Erscheint tm furche-Verlag Berlin Ln!>e Gklsber rrscheint von Georg Michaelis, dem Ranzler des Jahres 1Y17, im ersten Zehniauj Für Staat und Volk Eine Lebensgeschichte von Georg Michaelis Geleitwort. Rindbeit (geb. 8. 9 1857 in Haynan). Die Familie Michaelis. Die mütterliche Familie. Schülerzeit 1865—1876. Siu'üenjabre 1876 1879 Die erste Beamtenzeit 1879 "^885- Als scbullebrrr in Japan 1885 - 1890. Im eigenen Henn. Rheinland 1891— 1895 Westfalen 189z— 1900. Schlesien 1900 — 1909. Im Finanzministerium 1909-1915 Als Ernäbrungskommifsar im Rnege 1915 -1917. Rnchskanzlerzeit 1917 Der Raiser. Pommern 1918—1919 Saarow in der Mark Mit einem Bildnis des Verfassers. Umfang 460 Großoktavseiten. Einband von 8. S. Ebmcke In Halbleinen 48 Mark ^^eligion und Politik: weite Strecken der Weltgeschichte sind beherrscht von der Unversöhnlichkeir dieser Gegen- säge, wo »mmcr die Religion mir dem Anspruch aufrrat, zur Regelung der irdischen Machtvcrhälrnisse befugt zu sein, verlor sic zuleyr ihren Ginn und sich selbst, und wo immer eine Politik zu dem Mittel griff, die Religion in den Dienst ihrer Zwecke zu stellen, konnte es nur geschehen, wenn der innerste Kern der Religion zuleyr nicht unangetastet blieb. Religion und Politik: es ist ein Zwiespalt da, den keine philosophische und theologische Begrissskunst hinwcgdeuren kann. Alle großen politischen Führer haben ihn in den höchsten Augen blickcn^ihrer Erkennrnisarbeit gefühlt und im Bewußtsein dieses Zwiespalts gehandelt; und alle riefen religiösen Geister haben, wenn ihnen dieser Zwiespalt aufgmg, sich nur immer mehr auf, das Letzte und Elementarste der Religion besonnen. — Vor unscrn Augen entrollt sich nun eine Lcbcnsgcfchichte, in der dieser uralte Zwiespalt wieder einmal zum Ausrrag gekommen ist Georg Michaelis kommt aus einer alten Bcamtenfamilie mit lebendig religiösen Traditionen. In seiner ungewöhnlichen Laufbahn har es nicht an Konflikten gefehlt, die den Gegensatz zwischen den" Konsequenzen eines religiösen Denkens und Handelns und den gepflegten Formen einer politischen Gesellschaft fühlbar machten. Trotzdem wurde er in die höchsten Staatsämrcr berufen. Aber gerade hier kam die ungeahnte Steigerung der Konflikte. Das reliniösc Gewissen sah sich vor Hauptentscheidungen gestellt, und es kam zu dem Ende der Kanzlerschaft nach hunderrrägigcr Amtsführung. Heute leitet Michaelis nun im Ein klang mit seiner inneren Bestimmung in Saarow am Scharmüyelsce das große deutsche sozialstudenrische Hilfs werk. Seine Aufzeichnungen flnd ein geschichrliches Dokument zu der Frage „Religion und PolitikSie möchten nicht als Kriegscrinncrungsbuch ausgenommen werden sondern als eine in den Weltteilen sich abspielende, aus vielen farbigen Einzelheiten bestehende, doch unrer großen Gesichtspunkten sich bewegende Lebensgeschichre.