Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1877
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- 1877-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1877
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- Deutsch
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5100 Nichtamtlicher Theil. 298, 24. Lecemier. ganisations-Plänen und ist ein bedeutender Gewinn für den Buch handel. Schnelligkeit, Billigkeit und Einfachheit bedingen also die Aushebung des Verkehrs über Leipzig. L. Statt dessen tritt sür den Verleger der Verkehr nur mit dein Engros-Sortiinent ein. Er hat statt jetzt 12—1500 Contcn dann nur noch 40—50 (es können auch 100 werden) zu führen. Statt sein Vermögen an 12—1500 Stellen zu zersplittern und unsicher zu placiren, hat er es dann an 40—50 sicheren Stellen. Statt jetzt Tausende von Bestellzetteln zu ordnen und Facturen mit kleinen Beträgen zu schreiben, braucht er dann nur 40—50 (Inhalt alphabetisch geordnet) wöchentlich anzufertigen und in der Summe fortzuführen. Statt daß er jetzt die Ausnahme eines Buches beim Publicum und den Absatz vor der nächsten Messe nur schwer erkennen kann, ist ihm dieses nach Angaben des Engros-Sortiments sehr leicht möglich. Statt daß er jetzt, um sich Geld zu verschaffen oder desselben sicher zu sein, zu immer größer werdenden Baar-Licferungen schrei tet, hat er später durch vierteljährige oder monatliche Zahlungen des Engros-Sortiments stets größere Summen u. s. w. u. s. w. Die Vortheile sind ersichtlich und der Verkehr leicht zu orga- nisiren. Der Verleger liefert dem Engros-Sortiment in Rechnung, stellt jedoch sür alle Artikel auch Baar-Bezugs-Bedingungen. — Es erfolgen vierteljährige oder monatliche Conto-Zahlungen von Seiten des Engros-Sortiments, theils auf Rechnungs-, theils auf Baar-Conto. Für erstere leistet der Verleger Zins-Vergütung. — Die Nova werden in einem Posten an das Engros-Sortiment ge liefert, welches von sich aus den Sortimenter damit versorgt. — Prospekte und Inserate, welche vom Verleger für den betreffenden Bezirk bestimmt sind, vertheilt das Engros-Sortiment. — Anzeigen neu erscheinender Bücher erfolgen im Börsenblatt und auch event. durch Circular, enthaltend die Bezugs-Bedingungen, an das Engros- Sortiment. — Remission kann durch das Engros-Sortiment, wel ches von den Sortimentern die einzelnen Artikel einsammelt, jeder Zeit leicht erfolgen. — Die Expedition ist hin und her per Bahn oder Postpacket. — Die Ilebergabe eines Commissions-Lagers würde sich dort, wo der Verlag öftere Sendungen nicht erlaubt, sehr empfehlen, schon dadurch, daß das Engros-Sortiment Absatz durch seine Sortimenter wird zu gewinnen suchen. U. Für die Sortimenter wird das Engros-Sortiment der Mittelpunkt. Ihm senden sie alle Bestellungen und von ihm em- psangen sic Alles. — Das Engros-Sortiment liefert mit Abzug eines gewissen Procentsatzes vom Rechnungs-Netto-Preise und unter Baar-Bedingungen bei vierteljähriger Zahlung. Bei Zahlungen aus Rcchnungs-Conto erfolgt Zinsvergütung. — Durch Bezug von zusammengesaßten größeren Partien kann das Engros-Sortiment dem Sortimenter größere Vortheile gewähren, als er sie früher beim directen Verkehr mit dem Verleger hatte. — Das Engros-Sorti ment richtet seine Rechnungs-Facturen so ein, daß sie n) die ganze Sendung an die Sortimenter alphabetisch aufführen, b) den Trans port während eines Vierteljahrs durchgehen lassen und o) einen Platz Herrichten, aus dem der Sortimenter gleich die Remissions- Notizen machen kann. Dadurch ist es dem Sortimenter bei geschickter Handhabung ermöglicht, allmonatlich zu remittiren und die jetzige Meß-Remission auf eine Kleinigkeit zu reduciren. Auch hat er da durch sosort eine liebersicht dessen, was er zu zahlen hat, kann ä Conto- Zahlungen machen und sich durch Zinsvergütung neue Vortheilc verschaffen, während er beim Leipziger Commissionär für seine Zah lungen noch Provisionen zu zahlen hatte, an die einzelnen Verleger sich vorherige Zahlungen auch nicht lohnten. — Eine säst glatte Regulirung wird beim Beginn des 2. Quartals eines jeden Jahres der Erfolg sein. Die Vortheile liegen auch darin, daß der Sortimenter eine enorme Erleichterung seiner Buchführung erlangt, dadurch Zeit für den Vertrieb gewinnt, und da der Verleger nur durch das Engros- Sortiment niit dem Sortimcntshandel verkehrt, ihm sein Betriebs- Terrain nicht von unberufener Seite genommen wird. Unter diesen Erleichterungen des Verkehrs und des CreditS, der Remission und Zahlung, des Schutzes gegen unbefugte Concur- renz wird sür den Sortimenter auch wieder die alte glückliche Zeit kommen, wo er was von seinem Leben und seiner Arbeit hatte. Grundbedingung ist freilich, dieses durch kaufmännische Ausbildung und kaufmännische Arbeit auszunntzen und kein Feld brach liegen zu lassen, wie cs leider bisher so vielfach geschehen ist. Zu 3. Ist selbstverständlich und bedars keiner Erläuterung. Für den Gesammtbuchhandel würde durch die vorgeschlagene Organisation der Vortheil entstehen, daßjede Leipziger Spesen-Aus- gabe aufhört und dadurch Unsummen erspart werden. Ferner, daß durch die Concentration der Beträge, a) beim Sortimenter nur sür das Engros-Sortiment, d) beim Engros-Sortiment nur sür die Ver leger, das Zahlungssystem ganz einfach wird und sich fortwährend durch die Post regelt. Und drittens wird durch den Wegfall der Ostermesse dem Publicum ein Vorwand für verspätete Zahlungen genommen. Der Krebsschaden, daß das Publicum viel zu sehr mit unsern Rabatt- und Zahlungsverhältnissen vertraut ist, wird abge- schnitten; der Buchhandel ist dem Publicum gegenüber Geschäft wie jedes andere. Ob daun, wenn der Verkehr so geregelt ist, durch schnellere Zahlung an Drucker rc. nicht auch eine billigere Production zu er zielen wäre, dürste wohl nicht ausgeschlossen sein. Daß diese Organisation nicht ohne Schmerzen, besonders für Leipzig ins Leben trete» kann, ist selbstverständlich; wegen Leipzigs und seiner Kommissionäre Wohles darf aber nicht der ganze deutsche Sortimentsbuchhandel zu Grunde gehen. Ob wir später auch noch das Dogma vom festen Ladenpreise als veraltet wegwersen, ist eine Frage der Entwickelung des Buch handels aus Grund der von uns vorgeschlagenen Organisation. Wir stimmen schon jetzt dafür, da damit dem Sortiments-Buchhandel der kaufmännische Speculationsgeist gegeben wird, der ihn alle Chance» seines Geschäftes verwerthen läßt. Nachwort. Nachdem Obiges bereits niedergeschrieben war, bringt Nr. 274 de« Börsenblattes den „Bericht über die Verhand lungen im Verein Berliner Buchhändler betr. die Frommann'schen Vorschläge rc.". Wir entnehmen demselben zu unserer großen Be friedigung das Eingeständniß, daß Hunderttausende dem Gesammt- buchhandel in der jetzigen Verkehrs-Organisation verloren gehen, — und doch berühren die Berliner nur einen Punkt. Mit den Be schlüssen können wir uns nicht einverstanden erklären, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil auch sie keine Reformen in sich bergen. Man geht halt wie die Katze um den heißen Brei herum. Die Berliner Vorschläge über die Gestaltung der Leipziger Versamm lungen sind entweder ernstlich gemeint, — dann verstehen wir sie und ihre Urheber nicht, oder sie sind mit der bekannte» Ironie gestellt, — und dann werfen sie ein grelles Licht auf die Muthlosigkeit, mit der man aus Reformen überhaupt sieht. ck. L—r. MiScellcn. Ladenpreis und antiquarischer Preis! — Die Finna Mayer L Müller in Berlin bringt in ihrem neuesten antiqua rischen Katalog Nr. 29, welchen alle Bibliotheken und Philologen direct erhalten haben, das kaum vor acht Tagen erschienene Werk: „Kekuls, griechische Thonfiguren aus Tanagra. 1. Abthlg. pro compl. statt 180 M.. sür 140 M." Nach der Titel-Aufnahme zu schließen, beabsichtigt diese Firma, welche das vollständige Werk noch nicht ein mal zu besitzen scheint, sich durch diesen Schleuderpreis Aufträge zu
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