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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1936
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- Deutsch
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in dem bisherigen Umfang zur Nutzung des Werkes berechtigt bleibt, daß also derjenige, der ein ausschließliches Recht hatte, auch weiterhin in diesem Umfang ausschließlich zur Nutzung des Werkes berechtigt ist. Mit Recht weist Dieß in seiner oben ange führten Widerlegung der Kühnemannschen Ansicht darauf hin, daß man wenigstens seit dem Entwurf der Reichsregierung zu einem deutschen Urheberrechtsgesetz vom Jahre 1932 den Begriff Werk- Nutzungsrecht als feststehend ansehen kann und daß auch deshalb bei der Wahl der Worte »Nutzung des Werkes», die im Gesetz ge troffen worden ist, mehr an Werk-Nutzungsrecht als an eine einfache Lizenz gedacht worden ist. Ich komme mithin in Übereinstimmung mit Hoffmann, Dieß, Rudolf und Elster zu dem Ergebnis, daß der bisherige Rechtsinhaber eines ausschließlichen Rechts auch weiterhin gegen Zahlung einer angemessenen Lizenz zur ausschließlichen Nutzung des Werkes im bisherigen Umfang berechtigt bleibt. Filme, auf die der Buchhändler achten muß Bon zwei Gesichtspunkten aus kann der Buchhändler den Film betrachten. Einmal wird er sich überlegen, daß der Filmbesuch zu weilen von der Lektüre eines Buches abhalten könnte, und aus die sem Grunde fein Vorhandensein als nicht besonders erfreulich emp finden. Anderseits aber zieht er in Betracht, daß von einer Anzahl Filme die Anregung kommt, ein Buch zu lesen und zu kaufen, und von dieser Seite aus steht der Buchhändler natürlich in einem freund schaftlichen Verhältnis mit dem Film. Welches der beiden Gefühle das stärkere ist, hängt in hohem Maße davon ab, wie sich der Sor timenter selbst verhält, wie er seine Kunden beratet und wie er sich die buchfreundliche Wirkung des Films zunutze zu machen versteht. Am engsten ist die Bindung zwischen Buch und Film dort, wo ein literarisches Werk im Film wiedergegeben wurde, und der Buch händler wird diesen Literaturverfilmungen daher seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Und sie stellen auch einen nicht unerheblichen Teil des deutschen Filmschaffens dar. In den letzten Jahren war es mehr als die Hälfte aller Filme, deren Ursprung aus ein Literaturwerk zurückging. Noch zu Anfang dieses Jahres schien es, als ob der Anteil der Literatur am Film immer weiter steigen würde, aber die jetzt vorliegenden Angebote der Filmverleiher für die Spielzeit 1938/37 lassen erkennen, daß mit einem gewifsen Rückgang der Literaturverfilmungen gerechnet werden kann. Das ist im Inter esse der Entwicklung einer eigengesetzlichen Filmkunst lebhaft zu be grüßen — anderseits ist die Zahl der Filme, die nach Literatur ent stehen, noch groß genug, um dem Buchhändler reiche Möglichkeiten für eine Werbung auf dieser Grundlage zu lassen. Diese Werbung, die von der weiten Verbreitung und Beliebtheit des Films ausgeht, ist an dieser Stelle immer wieder empfohlen und in ihren Grundzügen vorgezeichnet worden, ohne daß sie bisher im ganzen schon überall richtig ausgcnützt worden wäre. Die Zahl der Kinobesucher ist ständig im Steigen — also wächst auch die Zahl der Menschen, an die sich eine solche Werbung richtet. Sie besteht, in wenigen Sätzen gesagt, darin, daß der Buchhändler erst einmal deut lich aus alle die Filme hinweist, die nach Literatur gedreht sind, und die entsprechenden Werke ausstellt oder zum mindesten bereit hält. Durch die Auslage von Filmphotos, Drehbuchseiten und einzelnen Seiten des Romans regt der Buchhändler zum Vergleich von Film und Buch an und erweckt dadurch das Interesse, nun auch das Buch zu lesen. Wenn der Buchhändler versteht, an einem Beispiel oder in wenigen Sätzen die Besonderheit des Buchs gegenüber dem Film, den er dann natürlich gesehen haben muß, hervorzuhcben, wird er den Erfolg bald merken. Und auch die von Zeit zu Zeit erfolgende Aus richtung eines ganzen Schaufensters auf das Thema Buch und Film — wobei dann auch Werke über das Filmwesen selbst gezeigt werden könnten — ist zu empfehlen. Freilich ist es in allen diesen Fällen nötig, die Ausgestaltung des Schaufensters nicht von heute auf morgen zu beschließen, sondern sie auf längere Zeit hinaus planmäßig vorzubereiten. Denn die Be schaffung des Werbematcrials von den Filmfirmen oder vom Pressc- archiv der Reichsfilmkammcr Gier sind vor allem Bilder aus älteren Filmen leihweise zu erhalten, die bei einem Vergleich einer früheren mit einer heutigen Literaturverfilmung — man denke an »Die Hei lige und ihr Narr« und »Der Kurier des Zaren« — gut und erfolg reich verwendet werden können) dauert natürlich einige Zeit, und auch die Auswahl des Wesentlichen sollte sorgfältig geschehen. Ebenso müßte sich der Buchhändler in diesem Fall auch mit dem Buchverlag in Verbindung setzen, der vielleicht von sich aus schon eine besondere Werbung vorbereitet hat, zum mindesten aber doch irgendwelche Unterlagen liefern kann. Bor allem mutz sich der Buchhändler unter richten, welche Filme in der nächsten Zeit zur Aufführung kommen oder in dem in seinem Bezirk befindlichen Kino laufen werden. Um die umfassende Vorbereitung einer solchen Buchwcrbung aus Grund des Films, die in diesem Winter endlich voll einsetzen sollte, zu unter stützen, seien hier die literarischen Werke mit den Verleihfirmcn und ihrer Anschrist genannt, die in dieser Spielzeit als Film erscheinen. Mit dieser Unterlage lassen sich dann alle Werbungsmaßnahmen auf große Sicht vorbereitcn. Die Berleihsirmcn, die mit Filmen herauskommen, sind: Ufa, Berlin SW 19, Kransenstraße 38/39 Syndikat, Berlin SW 98, Hedemannstraße LI Tobis Nota, Berlin W 8, Manerstraße 83/84 Tobis Europa, Berlin SW 68, Friedrichstrabe LV7 Bayerische Filmgesellschaft, Berlin SW 68, Kriedrlchstraßc 216 Terra, Berlin SW 68, Kochstraßc 73 Märkischc-Panorama-Schncidcr, Berlin SW 68, Zimmcrstrabc 79/86. Nur ausländische Filme, die freilich auch oft auf Literatur zurückgehen, bringen: Mctro-Goldwyn-Mayer, Berlin SW 68, Kriedrichstraße LLS Paramount, Berlin SW 68, Friedrichstrabe 56/81 Deutsche Fox, Berlin SW 68, Friedrichstraße 2Z5. Zuerst seien die Romane genannt, die verfilmt werden, wobei der in Klammern hinzugefügte Titel der des Films ist, wo dieser vom Literaturwerk abweicht: Fred Andreas: Das schöne Fräulein Schragg, Ufa — Liebe kann lügen, Syndikat — Die gelbe Flagge, Märkische Marianne von Angern: Tie ganz großen Torheiten, Europa Nudolf Hans Bartsch: Hanncle und ihre Liebhaber, Bayerische Harald Baumgarten: Glückliche Reise, Herr Korff IMillionen-Erb- schaft), Terra Horst Bicrnath: Die Leute mit de», Sonnenstich, Europa Gras Bosii Fedrigotti: Standschütze Brugglcr, Ufa Alexander Castell: Begegnung mit einem bösen Tier kTapfere Jenny), Rota Dostojewski: Der Spieler, Rota Conan Doyle: Der Hund von Baskervillc, Bayerische Theodor Fontane: Essi Briest (Ein Frauenherz), Europa Pierre Frondaic: Port Arthur, Europa Ludwig Kanghoser: Ter Jager von Fall, Ufa Horst Wolfram Geißler: Und Du mein Schatz fährst mit, Ufa Rudolf Greinz: Gordian der Tyrann, Syndikat Knut Hamsun: Pan. Syndikat Thea von Sarbon: Ter Tiger von Eschnapur, Europa Das indische Grabmal, Europa Katrin Holland: Man spricht über Jacqueline, Syndikat Alfred Heller: Wirbel ui» Renate, Syndikat Paul Keller: Waldwinter, »sa Walter von Molo: Fridericns, Syndikat V. Neubauer: Sextanerin /Arme kleine Inge), Märkische Puschkin: Tamara, Europa Alexandra Rachmanova: Tic Fabrik des neuen Menschen, Europa Fritz Reuter: Ut Mine Stronitid fDnkel Bräsig), Rota Charlie Noellinghoff: Weiße Sklaven, Europa Heinrich Spocrl: Wenn wir alle Engel wären, Europa — Der Maulkorb, Syndikat ? Ua kemins 6« .Inlivkk (Die Geliebte von Paris), Europa Nur drei Novellen erscheinen ini Film: Brian Marlow und Thyra Samtcr Winslow: Lady Beware (Glücks kinder), Ufa R. C. Muschler: ll'Inconnns cko la Lvinv Tolstoi: Kreutzersonate, Ufa 739
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