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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1936
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- Deutsch
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Nummer 143, 23. Juni 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel reich war, aber vom obersten Gerichtshof unter Bezugnahme auf den Sherman Anti-Trnst Act zugunsten der Firma Macy L Co. ent schieden wurde und der Firma 140 000 Dollar Schadenersatz einbrachlc. Nach diesem Mißerfolg löste sich die Verleger-Vereinigung im Jahre 1914 ans und wurde erst 1920 wieder ins Leben gerufen. Aber trotz der Prozesse und der schwankenden Haltung seiner Mitglieder hat sich die American LoolcscUers' Association gehalten und ihr Ziel verfolgt. Im Jahre 1913 wurden in New Dort und Philadelphia Buch händler-Schulen errichtet. In den Jahren 1915—1920 beschäftigte man sich auf den Versammlungen mit Werbefragen und Preiskontrollen. 1916 wurde die Versammlung zum ersten Male außerhalb New Dorks in Chicago abgehalten. 1919 wurde die erste Kinder-Buch- woche eingerichtet, 1925 die Austanschstclle errichtet, im Jahre 1927 folgte das Warenhaus (s. weiter unten. D. Schrift!.). In den Jahren 1928—1030 beschäftigte man sich viel mit den Buchklubs. Im Jahre 1931, auf der Versammlung in Philadelphia, wurde ein gemeinsamer Ausschuß der Buchhändler und Verleger eingesetzt und die Cappcr- Kclly Wicderverkäufer-Ordnung angenommen. Im Jahre 1934 herrschte große Freude über den Code der NNA, der aber schon 1935 wieder abgeschafft wurde. Ein anderer Aufsatz in Uudliskers' ist der genossen schaftlichen Tätigkeit der American Uooksellers' Association ge widmet. Wenige Handelsvereine Amerikas bieten ihren Mitgliedern so uneigennützige Dienste als die American Looksellers' Association. Die wichtigste Einrichtung ist die Austauschstelle in New Dort. Hier werden kleinere Sendungen der New Dorker Verleger für die aus wärtigen Buchhändler gesammelt und in einer Sendung befördert, wodurch erhebliche Frachtspesen gespart werden. Das Vereins-Waren haus ist eine andere nützliche Einrichtung; es besorgt die Ausliefe rung für achtundzwanzig Verlagsfirmen. Die American kookscllers' Association unterhält auch eine Auskunftsstelle zur Erledigung von Fragen mancherlei Art. Bestellungen an die Verleger können in einem Umschlag durch Luftpost an die American LoolcseUors' Association gesandt werden, die für Weitcrleitung sorgt. Sie ist auch bereit, für ihre Mitglieder Vertreterdienste zu leisten, Beträge einzuziehen, seltene Bücher Zu suchen und andere Dienste zu leisten. In den Monats berichten erhalten alle Mitglieder Aufschluß über die Vorgänge. Im letzten Jahre hat der Umsatz des Warenhauses um 103°/o zugenommen, der Verkehr der Anstauschstelle ist um 53"/„ gestiegen. Die 36. Versammlung der American LoolcscUers' Association fand am 10. und 11. Mai in New Jork im Hotel Pennsylvania statt. Zwölf Besprechungen im kleinen Kreise, eine Neuerung, beschäftigten sich mit verschiedenen Fragen des Einkaufs, des Verkaufs, dem Problem des Anchbuchhändlers usw. Senator I. H. Livingston er läuterte seinen Gesetzentwurf, den er im Senat von New Aork cinge- bracht hat, und der sich mit der Aufrechterhaltnng des Ladenpreises befaßt. Auf dem Festmahl sprach Sinclair Lewis über »Die Feinde des Buches«, den Rundfunk usw. Der abtretende Vorsteher, E. S. McCawley, gab Aufschluß über Rechtsfragen mit besonderer Berück sichtigung des Streites »Donbleday-Macy«, der wegen Einhaltung des vom Verlag festgesetzten Preises schwebt. Auch die Frage der Schlager sdest-soUers) wurde ausgerollt; eine längere Anssprache ergab Mei nungsverschiedenheiten. Während Miß Dodd und Lewis B. Traver gegen die Listen der best-sollers sprachen, wurden von Sortimentern die Vorteile der Listen hervorgehoben. Ein Antrag über gemeinsame Schritte mit dem Verleger-Verein betreffs der »k'cId-Oarvkorcl ^ct« und andere gesetzliche Maßnahmen zum Schutz des Ladenpreises wurde angenommen. Als neuer Vorsteher wurde Lewis B. Traver gewählt. Die Oxkorcl Oniversit^ Press In der Londoner Ortsgruppe des englischen Buchhändler-Vereins hielt N. C. Land einen Vortrag über die Geschichte der Oxkorcl Oni- versitzc Uress, in dem er bemerkte, daß cs zwar vielerlei Schriften über die Geschichte der Oxkorcl Oniversitzc ?ress gäbe, diese aber teil weise unrichtig seien. Der große Aufschwung im 19. Jahrhundert hat die Frühgeschichte der Presse verdunkelt. Leider fehlen über die Vorgänge bis 1505 die Register der Universität. Der erste Oxforder Druck ist datiert vom Jahre 1468 (man nimmt an, daß es 1478 lauten soll), aber bis 1585 wurde nur wenig und mit Unterbrechung ge druckt. 1585 unter dem Kanzler Robert Dudley, Earl of Leicester, wurde der Buchhändler I. Barnes als Drucker bestellt und erhielt von der Universität ein Darlehen von L 100.—. Er hat bis 1617 eine Reihe von Büchern gedruckt, darunter 1586 Chrysostomos, Ho- m liae VI (das erste in Oxford mit griechischen Typen gedruckte Buch), ferner 1509 das bekannte Philobiblon des Richard de Bnry. Der erste große Fördere? der Presse war Erzbischof Land, der 1632 und 1636 wertvolle königliche Privilegien (für den Druck von Kalendern, Grammatiken und Bibeln) der Universität verschaffte. Während des Bürgerkrieges und als Karl I. in Oxford Hof hielt, erschienen zahl reiche politische Flugschriften. Der zweite große Förderer war Or. John Fell. Unter ihm wurde 1669 das Sheldonian-Thcater als Druckerei eingerichtet, die ersten Typen in Oxford hergestellt und die Papiermühle in Wolvercote bei Oxford errichtet. In den Jahren 1702—04 erschien die »Uistor^ ok tlis Orsat Uodellion« des Earl of Clarendon; die Universität erhielt dafür das dauernde Privileg, und der erhebliche Gewinn aus diesem Werk wurde zu einem neuen Heim für die Presse verwandt, das den Namen »Clarendon ?rintin§ llouse« erhielt. Im 18. Jahrhundert trat ein Stillstand oder Rück schritt in der Produktion ein, bis einer der Beauftragten, Sir William Blackstone, ein geharnischtes Pamphlet über die Zustände der Druckerei veröffentlichte. 1830 wurden neue Gebäude für die Presse in der Walton Street errichtet, wo sie auch heute noch sich befindet und durch Anbauten mehrmals vergrößert wurde. Noch immer übt die Uni- versitätsbchörde durch ihre Delegierten die Kontrolle aus. Sie be stellt als Geschäftsführer einen Sekretüt, einen Drucker und einen Verleger. Die Oxkorcl Ouiversit^ kress — sagte der Vortragende — spiele >im englischen Kulturleben eine besondere Nolle, auf die das englische Volk stolz sein könne. Denn es sei nicht ein Verlagsunter nehmen, das Bücher veröffentliche, um möglichst großen Gewinn her auszuschlagen, sondern es unterstütze die Wissenschaft, indem es bei manchen Werken auf jeden Gewinn verzichte und auch noch zusätzliche Kosten auf sich nehme. Versandlisten »Jedesmal, wenn ich meine Morgenpost durchgehe, fällt mir ein kluger Rat ein, den mir vor vielen Jahren ein alter Berufsgenosse gegeben hat: ,Die Zeit, die man auf die Nachprüfung seiner Versand listen verwendet, ist mehr wert, als die, die man für eine noch so schön abgesaßte Anzeige aufwendet'. Ich wünschte, einige meiner Ver- legerfrennde würden diese Worte gedruckt an einer auffälligen Stelle ihrer Versandabteilung anbringen lassen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein Verleger mir sein Anzeigenmaterial zweimal zu schickt. Und das komischste bei der Sache ist, daß in der Regel beide Sendungen falsch adressiert sind. Im Verlauf eines Jahres müssen auf diese Weise große Summen von Porto vergeudet werden, nicht zu reden von dem schlechten Eindruck, den falsch adressierte Sendun gen auf den Empfänger machen. Ich habe mich oft gewundert, warum diese höchst wichtige Seite des Handels so lässig gehandhabt wird. — Ein englischer Buchhändler in »1üo lZoolrseller«. Typographische Gesellschaft zu Leipzig Am Mittwoch, dem 24. Juni spricht um 20 Uhr im Sitzungs zimmer im Bnchgewerbehaus Herr E. Nauschenbach, Leipzig, über »Die K l e i n b i l d p h o t o g r a p h i e i in D i e n st e des Druck- gewerbcs«. In hundert Lichtbildern wird er mit gewagten Ver kürzungen, Perspektiven und Bildausschnitten der modernen Photo graphie bekannt machen und die Variationsfähigkeit, Schönheit und Werbekraft der modernen Photographie zum Gegenstand seiner Be trachtungen machen. Gäste sind willkommen. Eintritt frei. Aus Ungarns Druckerei- und Verlagswesen Der in meinem Bericht über »die Ungarnrcise der deutschen Zeitschriftenverleger« (Börsenblatt Nr. 129 vom 6. Juni) erwähnte Artikel von Ulrich Hecke! über Ungarns Druckgewerbe ist inzwischen in »Klimschs Druckerei-Anzeiger« (Jg. 63, 1936, 24. S. 662—668) mit einer Reihe von Abbildungen guter Plakatdrucke erschienen. Nach träglich erhielt ich auch von der »Stadium Verlags- und Druckerei A.G. und der Pallas-Druckerei A.G. in Budapest« noch einige Mitteilungen über den Betrieb dieses Doppelunternehmens, von denen einiges erwähnt werden möge, da es sich um den heute größten ungarischen graphischen Betrieb handelt, der etwa 1000 Arbeiter und 200 Beamte und Schriftleiter beschäftigt. Der Verlag gibt im wesentlichen alle christlich-nationalen Zeitungen nnd Zeitschriften des Landes heraus: die Morgenblättcr »^uAActlenseA«, »Luäapesti Ilirlap«, »Oj IVIaZy- ars䧫, die Sporlblätter: »llemreti 8port«, »8portlrirlap« und außer dem etwa 60 Fachzeitschriften, mehrere wöchentlich erscheinende Ro mane nnd andere Bücher. Der Verlag besitzt auch eine Ticfdrnck- abteilung für künstlerische Plakate. Das Blatt »kViAgotlonscA« er scheint in eigener Verwaltung und erreichte in kurzen drei Jahren eine Abonnentenzahl von 180 000. Die Druckereien bewältigen täglich etwa 400 000 Exemplare der Morgenblätter, »auf prachtvollen deut schen Rotationsmaschinen, den modernsten in ganz Europa«. Mit dem Betrieb verbunden ist ein modernes Reisebüro, das im Sommer etwa 800 Teilnehmer zu den Olympischen Spielen nach Berlin führen wird. Das ist in dem kleinen Ungarn ein sehr großer Werbeerfolg, auf den das Reisebüro stolz sein kann. Or. Hans P r a e s e n t.
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