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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1936
- Strukturtyp
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- Band
- 1936-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1936
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- Deutsch
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Nummer W/2SS, 2«. D-,-mS-r IMS Börsenblatt für bcn Deutschen Buchhandel Die Schwierigkeiten werden aber zweifellos größer, wenn auch Zeitschriftenaufsätze genau so wie Zeitungsartikel behandelt werden sollen und hierbei die weitere Frage austaucht, wie weit der Begriff »Zeitschrift« mit dem Begriff »Presse« gleich gesetzt werden kann. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, daß z. B. wissenschaftliche Zeitschriften — aber auch manche andere — ihrem Wesen nach nicht dem einer Sondergesetzgebung offenen Gebiet der Presse zugchören, obwohl sie »Zeitschriften« ge nannt werden, und es gibt gewiß auch dort eine Behandlung ganz aktueller Fragen, da gerade die Behandlung aktueller Fragen in schncllebigcn Zeiten besonders gern zum Inhalt auch »schwerer« Zeitschriften gemacht wird. Der Begriff der »Tageswichtigkeit« wird also sehr schwer zu umgrenzen sein. Für die Erkenntnis des »eigentlich Journalistischen« ist aus diesen Darlegungen der Begründung des Entwurfs auch für die Auslegung des geltenden Gesetzes manches zu entnehmen. Es muß jedenfalls, soll es nicht zu einer uferlosen, mißbräuchlichen, die Autoren und die Originalverlcger, die sich ihre Originalbeiträge etwas kosten lassen, empfindlich schädigenden Nachdrucksseuche kommen, an die vernünftige Auslegung appelliert werden. Diese ist aber zweifellos in höchstem Maße von der allgemeinen Auf fassung des Verhältnisses von Gemeinschaftsnutzen und Einzel interesse abhängig. Dabei gilt es aber jedenfalls, den Gemein schaftsnutzen nicht so aufzufassen, daß er nur als Deckmantel für das einseitige individualistische Interesse einiger Gewerbekreise oder eben des Nachdruckers dient. Das Interesse der Autoren und der Originalverleger liegt hier auf gleicher Linie. Gewiß ist die Erweiterung des Begriffs des Aktuellen — jedenfalls für unsere deutschen Anschauungen — eine Folge aus der lebendigen Problemgestaltung der Zeit. Es ist also ein ganz allgemeines und großes Problem gewor den, wie weit schöpferische Geisteswerke, sofern sie sich wegen ihrer Aktualität der Presse als Verö ffentl i ch ungsorgan bedienen, dadurch ihres urheberrechtlichen Privilegiums der Ausschließlichkeit entkleidet werden sollen! Will der Einzelne einer möglichen zu weiten Auslegung Vor beugen, so wird er bei allen nicht eigentlich redaktionell, sondern mit Verfassernamcn veröffentlichten Artikeln das Nachdrucksverbot ausdrücklich beifügen, damit nicht die für den Schriftsteller schäd lichen Zustände des 1870er Gesetzes sich erneuern. Mag auch die Heraushebung der »Ausarbeitungen wissenschaftlichen, technischen oder unterhaltenden Inhalts« (nach dem jetzt geltenden Gesetz) keine ganz klare Begriffsbestimmung sein, es hatte sich doch ziem lich einwandfrei eingespielt, was als journalistisch-öffentliche und was als persönlich-schöpferische Arbeit gewertet sein wollte. (Vgl. auch Reichsgericht in RGSt. 47, 283 über den Unterschied zwi schen »Ausarbeitungen unterhaltenden Inhalts« und »vermischten Nachrichten tatsächlichen Inhalts und Tagesneuigkeiten«, wobei es für elftere auf den selbständigen Gedankcninhalt und nicht bloß auf die gestaltende Form ankommt.) Diese Frage beantworten wollen heißt kulturpolitisch Stel lung nehmen und muß schließlich der entscheidenden gesetzgeberi schen Stelle jedes Landes überlassen werden, die dann freilich den Artikel 9 Bll. berücksichtigen muß. Es wird aber gewiß nirgends die Absicht sein, mit einer Regelung dieser Sonderfrage die Front des Urheberrechtes von hier aus aufzurollen, d. h. das Urheber recht im Keime zu vernichten. Der Streitfragen sind auch im ein zelnen viele, aber sie lösen sich leichter, wenn die Grundrichtung klargestellt ist. Diese ist aber auch schon für die Auslegung und Handhabung des geltenden Gesetzes, also des Z 18 LUG., von großer Bedeutung. Ob man ein gutes Ziel erreichen kann, indem man die von der Schristleitung ausgehenden oder nicht mit Namen gezeichneten Artikel — als vermutlich aktuell — als gemeinfrei, die mit Autor namen gezeichneten im Zweifel als geschützt ansieht, bleibe dahin gestellt. Eines der Merkmale könnte dies vielleicht sein. Über dies ist die weitgehende Freigabe desZitats schon eine Hilfe für gemeinnützige Abdrucksreiheit, während ein wörtlicher Abdruck des ganzen Aufsatzes zumeist gar nicht nötig ist, um die fremden Gedanken zu referieren, weiterzuspinnen oder zu widerlegen! Jedenfalls muß es auf die höheren Gesichtspunkte des Ausgleichs zwischen Verkehrsbedürfnis und schöpferischem Eigenrecht an kommen, wobei weder engherziger Individualismus noch falsch tönende Berufung auf angebliches Allgemeininteresse den Aus schlag geben darf. Von hier aus ergeben sich dann für die künftige Rechts gestaltung Lehren über die Frage der Einbeziehung der Zeit schriften und namentlich des Rundfunks, was nach dem geltenden § 18 nicht akut ist, aber cks IsZo koionäa sehr sorgsam überlegt sein will. Wenn die Schaufenster sich beschlagen . . . Die Ursachen für das Schwitzen und Gefrieren der Schaufenster scheibe sind nicht überall die gleichen. Gewöhnlich entsteht das Beschlagen der Fenster durch den Tempe raturunterschied von und hinter der Scheibe, der es mit sich bringt, das; sich die Feuchtigkeit an der kalten Scheibe ablagert und dieser Niederschlag bei großer Kälte auch noch gefriert. Daneben können aber auch feuchte Wände, Undichtigkeiten des Schaufensters, staubverstopfte Venlilationslöcher, warme Ausdünstungen eines Kellerfensters vor dem Schaufenster, ja, sogar das Oeffnen der Ladentür oder des Schau fensterkastens Niederschläge bewirken. Wo die übbichen Mittel also nicht helfen, sollte man auch nach solchen Nedenursachen forschen. Von größtem Einfluß ist natürlich der technische Aufbau des Schaufensters. Es ist schon ein großer Unterschied, ob der Schau fensterraum gegen den Laden zu dicht abgeschlossen öder offen ist. Fm ersten Fall genügt die gewöhnliche Lllftungsanlage, die einen Tempe raturausgleich durch Abkühlung der Innen! u ft auf Außen temperatur zum Ziel hat. Die Luft wird durch die Luftlöcher unter halb des Fensters eingesogen und zieht als Warmluft durch die oberen Löcher wieder hinaus. Diese Anlage hat aber den Nachteil, daß sich das Fenster sofort beschlägt, wenn die Abschlußwand vorübergehend geöffnet mird. Ist der Schaufensterraum gegen den Laden nicht abgeschlossen, dann kann man natürlich nicht den ganzen Laden auf Außentemperatur bringen. Man verfährt dann umgekehrt und erwärmt die ein strömende Luft über Jnnentemperatur, wodurch die Feuchtigkeit der Jnnenluft vor der Scheibe aufgesaugt wird. Gasheizrohre, wie man sie hie und da noch sieht, sind nicht das Geeignete. Sie sind nicht ungefährlich, erwärmen ungleichmäßig und müssen ständig beaufsich tigt werden, denn der Druck in den Rohren nimmt oft zu und die dadurch vergrößerten Flammen können die Scheibe sprengen. Man sollte also nach Möglichkeit elektrische Heiz röhren, dicht an den Luftlöchern, anbringen. Der Stromver brauch ist gering, weil ja Glicht ununterbrochen geheizt zu werden braucht. Auch Dampfheizungsrohre kommen in Frage. Bei zuver lässiger Montage wird durch sie auf jeden Fall das Beschlagen der Scheiben vermieden, aber die Schaufensterheizung müßte wohl als gesonderte Anlage vorgesehen werden wegen der Übergangszeiten, in denen zwar eine Erwärmung der Fenster, nicht aber des Ladens erwünscht ist. Fe glatter derLuftein - und austrittvor sich gehen kann^ desto eher wird man zu einem guten Resultat kommen, desto mehr Staub wird aber auch durch die Löcher einziehen. Wenn das übliche feine Drahtnetz hinter den Luftlöchern hier nicht genügt, dann kann man die Staubzufuhr dadurch abbremsen, daß man die Luftlöcher nicht glatt durchgehen läßt, sondern etwas nach oben, unten oder seitlich abwinkelt, wodurch sich der Zug sogar verstärkt, der meiste Staub sich aber in dem Winkel fängt und ablagert. Ist ein um fangreicherer Luftgang unter dem Fenster vorhanden, also z. B. bei allen den Fenstern, bei denen die Luft durch Schlitze unterhalb des Schaufensterbodens und dann durch Löcher i m Schaufenster boden in den Schaufensterraum eintritt, so sollte man zwischen die Ein- und Austrittsöffnungen einen Filter aus Baumwoll- flanell als Staubfänger einlegen. Diesen günstigen Zustand kann man einfach und billig dadurch schaffen, daß man über dem alten Schaufensterboden, auf 5 bis 6 Zentimeter hohen Balken lagernd, einen zweiten Boden einrichtet, der vorne gerade über den Luftlöchern an die Scheibe anstößt. Dann kann man auch hier zwischen den Außenschlitzen und den Bodenlöchern einen solchen Staubfilter einlegen. So oder so wird sich viel Staub in den Luft kanälen ansammeln, und da auch die beste Anlage nichts nützt^ 1117
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