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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Buchführung im Handwerk Welche Möglichkeiten bietet sie dem Buchhandel? Die Frage einer geordneten praktischen Buchführung im Handwerk ist schon seit einer Reihe von Jahren aktuell für das gesamte handwerkliche Betriebsleben geworden. Man weiß aus Erfahrung, daß hier noch vieles im argen liegt und daß der Handwerker in puncto Buchführung bei weitem nicht die Voraus setzungen erfüllt, die ihm allein aus Gründen wirtschaftlicher Notwendigkeit von der Praxis gestellt werden. In den meisten Fällen einer geeigneten Buchführung unkundig, sieht er infolge einer falschen, unzeitgemäßen Anschauung gar nicht die Vorteile, die sie ihm in Wirklichkeit bietet und verschließt sich damit betriebs fördernden Möglichkeiten, wie sie nun einmal in einer geordneten Buchführung gegeben sind. Er mußte also notwendigerweise dafür aufgeschlossen, ja lebhaft interessiert werden. Dieser nicht ein fachen Aufgabe unterzogen sich in Erkennung der bekannten miß lichen Verhältnisse bei den Handwerkern die einzelnen Reichs innungsverbände unter denx Protektorat ihrer übergeordneten Stellen. Die Sachlage richtig erkennend, begann man die Dinge ernstlich in Angriff zu nehmen, indem man — allerdings ist die Zahl der daran beteiligten Reichsinnungsverbände im Augen blick noch zahlenmäßig gering — unter Mitarbeit des Deutschen Handwerksinstituts und zahlreicher Sachverständiger eine für jedes Handwerk einheitliche, seiner Eigenart angepaßte, einfache und zweckentsprechende Buchführung') ausarbeitete und mit dieser Methode nun nach und nach, gewissermaßen von oben herunter, die einzelnen Mitglieder nach einheitlichen Richtlinien in plan mäßigen Lehrgängen schulte. Zu diesem Zweck schuf man besondere Übungsbogen, die dem Schema der gedachten und ausgearbeiteten Methode angepaßt waren und die im übrigen auch den voll ständiger! Büchern entsprachen. Um die wirtschaftliche Notwendig keit einer sorgfältigen handwerklichen Buchführung noch mehr zu betonen, verankerte man die Führung von Büchern in den fachlichen Vorschriften für die Ablegung der Meisterprüfung. Ebenfalls ist die Führung von Büchern in den Lehrplan verschie dener Fach- und Berufsschulen ausgenommen worden, sodaß schon der Nachwuchs sich damit beschäftigen muß. Aus diesen Vorgängen ergeben sich nun für den Buchhandel neue Verkaufsmöglichkeiten. Es wurden zwar schon früher hier und da Kassenbücher für das Handwerk durch den Buchhandel verkauft, jedoch war das Geschäft gering und schien einer beson deren Verwendung kaum wert. Die jetzt eingetretene Wandlung wird der Buchhandel daher lebhaft begrüßen. Es ist zunächst notwendig, auf die Struktur dieser Buchführung etwas näher einzugehen und die Bücher zu nennen, dis für die Einrichtung derselben vom Handwerker benötigt werden. Dies sind: a) Tage buch, b) Kassenbuch, e) Wareneingangsbuch, ck) Lohnbuch, s) Kun den- und Lieferantenbuch, k) Inventur- und Bilanzbuch, x) Hilfs bücher. Welche dieser Bücher der einzelne Betrieb führt, hängt von der Betriehsgröße und dem Umfang des Geschäfts ab. Auf alle Fälle müssen jedoch Tagebuch, Kassenbuch, Wareneingangs buch und Lohnbuch geführt werden. Wie gesagt, finden nun zuerst *> Nachstehend aufgeführte Buchfuhrungsbücher sind bereits er schienen: Einheitsbuchsührung für bas Ariseurhandwerk. Bestehend aus Kassenbuch und Tagebuch. Preis RM 2.—. Robert Klett L Co., G.m.b.H., Berlin. Einheitsbuchsührung für das Schmiedehandwerk. Bestehend aus Kassenbuch, Tagebuch, Kunden- und Lieferantenbuch, Jnventurbuch, Wechselbuch. Preis RM 12.—. Robert Klett L Co., G.m.b.H., Berlin. Buchführung für das Uhrmacherhandwerk. Bestehend ans Haupt kassenbuch und Abschlußbuch. Preis RM 4.7l). Verlag des Rcichs- innungsverbandes des Uhrmacherhandwerks, Berlin NW 7, Bauhos- straße 7. Weiterhin sind im Verlag für Handwerk und Gewerbe, G.m.b.H., Berlin-Lichterfelde, mehrere Buchführungsausgaben für Handwerker erschienen. 1128 einmal Übungskurse statt, bei denen man vermittels übungsbogen die teilnehmenden Handwerker mit der Führung der Bücher ver traut macht. Es ist also als erstes der Vertrieb des benötigten Übungsmaterials in Angriff zu nehmen, und es empfiehlt sich, Verbindung mit den in Frage kommenden Kreishandwerker schaften, Handwerkerinnungen, Fach- und Berufsschulen auszu nehmen, um die sich hier ergebenden Aufträge zu erhalten. Da der Preis im Jnteresfe einer allgemeinen Durchführung gewiß sehr niedrig gehalten sein wird, dürfte hierbei für den Buchhandel zuvörderst nicht allzuviel Seide zu spinnen sein. Jedoch findet in dem sich ohne Zweifel ergebenden Mengenabsatz ein kleiner Aus gleich statt. Darüber hinaus aber ist dieser bescheidene Anfang eigentlich erst ein Auftakt zu folgenden größeren Umsätzen, ein dem eigentlichen Geschäft vorausgehender Vorgang, der im Interesse der Sachlage unbedingt wahrzunehmen ist. Ohne Zweifel werden die mit dem Übungsmaterial geschulten Betriebs inhaber unmittelbar nach dem Abschluß der Ausbildungskurse die vollständige Buchführungsausgabs der kennengelernten Art ver langen, um das Gelernte in die Praxis zu übertragen. Hier also setzt das eigentliche Geschäft für den Sortimenter ein. Vermutlich wird die Nachfrage nach diesen Büchern sehr groß sein, denn nach bisherigen Erfahrungen kann man von einer durchschnittlichen Beteiligung von 65—75°/» an den Übungskursen sprechen. Die mit den einzelnen Innungen, Fach- und Berufsschulen angebahnte und gepflegte Verbindung wird sich jetzt als besonders nutzbrin gend erweisen und es liegt mit an der bewährten Mitarbeit des gesamten Buchhandels, den Bemühungen der Jnnungsverbände praktischen Erfolg zu verschaffen. Die Tatsache, daß sich die Reichs- innungsverbände so rege für den Gedanken der handwerklichen Buchführung einsetzen, dürfte sür das Sortiment eine beachtliche Vorarbeit sein, zumal hier einmal von maßgeblicher Stelle die wirtschaftliche Notwendigkeit eindringlich vor Augen geführt wird und in den meisten Fällen die bereits bestehende Kaufabsicht zum festen Entschluß werden läßt. Hinzu kommt noch, daß die eigent liche Buchführungsmethode meistens in Form einer kleinen auf klärenden Broschüre festgelegt ist, die ebenfalls ein zusätzliches Vertriebsobjekt für den aktiven Sortimenter bedeutet. Zählt man die verschiedenen Handwerksberufe und vergegen wärtigt man sich, daß sie alle nach und nach für die einheitliche Buchführung, zumindestens aber für die Buchführung an sich ge wonnen werden sollen, so wird man sich klar darüber sein, daß hier ein umfangreiches Arbeitsgebiet entsteht, das mit frischem Unternehmergeist zu beackern ist. Die Tatsache, daß sich dieses Geschäft alljährlich wiederholt, läßt eine besondere Verwendung als lohnend erscheinen. Der Buchhandel weiß aus eigener Erfah rung, daß ein Betrieb ohne Buchführung einem Schiff ohne Kompaß gleicht und er wird aus dieser Erkenntnis heraus sehr gut den Weg zu einer überzeugenden, die organisatorischen Be strebungen unterstützenden Werbung sür handwerkliche Buchfüh rung zu finden wissen. Edgar Kazmer. Zm Dienst der Sprache Umständlichkeit ist noch sehr beliebt. „Bei der Verstorbenen handelt es sich um die Witwe des..„Bei dem Kestgenommenen handelt es sich um den schon mehrfach vorbestraften ...". Hier genügen doch die klaren Sähe: „Die Verstorbene war die Witwe...". „Der Kest- genommene ist der...". So ist auch die gestern stattgehabtc Versammlung umständlich und obendrein falsch, weil die gestrige Ver sammlung das Notwendige besagt.
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