhandlung zu überweisen. Dem Sortimenter kostet dies .// 2.—, dem Verleger wieder neue Arbeit (Überweisungs-Antrag, Belastung des Sortiments mitdcnGebüh - ren u. a.), für die er keine Entschädigung erhält. In der Praxis zeigt sich von Tag zu Tag mehr, wie begründet unser dem »Sortimenter-Stück« von Anfang an cntgcgengcbrachtes Mißtrauen war. Wir glauben ihm kaum ein langes Leben Voraus sagen zu können. F-. Personülliachrichien. Gestorben: am 7. Juli auf seiner Besitzung Trattlau in der sächsischen Obcr- lausitz nach kurzem Krankenlager im 81. Lebensjahre Herr Dr. zur. Christian Carl Bernhard Freiherr vonTauchnitz , Seniorchef der weltbekannten Firma B c r n- hard Tauchnitz in Leipzig. Die guten Wünsche, die wir ihm anläßlich seines 80. Geburts tages (Bbl. Nr. 122) ausgesprochen haben, sind leider nicht in Erfüllung Portokassensyftem. Ich suche seit langem ein brauchbares P o r t o k a s s e n s y st e:n. das nicht zuviel Zeit zur Kontrolle erfordert und Unredlichkeiten nach Möglichkeit ausschließt. Von den im Buchhandel allgemein üblichen Methoden ist keine einwandfrei, nicht einmal die letzthin von Berlin aus in den Handel gebrachte Kontrollkasse, die mir noch am sym pathischsten wäre. Ich wäre dankbar, wenn ein Kollege mit besseren Er fahrungen diese bekanntgebcn möchte. München. R u d o l f M ü l l e r L S t e i n i ck e. 938
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