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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1877
- Sprache
- Deutsch
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Hk L98, 24. December. Nichtamtlicher Theil. 6101 sammeln, um aus Grund der günstigen Bezugsbedingungen den Partiepreis zu verdienen. Daß der gesummte Buchhandel durch ein derartiges Verfahren Noth leidet und an Ansehen verliert, liegt auf der Hand; dem Verleger kann es nicht lieb sein, seine noch ganz srische Waare zwischen antiquarischem Zeug zum herabge setzten Preis angezeigt zu finden; — der Sortimenter, welcher bei dem Verleger Baarbestellungen macht, sieht seinen Verdienst durch dergleichen Operationen schwer geschädigt;— der Bücherkäufer endlich wird sich immer mißtrauischer gegen solch große Unter nehmungen verhalten, die Bibliotheken, Käufer derartiger Werke in erster Linie, werden mehr und mehr zurückhaltend werden. Und dem Verleger muß es doch daraus ankommen, bei solch gewagten Unternehmungen gleich von vornherein einen namhaften Beitrag zu den Herstellungskosten durch die ersten Bestellungen zu erhalten! Die äußerst günstigen Bezugsbedingungen, baar und auf 8:1 Freiexemplar, wovon freilich nur ein verschwindend kleiner Theil des Buchhandels Gebrauch machen kann, haben der Schleudere! Thür und Thor geöffnet, und der gute Wille des Verlegers, dem Sortimenter einen entsprechenden Verdienst zuzuweisen, ist zu Nichte gemacht. Es möge hier die Bemerkung gestattet sein, daß bei all solchen Partiesätzen sofort die Schleuderei sich breit macht und daß es daher praktischer erscheint, billigeren Ladenpreis zu machen ohne Freiexemplare; dann haben die bekannten Berliner und Leipziger billigen modernen Antiquare keinen solchen Spielraum! Möchten doch sonst Mittel und Wege gefunden werden, um ein der artiges den gesummten Buchhandel schwer schädigendes Verfahren einzelner Wenigen ferner unmöglich zu machen! Marburg, K. December 1877. N. G. Elwert'sche Univ.-Buchh. Zur Naturgeschichte der Preisermäßigungen. — Herr Fr. Eng. Köhler in Gera offerirte vor kurzem mittelst eines autographirten der verehrt. Rcdaction des Börsenblattes vorgelegten Circulars einige in „geringer Anzahl" übernommene Verlagsreste der Hrn. Belhagen L Klasing zu billigen Baarpreisen mit der Be merkung:,,... und erfahren vertragsmäßig eine össentliche Preis ermäßigung von mir nicht!" — Nun enthält der soeben er schienene II. Theil des Forst- und Jagdkalendcrs sür das Deutsche Reich von Schneider u. Behm (Berlin, Springer) aus Seite 426/27 eine Anzeige des Hrn. Köhler folgenden Inhalts: „Seit Jahren schon bezieht ein nicht geringer Theil des forstl. Publicums seine litera rischen Bedürfnisse, und wie mir zahlreiche Briese sagen, zur Zu friedenheit von mir! lim einen kl. Beweis meiner billigen Preise zu geben, offerire folgende Werke in neuen tadellosen, selbstredend completcn Exemplaren." Es folgt hieraus eine zwei Seiten lange Liste von Werken zu herabgesetzten Preisen, unter welchen sich alle im oben erwähnten Circular angebotenen Werke zu den darin gestellten Nettobaarpreisen, zwei sogar 25 Pf. unter demselben, befinden. — Ob der bemerkte Vertrag und sein Bruch Wahrheit oder Dichtung, werden am besten die Hrn. Velhagen L Klasing beurtheilen können. Die Herren Sortimenter und Antiquare aber werden aus diesem Vorgang ersehen, wessen sic sich von der Firma Fr. Eng. Köhler's Berlagsbuchhdlg. in Gera, llntermhaus, zu versehen haben. — ä. Entgegnung. — In Anschluß an Vorstehendes erkläre ich hiermit, daß schon aus den — nicht einmal den besagten Nettopreis sür einen kleinen Kreis mit mir lebhafter verkehrender Handlungen — erreichenden Preisen klar und deutlich genug hervorgeht, daß jene Velhagen L Klasing'schen Artikel überhaupt gar nicht in jene Anzeige gehören und aus selbiger zu streichen einfach von mir übersehen worden. — Den Hergang der Sache hier groß und breit zu erörtern, finde ich überflüssig und halte eine einfache Ent schuldigung den Hrn. Velhagen L Klasing gegenüber für vollkommen ausreichend. Dem anonymen Einsender rufe ich zu: „Was ich denk' und ihn' u. s. w." Gera, llntermhaus, 20. December 1877. Fr. Engen Köhler. Dem Hrn. Einsender der Notiz „Auch eine Anzeige" in Nr. 292 d. Bl. zur gef. Nachricht, daß wir wirklich im Stande sind, den Roman „Homo snm" von Ebers ganz neu für 4 M. 80 Pf. zu liefern. Von der Wahrheit könnte sich der betreffende Herr durch Entnahme von Exemplaren leicht überzeugen. Im Uebrigen empfehlen wir dem Herrn das Studium der Kataloge von Spaeth, Gsellius und anderen Berliner sowie Leipziger Firmen. Durch seine Notiz im Börsenblatt hat er vermnthlich nur bezweckt, sür uns Reclame zu machen. Wie in vielen Fällen, so empfiehlt sich auch hier die Mahnung, vor der eigenen Thüre zu kehren, d. h. für den Absatz nach Kräften zu wirken, bei Zeiten zu zahlen und andere Leute ungeschoren zu lassen. Wir unserseits werden uns weder durch ähnliche Stoßseufzer noch durch Anfeindungen oder Lusthiebe be stimmen lassen, etwas anderes zu thun, als das, was wir sür gut befinden. Lipsius L Tischer in Kiel. In Nr. 292 d. Bl. beklagt sich Hr. LIr., daß er kein Mittel wisse, sich unverlangte Novasendungen vom Halse zu halten. Schreiber ds. kann ihm ein solches aus langjähriger Praxis unter obiger Devise empfehlen: Schickt eine Handlung nach wiederholt, weder pro noch contra notirt remittirten unverlangten Sendungen, und macht dieselbe, nachdem ihr angedroht wurde, im erneuten Falle die entstandenen Spesen anzurechnen, dennoch wiederum eine solche Sendung, so geht dieselbe einfach unter Nachnahme aller Spesen via Leipzig zurück und verabfolgt der Herr Commis- sionär dieselbe nur gegen Zahlung, llrobatum est. X. Bibliographisches Curiosum. — Anstatt: „Anne Liese fürs Englische bearbeitet von Morris" schreibt Jemand: „Moritz, Analyse zum Englischlernen"! Aus dem Reichs-Post- und Telegraphenwcsen. — Das kaiserl. General-Postamt hat unterm 13. November nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Schon bisher ist es gestattet, wissenschaft lichen und technischen Zeitschriften bei der Versendung unter Band kleine Stoss- oder Zeugmuster beizufügen, insofern die Muster lediglich als unentbehrliche Beigaben zur Erläuterung des Textes dienen. Diese Einrichtung soll — jedoch lediglich versuchs weise und unter Vorbehalt des Widerrists — dahin ausgedehnt werden, daß von jetzt ab auch Kataloge und Preislisten, denen Muster der gedachten Art beigefügt sind, zur Beförderung gegen das Porto von Drucksachen im inländischen Verkehre zugclassen werden. Bedingung ist, daß die den Katalogen und Preislisten beigesügtcn Muster aus kleinen dünnen Stoff- oder Zeugabschnitten bestehen und die Stärke des zur betreffenden Drucksache verwendeten Pcpie- res nicht erheblich überschreiten, ferner, daß dieselben nicht die Eigenschaft einer eigentlichen Waarenprobe haben, und daß die Sendungen ihrer sonstigen Beschaffenheit nach zur Beförderung mit der Briefpost überhaupt geeignet sind, lieber die endgültige Bei behaltung dieser Einrichtung wird indeß erst der nächste allge meine Postcongreß zu entscheiden haben, welcher im Mai 1878 er öffnet wird. Je nach dem Ausfall dieser Entscheidung wird dann die obige Einrichtung entweder beibehalten werden können, oder aber geändert, selbst wieder abgeschafst werden müssen, worauf die bethciligtcn Handels- und Gewerbetreibenden schon jetzt aufmerk sam gemacht werden."
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