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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1921
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- 1921-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 185, 10. August 1921 Tagung deutscher Volkshochschulen. — Als etwas völlig Neues im deutschen Bildungswesen sind seit der Revolution die Volkshochschulen auf den Plan getreten. Manche älteren Veranstaltungen tauften sich einfach in den zugkräftigen Namen Volkshochschule um. andere aber suchten neue Wege. Eine einheitliche Richtung aber — wie in den nordischen Ländern — hat sich bei uns noch nicht herausgebildet, viel mehr weist das Volkshochschulwesen, dem deutschen Zuge zur Zer splitterung folgend, größte Bnntscheckigkeit und zum Teil auch Plan losigkeit auf. Zwischen den einzelnen Volkshochschulen besteht fast gar lein Zusammenhang. Diesem Übelstande soll die Tagung deutscher Volkshochschulen, die vom 3.-5. September in Lübeck stattsinden wird, nbhclsen. Sie wird allen am Volkshochschulwesen Interessierten, ganz gleich welchen Alters, Standes oder Geschlechts, Gelegenheit geben, miteinander Fühlung zu nehmen und über einige wichtige Fragen der Volkshochschulbewegnng sich auszusprechen. Die Tagung wird durch zwei im Rahmen der Nordischen Woche abgehaltene Vorträge von Or. Frcderik Schröder-Askov über die dänische und von vr. von Erd- berg-Berlin über die deutsche Volkshochschule eingeleitet. Als Verhand- lungsgegenstände sind folgende ausgewählt worden: 1. Die ländliche Volkshochschule (Referenten: Direktor HarmS-Mohrkirch, 1)r. Mauren brecher-Berlin, Dr. Stapel-Hamburg); 2. Arbeitsbereich der Volks hochschule (Unterstaatssekretär I)r. Bacge-Berlin, Studienrat Dingcr- Peine, I)r. Lcwin-Berlin); 3. Volkshochschule und Arbeiterschaft (Di rektor Or. Fischer-Lübeck, G. Günther-Hamburg, E. Dahm-Neu- münster); 4. Landschaftliche Volkshochschulverbände und Anbahnung eines Zusammenschlusses der deutschen Volkshochschulen (Schulrat Otto-Stade, Direktor I)r. Möbusz-Lübeck). Tie Tagung wird sicherlich die Volkshochschulsache wesentlich fördern. Das ist um so wünschens werter, als einem allzu raschen Aufschwünge der Volkshochschul- bcmcgung (etwa 1000 Volkshochschulen waren in den letzten Jahren ins Leben getreten) in vielen Orten der unausbleibliche Rückgang ge folgt ist. Nähere Auskunft über die Veranstaltung erteilt die Ge schäftsstelle der Lübecker Volkshochschule. Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vercins. — Am 20. und 21. September findet in Bremen die Hauptversammlung des Evan gelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung statt. Die Beziehungen des Vereins zu Schweden sollen diesmal besonders zum Ausdruck kommen. Die Festpredigt im Dom hält Erzbischof 1). Or. Södern - h o l m aus Upsala, den Hauptvortrag der bekannte Geschichtsforscher Geheimrat Professor vr. Dietrich Schäfer aus Berlin über Gustav Adolf. Die ausführliche Fcstvrdnung kann vom Zentralvorstand (Leipzig, Weststraße 4) bezogen werden. Die Vcrlagstätigkcit der 4. Internationale. — In der letzten Num mer der russischen Zeitschrift »XommuniskisdveLlil International« wird das Verzeichnis aller kommunistischen Zeitungen angegeben, die in der ganzen Welt hcrausgegeben werden. Danach erschienen außerhalb Sowjetrußlauds die meiste» kommunistischen Zeitungen und Zeitschrif ten in Norwegen, nämlich 40. An zweiter Stelle steht Deutschland mit 07 Zeitungen. Dann Schweden mit 23, Südslawien und die Tschecho slowakei mit je 18, die Vereinigten Staaten mit 14, Bulgarien mit 13, Lettland, Dcutschösterreich und Frankreich mit je 8, Italien und die Schweiz mit je 7, Finnland und Griechenland mit je 5, Holland mit 4, Litauen mit 3 und Dänemark mit 2 Zeitungen. England, Spanien, Belgien, Rumänien haben nur je eine Zeitnng. Ein Teil der Zeitun gen erscheint illegal. Ein amerikanisches Hiljswerl für die deutsche Wisscnschajt. Als die »^inorieau kleteoroloAical Lodet)-« von der Notlage des Be amtenstabes der österreichischen »Z c n t r a l a n st a l t für Meteorologie«, der samt Familien 07 Köpfe ansmacht, erfuhr, hat sic unter Hinweis auf die Bedeutung dieses Instituts und unter Anerkennung der bedeutenden Gelehrten, die an ihm gewirkt haben - die amerikanischen Fachgcnossen zur Hilfeleistung aufgernfcn. Es wird dabei auch auf den Hungertod von »>-. Margnles und dessen Monats pension von 400 Kronen - Dollar hingcwiescn. Tic Wissenschaft als Bindeglied der Völker. — Während eine Reihe deutscher Forscher jüngst an spanischen Hochschulen Vorträge hielt, hat an der Berliner Universität Professor Pedro B osch u Gimpor a aus Barcelona Vorlesungen gehalten. Der Gelehrte gehört zu den hervorragendsten Vertretern der Ethnographie und Urgeschichte: seine Forschungen beschäftigen sich mit der Herkunft der Iberer, den bronzc- und steinzeitlichen Kulturen sowie den griechi schen, phvnikischen und römischen Kolonien in Spanien. Ferner hat er Beiträge zur Geographie der Bibel geliefert »nid die Zusammenhänge der spanischen und französischen Höhenknltur erforscht. - Die 8 v»» - 1190 IInZton -4rt Loci et), Englands bedeutendste Kunsthistoriker Gesellschaft, hat ihren deutschen Mitgliedern, darunter W. v. Bode und Max I. Friedlündcr, mitgcteilt, sie habe die im Kriege verhängten Suspendierungen jetzt aufgehoben und werde sich freuen, wenn die guten alten Beziehungen wieder hergestellt würden. Die Deutschen seien jederzeit in England willkommen. Professor M. I. Friedländer ist der Einladung der Burlington-Gcsellschast gefolgt und nach London gereist. — Ter Bonner Geologe Stein mann weilte auch in London und nahm als Vertreter Deutschlands an der Vorbe sprechung für den im nächsten Jahre geplanten internationalen G e o l o g e n k o n g r e ß teil. — Professor Or. Ernst Herzfeld. dev bekannte Archäologe und Erforscher der islamischen Kunst, hat sich auf Anregung seiner englischen Fachgenossen ebenfalls nach London be geben. Die Ausbeute der von ihm seinerzeit in deutschem Aufträge in Samarra (Mesopotamien) geleiteten Grabungen ist infolge de Krieges nach England gekommen und Professor .Herzfeld ist nun Ge legcnheit geboten, sein Material daselbst zu sichten. Professor Her, seid, der sich neben Prof. Friedr. Sarre die bedeutendsten Verdienste um die Kenntnis der vorderasiatischen und iranischen Kunst erworben hat, lehrt seit 1920 als Ordinarius für orientalische Altertumskunst a» der Berliner Universität. — Professor I)r. Warburg, Herausgeber der vom Deutschen Kolonialwirtschaftlichen Institut finanzierten Zeit schrift »Der Tropenpflanzcr«, wird in nächster Zeit nach Palästina übersiedeln, um die Leitung der landwirtschaftlichen Versuchsstation zu übernehmen. Der bekannte Botaniker ist früher Präsident der Zionisti schen Weltorganisation gewesen. Versteigerung Rodriguez. — In Amsterdam hat die Versteigerung Nodriguez unter Beteiligung von Museumsdirektoren aus ganz Europa und Privatsammlern, besonders aus Deutschland und England, be gönnen. Vertreten waren das Berliner Kupscrstichkabinett, das von Frankfurt, von Basel, von London, von Amsterdam, von Paris durch ihre Direktoren. Die Meisterzeichnungen Dürers, des alten .Holbein, der großen Niederländer erreichten Preise, die bei keinem bedeuten deren Blatte unter 1000 Gulden bliebe»!, was heute etwa 24 000 ./( entspricht, und bei den schönsten Werken über 4000 Gulden, wenn nicht höher, hinaufkletterten. Geheimrat Mar I. Friedländer erwarb für Berlin den einen Dürer, das Abendmahl, ein Jugendwerk des Meisters, und eine große Zeichnung des Hans Baldung von 1505, das Mar- turium der heiligen Barbara, eine der schönsten Federzeichnungen, die der Meister überhaupt geschaffen hat. Man darf sich besonders freuen, daß diese beiden, wohl bedeutendsten altdeutschen Zeichnungen, die dev kenntnisreiche Pariser Sammler hinterlassen hat, für Deutschland znrückgewonnen werden konnten. Während für sie 3500, bzm. 220>> Gulden gezahlt wurden, erreichte eine Marienzeichnung eines altnieder ländischen Meisters, deren Autor im Kreise des Goes und Memling noch nicht bestimmt ist, sogar einen Preis von über 4000 Gulden (Leipz. Tageblatt.) Die älteste Zeitung Indiens. — Der »LuZllr-Innau«, eine Zeitung in Kalkutta, hat am 2. Juli ihr hundertjähriges Bestehen gefeiert. Das Blatt wurde 1821 unter dem Titel »John Bull im Osten gegründet und nahm 1834 den Namen an, unter dein es heute bekannt ist. Die englischen Behörden haben die Wichtigkeit des »LnAlwüman zu seiner Jahrhundertfeier durch herzliche Glückwünsche anerkannt. In der Tat ist die Zeitung ein treues Spiegelbild der anglo-indischcn Ko lonialgeschichte. Das Urheberrecht in China. — Tie chinesische Republik hat sich während des Weltkrieges ein neues Urheberrecht geschaffen. Der Wortlaut dieses bisher unbeachtet gebliebenen Gesetzes wird im »Ilroir ci'antanr« unter Mitarbeit des chinesischen Gesandten in Bern, klang Aong Pao, in französischer Übersetzung mitgcteilt. Tie Schutzdauer be trägt für Werke der Literatur und Kunst 30 Jahre, für Photographien 10 Jahre nach dem Tode der Verfasser. Folgende Werke unterliegen dem chinesischen Urhebergesetze nicht: Texte von Gesetzen, Vorträge», juristischen Dokumenten und Schriftstücken: Handbücher von Wohl tätigkeitsgescllschastcn: Artikel und Nachrichten in Zeitungen, die sich ans politische Fragen beziehen: Reden in öffentlichen Versammlungen. Umsatzsteucrpslicht des gerichtlich bestellten Zwangsverwalters. Ein gerichtlich bestellter Zwangsverwalter ist für die Entgelte, die er ans seiner Tätigkeit in Form von Gebühren bezieht, Umsatzsteuer pflichtig, da es sich um eine privatwirtschaftliche Tätigkeit handelt und diese selbst nicht dadurch zu einer Ausübung öffentlich-rechtlicher Ge walt wird, daß sic aus einen» öffentlich-rechtlichen Grunde übertragen wird. (Entsch. d. Rcichssinanzhofes.)
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