12770 VIrtni»I-u I. d. Mich», «»«»»nt-l. -künftig erfcheluende Bücher. X» 209, 18. November 1921. Zur Ausgabe gelangt: Sirenen Zehn Original-Ra-ierungen in Mappe von F. Heubner dem bekannten Mitarbeiter des Simplizissimus Sprühender Witz, Laune, Humor, Satyre sind die bezeichnenden Merkmale dieses Künstlerwerkes. Eirenen ist der treffliche Titel dieser Radierungssolge. Das Thema uralt und von heut und morgen: Das Weib, das nackte Weib, die ewige Sirene der Männer. Der Künstler: Friedrich Heubner-Miinchen sür alle künstlerisch anspruchsvollen Kenner ein Liebling der Götter, die solche Gaben nicht jedem verleihen — ein Liebling der Menschen, die die Welt lieben mit all ihren täuschenden Reizen, so wie sie ist. Für den Künstler kreis des Simplizissimus, sür alle die gewissenhaft Umschau nach starker Kunst von heute Hallen, ist Heubner kein neuer, ist bei aller Zugend schon lange der geschätzteste» einer — einer für sich, voll Laune, Humor, aber auch von erstaunlicher Treffsicherheit, von meisterlicher Kürze der Form. Als geistreicher Illustrator hat sich Heubnrrs Name rasch durchgesetzt, der Erwerb eines seiner Aquarelle durch den Bayerischen Staat dokumentiert weithin seine malerische Überlegenheit. Und dies radierte Werk „Sirenen" führt ein in die Reihe jener immer kleinen Zahl echter Graphiker, die alles andere sind als bloße Bildinterpreten literarischer Abhandlungen über irgendein Thema. Heubner ist Künstler, ist Seher, Gestalter der Welt um uns. Und als solcher ersreulicher- weise frei von jedem quälenden Dogma der Form, vom Dogma einer Elique oder Gemeinde. Obwohl alles, was er schafft, das unverkennbare Gepräge unserer Zeit trägt, ist nichts von jener morbiden Modernität, die morgen schon tot sein wird — nur ei» Gesunder variiert das Thema „Sirenen" so frei von aller Sentimentalität, Berechnung, Abstraktion. Nichts ist gequält, nichts von einer Tiessinnigkeit, die erst gelehrter Erklärung bedarf. Nichts auch ist zynisch. Nichts von jener billigen Erotik, die sich heute so breit macht. Heubner und Heubners Werk sprudelt von Witz, Laune, Humor, Satyre. Sein Spott ist nicht abfällig, ist weltmännisch reif, ursprünglich nicht aus zweiter Hand, nie politisch, nie vergrämt oder grollend oder bösartig. Wir schmunzeln bei den Blättern, ohne es zu wissen, wir lächeln, aber alles Lachen klingt wie ein „ja — so ists"! Klar sind des Künstlers Augen, frei ist sein Sinn, sicher seine Hand. Bald wird die Mappe zu den gesuchtesten unserer Zeit gehören. Aus glücklichsten Eingebungen des Tages geboren — wird sie den Tag überdauern, weil nicht irgendwelche Spekulation des Künstlers Wollen bestimmt hat, sondern „freie Freude an den .Sirenen' unserer unverbesserlichen Welt." Diese Mappe signierter Originalradierungen erscheint nur einmal und nur in zweihundert numerierten Exemplaren Preis in Subskription für das Inland etwa M. 2200.— ab 15. Dezember 1921 etwa M. 3000.— Preis in Subskription für das Ausland 200°/» Zuschlag. Ab l. Dezember I92l etwa werden die Preise in der Währung des Landes festgelegt. Hugo Schmidt Verlag, München, Franz Iosesflraße