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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Der Buchhandel im Winterhilfswerk In der vom »Völkischen Beobachter« veröffentlichten »Opfer- liste« finden wir bisher die nachstehenden Firmen verzeichnet. Der Widerhall, den der Appell des Führers an das deutsche Volk ge funden hat, ist so groß, daß nur Spenden von einer bestimmten Höhe an veröffentlicht werden können. — Das Opfer, das der weniger Bemittelte bringt, ist deshalb nicht minder wertvoll. Da wir uns aus einen kleineren Kreis beschränken, sind wir bereit, Mitteilungen aus dem Buchhandel über Spenden von 100 RM an laufend zu veröffentlichen. Zentralverlag der NSDAP. Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München . 100 000.— Bibliographisches Institut A.-G., Leipzig 1000.— Anton Böhm öl Sohn, Augsburg 500.— Eildicnst für amtliche und private Handclsnachrichten, G. m. b. H., Berlin 1200.— vr. Gustav Fischer, Jena 1100.— Gustav Großkopf, Verlagsbuchh., Berlin 3250.— Jndustrieverlag Spaeth L Linde, Berlin 4300.— Kommissionshaus deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler, Leipzig 1000.— Wilhelm Limpert, Berlin-Dresden 3000.— Rudolf Lorcntz Verlag, Berlin 5000.- Alfred Metzner, Verlag, Berlin 3000.— C. F. Müller, Karlsruhe 420.— Oehmigke L Riemschneider, Neuruppin 1000.— F. Soennecken, Bonn 2200.— Union Deutsche Verlagsgesellschast, Stuttgart 1000.— »llvag« Universalverlag G. m. b. H., Curt Hamelsche Druckerei u. Verlagsanstalt G. m. b. H., Berlin; Bernhard Meyer G. m. b. H., W. Vobach L Co. G. in. b. H., Berlin- Leipzig 25 000.— Verlag und Versand für Deutsche Literatur, Hans Eugen Hummel, Berlin 1000.— Verlag F. Willmy G. m. b. H., Nürnberg 1000.— Winklers Verlag, Darmstadt 1500.— mit Unrecht, der Handelsartikel »Buch« ist nun einmal keine ein heitliche Ware im volkswirtschaftlichen Sinne. »Ein Roman z. B. unterliegt ganz anderen wirtschaftlichen Gesetzen als etwa ein spczialwissenschaftliches Werk, und dieses wiederum ist wirtschaftlich gesehen mit anderen Maßstäben zu messen alz etwa ein Fachbuch für Handwerker oder ein Lesebuch für Gymnasien.« Er knüpfte dann an die große Werbeaktion für das Fachbuch in diesem Früh jahr an. »Bei dieser Buchgattung ist die Pflege des billigen Buches unbedingt und uneingeschränkt zu befürworten. Dasselbe gilt für populäre Darstellungen historischen und zeitgeschichtlichen Inhalts oder naturwissenschaftlicher und technischer Art. Denn das sind Büchcrgruppcn, die in die Hand jedes Handwerkers und Arbeiters gehören oder die jeder Deutsche, der am Geschehen dieser Zeit teil nimmt, kaufen und lesen soll.« Damit bewegte sich also llr. Reincke durchaus in der Richtung der Forderungen von Or. Goebbels. Dann jedoch wiederholte er: »Ganz anders zu behandeln und zu bewirtschaften ist dagegen das wissenschaftliche Schrifttum, das in kleiner Auslage hergestellt wird und dessen Ziel weniger die Preis- Würdigkeit, als vielmehr die unbedingte Qualität von Inhalt und Ausstattung sein muß. Hier werden sich Absatzschwierigkeiten nur durch eine Beschränkung der Zahl der Neuerscheinungen aus die wirklich wichtigsten Werke beheben lassen, nicht aber dadurch, daß man wohlfeilere Bücher druckt, um so das ausgeweitetc Produk tionsvolumen noch aufrechterhalten zu können.« Daß eine Ver stärkung der Absatzschwierigkeiten im In- und Auslande dadurch cintreten könne, daß der wissenschaftliche Verlagsbuchhandel die Gesamtzahl der auf den Markt gebrachten Neuerscheinungen ein schränkt, dafür aber den durchschnittlichen Ladenpreis und Wert der einzelnen Neuerscheinung erhöht, glaubt er nicht. Erforderlich sei hierzu allerdings eine Einsicht in die Gründe dieser Absatz schwierigkeiten und die Möglichkeiten zur Abhilfe. »Im eigenen Lande sind«, so erklärt I)r. Reincke, »dem deutschen Buch in der Nachkriegszeit einige gefährliche Konkurrenten um die Gunst des Publikums entstanden: der Rundfunk, der Tonfilm, die illustrierte Zeitung und Zeitschrift, sie treten immer stärker als Vermittler auch kultureller Dinge für weite Schichten der Bevölkerung her vor, und nicht minder verdrängen Sportbegeisterung und Wochcn- endbcwegnng das Buch in unzähligen Fällen aus der Rolle des Vermittlers von Anregung, Freude und Erholung. Nur in selte neren Fällen werden mangelnde geldliche Mittel der Grund sein, der die Freude am eigenen Buchbesitz und Bücherlesen verkümmern läßt. Jemand, der Geld für Rundfunk, Kino, Sportveranstaltun gen, Wochenendfahrten usw. ausgeben kann, würde bei wirklich vorhandenem Interesse sich durchaus auch gelegentlich Bücher kau fen können. Die Absatzschwierigkeiten sind also weniger durch die mangelnde Kaufkraft als durch mangelndes Interesse hervorge rufen. Wo aber kein Interesse, kein Verlangen nach dem Buche vor handen ist, da wird eine Verbilligung des durchschnittlichen Laden preises in, allgemeinen nicht viel nützen. Vielmehr ist das Kern problem des Buchabsatzes im Inland meines Erachtens die Hebung der Freude am eigenen Buchbcsitz. Hier müssen alle am Buch interessierten Kreise Mitarbeiten, hier liegt auch das Gebiet, auf dem die Bibliotheken den Buchhandel unterstützen müssen. Als Menschen, deren Lebensarbeit in der Beschäftigung mit dem Buch besteht, haben wir auch die Aufgabe, für den Eigenbesitz des Buches zu werben, unsere Benutzer anzuregen, die Bücher, die ihnen die Bibliothek für kurze Zeit zur Verfügung stellt, sich auch selbst als dauernden Besitz anzuschasfen. Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß die Bibliotheken nur das Ziel hätten, in möglichst weitgehendem Maße ihre Bücher zur Benutzung bcreitzustellen. Sie sollen und wollen ja gar nicht den privaten Buchkauf ersetzen, wollen ihn vielmehr nur ergänzen oder sogar anrcgcn. Wo aber die Freude am eigenen Buchbesitz noch lebendig ist, da wird eine Verbilligung des Preises, die womöglich mit einer Verringerung des inhaltlichen Wertes erkauft wird, nur verstimmend wirken. Der anspruchsvolle Büchcrleser wird für ein Buch, das ihm einen dauernden inneren Gewinn bringt oder das bei seinen Studien ihm unentbehrlich ist, gern auch etwas ausgebcn. Der Mißerfolg vieler 2.85-RM-Aus- gaben und auf der anderen Seite der starke Unklang, den viele Werke mit höherem Ladenpreis in den letzten Jahren gefunden haben, bestätigt das zur Genüge.« — So weit vr. Reincke. Was er sagt, ist sicher beachtlich. Insbesondere seine Bemerkung über die Aufgabe der Bibliotheken hinsichtlich der Förderung des Eigen erwerbs der Leser wird man namentlich im Sortiment, aber auch im Verlag gewiß mit dankbarer Befriedigung zur Kenntnis nehmen. Recht hat er vor allem auch mit der Unterstreichung, daß keine Preisermäßigung auf Kosten des inneren Wertes, des Umfangs und der Ausstattung, gehen darf. Es kommt ja nicht darauf an, schlechthin billige Bücher herauszubringen, sondern bestimmte in ihrer Art nicht zu verändernde Werke billiger als bisher, und zwar sofort beim erstmaligen Erscheinen, nicht erst nachträglich in be sonderen Volksausgaben. Man wird deshalb den Erfolg auch nicht ohne weiteres an dem statistisch zu ermittelnden Durchschnitts preis der Gesamtproduktion abzulesen vermögen. Der ist ohnehin beispielsweise bei der Schönen Literatur schon heute niedriger als 4.— RM. Er kann sich ermäßigen, sei es daß im allgemeinen mehr billigere oder weniger teuere Werke erscheinen, ohne daß sich an der entscheidenden Stelle etwas Wesentliches ändert. Das aber ist es erst, worauf es ankommt. Schließlich wird man wohl auch noch daran erinnern dürfen, daß die Verbilligung nicht etwa einseitig und ausschließlich auf Kosten nur des Sortiments angestrcbt wer den sollte. In den allgemeinen Erörterungen zur Preispolitik gegenwärtig ist in diesem Sinne schon darauf hingewiesen worden, daß der Einzelhandel und seine Handelsspanne pflegliche Behänd es
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