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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1936
- Strukturtyp
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- 1936-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1936
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VMMMfLdmMMckmNMaM Nr. 173 <N. 88) Leipzig, Dienstag den 28. Juli 1936 183. Jahrgang »ekenntnis nir fettesstunde der Olympllclicn Spiele Kundgebung des deutschen Schrifttums in verlin Die Reichsschrifttumskammer und die Reichs arbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung hatten am 22, Juli im Sitzungssaal des Reichstags in der Kroll- Oper zu Berlin viele hundert Gäste vereinigt zu einer Kund gebung des deutschen Schrifttums anläßlich der jetzt beginnenden Olympischen Spiele, zu einem »Abend als musischem Auftakt«, Benno von Ären! hatte dem weiten Saal ein fest liches Gewand gegeben in Weiß und Rot, über dem als symbolisches Zeichen das Bild stand, das Buch und Stätte des sportlichen Kampfes vereinigt. Die Kundgebung begann mit einem »Festlichen Auf takt« von Clemens Schmalstich, gespielt vom Berliner Konzert- Verein unter Leitung von Professor Schmalstich, Dann las Mat thias Wicm ann, der den Abend leitete, Worte von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Ludwig Jahn, Worte, vor hundert Jahren geschrieben und doch so gegenwartsnah und gültig für uns! Im Mittelpunkt des Abends standen die Ansprachen des Präsidenten der Rcichsschrifttumskainmer, Staatsrat Hanns Johst, und des Reichssportsührers, Hans von Tschammer und Osten, In seiner Begrüßungsansprache führte HannsIohstu, r. aus:. Deutschland hieße zu Unrecht das Land der Dichter und Denker, wenn es nicht versuchen würde, den Olympischen Spielen, die in diesem Jahre in seinen Grenzen stattsinden, eine Deutung zu geben, die dem körperlichen Wettstreit auch eine seelische und geistige — eine kulturelle Sinngebung zuspricht. So wie von ihrer Herkunft her diese ernsten Spiele eine klassische Harmonie von kultischer Ideologie und staatlicher Nützlichkeit aufzeigen so wird die Gegenwart, die in aller Welt die Probleme der Gcsellschafts- lehren und des Gemeinschaftslebens mit mehr oder weniger Glück erörtert, so wird diese leidenschaftliche Gegenwart naturgemäß das Edle und Feierliche, das allgemein gültige Beispiel dieser erregenden und gleichzeitig friedlich entspannten Spiele aufgrcisen. Das deutsche Schrifttum hat mit innerster Beteiligung und festlichem Nachdruck zu diesem Abend geladen. Es möchte vor aller Welt dokumentieren, daß sein junges und stolzes National gefühl die Leibesübungen gar nicht mehr getrennt zu sehen ver mag von der weltanschaulichen Charakterschulung unseres Volks bewußtseins, Leib und Seele sind im Deutschland Adolf Hitlers wieder organische, harmonische, gesunde Ganzheit geworden, in der sich kein Teil des anderen zu schämen braucht. Wir Deutschen waren durch die Verbissenheit eines nur allzu theoretischen in tellektuellen Bildungsdranges im Geltungsbereich des rein Kör perlichen bedroht. Das Fleisch war zum Begriff der Sünde herab gesetzt worden, und der Geist, freischwcbend dargestellt, wurde be stimmt nicht in der Statur eines durchtrainierten Leichtathleten gesehen , . , Das ist völlig anders geworden! Eine fröhliche Naivität, eine unvoreingenommene Natürlichkeit ermöglicht eine neue Bindung der körperlichen Ertüchtigung und der geistigen Übung, Es besteht kein hochmütiger Gegensatz mehr zwischen Studier st ube und Faust ball, zwischen Arbeit und Sport, Der Geist hat erkannt, daß er ohne die lebenspralle Haltung und den Anspruch des Körpers fragwürdig wird, der letzten Endes im Leerlauf eines blutlosen und bodenlosen Individualismus verkümmert. Und der Körper wiederum wurde sich bewußt, daß er ohne geistige Kon trolle im Materialismus bloßer Rekorde verkam, daß er Spektakel für Masse und Mob wurde, statt edles Schauspiel für festlich be geistertes Volk. Die Olympischen Spiele schweben in ihrem Appell wie ein verklärtes Manifest über diesen Entwicklungen, Und wir sind heute in der Lage zu glauben, daß ihre geschichtliche Mission nahe an eine Wiedergeburt im tiefsten Sinne ihrer Sendung gerückt ist. Der deutsche Staat schaut wieder voll Stolz und Freude aus den Bolkskörper, der ihm anvertraut wurde, und er führt diesen Körper wieder mit kultischer Inbrunst zu den Leibesübungen, Wir Geistigen aber, die wir Hüter des Schrifttums sind und damit die Siegelbewahrer der schriftlichen Überlieferungen, wir fühlen erneut die hohe Aufgabe, in dieser körperlichen Bewegungs disziplin und Bewegungsfreiheit unseres gesamten Volkes reprä sentativen Rhythmus zu sehen, Schauspiel, Architektur und adliges Symbol! — Kurz: kulturellen Rohstoff für die Theamatik unserer Hymnen, unserer epischen und dramatischen Aussage, Wir er härten die Möglichkeiten der Einzelnen in den verschiedenen Leistungen zum Befehl des Vater landes, und wir vertiefen somit das rein sport liche Element um das sittliche Motiv, Zerbrochen sind für uns die ästhetischen Tafeln, auf denen das Milieu ge bucht wurde als unabänderliches Gesetz, und das Untcrmenschen- tum als interessant galt; vorüber ist die Geltung senti mentaler Hinterhäuser und psychoanalytischer Komplexe, Das Gesunde ist heroischer Befehl! Und der ge sunde Körper gibt dem Begriff vom Heldischen neue Form und neue Gestalt, Soweit eine Andeutung der grundsätzlichen Wand lung im Geistesleben unserer Nation, und damit das klare Be kenntnis zur Festesstunde der Olympischen Spiele im Reich. Und nicht nur für die Niederschrift der Zünftigen und Berufenen sind diese Spiele Gabe und Aufgabe, sondern auch für die, die diese Spiele selbst darstellen, für die Meister, die Größen der verschie- oenen Übungen! Nicht nur Staatsmänner sollen mit mehr oder weniger Geschick oder Talent ihre Memoiren schreiben, nicht nur Schauspieler und Handelsherren, nicht nur Wcltreisende und Gelehrte, sondern das Volk will auch Berichte, Tatsachen, Lebens berichte von den Siegern der Olympischen Spiele lesen. Wie ver läuft so ein Dasein, welche Zufälle, welche Motive bewegen solch ein Herz, bis es im eisernen Gesetz einer radikalen Sehnsucht schließlich Weltmeister wurde?! Dieser Abend nun sei eine Im provisation in diesem Sinne, Nach dem grundsätzlichen Bekenntnis der dafür Berufenen haben Meister das Wort, die nicht vom Schrifttum her zur körperlichen Leistung vorstietzen, sondern um gekehrt von der Meisterschaft ihrer körperlichen Leistung her zum schriftlichen Niederschlag ihres berauschenden Erlebnisses gelangten. So nehmen Sie denn, meine hochverehrten Gäste, diesen Abend als den musischen Auftakt zu den Olympischen Spielen l936. Als einen wertvollen, teueren Abend, als ein Wenteuer in des Wortes beglückendstem Sinne, Nach Hanns Johst sprach der Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, Der entscheidende Kamps um Deutschlands Zukunft ist in vollem Gange, Alle Kräste der nationalsozialistischen Staatsführung und Lebensgestaltung ringen Tag für Tag im freien Spiel der Möglichkeiten um die endgültigen Formen. Der Führer hat den Befehl gegeben und die Nation ist angetreten, über alle Siege und Niederlagen hinweg schreitet 661
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