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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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^1/ 22, 28. Januar 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dychn. Bachhanbcl. 1193 l>) künstlerisch wertlose und sensationelle Literatur. An ihrer Bekämpfung ist die Erziehung schon in besonderem Maße inter essiert, denn sie verwüstet die Phantasie und führt nicht selten auf die Bahn des Verbrechens; o> künstlerisch wertlose, sensationelle und pikante Lektüre. Diese Bücher, die gelegentlich auch an andere niedere Instinkte, Sadismus, Masochismus und wie die schönen Ismen alle heißen mögen, spekuliert, stellt die niedrigste Stufe der Schundliteratur dar, und gegen diese müßte zunächst mit allem Nachdruck ange kämpft werden. »Zum Schlüsse richten wir an den Verlagsbuchhandel die Bitte, fortzuschreiten aus dem eingeschlagenen Wege der Heraus gabe gesunder, billiger Volksschriften. Noch ist der Gedanke nicht zu Ende verfolgt. Was uns fehlt, sind Fünf-, Acht- und Zehnpfennighefte. Und die Herausgeber solcher Hefte müssen noch viel mehr als bisher damit rechnen, daß die unerfahrene Jugend nach Äußerlichkeiten urteilt. Bunte Umschläge — bunt ist nicht notwendig geschmacklos — lockende Umschlagbilder, verheißungsvolle Titel, fesselnder, handlungsreicher Inhalt, viel Papier, das sind die Hauptforderungen in geschäftlicher Be ziehung. Die Pädagogik fordert nur eins: gesunden nahr haften Inhalt. »Und noch etwas. Die Durchsicht einer Anzahl dieser als Ersatzmittel herausgegebenen Hefte hat uns überzeugt, daß textlich vielfach doch gar zu flüchtig gearbeitet wird. Man be arbeitet Gerstäcker und andere freie Autoren, indem man sie ungeschickt kürzt und verunstaltet, und dann, damit der pädagogische Schein gewahrt bleibt, hier und da eine Erklärung hinzufügt. Bei Büchern, die auf Massenabsatz berechnet sind, kann man für die Bearbeitung des Textes schon etwas aus wenden, und man sollte es für eine Ehrenpflicht halten, dafür Mitarbeiter zu suchen, die ihrer Aufgabe gewachsen sind. Mancher Verlag kann es sich auch nicht versagen, recht eindring lich und mit schönen Worten den guten pädagogischen Zweck der Sache zu offenbaren. Man fügt z. B. auf dem Titelblatt hinzu: »Ein Buch für die Jugend«, oder gar: »Ein Buch zur Belehrung für die Jugend«. Gegen diesen Unfug, der Jugend durch aufdringliche Hofmeisterei die Sache von vornherein zu verleiden, hat sich kürzlich im »Tag« Frau Frieda Magnus energisch ausgesprochen, und wir können uns diesem Protest aus voller Überzeugung anschließen. Man soll bei derartigen Be strebungen das Herz nicht zu sehr auf der Zunge tragen, sonst wird die Jugend ganz bestimmt das berauschende Gift schon deswegen dem bekömmlichen und zuträglichen Ersatzgetränk vor ziehen, weil es sich ihm in schulmeisterischer Weise aufzu drängen sucht.« Was die vorliegende Broschüre und die gesamte Richtung des Verbandes oberschlesischer Volksbüchereien dem Buchhändler besonders sympathisch macht, das ist das Bestreben, Aufgaben der Volkserziehung in engster Fühlung und in gemeinsamer Arbeit mit dem Buchhandel zu lösen. Das Börsenblatt hatte schon früher Gelegenheit, auf die erfreuliche Grundtendenz der Bestrebungen des oberschlesischen Bibliotheksverbandes hinzuweisen. Er ist bisher der einzige Verband, der das gesamte Volksbibliothekswesen eines Regierungsbezirks unter hauptamtlicher Leitung vereinigt. Ähnliche Verbände, vielleicht nach Provinzen geordnet, werden sicher folgen; es liegt im Zuge der Zeit. Es ist zu hoffen, daß sie sich die Erfahrungen des sehr intensiv und in jeder Richtung vorbildlich arbeitenden Verbandes oberschlesischer Volksbüchereien zu eigen machen und die von ihm gebahnten Wege gehen. * Postscheckkonten. (Vgl. 1909 Nr. 15—21 d. Bl.) — Weiter gemeldete Postscheckkonten: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: Rob. Bardtenschlager (Reutlingen) Stuttgart 161 Adolf Bonz L Comp. Stuttgart 1291 Wilh. Langguth (Eßlingen a. N.) Stuttgart 1140 Rich. Rother (Görlitz) Breslau 699 Karl Scheffel (Kreuznach) Köln 2281 Max Weg Leipzig 1469 Berichtigung. (Vgl. Nr. 18 d. Bl.) Verlagsanstalt Alexander Koch (Darmstadt) Frankfurt (Main) 508 * Remittcndenfaktnr-Vordrucke O.-M. 19«9. (Vgl. 1908 Nr. 299—303; 1909 Nr. 1—21 d. Bl.) — Weitere Eingänge: Wilhelm Bader, Rottenburg a. N. Wilhelm Braumüller, k. u. k. Hof- und Universitätsbuch händler, Wien. Craz L- Gerlach (Joh. Stettner), Freiberg i. Sa. I. Esser, Verlag, Paderborn. A. Francke, vorm. Schmid L Francke, Verlag, Bern. Gustav Gräbner, Leipzig. Haude L Spenersche Buchhandlung (F. Weidling), Berlin. Jüdischer Verlag, G. m. b. H., Köln. I. Kauffmann, Frankfurt a. M. vr. Werner Klinkhardt, Verlag, Leipzig. Wilhelm Köhler, Minden i. W. Will). Gottl. Korn, Breslau. I. F. Lehmann's Verlag, München. Paul List, Leipzig. Modern-Pädagogischer und Psychologischer Verlag, Berlin. Otto Nemnich, Leipzig. Puttkammer L Mühlbrecht, Berlin. Gustav Rieckes Buchhandlung Nachfolger, Berlin. Alfred Schall, Berlin. Schall K Rentel, Berlin. Richard Schröder, Verlag (vorm. Ed.Döring's Erben), Berlin L. Schwann, Düsseldorf. Hooietä, Vipogrg.kivo-Kckit,rros lila-nonals, Turin. Arwed Strauch, Leipzig. A. Twietmeyer (Verlag), Leipzig. E. Twietmeyer (Verlag), Leipzig. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin. * Zinsvergütung bei Ostermest-Borauszahlung. (Vgl. Nr. 14, 17, 19, 20 d. Bl.) — Weitere Meldung von Zinsvergütung (außer 1" „ Meßagio): Breilkopf L Härtel, Leipzig bei Vorauszahlungen bis 10. April 4"/„ xro anno (Bankkonto: Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Abteilung Becker L Co., Leipzig. Postscheckkonto Leipzig 2228.) * Vom Reichstag. — Der Deutsche Reichstag trat am 26. d. M. in die erste Lesung des Entwurfs eines geänderten Ge setzes gegen unlauteren Wettbewerb ein. Nachdem Staats sekretär von Bethmann-Hollweg sprachen die Abgeordneten Roeren (Ztrm ), Findel (natl.), Frank (soz.), Linz (Rp.), Dove (freis. Vgg.), Hanisch (wirtsch. Vgg.), Müller-Meiningen (frs. Vlkspt.), Bir(Ztrm.), Carstens (frs. Vlkspt.), Werner (wirtsch. Vgg.). — Der Gesetzentwurf wurde an eine Kommission von 21 Mitgliedern gewiesen. * Postscheckvcrkehr. — Die Postbehörde hat im Postscheck verkehr die Erleichterung eintreten lassen, daß die Inhaber von Postscheckkonten, die gleichzeitig Inhaber von Reichsbankgirokonten sind, Überweisung von Reichsbankgirokonto aus Postscheckkonto mittelst roten Reichsbankschecks vornehmen, und daß umgekehrt Guthaben vom Postscheckkonto ebenfalls mittelst Schecks auf Reichsbankgirokonto übertragen werden können, während bisher derartige Überweisungen auf dem Wege der Barzahlung erledigt werden mußten. Die Postbehörde berechnet für solche Über weisungen eine Gebühr von V,o pro Mille. * Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig. Generalversammlung. — Am 25 d M fand in Leipzig im kleinen Saale der Handelsbörse unter Vorsitz des Herrn Louis Kröhl eine außerordentliche Generalversamlung statt. Auf der Tagesordnung stand die Berichterstattung über die Lage der Gesellschaft und über die Ergebnisse der bisherigen Tätigkeit des jetzigen Aufsichtsrats, insbesondere über den Befund des Rechnungsabschlusses per 31. Mai 1908, über Art der Ausführung der Beschlüsse der Generalversammlung vom 5. März 1907 und endlich über Veränderung in der Zusammensetzung des Vorstandes, die Beschlußfassung wegen Abänderung des in der Generalversammlung vom 21. September 1908 sestgestellten Rechnungsabschlusses per 31. Mai 1908, und zwar nach dem Antrag des Äufsichtsrats unter Vor- 166 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang.
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