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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1936
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- Deutsch
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dichte, Chöre und Lieder, den Anfang eines noch nicht vollendeten größeren Werkes und Erzählungen. Vom ersten Augenblick bestand hier das Gefühl des Znsammengchörens, des Sichverstehens, weil schließlich unsere Arbeit die gleichen Quellen hat. Es ist gut, einmal die Menschen selbst kennenzulernen, deren Bücher man liest und an den Kunden weitergibt. Man kann nicht immer arbeiten, d. h. wenn man unter Arbeiten nur das Zusammensitzen, Reden, Denken, Aufschreiben versteht. Des halb gehörte der dritte Tag unserer Woche dem »Ausrnhen«! So hatten sich nämlich etliche Teilnehmer das gedacht, als sie hörten, daß am Mittwoch »nichts getan« würde, daß an diesem Tag eine Wanderung sein sollte. Die Wanderung war zwar erst für den Donnerstag geplant, aber ein Berliner Referent ließ es sich nicht nehmen, statt am Mittwoch zu seinen Borträgen erst am Donnerstag zu kommen. Deshalb die Umstellung. Diese Mitteilung für diejenigen, die meinen, daß man am dritten Tag einer Schnlnngswoche wohl nicht gleich einen »Allsfing« zu machen brauchte. Also der Ausflug wurde bei herrlichstem Wetter gemacht! Der Omnibus brachte uns nach der Carlsburg, voll da mußten wir die »Henschener« selbst besteigen, über Steine und Felsen gings zu den »Wilden Löchern«. Damit sollte es noch nicht genug sein, denn der Leiter des Ganzen hatte einen Marschweg aufgesetzt, der sich sehen lassen konnte, entsprechend diesem Marschweg gings dann noch nach Straußcney, Tscherbency und Bad Kndowa. Es läßt sich denken, daß dazu noch der Rückweg nach Grnnwald kam. Auch den zu Fuß! Wer noch nicht wußte, was wandern heißt, dem war es nach diesem Tag kein Geheimnis mehr. Wohlig müde und voll neuer Eindrücke schlief man so in den Donnerstag hinein. -i- Der Donnerstag soll hier nicht ausführlich besprochen werden, denn die Arbeiten an diesem Tag bedeuten für »alte« nichts Neues, daß sie aber für die Schulnngsteilnehmer viel Neues brachten, das erlebten wir. A. Osberghaus nahm sich die »Gesellen« vor und ging mit ihnen den Weg durch das »buchhändlerische Jahr«, um immer an den Tagen und Wochen haltzumachen, die dem Buch händler besondere Arbeit bringen, hauptsächlich iri. der Werbung. Jeder Buchhändler weiß, daß sich ans diesem Weg überhaupt alle Werbesragen berühren lassen, die für den Buchhändler bedeutungs voll sind. Besagter Berliner Referent, der also an diesem Donnerstag- Nachmittag kam, kam gerade recht, um die Meinungen über Bnch- woche und Weihnachtsmarkt zu hören, um dazu gleich die »neuesten Nachrichten« ans Berlin zu verbreiten. Mit Interesse aber hörte er sich einige Werbebricfe an, die zur Arbeit dieses Tages gehörten, die während der Mittagspause geschrieben worden waren, und nun der Kritik »standhalten« sollten. Sie haben cs getan! Ganfachschaflsberater Stauch, dem neben A. Osberghaus be sonderer Dank für seine Mitarbeit gebührt — er weiß, wenn er die sen Bericht liest, schon selbst, daß dieser Dank für zwei Dinge aus gesprochen wird — also Pg. Stauch nahm sich die »Kücken« vor an diesem Tag, die Lehrlinge. Ihm und seinen Schülern hat dieser Un terricht Freude geinacht. Wie alle Tage, so wurde auch dieser Tag abgeschlossen mit einem Abcndgang durch die Felder, und nach dem gemeinsamen Abend lied wurde es am Donnerstag mählich still auf der »Nitterbaude«, d. h. »gelegentlich« mußten einige Herren noch »dienstlich« ein halbes Stündchen zusammcnsitzen. »Büchereien für zu bestimmende Organisatio nen«, hieß das Thema für den Vormittag des Freitag. Darüber sprach Erich L a n g e n b n ch e r, Prcssereferent der Reichs- s ch r i f t t u m s st e l l e beim N e i ch s m i n i st e r i u m für V o l k s a u f k l ä r u n g und Propaganda. Nach kurzen Ein- leitungsworten, die immer nötig sind, um das »Feld« zu sichten, entwickelte sich rasch eine rege Arbeitsgemeinschaft über die Fragen der Bücheranswahl für Büchereien aller Art, über die Zusammen setzung u. ä. An Hand des Materials, das besonders der Ncichs- schristtnmsstelle über Büchereiznsammenstellungen vorliegt, gelang es, zu recht schönen Ergebnissen zu kommen. Zum zweiten Referat am Nachmittag konnten wir dann einen weiteren Gast begrüßen, der den weiten Weg nach Schlesien nicht gescheut hatte: Herrn Professor Menz ans Leipzig, dem für seinen Vortrag der nächste Morgen gehörte. Daß er uns am Abend ans der Frühzcit bnchhändlerischer Schulnngsarbeit erzählte, wurde dankbar begrüßt! Der Referent des Freitag-Morgens sprach am Nachmittag über - Gestalten jnnger Dicht u n g«. Das ist nun ein Thema mit großer Stossiille. Einige grundsätzliche Fragen und ihre Beantwor tung schafften rasch den Raum, der besonders interessierte. Im wei teren gab Langen buch er dann Einblick in das Leben und das Werk junger deutscher Dichter der Gegenwart, das Wesentliche über das Werk unterstreichend durch S ch a f f e n s p r o b e n, die das Thema nicht unwesentlich auflockerten. Am Abend des Freitag ergab sich noch die Möglichkeit, mit einem Vertreter des HI. - Gebietes Schlesien Fragen des Jugend buches zu besprechen, Bücher auszusuchen, die besonders wertvoll für die HF.-Arbeit sind, dazu auch Werke für jeden einzelnen Hitler- jungen. Eine der ertragreichsten Arbeitsgemeinschaften dieser Woche leitete Prof. vr. Menz ein mit seinem Referat über »Die Struktur der Känferkreise des Buchhandels«. Fragen und Ant worten wechselten ab, gerade diese Behandlung des Themas brachte für alle Anwesenden so viel Neues, daß es nicht erschöpft werden kann in allen Arbeitswochen dieses Jahres. Die Gesichtspunkte, die Pros. Menz entwickelte, haben immer Berechtigung für buchhänd lerische Arbeit, ob es sich nun um Fragen wie Film und Buch, Rund funk und Buch, Zeitung und Buch, neue Käuferschichten u. ä. handelt. Wir glauben, daß Prof. Menz selbst spürte, wie eifrig seine Zuhörer bei der Sache waren. überraschend erschien noch während dieses Referates der Adjutant des Präsidenten der Neichsschrifttumskammer, SS.-Ostnf. Menz, als Vertreter des Präsidenten und der Neichsschrifttumskammer. Trotz der Kürze der ihm zur Verfügung stehenden Zeit wird er den Eindruck gewonnen haben von ernsthafter, erfolgreicher Arbeit, wie er das auch gerne in einem kurzen Referat am Abend des Tages be stätigte. Ja, damit war dann die eigentliche Tchnlungsarbcil zu Ende! Fast zu schnell vergangen. Ter Nachmittag und der Sonntag gehörten dann »jedem selbst«, d. h. man vergnügte sich durch allerlei Scherze, Singen u. a. m. Etliche hatten sich noch eine besondere Arbeit gestellt: Die »Wochen«-Zei:ung zu redigieren. Da sah man sie schwitzend, rauchend und Gedichte fabrizierend, unnahbar für alle anderen. Was dabei herauskam, erfuhr man dann am letzten Kameradschaftsabcnd. Diese Zeitung erscheint nicht im Handel! Auch das Lnstigsein, das Singen und das Ansgelassensein gehört zur Arbeit. Alles das brachte der Sonnabendabend, der eigentlich zu einem Sonntagmorgen würbe, die Bewohner der hundert Meter höher gelegenen Hindenburgbande mögen sich über den näch.lichen Besuch sehr gewundert haben. Tie Woche ist vorbei, das Erlebnis ist geblieben, sic blieb nicht ohne die Gewißheit, daß gearbeitet wurde, daß man sich verstand und gute Kameradschaft schloß. Ein wenig wehmütig fuhren wir ans- einandcr, der Referent, d. i. »Berichterstatter«, ist ehrlich genug zu gestehen, daß er nicht sehr gerne allein an seinen Arbeitsplatz zurückfuhr. E. W. L. Deutsches Schrifttum über Ibero-Amerika Seit dem Jahre 1930 erscheint in regelmäßiger Folge in jedem Vierteljahr ein Heft der von vr. H. Praesent-Leipzig hcrans- gegebcnen »Jbero-Amerikanischen Bibliographie« als Beigabe znm »Jbero-Amcrikanischen Archiv« und auch unabhängig. In den ver gangenen sechs Jahren sind fünfundzwanzig Hefte erschienen, die zeigen, wie reich das deutsche Schrifttum über die Geschehnisse im ibero-amcrikanischcn Kulturkrcis ist. Insgesamt enthalten die fünfund zwanzig Bibliographien 9630 Titel von Büchern und Zeilschristcn- aufsätzen: das ergibt im Durchschnitt vierteljährlich 385 Titel! Spanien vereinigt mit 2015 Titeln die höchste Zahl von Nachweisen, während Portugal mit 292 Zitaten erheblich weniger anfweist; dazu kommen 91 Arbeiten, die beide Länder gemeinsam betreffen. Mit dem gesamten ibero-amerikanischen Gebiet (Süd- und Mittelamerika) be fassen sich allein 353 Arbeiten. Unter den einzelnen südamerikanischen Ländern ist über Brasilien am meisten gearbeitet worden (1522 Titel); in weitem Abstande folgen Argentinien mit 898 und Chile mit 60« Arbeiten. Peru weist 233, Bolivien 205, Kolumbien 1-15, Venezuela 119, Uruguay 109, Paraguay 107 und Ekuador 61 Titel ans. 798 Titel betreffen ganz Südamerika oder mehrere Länder gleichzeitig. In Mittelamerika erfreute sich Mexiko mit 121 Arbeiten besonderer Be liebtheit. Dann folgen die einzelnen westindischen Inseln mit 226 und Guatemala mit 180 Titeln, während 116 Arbeiten sich mit dem ganzen mittclamerikanisch-mestindischcn Gebiet befassen. Die erste Hauptgrnppe jeder Bibliographie, die dem ibero-amerikanischen Knl- tnrkreis allgemein geltende Literatur nennt, verzeichnet nicht weniger als 601 Bücher nnd Aufsätze. Im Durchschnitt der letzten sechs Jahre konnten jährlich 1510 Arbeiten festgchaltcn werden. Brasilien verdankt seine Höchstzahl be sonders der Literatur, die die deutschen Siedlungen dort selber ver öffentlichen. Bei bostarica stehen die zoologischen Arbeiten im Vorder gründe, während bei Peru die Beschäftigung mit dem alten Jnkareich, bei Guatemala mit den Mayas hervortritt. Arbeiten über Erpe- ditionscrgebnisse fallen vor allem bei Bolivien aus. 1003
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